Direkt zum Inhalt
Hier sehen Sie eine Liste bereits angelaufener Community Nursing Projekte. Sie können diese nach Regionen filtern.
125 Projekt(e) gefunden.

Kurzzusammenfassung des Projekts

Community Nursing hat einen positiven Einfluss auf eine Vielzahl von Gesundheitsdeterminanten. Durch die enge Zusammenarbeit mit der Bevölkerung, die Förderung von Präventionen und die Koordination von Gesundheitsdiensten trägt es wesentlich zur Verbesserung der sozialen, persönlichen, umweltbedingten und wirtschaftlichen Bedingungen bei, welche die Gesundheit beeinflussen. Sie minimieren gesundheitliche Ungleichheiten durch die Befähigung jeder einzelnen Person, aktiv an seiner Gesundheitsgestaltung teilzunehmen und so eine nachhaltige Verbesserung der Lebensqualitäten zu erzielen. Der Anteil der älteren und alten Bevölkerung in der Gemeinde ist bereits sehr hoch und aufgrund der demographischen Entwicklung auch weiterhin im Steigen, folglich ergibt sich ein erhöhter Unterstützungsbedarf im Bereich der Gesundheitsvorsorge und Pflege.

Für die Projektumsetzung wurde von der Gemeinde ein Verein beauftragt in dem zwei VZÄ tätig waren. Als Hauptansprechperson für die Projektleitung fungierte die intern bestimmte Teamleitung der zwei Community Nurses. Aufgaben wurden im Team abgesprochen und je nach bestehender Ressource aufgeteilt. Eine regelmäßige Selbstevaluierung des Projektablaufplans zur Zielerreichungskontrolle wurde durchgeführt. Die Projektleitung übernahm die Geschäftsführung des Vereins, Unterstützung erhielt man zusätzlich durch die Projektverantwortliche der Stadtgemeinde. Zur Qualitätssicherung und als beratende Funktion wurden zwei Gremien -Beirat und Steuerungsgruppe installiert.

Zur primären Zielgruppe zählen Personen ab dem Pensionsantrittsalter und pflegende Angehörige. Die erweiterte Zielgruppe sind Personen mit erhöhtem Unterstützungs- und Informationsbedarf, die auf Themen wie Gesundheitsvorsorge und Prävention abzielen, sowie Menschen mit Demenz.

Zielsetzung:

  • die Gesundheit und die Lebensqualität der Zielgruppe zu stärken
  • den Zugang zu Gesundheitsdiensten für alle Bevölkerungsgruppen sicherzustellen
  • die soziale Teilhabe zu fördern
  • Interdisziplinäre Zusammenarbeit und Vernetzung mit anderen Gesundheitsberufen, Organisationen und der Gemeinde zu fördern
  • Sensibilisierungsarbeit zum Thema Demenz
  • den längeren Verbleib im eigenen zuhause zu ermöglichen


Aktivitäten und Methode:

Durch intensive Öffentlichkeitsarbeit wurde das Projekt anfänglich beworben und bei der Bevölkerung bekannt gemacht. Beratungsgespräche, Sprechstunden und präventive Hausbesuche zur Identifizierung des Unterstützungsbedarfs wurden umgesetzt und die Betroffenen und pflegende Angehörige bestmöglich auf den Unterstützungsbedarf vorbereitet. Die Gesundheitskompetenz der Zielgruppen wurde durch die kontinuierliche Gesundheitsbegleitung gefördert. Gesundheitsaufklärungen, Aktivitäten und Schulungen im Rahmen von Informationsveranstaltungen, Workshops, mentaler Gesundheitsförderung und Selbstmanagement bei chronischen Erkrankungen haben während der gesamten Projektlaufzeit stattgefunden. Treffpunkte zur Förderung der sozialen Teilhabe wurden organisiert. Angehörige erfuhren anhand von Schulungsangeboten Psychoedukation und erhielten wertvolle Tools zur Bewältigung des Alltags. Durch regelmäßige Vernetzungsarbeit mit den regionalen Einrichtungen im Gesundheits- und Sozialbereich ist eine enge Kooperation entstanden, wodurch die Gesundheitsversorgung insgesamt effizienter, ressourcenschonender und zielgerichteter gestaltet werden konnte.

Resümee:

Das Projekt offenbarte ein tieferes Verständnis für die Bedürfnisse der Zielgruppen und verdeutlichte wie wichtig präventive Maßnahmen und die Förderung eines gesunden Lebensstils sind. Dies erfordert eine enge Zusammenarbeit mit den lokalen Gesundheitsberufen und eine Koordination von Ärzt: innen, Sozialarbeiter: innen, Therapeut: innen und mobilen Pflegediensten, um eine ganzheitliche Versorgung sicherzustellen. Ebenso wichtig ist es die kulturellen und persönlichen Bedürfnisse der Menschen zu verstehen und in der Pflegeplanung zu berücksichtigen.

Ein weiterer wichtiger Aspekt ist das Empowerment der Zielgruppen, damit diese selbst Verantwortung für ihre Gesundheit übernehmen können. Dies stärkt nicht nur die Eigenständigkeit und Selbstpflege, sondern fördert auch das Vertrauen und die Zusammenarbeit zwischen Community Nurses und den zu betreuenden Personen.

Insgesamt trägt das Projekt Community Nursing zu einer Entlastung des Gesundheitssystems bei. Durch den präventiven Ansatz und die Gesundheitsaufklärung der Bevölkerung hilft Community Nursing gesundheitliche Probleme frühzeitig zu erkennen und zu behandeln und in weiterer Folge können Hausarztbesuche und Krankenhausaufenthalte verringert werden. Durch den längeren Verbleib in den eigenen vier Wänden werden weniger Plätze in der Langzeitpflege benötigt. Langfristig gesehen werden die Kosten gesenkt und die Qualität der Versorgung verbessert.

Kurzzusammenfassung des Projekts

Die Bezirkshauptstadt Gänserndorf hat sich mit einer „Grätzelpflege“ für dieses Projekt bewor-ben, nach dem gewisse Wohnbereiche in der Stadt und dem Ortsteil Süd auf Grund der Alters-struktur der Klientel bestimmt wurde.

Projektkonzept

  • Gute Netzwerkpartner vor Ort und im Bezirk vorhanden
  • Gänserndorf ist durch Zuzug von Jungfamilien eine „junge“ Stadt; die Nähe zu Wien und leichte Erreichbarkeit durch Schnellbahn und Busse, macht es als Zweitwohnsitz ebenfalls attraktiv; wir haben kein eigenes Spital, dafür aber ein medizinisches Tageszentrum; einige All-gemeinmedi-zin- und Facharztpraxen; Pflegebetreuungszentrum Barbaraheim auch mit Tagesbetreuungs-möglichkeiten
  • Zielgruppe 75+ und pflegende An-/Zugehörige, wurde wegen jüngerer Pfleglinge individuell herabgesetzt
  • Niederschwellige Beratung einerseits im Rathaus, zusätzlich bei präventiven Hausbesuchen; zentrale Anlaufstelle für alle Bürger*innen

Projektdurchführung

  • In der Bezirkszeitung wurde das Projekt 2022 und mich als Ansprechperson vorgestellt
  • Flyer-, Visitenkarten- Kleidergestaltung mit den Logo
  • Verteilen der Flyer in den Zielgebieten
  • Recherchieren der Netzwerkpartner lokal und regional
  • CN Vernetzung mit Groß-Enzersdorf, Deutsch-Wagram und Orth an der Donau
  • Effektiver Beratungsstart mit Hausbesuch – 01.08.2022
  • Artikel in der Gemeindezeitung, eigene oder von Stakeholdern
  • Wurfsendung an einen Haushalt für weitere Klient*innengewinn
  • Projektpräsentation bei verschiedenen Stakeholdern

Kurzzusammenfassung des Projekts

Die Ausgangslage dieses Projektes war die Gefahr der sozialen Isolation der älteren Bevölkerung aufgrund der hügeligen Landschaft im Gemeindegebiet von Forchtenstein. Zusätzlich kam es während der Projektlaufzeit zur Schließung des einzigen Dorfwirtshauses und des Nahversorgers in der Dorfmitte, somit wurden zentrale Begegnungsorte stark eingeschränkt. Die Gefahr von Einsamkeit ist verstärkt, wenn die eigene Mobilität aufgrund einer eingeschränkten Fahrtüchtigkeit mit dem PKW gegeben ist. Dies bedeutete für die Betroffenen, dass soziale Begegnungsorte und ebenso die gesundheitsförderlichen Angebote der Community Nurse weniger in Anspruch genommen werden konnten. Aus diesem Grund wurden die Mobilitätsangebote in der Pilotregion, wie z.B. die Senioren-Taxigutscheine, der Gemeindebus etc. aktiv beworben. Außerdem war die Schaffung von zusätzlichen sozialen Begegnungsorte wichtig, wie z.B. das monatliche Community-Plauder-Café (ab Jänner 2023), welches mit Preisen als Good-Practice-Modelle ausgezeichnet wurde. Ein weiterer Bedarf war die Entlastung der pflegenden bzw. betreuende Angehörigen. Neben den individuellen präventiven Maßnahmen wurde auf Gruppenebene ab März 2024 ein monatlicher Pflegstammtisch initiiert.

Die Zielgruppe der Menschen ab 75 Jahre hat sich im Projektfortlauf auf Menschen ab 65 Jahren und der Gruppe der pflegenden bzw. betreuenden Angehörigen erweitert, da diese ebenso einen Informations- und Betreuungsbedarf hatten.

Das erste Hauptziel „MEHR WISSEN“ haben wurde anhand von mehreren Bedarfsanalysen erreicht und trugen dazu bei, dass in der Pilotregion vorhandene Angebote und Projekte mit den geplanten projektbezogenen Maßnahmen abgestimmt wurden. Das zweite Hauptziel „Kommunales NETZWERK entwickeln“ wurde durch die gute Vernetzungs- und Öffentlichkeitsarbeit und die Etablierung der Community Nurses als zentrale Ansprechpersonen in der Pilotregion erreicht.

Auf Fallebene wurden seit Februar 2022 insgesamt 94 Klienten und Klientinnen mit ihren An- und Zugehörigen, beraten. Die wöchentlichen Gesundheitssprechstunden (Start 29.03.2022) wurde 91-mal angeboten und es wurden insgesamt 212 (präventive) Hausbesuche durchgeführt.

Auf Gemeinde- bzw. Gruppenebene starteten die die gesundheitsförderlichen Angebote mit dem Gesundheitspflegetag im September 2022, mit zahlreichen Informationsständen und Kurzvorträgen von regionalen Gesundheitsanbietern. Ab November 2022 fand unter dem Motto #Community bewegt# mehrere Bewegungsangebote statt, wie ein wöchentliches Gesundheitstraining für Senior*innen, Entspannungseinheiten (November 2022), Nordic-Walking-Kurse (Mai 2023), drei Tanzkurse (Oktober 2023) und ein wöchentlicher Seniorentanzkurs (Oktober 2024). Insgesamt wurden im Jahr 2023 die gesundheitsfördernden Angebote der Community Nurses von 599 Teilnehmer*innen besucht. Seit Projektbeginn wurden 6 bedarfsorientierte Gesundheitsvorträge und 7 Schulungen (Erste-Hilfe-Kurse, Letzte-Hilfe-Kurse, etc.) durchgeführt. Unter dem Motto #Community-unterwegs# wurden 3 Ausflüge zu regionalen burgenländischen Gesundheitseinrichtungen organisiert. 22-mal fand das monatlichen #Community-Plauder-Café# mit Impulsvorträgen zu den einzelnen Lebensaktivitäten mit insgesamt 306 Besucher*innen statt. Unter dem Motto #Community - pflegende Angehörige# wurde 4-mal ein Pflegestammtisch durchgeführt. Seit September 2024 gibt es das wöchentliche #PlauderBankerlPLUS#. Dies bedeutet, dass an zentralen Orten mit Sitzbänken eine mobile Nahversorgung angeboten wird, so haben die Anrainer*innen die Möglichkeit zum Einkaufen und zu Plaudern.

Während des gesamten Projektablaufes fand eine sehr gute und enge Kooperation mit der Altbürgermeisterin anschließend mit dem neuen Bürgermeister und den Gemeindemitarbeiter*innen der Pilotregion statt. Die regelmäßigen Sitzungen des Projektteams mit den Stakeholdern war für die Planung und Adaptierung der projektbezogenen Maßnahmen sehr wichtig. Die Projektleitung und Community Nurse in einer Person und die zweite Community Nurse waren ständig im engen Austausch und konnten gute Vernetzungen und Kooperationen mit den Stakeholdern aufbauen. Als wichtige Schlüsselfunktion ist das Community-Plauder-Café mit dem Einbeziehen von Expert*innen aus der Region zu nennen.

Der gesamte Projektablauf kann als sehr erfolgreich beschrieben werden, dies hängt von der professionellen Planung und der bedarfsorientierten Umsetzung der gesundheitsförderlichen Maßnahmen ab. Die gute Zusammenarbeit mit der Gemeinde Forchtenstein, den Stakeholdern und den Menschen im Ort, war auf professioneller und persönlicher Ebene ein wichtiger Schlüsselfaktor. Die Prämierung des Community-Plauder-Cafés auf Grund seiner breiten Wirkung im Sinne der Gesundheitsförderung war eine Bestätigung für das Engagements der Community Nurses und der Projektleitung.

Kurzzusammenfassung des Projekts

Community Nursing sollte in unserer Region den prophylaktischen Ansatz verfolgen und damit den längeren Verbleib von Menschen über 75+ im eigenen Wohnumfeld ermöglichen. In der Projektregion sollte eine Vernetzung der bestehenden Strukturen und Angebote des Gesundheits- und Sozialbereiches sowie Strukturen des Ehrenamtes und der Zivilgesellschaft aktiviert werden.

Zu Beginn wird die Community Nurse in der Marktgemeinde Gunskirchen für eine Region von ca. 5.689 Einwohnern tätig. Die Marktgemeinde Gunskirchen bietet die Möglichkeit das Projekt in unterschiedlichen gesellschaftlichen Settings spürbar zu machen. Gunskirchen liegt am Rande der Stadt Wels. In diesem Bereich bestehen urbane Voraussetzungen mit gemeinnützigen Wohnbauten aber auch Siedlungsgebiete mit hochpreisigen Wohnlagen. Gleichzeitig gibt es auch ländlich entlegene Ortsteile mit eigenem gesellschaftlichem Leben, wie Vereine und Pfarren.

Im Gebiet des Projektortes gibt es bestehende Pflegeeinrichtungen, wie das Seniorenwohnheim, betreubares Wohnen, Mobile Pflegedienste, Essen auf Rädern. Durch diese Synergien gemeinsam mit der Community Nurse, können die Menschen in der Projektregion optimal versorgt werden.

Hauptzielgruppe Projektbeginn Primärzielgruppe

Pflegebedürftige Personen ab dem 75 Lebensjahr

Erweiterte Zielgruppe

  • Angehörige von älteren zu Hause lebenden Menschen
  • Pflegende oder betreuende Personen, auch wenn sie keine unmittelbaren Angehörigen sind
  • Ab 01.01.2025 Kinder und Jugendliche 06-14 Jahre


Zielerreichung im Projekt:

Im Zuge der Projektlaufzeit stellte sich heraus, dass Themen wie die Pflege Zuhause und sicheres Wohnen für die Mehrheit der Klienten und deren Angehörigen wichtig sind. In den präventiven Hausbesuchen geht die CN individuell auf die jeweiligen Themen wie z.B. die Sturzprophylaxe ein. Dadurch wird das Wohlbefinden gesteigert und gleichzeitig die Gesundheitskompetenz gestärkt. Durch die Treffen der Stammtischgruppe und dem Seniorentreff wird der Zusammenhalt in der Gesellschaft und die Selbsthilfefähigkeit gefestigt. Außerdem wird der Einsamkeit im Alter, durch regelmäßige Treffen entgegengewirkt.

Bewegung und Erholung waren laut Angaben der Befragten, in unserem Fragebogen zur Bedarfserhebung wichtig, um die eigene Gesundheit zu erhalten. Wir legten daraufhin das Augenmerk auf präventive Workshops für die Selbstfürsorge und Bewegung.

Die CN hat sich in den 3 Jahren gut in das System der Gemeinde eingefügt und arbeitet mit verschiedenen Akteuren in der Gemeinde eng zusammen. Es hat sich durch zahlreiche positive Rückmeldungen der Bürger*innen beim Bürgermeister aber auch beim SHV gezeigt, dass die Bewohner*innen in Gunskirchen möchten, dass Community Nursing weiter bestehen bleibt.

Strukturelle Verankerung: Durch die Zusammenarbeit mit den Sozialberatungsstellen, KBP, mobilen Diensten, Hausärzt*innen, den therapeutischen Teams und dem Entlassungsmanagement ist eine gute Versorgung der Klienten gesichert. Alle Akteure arbeiten in Ihrem Aufgabengebiet und miteinander. Der Aufgabenbereich der CN ist noch immer nicht bei allen Berufsgruppen „richtig“ angekommen. Hier ist sicherlich auch noch in der Zukunft Aufklärungsarbeit gefragt. Es ist ein Prozess und ein ständiges „Learning by doing“ macht im Endeffekt die Implementierung der Community Nurses österreichweit komplett.

Aktivitäten und Methoden:

  • Seit Juli 2022 Stammtisch für betreuende und pflegende Angehörige, 1 mal im Monat
  • November 2022: Vortrag „Umgang mit Demenz“ mit Verein Selba
  • Januar 2023: Vortrag „Demenz“ mit Diakoniewerk Wels
  • Januar-Mai 2023: Vortrag zur Sturzprävention, anschließend 12-wöchiger Kurs mit insgesamt 3 Gruppen in Zusammenarbeit mit Mag Jansenberger Harald und der ÖGK
  • Mai 2023: 1. Hilfe Kurs für Senioren, Rotes Kreuz Wels
  • Mai 2023: Vortrag „Der richtige Umgang mit Medikamenten“, mit der Sonnenapotheke Gunskirchen
  • Juni 2023: Informationsveranstaltung „Vorstellung Hospizbewegung Wels“
  • September-Dezember 2023: „Bewegung mit Kopf“ Workshop und anschließend 8-wöchiger Kurs
  • November 2023: Workshop „Selbstfürsorge“
  • Februar 2024: Vortrag „Thema Demenz im Alltag“ mit Demenzberatungsstelle Wels
  • April 2024: Vortrag „Beckenbodengesundheit“, TZMO
  • Juni 2024: Vortrag „Erwachsenenschutzrecht“, Vertretungsnetz Wels
  • Juli 2024: Gesundheitsnachmittag „Gunskirchen bewegt“
  • Oktober-Dezember 2024: Kurs „Beckenbodengymnastik“
  • Sonstige Projekte:
    • Memofresh App in Zusammenarbeit mit Brain Company Gmunden
    • Fit und Aktiv - Stehkalender in Zusammenarbeit mit PROGES

Die Veranstaltungen waren insgesamt alle gut bis sehr gut besucht, die Teilnehmer gaben durchwegs positives Feedback und wünschen sich mehr Informations- und Präventionsveranstaltungen! Hier kommt die enge Zusammenarbeit mit den verschiedenen Vereinen, Berufsgruppen und den Vertretern der „Gesunden Gemeinde“ zu tragen. Diese starke Vernetzung macht es wesentlich leichter für unsere Bürger*innen Gutes und vor allem Nachhaltiges in der Region zu schaffen.

Projektstrukturen und Projektrollenverteilung:

Projektauftraggeber: Frau MMag. Elisabeth Schwetz
Projektleitung: OAR Günther Obenland, seit 01.10.2024 OAR Elisabeth Bäck
Lenkungsausschuss: Verbandsvorstand SHV Wels Land Oberösterreich
Projektteam:

  • Sandra Pejakovic, CN
  • Heidelinde Hauser, Sozialplanung
  • SBS Wels/Land
  • KBP Wels/Land

Übergeordnete Projektsteuerung: Verbands Obleute der 15 OÖ SHV
Umgesetzte Vernetzungen und Kooperationen:

  • Sozialberatungsstellen, KBP
  • Hausärzt*innen in der Gemeinde, Seniorenwohnheim
  • Gemeindeamt/Gesunde Gemeinde, Krankenhaus
  • Mobile Betreuung, Physiotherapeut*innen
  • Ergotherapeut*innen, Psychotherapeut*innen
  • Diätolog*innen, Fachärzt*innen
  • Pfarre, Vereine, Medizinische Fußpflege

Unter den Netzwerkpartnern gibt es regelmäßige Treffen und Fallbesprechungen, um die bestmögliche Betreuung zu Hause und Weiterversorgung zu sichern. Die enge Zusammenarbeit mit den Sozialberatungsstellen (SBS) hat sich als enorm wichtig erwiesen. Es gab keine nennenswerten allfälligen Abweichungen im Projekt. Der Projektplan konnte bis auf kleine Änderungen in der zeitlichen Abfolge gut eingehalten werden.

Fazit:

Alles in Allem ist das Endergebnis sehr zufriedenstellend, vor allem weil sich Community Nursing in der Marktgemeinde etabliert hat. In Zukunft wäre es hilfreich, dass vor der Bearbeitung einer Aufgabe oder eines Kleinprojektes, jedem Gruppenmitglied/Projektmitglied klar wird, welches Ziel wir gemeinsam verfolgen, sodass alle beteiligten Personen ihre Aufgaben kennen und sich auch dementsprechend in das Projekt einbringen.

Eine weitere Lernerfahrung war, dass die Vernetzung mit verschiedenen Berufsgruppen und Vereinen etc. maßgeblich über den Projekterfolg entscheidet. Durch diese Synergien entstehen neue kleinere Projekte in der Gemeinde und auch die Weiterempfehlung und der Kontaktaufbau zur CN.

Kurzzusammenfassung des Projekts

Trumau ist eine Marktgemeinde im Bezirk Baden in Niederösterreich mit 3.712 Einwohnern (Stand: 01. April 2025). Aktuell 1097 Einwohner*innen zwischen 50 und 70 Jahre und 279 Personen zwischen 70 und 80 Jahre.

Die Gemeinde erstreckt sich über eine Fläche von 18,58 km² und liegt auf einer Seehöhe von 202 Metern. Durch den Ort fließt die Triesting, er befindet sich an der Grenze zwischen dem trockeneren südwestlichen und dem feuchteren nordöstlichen Teil des Wiener Beckens.

In Trumau wird noch Weinanbau betrieben, es gibt aber auch mehrere Firmen des Stahl- und Aluminiumbaus sowie ein Maschinenlager einer sehr großen Baugesellschaft. Am Rande des Ortes liegen das Zentrallager der Handelskette Hofer und zwei Kfz-, Handels- und Servicebetriebe.

Die Marktgemeinde Trumau hat eine Lücke in der derzeitigen Gesundheitsbetreuung inkl. Gesundheitsförderung und Prävention der Bevölkerung im Alter 75+ und der pflegenden Angehörigen im Ort erkannt und möchte diese mit der Installierung einer Community Nurse schließen.

Es wurden bereits zu Beginn des Projektes die Zielgruppen erweitert, da die Gemeinde der Ansicht ist, dass Gesundheitsförderung und Prävention nicht erst ab 75+ sinnvoll ist, sondern schon im Kleinkindalter eine wichtige Rolle einnehmen soll. Daher wurden Projektintern auch die Kleinkinder (Krabbelstube, Kindergärten, Volksschule) und auch Jungfamilien in die Zielgruppen mit aufgenommen.

Eines der Hauptziele des Community Nursing Projektes in Trumau war es, dass auch die jüngere Generation (Kleinkinder, junge Familien) mit in das Projekt aufgenommen wird, und das konnte gut umgesetzt werden.

Die zuständige CN ist in der Krabbelstube, in den Kindergärten und auch in der Volksschule bei den Elternabenden, welche zweimal im Jahr stattfinden, als fixer Bestandteil des Kollegiums präsent und steht bei diesen Anlässen mit ihrem niederschwelligen Angebot beratend zur Seite.

Es wurde im Jahr 2024 in der MG Trumau ein Jugendcenter eröffnet, wo gesundheitsrelevante Themen, welche die Jugend betreffen, durch einen Jugendarbeiter aufbereitet werden.

Des Weiteren konnte eine kostenlose Elternsprechstunde, welche einmal im Monat von den Frühen Hilfen angeboten wird, installiert werden.

Ein weiteres Ziel dieses Projektes war es natürlich den Ist-Zustand der älteren Generation zu erheben, dies wurde kontinuierlich bei Veranstaltungen durchgeführt (Seniorencafe, Pfarrcafe, Pensionistenausflug etc.).

Eine weitere Maßnahme um den Bedarf und die Bedürfnisse der älteren Generation zu eruieren, waren die präventiven Hausbesuche, welche die CN auf Wunsch der Betroffenen bei allen Bewohnern in Trumau durchgeführt hat.

Die Community Nurse ist eine niederschwellige zentrale Anlaufstelle für Fragen zu Pflege und Gesundheit, führt präventive Hausbesuche durch, erhebt den aktuellen Versorgungsbedarf und stellt dadurch fest, welche Unterstützung benötigt wird und koordiniert und vermittelt zusätzliche Angebote.

Die Gesundheitskompetenz der älteren Bevölkerung und der pflegenden Angehörigen wird durch praktische Anweisung und Beratung auf Individualebene und durch Vorträge/Workshops auf Kommunalebene nachhaltig verbessert und gibt den Menschen Sicherheit in ihrem (Pflege) Alltag.

Die Community Nurse arbeitet eng mit der Gemeindeärztin und den regionalen Stakeholdern zusammenarbeiten, sowie mit mobilen und stationären Pflegeeinrichtungen.

Die Umsetzung des Community Nursing Projektes ist in der Gemeinde gut gelungen und wird auch sehr gut angenommen.

Kurzzusammenfassung des Projekts

Projektkonzept:
Community Nursing wurde beim Sozialhilfeverband Steyr-Land in den Gemeinden Ternberg und St. Ulrich für eine Region von ca. 5.000 Einwohnerinnen und Einwohner tätig. Das Projektgebiet umfasst das Zentrum von St. Ulrich (Ortschaft St. Ulrich/Steyr) mit 1.509 Einwohner:innen sowie die Gemeinde Ternberg (gesamtes Gemeindegebiet) mit 3.370 Einwohner:innen. Diese Projektorte boten die Möglichkeit, die Auswirkung von Community Nursing in unterschiedlichen gesellschaftlichen Settings auszuprobieren. St. Ulrich liegt am Stadtrand der Statutarstadt Steyr. In diesem Bereich bestehen urbane Voraussetzungen mit gemeinnützigen Wohnbauten aber auch Siedlungsgebieten mit hochpreisigen Lagen. In der Gemeinde selbst gibt es kaum soziale Einrichtungen. Ternberg ist eine ländlich strukturierte Gemeinde im Ennstal mit einem eigenständigen Gesellschaftsleben (Pfarren, Vereine, ...) und sehr stark ausgeprägten sozialen Netzwerken. Ternberg ist durch soziale Einrichtungen gut aufgeschlossen. Beide Gemeinden sind zersiedelt und dünn besiedelt.

Geplante Aktivitäten waren

  • die Betreuung (Erhebung und Monitoring) von Einzelfällen,
  • die Information, Beratung und Edukation im Rahmen von Veranstaltungen und Individualberatungen
  • Hausbesuche, vor allem mit Präventionsansatz
  • Pflegeintervention, Koordination und Vernetzung mit den bestehenden Akteuren
  • die Interessensvertretung im Rahmen von Sozialplanung und Nahtstellenmanagement.

Projektdurchführung:

Nach dem leicht verspäteten Start infolge des Genehmigungsverfahrens und der Personalfindung startete das Projekt gut. Die Vernetzung mit den bestehenden Akteuren war nach dem Start schnell gegeben und hat sich im Laufe des Projektes weiter verbessert. Die Projektstruktur hat sich etabliert und bewährt.

Leider ist eine der beiden Community Nurse im Februar 2023 aus dem Projekt ausgeschieden. Eine Nachbesetzung dieser Stelle war nicht mehr möglich, sodass das Projekt in der verbliebenen Personalstruktur (20 Wochenstunden CN) weitergeführt werden musste.

Aus diesem Grund verbunden mit den geringeren Personalressourcen und der geringer als erwarteten Klientenzahlen wurde das Projektziel einer umfassenderen Datenerhebung und -auswertung aufgegeben. Eine solche Datenerhebung mit dem ursprünglichen Ziel, alle betroffenen Personengruppen im Gebiet zu kontaktieren, war aufgrund der Datenschutzbestimmungen auch nicht möglich.

Die weiteren Ziele wurden durch regelmäßige Sprechstunden in den Orten und durch Hausbesuche erreicht. Es zeigte sich das Bild, dass die Klientinnen und Klienten vor allem angebotene Hausbesuche sehr gerne annahmen und dadurch auch die Sprechstundentermine immer weniger ausgelastet waren. Diese wurden im letzten Projektzeitraum mangels Auslastung nur mehr monatlich angeboten. Vor allem im Bereich Ternberg war trotz intensiver Werbung in die Sprechstunden schon von Beginn an eine geringe Klientenzahl feststellbar.

Im Rahmen des Projektes wurden regelmäßige Veranstaltungen zur Erhöhung der Gesundheitskomptenz angeboten. Diese wurden in Bereich St.Ulrich sehr gut angenommen. Im Bereich Ternberg war die Inanspruchnahme deutlich schlechter. Beispiele für Veranstaltungen waren Vorträge zum Thema Demenz, Sturzprävention, Erste Hilfe Kurse, Information zu Versorgungsangeboten, Bewegungstraining etc.

Festgestellt wurde, dass eine erhebliche Schnittmenge zu den bestehenden Beratungsdiensten (Koordination für Betreuung und Pflege, Sozialberatungsstellen, Beratung durch Mobile Pflegedienste, Demenzberatungsstelle im Auftrag des Landes OÖ, Gesunde Gemeinde) besteht und es eine gute Abstimmung brauchte. Nach Ende des Projektes werden dieser Beratungsangebote einen erheblichen Teil der CN-Beratung übernehmen.

Im Laufe des Projektes wurde festgestellt, dass umfassendes Informationsmaterial bereits vorhanden ist. Es wurden daher keine eigenen Informationsmaterialien erstellt, sondern bestehende gesichtet und bekannt gemacht.

Eine Vielzahl der Hausbesuche war nur bedingt präventiv, da Menschen erst in Akutsituationen den Zugang zu einer konkreten Leistung suchen. Ein allgemein präventiver Ansatz (sich vorsorglich mit der eigenen künftigen Pflegebedürftigkeit auseinandersetzen) ist nur sehr schwer vermittelbar.

Fazit:

Zusammenfassend wurde aus dem Projektergebnis der Schluss gezogen, dass sich die Hypothese einer unterschiedlichen Bedarfslage in den Gemeinden im Bezirk Steyr-Land bestätigt hat. Es zeigt sich, dass es in Gemeinden mit weniger sozialen Einrichtungen einen höheren Beratungsbedarf gibt, der auch künftig in der Sozialplanung berücksichtigt werden wird.

Hausbesuche werden von Klientinnen und Klienten gut angenommen und sollen künftig von Beratungsdiensten auch weiterhin angeboten werden. Im Sinne der Ressourcenoptimierung braucht es aber einen konstruktiven Blick, wo Hausbesuche tatsächlich indiziert sind und wo eine Beratung auch an einem zentralen Ort möglich ist.

Die Zusammenarbeit mit dem Gesundheitsbereich gestaltet sich weiterhin schwierig. Oft werden Menschen nach Akutereignissen vom Gesundheitsbereich nicht ausreichend nachversorgt (Stomaberatung, Katheterberatung, Weitervermittlung zur Sturzprävention…), sodass sich der Gesundheitszustand weiter verschlechtert und eine soziale Intervention notwendig wird. In diesem Bereich muss künftig verstärkt eine Kooperation gesucht werden.

Kurzzusammenfassung des Projekts

Durch den Rückgang der Mehrgenerationenhaushalte und der Nachbarschaftshilfe benötigen immer mehr alleinlebende ältere Menschen fremde Hilfe bei der Bewältigung des täglichen Lebens. Meist wird dieser Bedarf erst bei massiven Selbstversorgungsdefiziten oder Gefahr im Verzug bekannt. Durch den Einsatz einer CN sollte direkt in der Gemeinde noch effizienter und ressourcenschonender die Gesundheitskompetenz der Bewohner:innen gestärkt werden, um somit unter anderem den Verbleib älterer Menschen im eigenen zuhause so lange wie möglich zu gewährleisten. Durch die niederschwellige, bürgernahe und professionelle Beratung und Betreuung einer DGKP wurde die Lebensqualität in der Gemeinde erhöht.

Die Marktgemeinde Kaindorf hat eine Größe von 14,18 km² und eine Bevölkerungszahl von 3014 Personen (Stand 4.11.2021). Kaindorf bietet eine gute Infrastruktur für alle Altersgruppen. (2 Kindergrippen- und 5 Kindergartengruppen, 2 Volksschulen, 1 MS mit Nachmittagsbetreuung, Pflegekompetenzzentrum des Samariterbundes, 8 betreubare Wohnungen, zahlreiche Freizeitangebote, 2 Hausärzte, 1 Apotheke, 1 Optiker). Neben der Hauptzielgruppe der über 75-Jährigen, standen auch alleinstehende Personen jünger als 75 Jahre. und Familien mit Kindern bis zum Ende der Pflichtschule im Fokus.

Ziel war die Stärkung der Selbstversorgungsfähigkeit aller Altersstufen durch das Näherbringen regionaler gesundheitsfördernde Angebote. Information zu Hause durch präventive Hausbesuche und in Gruppen durch Vorträge und Workshops im Rahmen eines gemeinsamen Nachmittages.

Resilienz betreuender Angehöriger sichern: Vernetzung der pflegenden/betreuenden Angehörigen, durch regelmäßige Austauschtreffen, Schulungen und Informationen. Durch den einmal jährlich stattfindenden Gesundheitstag wurde das CN Kaindorf, die Angebote vorgestellt und Kontakte geknüpft. Darüber hinaus wurden niederschwellige Angebote geplant, umgesetzt und etabliert.

Kurzzusammenfassung des Projekts

Ausgangslage Pilotprojekt Community Nursing Bezirk Vöcklabruck

Die Community Nurses werden im Bezirk Vöcklabruck in der Stadtgemeinde Attnang-Puchheim für eine Region von ca. 5.000 EW tätig. In Attnang-Puchheim gibt es sowohl ein dicht besiedeltes, urbanes Gebiet, sowie auch ländlich strukturierte Ortsteile, mit insgesamt einem hohen Anteil an Familien mit Migrationshintergrund. 
Unterstützungsangebote für alte und ältere Menschen und ihre pflegenden Angehörigen sind in der Region noch wenig vorhanden. Aufgrund des fehlenden Netzwerks kommt es zur Überlastung von pflegenden Angehörigen und folglich zu einem reduzierten Wohlbefinden, welches sich negativ auf den Gesundheitszustand aller Beteiligten auswirkt und den Verbleib des alten Menschen im eigenen Zuhause frühzeitig gefährdet.

Eine Herausforderung mehr ist der in der Projektregion vergleichsweise hohe Anteil an Menschen mit Migrationshintergrund. Die kulturellen und sprachlichen Barrieren erschweren dieser Bevölkerungsgruppe den Zugang zum Gesundheits- und Sozialsystem und verstärken die Überforderung und Überlastung für pflegenden Angehörige zusätzlich. Durch die Implementierung einer Community Nurse werden mithilfe aufsuchenden (präventiven) Hausbesuchen bei alten und hochbetagten Menschen, sowie deren pflegenden Angehörigen der Pflegebedarf, die Bedürfnisse und Ressourcen erhoben. Eine erste Beratung befasst sich mit deren Thematiken und Herausforderungen und es wird auf Hilfsangebote hingewiesen. In weiterer Folge soll am Aufbau eines niederschwelligen Unterstützungsnetzwerks durch freiwillige HelferInnen gearbeitet werden.

Aktualisiertes Projektkonzept:

Überlegungen zum Projekt (Gesundheitsdeterminanten-Ansatz): 
Die Community Nurse steht als zentrale Person in der Gemeinde für alle Fragen zum Thema Gesundheit, Leben im Alter, Hilfs- und Entlastungangebote zur Verfügung und übernimmt im individuellen Bedarfsfall das Case Management. Neben der Einrichtung einer zentralen Anlaufstelle (Büro), geht die Community Nurse aufsuchend zu den Personen nach Hause und bindet sich vor Ort aktiv ins Fallgeschehen ein. 
Durch den ganzheitlichen Ansatz und der wohnortnahen Versorgung und Begleitung können Betroffene und Angehörige optimal unterstützt werden. Die Förderung der Selbständigkeit und Erhöhung der Lebensqualität stellt einen wichtigen Aspekt der Arbeit dar. Gleichzeitig soll die Gesundheitsversorgung insbesondere für ältere, chronisch Kranke und Menschen mit Pflegebedarf verbessert werden. 
Der Verbleib in den eigenen vier Wänden stellt ein übergeordnetes Ziel dar. Der demographische Wandel und gleichzeitige Veränderungen in stationären Einrichtungen, veranlassen dazu innovative Maßnahmen zur Stärkung der extramuralen Versorgung zu setzen. Im Projekt wird durch präventive, gesundheitsfördernde und pflegerisch-beratende Unterstützung eingegriffen, um Pflegebedürftigkeit und frühzeitige Einschränkungen im Alter, so lange als möglich hinauszuzögern. Auf struktureller Ebene darf es zur Entlastung der Hausärzte, Krankenhäuser und Heimen führen.

Setting (Projektregion samt Bevölkerungsstruktur, geographische und andere Besonderheiten, spezifische Bedarfe) 
Die demografische Struktur in der Projektregion zeigt, wie in vielen anderen Regionen, einen zunehmenden Anteil an älteren und älter werdenden Menschen. Soziale Faktoren, wie Armut, Isolation oder geringe Gesundheitskompetenz spielen eine zu beachtende Rolle. Gleichzeitig zeigt sich eine große Kooperationsbereitschaft innerhalb der Kommune. Die Infrastruktur hinsichtlich Mobilität, Ärzte, Krankenhaus, Apotheken, Nahversorger, Alten- und Pflegeheim ist aufgrund der zentralen Lage vergleichsweise sehr gut. Das Angebot der Community Nurse wird auf das ganze Stadtgebiet Attnang-Puchheim erweitert. So steht die Community Nurse allen Bürger*innen uneingeschränkt als Anlaufstelle zur Verfügung.

Zielgruppe(n) (Differenzierung in primäre und erweiterte Zielgruppen) 
Community Nursing richtet sich an verschiedene Personengruppen, die Hilfe und Unterstützung in ihrer Gesundheitsversorgung und sozialen Teilhabe benötigen. Das Angebot zielt darauf ab, ältere Menschen individuell zu unterstützen, unabhängig davon ob sie präventive Maßnahmen in Anspruch nehmen, oder bereits hilfe- bzw. pflegebedürftig sind. Dabei wird nicht nur auf körperliche, sondern auch die soziale und psychische Gesundheit betrachtet und gestärkt. 
Die primäre Zielgruppe sind ältere Menschen mit Unterstützungsbedarf, sowie deren pflegende Angehörige. Senioren, die allein leben und mit altersbedingten Einschränkungen, wie Demenz oder Mobilitätsproblemen konfrontiert sind. Ebenso zählen Menschen, die präventiv Gesundheitsberatung oder Schulung in Anspruch nehmen möchten, zur primären Zielgruppe der Community Nurse. Dazu zählen auch Senioren, die gesund und aktiv bleiben möchten und jene, die sich über präventive Maßnahmen informieren möchten. So umfasst die Zielgruppe verschiedene Gruppen mit unterschiedlichen Bedürfnissen. 

  • Ältere Menschen ohne Pflegebedarf
  • Ältere Menschen mit chronischen Erkrankungen
  • Pflegebedürftige ältere Menschen
  • Menschen mit Demenz oder kognitiven Beeinträchtigungen
  • Pflegebedürftige ohne ausreichendes soziales Netzwerk

Als erweiterte Zielgruppe werden chronisch Kranke und multimorbide Menschen, unabhängig deren Alters mitbetreut. Ein großes Augenmerk wird auf Familien und Angehörigen von Pflegebedürftigen gerichtet, die aufgrund der Pflege Entlastungsangebote benötigen. Ebenso werden Menschen, die durch Armut, Isolation oder mangelnde Netzwerke zusätzlichen Unterstützungsbedarf haben, beraten und an wichtige Netzwerkpartner vermittelt.

Zielsetzungen (angestrebte Veränderungen, Wirkungen, strukturelle Verankerung) 
Das Konzept zielt darauf ab, eine innovative und bedarfsgerechte Versorgungslösung für ältere, gesundheitseingeschränkte und/oder pflegebedürftige Menschen im häuslichen Umfeld zu schaffen. Es soll die Lebensqualität verbessern, Krankenhausaufenthalte und Arztbesuche reduzieren und Angehörige entlasten. 
Ungedeckte Bedarfe und Risiken werden sichtbar gemacht, pflegende Angehörige nicht allein gelassen und dadurch werden unterschiedliche Belastungen wahrgenommen. Unter der Berücksichtigung von multifaktoriellen Faktoren, die die Gesundheit eines Menschen oder der Bevölkerung beeinflussen, soll das Gesundheitsbewusstsein insgesamt gestärkt werden. 
Dabei wird auf individuelles, persönliches Verhalten hinsichtlich Gesundheit, sowie der sozialen und wirtschaftliche Situation der Einzelnen, geachtet. Im Alter verändert sich das soziale Verhalten oft aufgrund der sich verändernden Umwelt, oder eigenen körperlichen und geistigen Veränderungen, was die Lebenszufriedenheit maßgeblich beeinflusst. 
Auf Mikroebene werden die regionale Gesundheitsversorgung und der Zugang zu dieser Versorgung beobachtet und schließlich beurteilt. Die direkte Interaktion zwischen Patienten und Gesundheitsdienstleistern wird erfasst und beurteilt. 
Ein funktionierendes System erfordert ein gut koordiniertes Zusammenspiel auf verschiedenen Ebenen. Bedeutend sind die Synergien zwischen ambulanter und stationärer Versorgung, sowie die Anpassung der Angebote regional und der Zugang für alle Menschen unabhängig von persönlichen Faktoren.

Übergeordnete Ziele: 

  • Präventive Gesundheitsförderung
  • Stärkung der Selbständigkeit
  • Vernetzung von Gesundheits- und Sozialdiensten
  • Entlastung pflegender Angehöriger
  • Förderung sozialer Teilhabe
  • Verbesserung der Versorgungsstruktur
  • Entlastung des Gesundheitssystems

Community Nurses leisten einen wichtigen Beitrag zur wohnortnahen, präventiven und interdisziplinären Gesundheitsversorgung. Durch den ganzheitlichen Ansatz verbessert es nicht nur die individuelle Gesundheit, sondern auch das gesamte Pflege- und Gesundheitssystem.

Projektdurchführung: 
Einer aktiven Projektumsetzung ging eine intensive Planungsphase voraus. Anhand des Födercalls wurde die Pilotregion, sowie die Zielgruppe definiert. Die gesundheitlichen und sozialen Bedürfnisse der Bevölkerung wurden ermittelt und gleichzeitig wurde der ein erster Netzwerkaufbau gestartet. 
Ziele sowie Leistungen, welche durch Community Nursing erreicht werden sollen, wurden festgelegt. Gleichzeitig wurden die nötigen Ressourcen (Personalbedarf, Infrastruktur, Budgetbedarf) geklärt. 
Nachdem zwei Community Nurses für das Projekt ausgesucht wurden, startete im November 2022 die aktive Pilotphase und Implementierung. 
Durch aktive Öffentlichkeitsarbeit und Bekanntmachung des Projekts wurde die Bevölkerung, sowie Netzwerkpartner und Stakeholder, auf das neue Angebot aufmerksam gemacht. Es wurden Kooperationen mit lokalen Gesundheitsakteuren geschlossen, sowie eine enge Netzwerkarbeit mit der Gemeinde gestartet. Zeitnah wurde mit ersten Workshops und Veranstaltungen begonnen, um die Region auf das Angebot aufmerksam zu machen.

Nachfolgend werden zentrale Elemente vorgestellt, die zur effizienten und nachhaltigen Umsetzung des Projektes beigetragen haben.

  1. Projektplanung und -organisation: Ein erstellter Projektstrukturplan gliederte das Projekt in Teilaufgaben und Arbeitspakete und visualisierte gleichzeitig eine realistische Zeitplanung. Eine detaillierte Personalplanung und Ermittlung der zu benötigten finanziellen Mitteln, half die nötigen Ressourcen zur Verfügung zu haben.
  2. Agile und interaktive Arbeitsweise: Der Erfolg des Projekts wurde durch die flexible Anpassung an sich ändernde Anforderungen ermöglicht und gefördert. Durch regelmäßige Überprüfung der Arbeitsergebnisse konnte es zu stetigen Verbesserungen kommen. Die Einbindung und Rückmeldung von allen Projektbeteiligten und der Zielgruppe diente dazu die Qualität und Relevanz der Maßnahmen zu sichern.
  3. Interdisziplinäre Zusammenarbeit: Durch frühzeitige Identifikation und Einbindung aller relevanten Akteure wurde der Austausch zwischen verschiedenen Disziplinen verbessert und gefördert.
  4. Kommunikation: Regelmäßiger Informationsaustausch über Fortschritte, Herausforderungen und Erfolge, schaffte Vertrauen und Akzeptanz zwischen den Akteuren. Beteiligte und Betroffene mussten sensibel, aber bei überschaubarer Projektlaufzeit auch forciert auf das neue Angebot aufmerksam gemacht werden. Der kontinuierliche Austausch konnte Widerstände und Unsicherheiten minimieren und erlaubte zusehend eine wirkende Zusammenarbeit. Diese strukturierte, flexible und interdisziplinäre Herangehensweise erleichterte die Projektarbeit auf vielen Ebenen. Die Kombination von agilen Arbeitsmethoden sowie detaillierter Planung stellte sicher, dass Arbeitspakte termingerecht und qualitativ umgesetzt werden.

Die wesentliche Kernaufgaben werden folgend angeführt.

Der präventive Hausbesuch 
Die Anfragen nach präventiven und beratenden Hausbesuchen stellte sich rasch ein und zeigte einen zentralen Bestandteil des Arbeitsfeldes der CN auf. Durch präventive Hausbesuche sollen Gesundheitsrisiken frühzeitig erkannt und abgestimmte Maßnahmen ergriffen werden. Der Ablauf umfasst ein telefonisches Erstgespräch um die Zuständigkeit zu klären, infolgedessen wird ein persönlicher Termin vereinbart. 
Im Rahmen des ersten Hausbesuchs werden in Form eines Aufnahmeassessment aktuelle Themen, sowie Bedarfe erhoben. Durch den direkten Kontakt im häuslichen Umfeld können gesundheitliche Risiken und individuelle Bedarfe gezielter eruiert und thematisiert werden.

Ziele der Hausbesuche sind: 

  • Früherkennung von Risikofaktoren
  • Individuelle Beratung und Betreuung
  • Verbleib in den eigenen vier Wänden
  • Stärkung des Selbstmanagements
  • Unterstützung der Angehörigen

Die Planung und Terminierung der Hausbesuche wird systematisch geplant, beispielsweise in regelmäßigen Intervallen oder basierend auf individuellen Risikoeinschätzungen. Die gewonnen Informationen werden in enger Abstimmung mit Ärzten, Therapeuten und anderen Fachkräften besprochen und bewertet, um passgenaue Maßnahmen zu entwickeln. Alle durchgeführten Maßnahmen werden dokumentiert, um die Wirksamkeit der Besuche zu evaluieren und bei Bedarf Anpassungen vorzunehmen. 
Die Herausforderungen bestehen darin, je nach Nachfrage ausreichend personelle Ressourcen zur Verfügung zu haben, sowie eine reibungslose Zusammenarbeit zwischen den verschiedenen Gesundheitsdienstleistern organisieren zu können. Nicht alle Betroffenen sind sofort motiviert und bereit die für sie verbessernde Maßnahmen zuzulassen und einzuleiten. 
Durch einen konstanten Vertrauensaufbau, sowie transparente Kommunikation können Vorbehalte abgebaut werden und das Zusammenwirken der Zielgruppe mit der Community Nurse gestärkt werden. Durch die individuelle abgestimmte Betreuung erhöht sich die Zufriedenheit und der allgemeine Gesundheitszustand, was schließlich zu einer verbesserten Lebensqualität führt. 
Durch kontinuierliche Beratung und Unterstützung entwickeln die Betroffenen ein besseres Verständnis für ihren eigenen Gesundheitszustand und erlernen Strategien zur eigenverantwortlichen Gesundheitsförderung.

Initiative Freiwilligennetzwerk 
Durch gezielte Initiativen sollte die Einbeziehung von Freiwilligen in die wohnortnahe Gesundheitsversorgung erzielt und die Vernetzung innerhalb der Gemeinde gestärkt werden. Im Projekt wurde vorgesehen, das Potential freiwilligen Engagements in den Bereich der Community Nurse zu integrieren. Als Zielsetzung sollten professionelle Pflegekräfte und pflegende Angehörige durch Miteinbeziehung von Freiwilligen unterstützt und entlastet werden. Keinesfalls sollten freiwillig Engagierte Tätigkeiten von professionellen Dienstleistern übernehmen bzw. diese Personen ersetzen. 
Durch den Einsatz von Freiwilligen soll das soziale Miteinander gefördert und die Stärkung der Gemeinschaft wiederbelebt werden. Durch intensive Kommunikation und Kooperationsarbeit bildete sich eine initiative Gruppe an lokalen Akteuren, die an der Entstehung eines Freiwilligennetzwerk mitwirken begannen. Vertreter der Gemeinde und Pfarren, sowie die Community Nurse analysierten den Versorgungsbedarf in der Gemeinde, um festzulegen welche Aufgabenbereiche durch freiwillige Helfer abgedeckt werden könnten. 
In Form einer Informationsveranstaltung, über die lokalen Medien und in Zusammenarbeit mit regionalen Gruppen wurde ein Aufruf gestartet, der potentielle Helfer erreichen sollte. So meldeten sich die ersten Interessierten um am Projekt „Gemeinsam in Attnang-Puchheim“, mitzuwirken. 
Die Community Nurse spielt eine zentrale Rolle in der Organisation und Koordination von freiwilligen Helfern in den Betreuungsprozess. Sie steht als zentrale Ansprechpartnerin für die Freiwilligen zur Verfügung, beantwortet Fragen und bietet bei Bedarf Unterstützung. Regelmäßige Evaluationsgespräche und Feedbackrunden helfen, die Zusammenarbeit zu vertiefen und den Unterstützungsbedarf für die Freiwilligen frühzeitig erkennen zu können. 
Durch diese Initiative können mittlerweile seit über einem Jahr (Start Jänner 2024) Menschen zu Hause besucht, bei kleinen Alltagsdingen unterstützt und Angehörige entlastet werden.

Veranstaltung zu Gesundheitsthemen 
Um Wissen zu vermitteln, Prävention zu fördern und das Bewusstsein für eine gesunde Lebensweise zu stärken, sollen Veranstaltungen und Workshops im Gesundheitsbereich als effektive Instrumente genutzt werden. Dadurch sollten Teilnehmende praxisnah lernen; sich austauschen und motiviert werden, ihre Gesundheit aktiv zu gestalten. Ziel dieser Veranstaltung war es über gesundheitsrelevante Themen aufzuklären und das Bewusstsein für die eigenen Möglichkeiten zu schärfen. Es sollten Familien und Erwachsene angesprochen werden, die präventive Gesundheitsmaßnahmen ergreifen möchten, genauso wie interessierte Bürger, die sich umfassend über Gesundheitsthemen informieren möchten. 
Während der Projektlaufzeit wurden in Kooperation mit der gesunden Gemeinde Expertenvorträge organsiert, sowie Workshops zu gesundheitsrelevanten Themen organsiert. Grundsätzlich tragen Veranstaltungen maßgeblich dazu bei, Prävention und Selbstfürsorge in der Bevölkerung zu stärken. Eine kontinuierliche Evaluation und Anpassung der Angebote, stellte sicher das die Veranstaltungen den aktuellen Bedürfnissen der Zielgruppe entsprechend aufgebaut wurden. 
So fanden Veranstaltungen zu Themen wie Bewegung, Ernährung, Notfallmanagement, Heilbehelfsversorgung, Kinästhetik, Sicherheit und noch mehr statt. Die Bewerbung und Teilnehmergewinnung erfolgte über die Nutzung der regionalen Zeitungen, sowie Flyern, Social Media und der Einbindung von Kooperationspartnern und lokalen Einrichtungen.

Projektstruktur und Projektrollenverteilung: 
Eine klare Verteilung der Projektrollen war entscheidend für den Projekterfolg. Die klare Struktur förderte die Teamkultur und sorgte für reibungslose Zusammenarbeit. Im Projekt wurden zentrale Rollen und deren Aufgabenbereich genau festgelegt und beschrieben. 
Die übergeordnete Projektleitung und Gesamtverantwortung für das Projekt wurde direkt vom Geschäftsführer des Sozialhilfeverbands getragen. Die fachliche Projektleitung wurde an eine Fachexpertin im SHV-Team übertragen, wo die inhaltlichen Projektanforderungen bearbeitet und definiert wurden. Gleichzeitig wurde die Projektarbeit bei fachlichen Fragen durch die Projektleitung unterstützt und beraten. Von der fachlichen Projektleitung wurde der Projektplan erstellt und kontinuierlich überwacht. Meetings und Abstimmungsgespräche wurde vom übergeordneten Projektleiter moderiert und koordiniert. 
Die Projektsteuerung und das Controlling wurde vom übergeordneten Projektleiter, sowie von der fachlichen Projektleiterin durchgeführt. Dabei wurde der Projektfortschritt bewertet, sowie die Einhaltung von Zeit- und Budgetplänen kontrolliert.

Die Bestandteile der Projektstruktur wurden wie folgt unterteilt: 

  • Projektstrukturplan: Das Projekt wurde in einzelne Phasen und Arbeitspakete unterteilt. Die Arbeitspakete waren so gestaltet, dass sie konkrete Ergebnisse und Meilensteine lieferten, was wiederum zur Erreichung des Gesamtziels beigetragen hat.
  • Organisatorische Struktur: Eine detaillierte Projektrollenliste schaffte bereits im Vorfeld Transparenz und Klarheit hinsichtlich Zuständigkeiten.
  • Arbeitspakete und Aufgabenverteilung: Arbeitspakete und definierte Aufgaben, sowie deren Verantwortlichkeiten wurden in einer detaillierten Planung festgehalten. Die Struktur ermöglichte es, auf Änderungen im Projektverlauf dynamisch reagieren zu können und etwaige Anpassungen von Arbeitspaketen oder eine Umverteilung vorzunehmen. Alle Aufgaben und Fortschritte, sowie Änderungen wurden dokumentiert was der Nachvollziehbarkeit und Kon-trolle des Projektverlaufs diente.
  • Zeitplanung: Mit Hilfe von Diagrammen wurde der zeitliche Ablauf gekennzeichnet. Wichtige Zwischenziele wurden definiert, um den Fortschritt messbar zu machen und bei Bedarf frühzeitig steuern eingreifen zu können.
  • Kommunikations- und Informationsfluss: regelmäßige Meetings und Statusberichte stellten sicher, dass alle Projektbeteiligten stets informiert sind.
  • Qualitätssicherung: durch die Evaluation der Arbeitspakete und die Beurteilung der Projektergebnisse wurden potentielle Risiken frühzeitig identifiziert und es konnten rechtzeitig Maßnahmen zur Risikominimierung eingeleitet werden. Hier diente eine flexible Projekt-Struktur, auf Veränderungen zu reagieren und notwendige Anpassungen vorzunehmen.

Vernetzungen und Kooperationen 
Die Vernetzung und funktionierende Kooperationen stellen einen wichtigen Erfolgsfaktor im Community Nursing dar. Es ermöglicht eine ganzheitliche und wohnortnahe Versorgung, indem sie die Kompetenzen unterschiedlicher Akteure bündeln und somit eine bedarfsgerechte Betreuung der Zielgruppe sicherstellen.

  • Bedeutung von Vernetzung: Die enge Zusammenarbeit zwischen Pflegefachkräften, Ärzten, Therapeuten und sozialen Diensten sorgt dafür, dass medizinische, pflegerische und soziale Aspekte nahtlos ineinandergreifen. Durch regelmäßige Kommunikation und gemeinsame Fallbesprechungen werden relevante Informationen ausgetauscht, was eine notwendige Anpassung erkennen und umsetzen lässt. Die Bündelung von Ressourcen und Kompetenzen führt zu einer optimierten Nutzung vorhandener Kapazitäten und reduziert insuffiziente Arbeitsprozesse.
  • Kooperationspartner: Hausärzte, Fachärzte, Krankenhäuser und ambulante Pflegedienste bilden die medizinische Basis der Zusammenarbeit. Gleichzeitig stellte die enge Zusammenarbeit zur lokalen Politik und Verwaltung eine wichtige Kooperation im Projekt dar und unterstützte gleichzeitig den Erfolg des Projekts. Durch das Zusammenwirken konnten gemeinsame Initiativen zur regionalen Gesundheitsförderung umgesetzt werden.
  • Erfolgsfaktoren: alle relevanten Akteure wurden von Beginn an in die Projektumsetzung eingebunden um die Maßnahmen und Ziele von Community Nursing transparent zu halten. Die offene und klare Abgrenzung der Community Nurses, sowie die Definition der Verantwortlichkeiten verhinderte Überschneidungen und schaffte Klarheit in der Zusammenarbeit.
  • Herausforderungen: variierende Arbeitsprozesse und wechselnde Ressourcen der Partner erfordern flexible Kooperationen und Anpassungen. Die interdisziplinäre Zusammenarbeit muss unter Einhaltung der Datenschutzrichtlinien erfolgen. Die Unsicherheit über den Verbleib der Community Nurses nach Projektlaufzeit, stellte teilweise einen hinderlichen Grund für längerfristige Planung und strategische Zusammenarbeit dar. Um interdisziplinäre Netzwerke auszubauen und diese kontinuierlich zu optimieren, bedarf es der durchgehenden Anstrengung der Community Nurse, in Austausch und Kontakt zu bleiben, sowie die Position der Community Nurse zu stärken.

Fazit 

Die Arbeit als Community Nurse stellt einen innovativen und nachhaltigen Ansatz dar, um die Gesundheitsversorgung älterer Menschen zu verbessern und präventive Maßnahmen in den Vordergrund zu rücken. Die persönlichen, vertrauensvolle Beziehungen zwischen der Community Nurse und ihren Klienten ermöglicht, die Betroffenen zu Selbständigkeit und Eigenermächtigung zu bewegen. 
Präventive Hausbesuche stellen ein wirkungsvolles Instrument im Community Nursing dar. Sie ermöglichen eine frühzeitige Erkennung und gezielte Intervention, die nicht nur die Gesundheit der Zielgruppe verbessert, sondern auch das Gesundheitssystem, durch vermiedene Krankenhauseinweisungen und Notfallsituationen, sowie dem Hinauszögern einer Heimunterbringung, entlastet. 
Angesichts der demographischen Entwicklungen und des zunehmenden Bedarfs an wohnortnaher Unterstützung, gewinnen präventive Maßnahmen weiter an Bedeutung. Zukünftig sollten daher verstärkt Ressourcen und Konzepte entwickelt werden, um die kontinuierliche Betreuung und Prävention im häuslichen Umfeld nachhaltig zu optimieren. Die Kombination aus Prävention, interdisziplinärer Vernetzung und individueller Betreuung, ermöglicht eine bessere Lebensqualität für ältere Menschen und entlastet das Gesundheitssystem. Community Nursing ist mitunter eine Antwort auf den zunehmenden und sich verändernden Bedarf und sollte als innovativer Lösungsansatz weiter ausgebaut und angeboten werden.

Resümee der Lernerfahrungen

Die Tätigkeit im Community Nursing Projekt hat wertvolle Erkenntnisse für die zukünftige Versorgung von älteren und pflegebedürftigen Menschen geliefert. Das Zusammenspiel aus präventiver Beratung interdisziplinärer Zusammenarbeit und individueller Betreuung zeigt großes Potential, um die Versorgung älterer Menschen nachhaltig zu verbessern. Präventionsarbeit wirkt nachhaltig, braucht aber Zeit und Geduld, um langfristige Verhaltensänderungen zu bewirken. Frühzeitige Intervention kann Komplikationen verhindern und schwere Krankheitsverläufe verhindern. Allerdings muss die Akzeptanz und das Bewusstsein für Gesundheitsprävention noch aktiv gefördert werden. 
Informationsveranstaltungen, Printmedien und Social Media sind unterstützende Maßnahmen, um diese Arbeit in den Vordergrund zu rücken. Allerdings wächst das Vertrauen in das Modell durch persönliche Erfahrungen und positive Weiterempfehlung und das benötigt wiederum Zeit. Eine Projektlaufzeit von zwei Jahren setzte die Community Nurses unter die spezielle Herausforderung des Zeitdrucks, kombiniert mit einer nötigen durchdachten Vorgehensweise. 
Community Nursing ist ein nachhaltiger Ansatz zur Gesundheitsversorgung, der sich von klassischen Pflege- und Betreuungsmodellen klar unterscheidet. Die Abgrenzung zu bereits bestehenden Versorgungsformen hilft, das Besondere und den Mehrwert dieser Arbeit besser zu verstehen. Eine Community Nurse ergänzt die ambulante Pflege, indem sie präventiv und koordinierend tätig wird und führt dabei keine direkte Pflege an Menschen durch. Die Community Nurse hat eine stärkere gesundheitliche und pflegerische Ausrichtung, während Sozialarbeit eher auf soziale und finanzielle Fragen eingeht. Im Sinne des Case Management muss eine Community Nurse im Bedarfsfall auf dieser Ebene agieren und tätig sein. 
Manchmal kann präventive, ganzheitliche Unterstützungen den Eintritt des Pflegebedarfs nicht mehr verhindern und da greift die Community Nurse im Bedarfsfall als fallführende Organisatorin in ein Betreuungsgeschehen ein. Die Arbeit als Community Nurse bringt viele Chancen, aber auch einige Herausforderungen mit sich. Diese betreffen sowohl strukturelle als auch zwischenmenschliche und organisatorische Aspekte. Als strukturelle Herausforderung sei eine fehlende einheitliche Finanzierung, unklare gesetzliche Rahmenbedingungen, sowie die nicht klar definierten Tätigkeitsbereiche zu erwähnen. 
In der praktischen Umsetzung fordert die Akzeptanz der Zielgruppe, sowie die interdisziplinäre Zusammenarbeit, eine Community Nurse heraus. Gleichzeitig nehmen hohe administrative Anforderungen Zeit in Anspruch, die für die direkte Arbeit am Menschen fehlt. Der enge Kontakt zu älteren Menschen erfordert Zeit, um eine vertrauensvolle Beziehung aufzubauen, gleichzeitig erwarten Angehörige und Betroffenen manchmal mehr Unterstützung, als realistisch geleistet werden kann. Dies Faktoren fordern eine Community Nurse auf zwischenmenschlicher Ebene. 
Community Nurses können einen wichtigen, nachhaltigen Beitrag in der Versorgung von Menschen leisten. Damit sich diese Arbeit langfristig etablieren kann, müssen klare gesetzliche Regelungen und eine stabile Finanzierung geschaffen werden. 

Kurzzusammenfassung des Projekts

Ländliche Gemeinden: 
Kirchham 2200 EW >25% der Bevölkerung ist älter als 65 Jahre 
Gute Anbindung an öffentliches Verkehrsnetz, 
Gesundheitszentrum Salvida mit Hausarztpraxis 
Gutes Vereinsleben (Seniorenbund, Pensionistenverband, Gesunde Gemeinde, und Viele mehr)

Roitham 2000 EW > 25% der Bevölkerung ist älter als 65 Jahre 
Weniger gutes öffentliches Verkehrsnetz 
Hausarzt 
Gutes Vereinsleben (Seniorenbund, Pensionistenverband, Gesunde Gemeinde, und Viele mehr)

  • Zielgruppe(n) (Differenzierung in primäre und erweiterte Zielgruppen) 
    Gemeindebürger*innen ab dem 65igsten Lebensjahr, 
    Möglichkeit für alle Gemeindebürger an diversen Veranstaltungen teilzunehmen. 
    Soziale Teilhabe bei Menschen, die zurückgezogen leben und nicht am öffentlichen Vereinsle-ben teilnehmen.
  • Zielsetzungen (angestrebte Veränderungen, Wirkungen, strukturelle Verankerung): 
    Gemeinwohl und Zufriedenheit der Bevölkerung, Vereinsamung verhindern 
    Verbleib im eigenen zu Hause solange wie möglich 
    Heimaufenthalte vermeiden

Projektdurchführung: 
Aktivitäten und Methoden im zeitlichen Ablauf

Projektbeginn Oktober 2022 
Gründung einer Gruppe „Nachbarschaftshilfe“ Nov 2022/Jan 2023 
Berichte in den Gemeindenachrichten 2022 laufend zum Quartal 
Öffentliche Veranstaltungen zur Vorstellung des Projektes 
Förderung der sozialen Teilhabe „Singa dama“ seit März 2023 
Gesundheitskaffee’s (Vorträge zu gesundheitsrelevanten Themen von Experten) in einem gemütlichen Rahmen, am Nachmittag mit Kaffee und Kuchen seit März 2023 
„Von Kopf bis Fuß“ Gedächtnistraining Kirchham seit September 2023 
Miteinand aktiv – Bewegungstraining Roitham seit März 2024 
Das sind laufende, monatliche Veranstaltungen (2 Monate Sommerpause)

Umgesetzte Vernetzungen und Kooperationen:

  • Community Nurses im Bezirk
  • Vernetzung CN auf Landes – und Bundesebene
  • Sozialberatungsstelle Gmunden
  • Ortsansässige Vereine, Seniorenbund, Pensionisten
  • Gesunde Gemeinde
  • Mobile Dienste
  • Pfarre
  • Therapeuten
  • Ärzte
  • Gründung einer Nachbarschaftshilfe - Gruppe

Fazit 

Resümee der Lernerfahrungen: 
Aufgaben und Rollenprofil und Ziele waren gut definiert, die Motivation sehr groß!

Lernerfahrung dazu: 
Große Skepsis in der Bevölkerung aufgrund des Namens, Klärungsbedarf in eigenen Reihen und Verständnis für die Tätigkeit. Trotz intensiver Bemühungen, Präsenz in den Medien und Aufklärungsversuchen war Geduld und Beharrlichkeit erforderlich, um die Zielgruppen zu erreichen. Durch die persönlichen Kontakte bei Veranstaltungen und durchgeführten Aktivitäten wurde Vertrauen geschaffen. 
Die Abgrenzung zu anderen Gesundheitsanbietern, Soziale Beratungsstellen etc. war klar zu begründen und definieren. Das Hauptziel in den ersten Monaten war vor allem auch der Netzwerkaufbau. 
Bezeichnung Gesundheitspflegerin im Gegensatz zur Krankenpflegerin wurde vertreten. 
Unser Projekt wurde zum großen Teil durch öffentliche Angebote bekannt, zugleich wurde die soziale Teilhabe gefördert, um der Vereinsamung entgegenzuwirken. 
Es ist zum Teil schwer die Tätigkeiten in Zahlen zu messen. 
Start war aufgrund der wenigen Vorgaben sehr mühsam, fehlende Struktur und Grundlagen. 
GÖG hat sich sehr bemüht zu unterstützen und durch Webinare fortzubilden. 
Dokumentation wurde durch die Einführung von DokCN erleichtert! 
 

Durch eine Suburbanisierung und damit verbundene Zersiedelung wird die Erreichbarkeit von gesundheitsbezogenen und sozialen Dienstleistungen sowie der soziale Austausch nicht nur für die Senior/innen, sondern auch für die An- und Zugehörigen nachteilig beeinflusst.
Dieser Umstand verlangt, neben der Initiierung und dem Aufbau einer planvollen Vernetzung und Zusammenarbeit mit den Gesundheits- und Sozialdienstleister/innen der Region, auch die Stärkung und Entlastung der pflegenden und betreuenden An- und Zugehörigen. Dies kann durch vorbeugende Maßnahmen wie Informations- und Beratungsangebote, Pflegetrainings, Coachings im Einzelsetting, Gesundheitsförderung, Entlastungsangebote oder Angehörigengruppen wie Stammtische oder Selbsthilfegruppen erfolgen.
Zudem sind präventive Hausbesuche, Sprechstunden, Vorträge, Workshops und Trainings für Personen in der Altersgruppe über 65 Jahren unerlässlich, um die Selbstmanagementkompetenzen und somit ein Verbleiben im eigenen Zuhause zu fördern. Die Initiierung und teilnehmende Entwicklung von Freizeitangeboten und –aktivitäten unter Berücksichtigung der unterschiedlichen Mobilität fördert die Teilhabe und Integration.
Die Gemeinde und Vereine sind zudem bedeutsame Partner, um für die An- und Zugehörigen Aktivitäten zu entwickeln, welche der psychosozialen Entlastung dienen und den Austausch untereinander fördern. Zur Gemeinde Bergheim gehören fünf Ortschaften, in denen 520 Personen von insgesamt 5741 Einwohner/innen über 75 Jahre leben. Die Anzahl der Ein-Personen-Haushalte beträgt bei den über 65-Jährigen 239 (32,4%). Die Projektumsetzung wird vom Hilfswerk Salzburg unterstützt.

Kurzzusammenfassung des Projekts

Projektkonzept
1. Ausgangslage und Überlegungen zum Projekt (Gesundheitsdeterminanten-Ansatz):

Das Projekt zielt darauf ab, die Lebensqualität und Selbstbestimmung der Klient*innen im Alter zu fördern und ihre Gesundheitsversorgung zu optimieren. 
Die Klient*innen befindet sich in einer Phase der gesundheitlichen und sozialen Herausforderungen, welche den Einsatz eines Netzwerks aus Pflegekräften, rechtlicher Unterstützung und sozialer Betreuung erfordert. Der Gesundheitsdeterminanten-Ansatz wird in Beratungen, präventiven Veranstaltungen und gesundheitsfördernden Maßnahmen angewendet, um die vielfältigen Einflussfaktoren auf das Wohlbefinden der Klient: innen zu berücksichtigen, wie beispielsweise die physische Gesundheit, soziale Kontakte, psychische Unterstützung und die Verfügbarkeit notwendiger Dienstleistungen.

2. Setting (Projektregion samt Bevölkerungsstruktur, geographische und andere Besonderheiten, spezifische Bedarfe):

Das Projekt wird in der Region Unterpinzgau, im südlichen Salzburger Land, durchgeführt. Diese ländliche Region zeichnet sich durch eine kleinere, altersdurchschnittlich höhere Bevölkerungsstruktur aus. Geografische Besonderheiten, wie die abgelegene Lage und eingeschränkte Infrastruktur, stellen Herausforderungen in der Zugänglichkeit zu Gesundheitsdiensten und sozialen Einrichtungen dar. Spezifische Bedarfe der Klient*innen umfassen unter anderem regelmäßige medizinische Versorgung, Unterstützung bei der Haushaltsführung, sowie rechtliche und soziale Betreuung, um ihre Selbstbestimmung in einer zunehmend fremdbestimmten Lebenssituation zu gewährleisten.

3. Zielgruppe(n) (Differenzierung in primäre und erweiterte Zielgruppen):

  • Primäre Zielgruppe:
    Die Klient*innen (< 75 a) selbst, die von altersbedingten gesundheitlichen Einschränkungen betroffen sind und eine umfassende Betreuung benötigen, um ein selbstbestimmtes Leben zu führen.
    Pflegende Angehörige, Familienmitglieder oder enge Bezugspersonen, die die Klient*innen in ihrer häuslichen Umgebung betreuen und unterstützen. Sie übernehmen häufig körperliche Pflegeaufgaben, helfen bei der Organisation des Alltags und sind oft emotionale Stütze. Für diese Zielgruppe sind Informationen, Schulungen und finanzielle Unterstützung zur Bewältigung der Herausforderungen der Pflege sowie zur eigenen Entlastung von großer Bedeutung.
  • Erweiterte Zielgruppen:
    Senioren ab 60 und Personen, welche Vorsorge über ihre gesundheitliche Zukunft betreiben möchten. 
     

4. Zielsetzungen (angestrebte Veränderungen, Wirkungen, strukturelle Verankerung):

  • Systematische Vernetzung und Zusammenarbeit, um die medizinische und pflegerische Versorgung insbesondere für die primäre Zielgruppe zu verbessern
    • Durch Initiierung und Aufbau eines Netzwerks der Gesundheitspartner in der Region.
  • Aufbau eines Naht- und Schnittstellenmanagements zwischen Intra- und Extramuralen Bereich insbesondere mit dem Entlassungsmanagement der Krankenhäuser.
    • Gemeinsame Erarbeitung eines bedarfsgerechten Übergangsmanagements, von den intramuralen Dienstleistern zum extramuralen Versorgungsnetz
  • Schaffung von niederschwelligen Anlaufpunkten und Umsetzung von zugehenden Beratungs- und Schulungsangeboten 
    • Durch präventive Hausbesuche, Sprechstunden, Vorträge, Workshops und Trainings
  • Förderung der Gesundheitskompetenz und Adhärenz, insbesondere bei Menschen mit chronischen Erkrankungen
  • Förderung der sozialen Integration und Teilhabe der primären Zielgruppe durch bedarfsgerechte soziokulturelle Aktivitäten

Weitere Ziele umfassen die Schaffung einer verlässlichen Netzwerkinfrastruktur aus Pflegekräften, rechtlicher Unterstützung und sozialen Diensten, die die Klient*innen langfristig begleiten sollen.
Das Projekt strebt eine dauerhafte strukturelle Verankerung durch die enge Kooperation von Pflegeeinrichtungen, Rechtsvertretungen und sozialen Organisationen an, um die nachhaltige Versorgung der Klient*innen in ihren eigenen zuhause sicherzustellen: In Österreich gibt es verschiedene finanzielle Unterstützungsmöglichkeiten, wie das Pflegegeld, das in unterschiedlichen Stufen je nach Pflegebedarf gewährt wird.

Taxi: In ländlichen Gebieten wie dem Unterpinzgau, in denen offizielle öffentliche Verkehrsmittel eingeschränkt oder schwer zugänglich sind, können geförderte Taxi-Dienste in Anspruch genommen werden. Diese Unterstützung ist besonders relevant für Klient*innen, die aufgrund ihrer gesundheitlichen Einschränkungen auf regelmäßige Arztbesuche, Therapien oder andere medizinische Dienstleistungen angewiesen sind, jedoch keine Möglichkeit haben, öffentliche Verkehrsmittel zu nutzen.

Freiwillige Fahrtendienste konnten in Dienten installiert werden.

Projektdurchführung

2.1. Aktivitäten und Methoden im zeitlichen Ablauf:

  • Beratung zur Verbesserung der Selbsthilfefähigkeit/Selbstmanagements und der besseren Bewältigung von Pflege- und Betreuungsaufgaben
  • Stärkung der Zusammenarbeit von Gesundheits-, Pflege- und Gesundheitsförderungsdienstleisterinnen und -dienstleistern
  • Förderung der sozialen Teilhabe
  • Personifizierte und fallspezifische Dokumentation der CN

2.2. Projektstrukturen und Projektrollenverteilung:

Die Projektstruktur basiert auf der Zusammenarbeit von mehreren Akteur*innen:

  • Community Nurse (CN) übernimmt die zentrale Rolle in der Koordination der pflegerischen und rechtlichen Maßnahmen und fungiert als Ansprechpartnerin für alle beteiligten Parteien.
  • Pflegeeinrichtungen und Sozialdienste, leisten die tägliche Betreuung und unterstützen die Klient*innen bei alltäglichen Aufgaben.
  • Entlassungsmanagement
  • Hausärzt*innen
  • Fachärzt*innen
  • Seniorenverbände
  • Soziale Vereine
  • Pfarren
  • Gemeinden

2.3. Umgesetzte Vernetzungen und Kooperationen:
Erfolgreiche Kooperationen wurden mit verschiedenen lokalen Organisationen und Institutionen aufgebaut. Diese Vernetzungen sind für den langfristigen Erfolg des Projekts von zentraler Bedeutung.

2.4. Allfällige Abweichungen inkl. Begründung:
Das Projekt konnte lt. dem Projektantrag voll umgesetzt werden. Es gab keine Abweichungen.

Fazit:

Das Projekt hat wertvolle Lernerfahrungen geliefert, insbesondere im Bereich der interdisziplinären Zusammenarbeit und der Koordination von Pflege, rechtlicher Unterstützung und sozialen Dienstleistungen. Der größte Vorteil lag in der persönlichen Präsenz bei den Sprechstunden und Hausbesuchen.
Es wurde deutlich, wie wichtig eine enge Vernetzung von Fachkräften und Institutionen ist, um eine umfassende, nachhaltige und insbesondere kontinuierliche Betreuung und Versorgung von älteren Menschen in ihrem Eigenheim sicherzustellen . 
Die Notwendigkeit, flexibel auf unerwartete Herausforderungen zu reagieren wurde erkannt, und das Projekt hat überwiegend zu einer besseren Lebensqualität und einer rechtlichen Absicherung der Klient*innen geführt. 
Eine enorme Entlastung der Hausärzte, Spitäler, sowie Seniorenheime wurde durch die CN erreicht. Die Inanspruchnahme von Rettungsdiensten als Transportmittel wurde ebenso minimiert und durch das Krankentaxi ersetzt.
Weitere Optimierungen im Prozessmanagement und in der Kommunikation zwischen den beteiligten Akteuren sollten angestrebt werden, um die Effizienz und die Zufriedenheit der Bürger*innen der jeweiligen Gemeinden steigern zu können.
Auf Grund der positiven Effekte und Erfahrungen aus dem Projekt haben sich die Projektgemeinden darauf verständigt, dass das Community Nursing Projekt auch nach Ende der Pilotphase fortgeführt wird.

Kurzzusammenfassung des Projekts

Aktualisiertes Projektkonzept auf Basis der Projekterfahrung:
Die gesundheitliche Lage von Individuen wird durch ganze Regionen und Länder durch unterschiedliche Einflussfaktoren bestimmt und geformt. Diese Determinanten der Gesundheit umfassen sowohl biologische Faktoren als auch umfangreiche Aspekte, die außerhalb des Körpers liegen.

Setting:
Die Projektregion Unteres Saalachtal, ist eine Planungsregion und umfasst in Summe vier Ortsgemeinden. Hierzu gehören die Gemeinden Lofer, St.Martin bei Lofer, Unken und Weißbach. Im Unteren Saalachtal leben 5.526 Einwohner*innen, der Großteil lebt in den Gemeinden Lofer und Unken. Insgesamt hat die Planungsregion Unteres Saalachtal ein durchschnittlich stabiles Bevölkerungswachstum, einzig die Gemeinde Unken verzeichnet aktuell einen leichten Bevölkerungsrückgang.

Insgesamt gibt es in der Projektregion 676 Single-Haushalte, was einem Anteil von 30% aller Haushalte entspricht. Die Anzahl der Ein-Personen-Haushalte in der Altersgruppe 65 Jahre und älter, beträgt 286. Das bedeutet, dass 42% aller Ein-Personen-Haushalte in die Altersgruppe 65 Jahre+ fällt. Insgesamt sind ~13% aller Haushalte, Single-Haushalte in der Altersgruppe 65 Jahre und älter. In Summe beziehen 267 Personen Pflegegeld (5% der Bevölkerung). Davon sind 17% 64 Jahre und jünger, 39% sind zwischen 65 und 84 Jahren und ~44% sind 85 Jahre und älter.

Vor diesem Hintergrund ist festzustellen, dass der Anteil der Single-Haushalte in der Altersgruppe 65 Jahre+, im Vergleich zu anderen Gemeinden, sehr hoch ist. Darüber hinaus sind 44% der Pflegegeldebezieher*innen 85 Jahre+. Die medizinische Versorgung in der Projektregion weist aufgrund fehlender Fachärzt*innen und Krankenhäuser Lücken auf, wodurch große Distanzen zurückzulegen sind. Dies stellt insbesondere für die primäre Zielgruppe eine große Herausforderung dar.

Zielgruppen:
Hauptzielgruppe sind ältere zu Hause lebende Menschen mit (womöglich) bestehendem oder vorhandenem Informations-, Beratungs- und Unterstützungsbedarf in pflegerischen und gesundheitlichen Belangen, Menschen ab dem 75. Lebensjahr vor Eintreten einer etwaigen Pflegebedürftigkeit sowie pflegende/betreuende Angehörige.

Zielsetzung:

  • Systematische Vernetzung und Zusammenarbeit, um die medizinische und pflegerische Versorgung insbesondere für die primäre Zielgruppe zu verbessern
    • Durch Initiierung und Aufbau eines Netzwerks der Gesundheitspartner in der Region.
  • Förderung der Gesundheitskompetenz und Adhärenz, insbesondere bei Menschen mit chronischen Erkrankungen
    • Durch medizinisch-pflegerische Nachsorge
    • Durch Begleitdienst zu Fachärzt*innen und Krankenhäusern
  • Schaffung von niederschwelligen Anlaufstellen und zugehenden Beratungsangeboten zur Förderung des Verbleibs Zuhause der primären Zielgruppe, solange dies gesundheitlich und sozial möglich ist.
    • Durch präventive Hausbesuche, Sprechstunden, Vorträge, Workshops und Trainings

Projektdurchführung:

Aktivitäten und Methoden im zeitlichen Ablauf:

  • Aktivitäten und Methoden zur Erhebung und zum Monitoring (Beobachtung, Monitoring)
  • Aktivitäten und Methoden zu Information, Edukation und Beratung (Beratung, Hausbesuche)
  • Aktivitäten und Methoden zu Pflegeinterventionen, Koordination und Vernetzung (z.B. Social Prescribing)
  • Aktivitäten und Methoden im Bereich Fürsprache und Interessensvertretung, wobei die Zusammenarbeit mit regionalen Netzwerken und soziale Teilhabe gefördert wurde.
  • Aktivitäten und Methoden in den Bereichen Bewusstseinsbildung, Vermittlung und Austausch von Informationen sowie Kompetenzentwicklung in der Pilotregion (Schulungen, Kurse)

Projektstrukturen und Projektrollenverteilung:
Siehe beigefügtes Dokument „Projektkontrollplan“

Umgesetzte Vernetzungen und Kooperationen:
Eine Vernetzung fand hauptsächlich mit den Hausärzt*innen, Apotheken, Gemeindevertreter*innen und diversen Gesundheitsanbietern statt.

Allfällige Abweichungen inkl. Begründung:
Es gab keine Abweichungen.

Resümee der Lernerfahrungen: 
Ich konnte in der Selbstorganisation am meisten lernen.  
Die größten Erkenntnisse waren, dass das Projekt von den Bürgern*innen in den Gemeinden sehr gut angenommen wurde und dass sie froh waren, eine Community Nurse vor Ort zu haben. Vor allem schätzten die Bürger*innen, dass Sie eine Ansprechperson vor Ort hatten, die zeitnahe bei Fragen und Anliegen bezüglich Pflege, Gesundheit usw. weiterhelfen konnte. Sie wussten stets an wen sie sich wenden konnten. Die Stärken lagen also darin, dass wir meistens gleich für den nächsten Tag einen Hausbesuch vereinbarten und sofort vor Ort waren und helfen konnten.
Hinderlich war in erster Linie der Mangel an den Versorgungsangeboten und Aufnahmestopps in der mobilen Pflege.
Für den weiteren Verlauf des CN Projektes sollte auch unbedingt die Gemeinde Lofer, die sich zwischen den beiden Projektgemeinden St. Martin und Unken sich befindet, mitmachen. Dabei könnte es dann idealerweise „in der Mitte“ eine zentrale Anlaufstelle gegeben sein, die sich auf die Projektgemeinden beziehen würde.

Kurzzusammenfassung des Projekts

Aktualisiertes Projektkonzept auf Basis der Projekterfahrung:

Ausgangslage und Überlegungen zum Projekt:
Mit Stand 01.01.2021 betrug die Bevölkerungszahl (Personen mit Hauptwohnsitz) in der Projektregion Oberes Saalachtal 7.056. Der Anteil der Einwohner*innen im Alter von 75 Jahren und älter, beträgt 571.

Setting:
Die Projektregion Oberes Saalachtal, ist eine Planungsregion und umfasst in Summe 6 Ortsgemeinden, wobei für diesen Projektantrag die Gemeinden Maishofen, Saalbach-Hinterglemm und Viehhofen relevant sind. Wirtschaftlich betrachtet spielt der Tourismus in dieser Region eine bedeutende Rolle. Die Projektregion ist stark touristisch geprägt, was insbesondere in den Wintermonaten dazu führt, dass pflegende und betreuende An- und Zugehörige beruflich ausgelastet sind und in Bezug auf die familiäre, häusliche Pflege und Betreuung, Entlastung benötigen. Dies betrifft vor allem die Gemeinde Saalbach. Die oftmals sehr belastete und vulnerable Zielgruppe der An- und Zugehörigen, gilt es in Hinblick auf ihre Betreuungs- und Pflegekompetenz zu stärken und darüber hinaus auf psychosozialer Ebene zu entlasten.

Somit bildet die Beratung und Unterstützung von Betroffenen als auch die Unterstützung bzw. Entlastung pflegender und betreuender An- und Zugehöriger einen der Schwerpunkte innerhalb des Community Nursings. Um diese Zielgruppe zu erreichen, bedarf es aufsuchender und niederschwelliger Informations- und Beratungsangebote.

Fehlende soziale Angebote und adäquate Freizeitaktivitäten in der Projektregion führen gerade bei der primären Zielgruppe zu sozialer Isolation und der damit einhergehenden Gefahr der Vereinsamung. Vor allem alleinlebende, gehbeeinträchtigte Personen sind in diesem Zusammenhang besonders betroffen. Vor diesem Hintergrund liegt in gleicherweise der Fokus der CN`s, auf der Initiierung und Entwicklung von soziokulturellen Aktivitäten für Senior*innen.

Zielgruppen:
Die Zielgruppe der Projektregion, liegt auf älteren zu Hause lebenden Senior*innen mit einem drohenden oder bestehenden Informations-, Beratungs-, Pflege- und/Unterstützungsbedarf, Pflegende/betreuende Angehörige und Bürger*innen ab dem 75. Lebensjahr VOR Eintreten einer etwaigen Pflegebedürftigkeit („Prävention“). Diese Zielgruppe erfasst die Ebene der „Individuen“, ggf. auch Gruppen wie „Familien“.

Zielsetzungen:
Im Oberen Saalachtal müssen die durch den Wintertourismus stark in Anspruch genommenen pflegenden und betreuenden An- und Zugehörigen entlastet werden, dies betrifft besonders die Gemeinde Saalbach. Deshalb bildeten Schwerpunkte des Community Nursings in der Projektregion Unterstützungsangebote zur Entlastung und Angebote zur Stärkung der Gesundheitskompetenz und des Selbstmanagements (chronische Erkrankungen wie z.B. Diabetes) durch Infoveranstaltungen, Vorort-Beratungen, Trainings und Coachings. Insbesondere wurde auch der psychosozialen Ebene der betroffenen Bürger*inne eine große Aufmerksamkeit gegeben.

Fehlende soziale Angebote und Freizeitaktivitäten für die primäre Zielgruppe in der Projektregion führen zu sozialer Isolation und Vereinsamung. Vor diesem Hintergrund lag ein weiterer Fokus der CN`s, in der Entwicklung und Koordinierung von soziokulturellen Aktivitäten (Organisation von Kirchenbesuchen für gehbeeinträchtige Personen im Winter, Ausflüge usw.). Hierbei waren die Pfarren, die Gemeinden als auch Vereine wichtige Kooperationspartner. Zur Förderung der sozialen Teilhabe, wurden Seniorentage angeboten, um Abwechslung vom Alltag zuhause zu haben, der Vereinsamung entgegenzuwirken und eine Entlastung für die pflegenden und betreuenden An- und Zugehörigen zu schaffen.

Projektdurchführung:

Aktivitäten und Methoden:

  • Beratung zur Verbesserung der Selbsthilfefähigkeit und Bewältigung von Pflege und Betreuungsaufgaben (= Förderung des Selbstmanagements)
  • Koordination und Vermittlung individuell angepasster Pflege- und Betreuungsarrangements (z.B. nach Krankenhausaufenthalten)
  • Förderung der sozialen Teilhabe/Förderung der sozialen Integration und Teilhabe der primären Zielgruppe durch bedarfsgerechte soziokulturelle Aktivitäten:
    • Initiierung und Koordination von gemeinschaftlichen Aktivitäten wie z.B. Tanzcafes.
  • Förderung des so lange wie möglichen „Verbleibs“ Zuhause:
    • Durch präventive Hausbesuche, Sprechstunden, Vorträge, Workshops und Trainings (Selbstmanagement)
  • Stärkung und Entlastung sowohl der Betroffenen als auch der Gruppe der pflegenden und betreuenden An- und Zugehörigen durch Förderung der Gesundheitskompetenz
    • Durch aufsuchende Gesundheitsberatung, insbesondere für Menschen mit chronischen Erkrankungen, Angehörigenschulungen

Projektstruktur und Rollenverteilung:
Im oberen Saalachtal sind 3 CN’s für die Gemeinden Maishofen, Viehhofen und Saalbach-Hinterglemm zuständig. Die CN’s sind von Montag bis Freitag erreichbar und vertreten sich bei Urlaub bzw. Krankheit gegenseitig.
Eine Unterstützung im Projekt erhalten die CN’s kontinuierlich vom Regionalverband, dem Hilfswerk.

Umgesetzte Vernetzungen und Kooperationen:
Es fanden in allen drei Gemeinden Vorstellungen und Besprechungen bei den Bürgermeistern, Amtsleiter*innen und /oder Gemeindevertreter*innen statt. In diesen Gesprächen wurde nach Vorstellungen des Projektes und der Inhalte, Auftaktveranstaltungen fixiert, Vernetzungspartner erhoben und Kontaktstellen vereinbart. Begleitend wurde das Projekt (Inhalte, Tätigkeit der CNs, Sprechstunden usw.), über die Medien der Gemeinden kommuniziert. Dies umfasste z.B. die Gemeinde Website, das Gem2go App, Facebook, die Gemeindezeitungen als auch Aushänge im Gemeindeschaukasten. Es wurden auch Vernetzungstermine mit den regionalen Ärzt*innen durchgeführt. Die Ordinationen hatten Informationsfolder und Visitenkarten aufliegen und kontaktierten die CNs im Bedarfsfall. Die Ärzt*innen nutzten die Angebote der CN`s sehr gut, insbesondere in Form von Anforderungen zur Unterstützung/Information/Anleitung bei den Betreuungen zu Hause. Ebenso wurden Kontakte mit den umliegenden Apotheken geknüpft und über das Projekt informiert. Dort lagen ebenso Folder und Visitenkarten auf.

Nachfolgend, die detaillierten (wichtigsten) Stakeholder/Kooperationspartner für die CN`s:

Vereinen, Senioren/Pensionistenverbände, Physiotherapeut*innen
•    Vernetzung mit Sanitätshäusern
•    Krankenhäusern, Seniorenwohnheimen, Rehazentren
•    Entlassungsmanagements diverser Krankenanstalten incl. Übergangspflege, Palliativ-team Caritas
•    andere GDA’s (Rotes Kreuz, Volkshilfe, Caritas)
•    Behörden, Versicherungen, Land Salzburg, Seniorenplattform Pinzgau
•    SBSV, Erwachsenenschutzvertretung, Pflegeberatung des Landes Salzburg
•    Forum Familie, AVOS, Kardiomobil, 1450 telefonische Gesundheitsberatung
•    Notar*innen, Bestatter, Easy Drivers, KFV, Gedächtnistrainerin, TEH-Praktikerin, Schule, Polizei

Fazit: Resümee Lernerfahrung:

(70256_CN04_1976):
Ich bin im Juni 2024 in das Team Oberes Saalachtal als DGKP dazugekommen. Die Einarbeitungsphase vor Ort durch die Haupt-CN ist sachlich, neutral und kompetent verlaufen.
Hinsichtlich wichtiger Basisinformationen bzw. Informationen, welche die CN’s am Anfang des Projektes erhalten haben, merke ich jetzt vermehrt bei der Bearbeitung des Monitoringberichtes und des Endberichtes, was an Information nicht zu mir gelangt ist, obwohl ich mich ausgiebig eingelesen habe. Doch Austausch im Gespräch, wie bei Online-Sprechstunden usw., ist eben aussagekräftiger. Aus meiner Sicht hätten den später eingestiegenen CN`s vermehrt z.B. „Coffee-calls“ angeboten werden sollen. Der Informationsfluss gestaltete sich oftmals etwas schwierig (z.B. Urlaubszeit) und ab September hatte ich den Eindruck, dass das gesamte Projekt an Wichtigkeit verloren hat.
Leider bekamen wir vom Land Salzburg sehr spät Informationen bzgl. der Weiterfinanzierung CN usw. Somit war der ganze Prozess erschwert (lange Zeit bestand großes Unwissen) und machte für uns die ganze Situation nicht leichter. Im Allgemeinen finde ich die Arbeit einer CN als sehr wichtig und besonders hilfreich für die Klient*innen und deren Angehörige. Für mich als CN war die Arbeit sehr lehrreich und interessant.

(70256_CN01_1964):
Community Nursing war eine Ergänzung zu den bestehenden Angeboten da es aufsuchend, niederschwellig und neutral ist. Allerdings gibt es einige ähnliche Strukturen und die Anbieter müssten die Aufgabengebiete genauer definieren damit Konkurrenzdenken erst gar nicht aufkommt und personelle Ressourcen effizient genutzt werden können (=klares Rollenprofil).

Als CN war es oftmals eine Herausforderung, pflegende Angehörige zu erreichen oder zu entlasten da es zwar Angebote wie Pflegetrainings, Tageszentren, Hauskrankenpflege gibt aber ein pflegender Angehöriger oft erst sehr spät auf diese Angebote zurückgreift und diese dann akut zur Verfügung stehen müssten. Somit war ich als CN insbesondere oft bei „Akutsituationen“ vor Ort, ich alle Anbieter sozialer Dienstleitungen zeitnah kontaktiere konnte (um z.B. freie Plätze zu finden). In der Zwischenzeit (Wartezeit) stand ich in deren Zuhause unterstützend und entlastend zur Seite. 

Sehr interessant war für mich, dass es auch in Österreich Menschen gibt, die zB.: durch psychische Erkrankungen durch alle sozialen Netze fallen, wenn sie durch ihre Erkrankung nicht mehr in der Lage sind Termine beim AMS, ÖGK, etc. einzuhalten. Diese dann wieder in Krankenversicherungen und Sozialleistungen zu bekommen, stellt einen langen Weg mit vielen Anforderungen dar und wären für diese Personen ohne Hilfe von außen nicht möglich. Als CN hatte ich die Zeit und die Möglichkeit viele dieser Schritte zu begleiten, weiterführende Termine zu organisieren, nachzufragen und zu motivieren. 

Ich konnte für mich eine neue „Zielgruppe“ finden. Und zwar diejenigen, die erst kürzlich verwitwet waren. Durch die dörfliche Struktur weiß man die Todesfälle und ich plante meine Besuche bei den verwitweten Personen ca. 3 Monate später ein. Die Resonanz darauf war äußerst positiv. Ich konnte ein vielfältiges Sortiment von Reaktionen/Emotionen erleben und falls Bedarf Bestand, Hilfestellungen organisieren oder einfach durch Folgebesuche durch entlastende Gespräche helfen.

Die Gemeinde Saalbach Hinterglemm war mir in all diesen Dingen ein großartiger Partner, wir haben von Anfang bis zum Ende immer eng miteinander gearbeitet.

Kurzzusammenfassung des Projekts

Im Rahmen des Projekts wurden Community Nurses (CN) als erster Ansprechpartner für Pflege- und Gesundheitsfragen für Personen ab 75 Jahren sowie deren pflegende Angehörige eingesetzt. Wissensbildung zur Stärkung der Gesundheitskompetenz sowie die Erhaltung und Förderung von Funktionen und Fähigkeiten standen im Vordergrund, ebenso wie die Zusammenarbeit und Vernetzung sämtlicher Gesundheitsdienstleister.

Projektziele

Die zentralen Ziele des Projekts waren:

  1. Etablierung von Community Nurses als niederschwellige Anlaufstelle für die Zielgruppen.
  2. Wissensbildung zur Stärkung der Gesundheitskompetenz
  3. Aufbau eines Netzwerks mit relevanten Akteuren, insbesondere Hausärzten und sozialen Diensten.
  4. Durchführung von präventiven Hausbesuchen und individueller Beratung.
  5. Unterstützung pflegender Angehöriger durch Anleitung und Begleitung in Pflegehandlungen.

Projektumsetzung

Der Standort für das Projekt wurde zentral in der Gemeinde sowie in der unmittelbaren Nähe der lokalen mobilen Dienste angesiedelt. Von hier aus wurden Netzwerke zu lokalen Akteuren wie Seniorenvereinen, Gemeinden und Sozialdiensten aufgebaut. Hausärzte sollten als zentrale Partner integriert werden, um eine umfassende Gesundheitsversorgung sicherzustellen.

Kernstück des Projekts war die individuelle Beratung während präventiver Hausbesuche. Dabei wurden gesundheitliche Risiken frühzeitig identifiziert, präventive Maßnahmen empfohlen und pflegende Angehörige in Pflegehandlungen angeleitet. Der Weg zu Veränderungen in den Versorgungsstrukturen innerhalb von Familien konnte gemeinsam gefunden und vielfach auch umgesetzt werden.

Die enge Zusammenarbeit mit den mobilen Diensten vor Ort bedeutete eine Win-Win Situation. Durch gegenseitiges Vermitteln von Einsätzen sowie gemeinsame Fallbesprechungen konnten für die betroffenen Personen bzw. Familien Versorgungsangebote optimiert und Risiken minimiert werden.
Ein weiterer Fokus lag auf der Unterstützung bei administrativen Formalitäten, wie der Antragstellung für Pflegegeld, wodurch viele Betroffene direkt entlastet werden konnten.

Zusätzlich wurden Informationsveranstaltungen organisiert, um die CN bekannter zu machen und Vertrauen in der Zielgruppe aufzubauen.
Um einen niederschwelligen Zugang für alle Gemeindebewohner sicherzustellen, wurden Sprechstunden in allen Gemeindeämtern und auch in einer Apotheke angeboten. Dieses Angebot wurde leider nur sehr spärlich in Anspruch genommen und daraufhin wurde die Anzahl an Sprechstunden reduziert.

Herausforderungen

Die Nähe zur Landeshauptstadt erwies sich bei der Erstellung des Angebotes zur Wissensvermittlung oder für Workshops als eine Herausforderung da ein sehr großes Angebot in allen Bereichen und gut erreichbar zur Verfügung steht. Mit steigender Bekanntheit der Community Nurses wurden aber auch die angebotenen Veranstaltungen zur Wissensvermittlung verstärkt angenommen und konnten Workshops entsprechend der erhobenen Bedürfnisse durchgeführt werden. 
Ein wesentliches Hindernis stellte die mangelnde Kooperation mit Hausärzten dar. Trotz wiederholter Bemühungen war es schwierig, eine enge Zusammenarbeit aufzubauen. Dies führte dazu, dass wichtige Synergien im Bereich der medizinischen Versorgung nicht voll ausgeschöpft werden konnten.
Ein weiteres Problem war die anfängliche Skepsis der Zielgruppen gegenüber neuen Angeboten sowie der Begriff „Community Nurse“, der bei der Zielgruppe nicht präsent war. Dies konnte jedoch durch kontinuierliche Aufklärungsarbeit und das positive Feedback von Nutzern des Angebots überwunden werden.

Fazit

Das Projekt hat gezeigt, dass Community Nurses eine wertvolle Unterstützung für ältere Menschen und ihre Angehörigen in ländlichen Regionen sein können. Als Bindeglied zwischen dem stationären Bereich, den mobilen Diensten und den pflegenden Angehörigen war die CN gut eingesetzt. Die präventiven Hausbesuche und die umfassende Beratung wurden von den Zielgruppen gut angenommen und haben einen spürbaren Beitrag zur Entlastung geleistet.
Die mangelnde Zusammenarbeit mit Hausärzten bleibt jedoch ein kritischer Punkt, der in zukünftigen Projekten bei gemeinsamen Veranstaltungen zur Förderung der Kooperation diskutiert werden sollte.

Kurzzusammenfassung des Projekts

Aktualisiertes Projektkonzept auf Basis der Projekterfahrung
Basis ist das unveränderte Projektkonzept bei Projekteinreichung 12/2021.

Ausgangslage und Überlegungen zum Projekt:
Die Ausgangslange wurde im Rahmen von Erhebungen der Sozialplanung und Beteiligungsformaten im Systempartnernetzwerk der Stadt Dornbirn analysiert und die Resultate der Überlegungen in den Zielsetzungen formuliert.

Wohnortnaher Ansatz und Beteiligungsformate:
Das Projekt konzentriert sich primär auf zwei Bezirke (von insg. sechs Bezirken) der Stadt Dornbirn. Diese wurden für den wohnortnahen Ansatz in weitere „CN-Distrikte“ unterteilt. Sogenannte „Präsenz-Spots“ wurden an belebten bzw. besonders markanten Stellen eingerichtet, um den barrierearmen Erstkontakt zu unterstützen. Mithilfe von Walking Surveys und Fokusgruppenbefragungen wurden die Bedürfnisse der Bevölkerung ermittelt.

Wirkungsfelder und Zielgruppe(n):
Wirkungsfelder des CN lagen in der Förderung der Gesundheitskompetenz und der sozialen Teilhabe, wobei zentrale Gesundheitsdeterminanten wie Nachbarschaft, Bildung, Mobilität und soziale Netzwerke berücksichtigt wurden. Durch präventive, ressourcenorientierte und niedrigschwellige Ansätze soll die Anzahl gesunder Lebensjahre erhöht und das Risiko von Pflegebedürftigkeit reduziert oder vermieden werden. Zielgruppen sind alle Haushalte. Das CN richtet sich primär an betreuende und pflegende An- und Zugehörige, Singles 65+ und 80+ sowie Menschen mit Migrationsbiografie.

Zielsetzung mit Bezug auf Gesundheitsdeterminanten:
> 50% der Bürger:innen kennen das kostenlose Angebot „CN“. Sie wissen, dass sie insb. unterstützt werden können, um ihre Selbsthilfefähigkeit, die Bewältigung von Pflege- und Betreuungsaufgaben und ihre soziale Teilhabe (als Element zur Erhaltung der psych. Gesundheit) zu stärken. Ihnen ist bekannt, dass sie mit dem persönlichen Kontakt zur Community Nurse (m/w/d) Kenntnisse über individuelle Vorkehrungen zur Erhaltung ihrer Gesundheit erlangen.

> 4% der Bürger:innen waren auf ihren eigenen Wunsch im (teils regelmäßigen) persönlichen Austausch mit „ihrer“ Community Nurse, im Wissen, dass ihre individuellen Herausforderungen im Leben möglichst frühzeitig Berücksichtigung finden sollten. Es wurden individuelle. gesundheitshemmende Faktoren erkannt und es wurde besprochen, wie diesen entgegengewirkt werden kann.

> 1% der Bürger:innen sehen CN als lebensverbessernd an, weil sie regelmäßig den Kontakt hielten oder ihnen ohne Community Nursing Hilfs- bzw. Unterstützungsangebote nicht bekannt / bewusst gewesen wären.

Weiteres Ziel: Ungedeckte Bedarfe sind aufgedeckt.

Projektdurchführung

Von März 2022 bis Dezember 2024 wurden im Dornbirner Stadtbezirk „Schoren“ (1,3 VZÄ / rd. 6.200 EW) verschiedene Maßnahmen entwickelt, erprobt und eingeführt. Aufgrund der erfolgreichen Etablierung wurden diese ab März 2024 auf einen weiteren Stadtbezirk – Stadtbezirk „Markt“ (4,0 VZÄ / rd. 15.200 EW) - ausgeweitet.

Aktivitäten und Methoden im zeitlichen Ablauf:
Ein detaillierter Projektablaufplan wurde in der Vorplanung erstellt und ohne Korrekturen durchlaufen.

Projektstrukturen und Projektrollenverteilung:
Die Projektrollen wurden in einem Projektrollenplan definiert.. Zusätzlich wurde und wird stark auf die individuellen Stärken der einzelnen CNs gesetzt.

Vernetzung und Kooperationen:
Durch die Angliederung an die Stadt Dornbirn konnte rasch eine Einbettung des Berufsbilds „Community Nursing“ in das bereits bestehende Systempartner-Netzwerk aus den Bereichen Gesundheit, Soziales und Pflege sowie innerhalb des Amtes diverse Abteilungen (z.B. Medien und Kommunikation) stattfinden. Bedarfsanalysen mit Fokusgruppenbefragungen wurden durchgeführt und für die wissenschaftliche Durchführung die FH Vorarlberg bzw. die FH Ostschweiz beauftragt (Veröffentlichungsportal: Kundmachungen, Beschlüsse, Verlautbarungen, ... | Amt der Stadt Dornbirn).

Abweichungen:
Der Projektablaufplan vom November 2021 diente bis zum Projektende unverändert.

Fazit:
Die im November 2021 definierten Projektziele wurden erreicht.

Ausblick:
Das Berufsprofil „Community (Health) Nursing“ sollte und könnte weiter geschärft und etabliert werden - mit Berücksichtigung regionaler Schwerpunktsetzungen auf Basis der vorliegenden Bedarfe und bereits bestehenden Angebotsstrukturen. Eine Ausrollung unter Beibehaltung der wohnortnahen Ansiedlung des CN (1 VZÄ pro max. 5.000 EW) bringt den präventiven Ansatz tiefer in die Wirkung: Gesundheit bleibt erhalten bzw. wird gestärkt, und Pflegebedürftigkeit wird nach hinten verschoben oder gar vermieden. Stand 25.3.2025: Eine Weiterführung des Angebots ab 2026 hängt von einer Förderfortführung des Landes ab.

Kurzzusammenfassung des Projekts

1. Projektzusammenfassung

1. Ausgangslage und Überlegungen zum Projekt (Gesundheitsdeterminanten-Ansatz):
Das Projekt zielt darauf ab, die Lebensqualität und Selbstbestimmung der Klient: innen im Alter zu fördern und ihre Gesundheitsversorgung zu optimieren.
Die Klient*innen befindet sich in einer Phase der gesundheitlichen und sozialen Herausforderungen, welche den Einsatz eines Netzwerks aus Pflegekräften, rechtlicher Unterstützung und sozialer Betreuung erfordert. Der Gesundheitsdeterminanten-Ansatz wird in Beratungen, präventiven Veranstaltungen und gesundheitsfördernden Maßnahmen angewendet, um die vielfältigen Einflussfaktoren auf das Wohlbefinden der Klient: innen zu berücksichtigen, wie beispielsweise die physische Gesundheit, soziale Kontakte, psychische Unterstützung und die Verfügbarkeit notwendiger Dienstleistungen.

2. Setting (Projektregion samt Bevölkerungsstruktur, geographische und andere Besonderheiten, spezifische Bedarfe):
Das Projekt wird in der Region Lungau, im südlichen Salzburger Land, durchgeführt. Diese ländliche Region zeichnet sich durch eine kleinere, altersdurchschnittlich höhere Bevölkerungsstruktur aus. Geografische Besonderheiten, wie die abgelegene Lage und eingeschränkte Infrastruktur, stellen Herausforderungen in der Zugänglichkeit zu Gesundheitsdiensten und sozialen Einrichtungen dar. Spezifische Bedarfe der Klient*innen umfassen unter anderem regelmäßige medizinische Versorgung, Unterstützung bei der Haushaltsführung, sowie rechtliche und soziale Betreuung, um ihre Selbstbestimmung in einer zunehmend fremdbestimmten Lebenssituation zu gewährleisten.

3. Zielgruppe(n) (Differenzierung in primäre und erweiterte Zielgruppen):

  • Primäre Zielgruppe:
    Die Klient*innen (< 75 a) selbst, die von altersbedingten gesundheitlichen Einschränkungen betroffen sind und eine umfassende Betreuung benötigen, um ein selbstbestimmtes Leben zu führen.
    Pflegende Angehörige, Familienmitglieder oder enge Bezugspersonen, die die Klient*innen in ihrer häuslichen Umgebung betreuen und unterstützen. Sie übernehmen häufig körperliche Pflegeaufgaben, helfen bei der Organisation des Alltags und sind oft emotionale Stütze. Für diese Zielgruppe sind Informationen, Schulungen und finanzielle Unterstützung zur Bewältigung der Herausforderungen der Pflege sowie zur eigenen Entlastung von großer Bedeutung.
  • Erweiterte Zielgruppen:
    Senioren ab 60 a, welche Vorsorge über ihre gesundheitliche Zukunft betreiben möchten.

4. Zielsetzungen (angestrebte Veränderungen, Wirkungen, strukturelle Verankerung):

  • Systematische Vernetzung und Zusammenarbeit, um die medizinische und pflegerische Versorgung insbesondere für die primäre Zielgruppe zu verbessern
    • Durch Initiierung und Aufbau eines Netzwerks der Gesundheitspartner in der Region. 
  • Aufbau eines Naht- und Schnittstellenmanagements zwischen Intra- und Extramuralen Bereich insbesondere mit dem Entlassungsmanagement der Krankenhäuser.
    • Gemeinsame Erarbeitung eines bedarfsgerechten Übergangsmanagements, von den intramuralen Dienstleistern zum extramuralen Versorgungsnetz
  • Schaffung von niederschwelligen Anlaufpunkten und Umsetzung von zugehenden Beratungs- und Schulungsangeboten o Durch präventive Hausbesuche, Sprechstunden, Vorträge, Workshops und Trainings
  • Förderung der Gesundheitskompetenz und Adhärenz, insbesondere bei Menschen mit chronischen Erkrankungen 
  • Förderung der sozialen Integration und Teilhabe der primären Zielgruppe durch bedarfsgerechte soziokulturelle Aktivitäten

Weitere Ziele umfassen die Schaffung einer verlässlichen Netzwerkinfrastruktur aus Pflegekräften, rechtlicher Unterstützung und sozialen Diensten, die die Klient*innen langfristig begleiten sollen. Das Projekt strebt eine dauerhafte strukturelle Verankerung durch die enge Kooperation von Pflegeeinrichtungen, Rechtsvertretern und sozialen Organisationen an, um die nachhaltige Versorgung der Klient*innen in ihren eigenen zuhause sicherzustellen: In Österreich gibt es verschiedene finanzielle Unterstützungsmöglichkeiten, wie das Pflegegeld, das in unterschiedlichen Stufen je nach Pflegebedarf gewährt wird.

Taxi: In ländlichen Gebieten wie dem Lungau, in denen offizielle öffentliche Verkehrsmittel eingeschränkt oder schwer zugänglich sind, können geförderte Taxi-Dienste in Anspruch genommen werden. Diese Unterstützung ist besonders relevant für Klient*innen, die aufgrund ihrer gesundheitlichen Einschränkungen auf regelmäßige Arztbesuche, Therapien oder andere medizinische Dienstleistungen angewiesen sind, jedoch keine Möglichkeit haben, öffentliche Verkehrsmittel zu nutzen.
Organisation: Verordnung: Der Transport muss ärztlich verordnet und notwendig sein, etwa für Fahrten zu Arztpraxen, Krankenhäusern oder für Therapieeinheiten. Die Krankenkassen können die Kosten für das Taxi teilweise oder vollständig übernehmen, wenn keine anderen geeigneten Transportmöglichkeiten zur Verfügung stehen, wie es in ländlichen Gebieten oft der Fall ist. Die Organisation dafür ist für Klient*innen enorm, bei gesundheitlichen Einschränkungen.
Antragstellung: Um diese Förderung in Anspruch zu nehmen, müssen Anträge bei der jeweiligen Krankenkasse gestellt werden, und die Notwendigkeit des Transports muss durch ein ärztliches Attest nachgewiesen werden. In vielen Fällen sind auch spezielle Taxiunternehmen in der Region vertraglich mit den Krankenkassen verbunden, um diese Transporte zu koordinieren.

2. Projektdurchführung:

2.1. Aktivitäten und Methoden im zeitlichen Ablauf:

  • Beratung zur Verbesserung der Selbsthilfefähigkeit/Selbstmanagements und der besseren Bewältigung von Pflege- und Betreuungsaufgaben
  • Stärkung der Zusammenarbeit von Gesundheits-, Pflege- und Gesundheitsförderungsdienstleisterinnen und -dienstleistern
  • Förderung der sozialen Teilhabe
  • Artgerechte Dokumentation der CN

2.2. Projektstrukturen und Projektrollenverteilung:
Die Projektstruktur basiert auf der Zusammenarbeit von mehreren Akteur*innen:

  • Community Nurse (CN) übernimmt die zentrale Rolle in der Koordination der pflegerischen und rechtlichen Maßnahmen und fungiert als Ansprechpartnerin für alle beteiligten Parteien.
  • Pflegeeinrichtungen und Sozialdienste, leisten die tägliche Betreuung und unterstützen die Klient*innen bei alltäglichen Aufgaben.
  • Entlassungsmanagement
  • Hausärzte
  • Fachärzte
  • Seniorenverbände
  • Soziale Vereine
  • Pfarren
  • Gemeinden

2.3. Umgesetzte Vernetzungen und Kooperationen:
Erfolgreiche Kooperationen wurden mit verschiedenen lokalen Organisationen und Institutionen aufgebaut. Diese Vernetzungen sind für den langfristigen Erfolg des Projekts von zentraler Bedeutung.

2.4. Allfällige Abweichungen inkl. Begründung:
Das Projekt konnte lt. dem Projektantrag voll umgesetzt werden. Es gab keine Abweichungen.

Fazit:

Das Projekt hat wertvolle Lernerfahrungen geliefert, insbesondere im Bereich der interdisziplinären Zusammenarbeit und der Koordination von Pflege, rechtlicher Unterstützung und sozialen Dienstleistungen. Es wurde deutlich, wie wichtig eine enge Vernetzung von Fachkräften und Institutionen ist, um eine umfassende, nachhaltige und insbesondere kontinuierliche Betreuung und Versorgung von älteren Menschen sicherzustellen. Die Notwendigkeit, flexibel auf unerwartete Herausforderungen zu reagieren wurde erkannt, und das Projekt hat überwiegend zu einer besseren Lebensqualität und einer rechtlichen Absicherung der Klient*innen geführt. Weitere Optimierungen im Prozessmanagement und in der Kommunikation zwischen den beteiligten Akteuren sollten angestrebt werden, um die Effizienz und die Zufriedenheit der Bürger*innen der jeweiligen Gemeinden steigern zu können.

Kurzzusammenfassung des Projekts

Ausgangslage und Überlegungen zum Projekt (Gesundheitsdeterminanten-Ansatz):
Das Projekt „Community Nurse“ wurde zur Verbesserung der Gesundheitsversorgung in ländlichen Gebieten gestartet. Dabei spielt der Gesundheitsdeterminanten-Ansatz eine zentrale Rolle, da die Gesundheit eines Menschen von mehreren Faktoren ausgeht zB medizinische Faktoren, sozioökonomische Bedingungen (Bildung, Einkommen, Arbeitslosigkeit und soziale Unterstützung haben direkten Einfluss auf die Gesundheit) und Umweltfaktoren. Aufgrund des Anstieges der älterwerdenden Personen, den Fachkräftemangel, die Zunahme von chronischen Krankheiten und Ungleichheiten im Zugang zur Gesundheitsversorgung, sollten vor allem dort die CN gezielt eingesetzt werden, um benachteiligte Bevölkerungsgruppen (insbesondere der ländliche Bereich) zu unterstützen. Nach Erörterung der derzeitigen Situation im Ort (Welche Angebote gibt es, wie ist die Personalbesetzung dort) wurden gemeinsam die Lücken im Versorgungsystem festgestellt und es wurde begonnen unsere Aufgaben und das Ziel zu definieren.

Unsere Ziele sind:

  • Förderung der Prävention und Früherkennung: Durch regelmäßige Hausbesuche und regelmäßige, öffentliche Angebote wie z.B. Gesundheitstreff
  • Verbesserung der Lebensqualität
  • Entlastung des Gesundheitswesens: Durch präventives Arbeiten
  • Vernetzung von Gesundheits- und Sozialdiensten

Setting (Projektregion samt Bevölkerungsstruktur, geographische und andere Besonderheiten, spezifische Bedarfe):
Unsere Bevölkerungsstruktur in der Pilotenregion besteht aus ……älteren, jüngeren, ….
Geografisch liegt der Ortskern Bad Zell auf einem Hügel, der Gehsteig ist gepflastert, Parkplätze sind meist gut belegt. Im Umkreis von 1km vom Ortskern aus sind 2 Hausärzte, ein Zahnarzt, 1 Bäckerei, 3 Wirtshäuser, eine Apotheke, ein Osteopath, 1 Altenheim, 1 KFZ- Werkstatt, 2 Frisöre, 1 Bekleidungsgeschäft, Kirche und Friedhof, 1 Blumengeschäft. Grundsätzlich lassen sich bei einem Besuch im Ortskern viele Dinge erledigen. Die Problematik liegt in der Steillage des Ortskerns und dem Kopfsteinpflaster, das das Fahren mit einem Rollator erschwert.
Gemeinde Tragwein: 2 Hausärzte, Gemeindeamt (inkl. Gesunde Gemeinde), Raika, Pizzeria, Fleischhauerei, Caritas (Mobile Familien- u. Pflegedienste), Rotes Kreuz (Mobile Betreuung), Sozialmedizinischer Betreuungsring (Haushaltshilfe, Besuchsdienst, Essen auf Rädern...) Tragwein ist ein zentraler Kern – sehr viele Angebote und öffentliche Einrichtungen sind gut zu erreichen, auch zu Fuß mit dem Rollator.
Besonderer Bedarf: Weiters ist aufgefallen, dass viel ältere Personen alleine zu Hause leben. Die Angehörigen kümmern sich aus der Ferne um ihre Eltern oder Großeltern. Meist kommen diese 1x pro Woche, um Erledigungen wie z.B. Einkauf, Reinigung der Wohnbereiche und Reparaturen zu erledigen. Arzttermine werden vom Angehörigen ohne Beisein des Betroffenen vereinbart sowie der Transport zu den Arztterminen. Die meisten Angehörigen stehen unter großem Druck, da ein Arzttermin lange Vorbereitung des Klienten benötigt. Meist benötigt es eine Information am Vortag (telefonisch), z. B. dass ein Arzttermin bevorsteht. Am Tag selbst wird in der Früh nochmals informiert, dass sie sich jetzt anziehen müssen. Anschließend erfolgt ein Anruf, ob der Klient bereits angezogen ist, seine Medikamente genommen hat und gefrühstückt hat. Diese Anrufe kommen meist von den Angehörigen auf dem Weg zur Arbeit oder wenn diese bereits in der Arbeit sind. Nach dem Arzttermin nimmt der Angehörige Kontakt zum behandelnden Arzt auf, um Befund und weitere Schritte oder Untersuchungen zu besprechen und zu planen. Leider gibt es bei uns im Ort keine entlastenden Alternativen, um den Angehörigen zu unterstützen.

  • Zielgruppe(n) (Differenzierung in primäre und erweiterte Zielgruppen)
    • Primär: Personen ab 75+
    • Erweiternde Zielgruppe: pflegende Angehörige
  • Zielsetzungen (angestrebte Veränderungen, Wirkungen, strukturelle Verankerung)
    • Förderung der Prävention und Früherkennung z.B. durch regelmäßige Hausbesuche. Dies konnte sich bei uns in der Pilotenregion nur schleppend etabliert werden, da die Erstkontaktaufnahme meist bereits ein bestehendes Problem vorliegt. Nach dem ersten Hausbesuch konnte präventive Arbeit wie z.B. Sturzprophylaxe durchgeführt werden.
    • Verbesserung der Lebensqualität: Aufgrund der Informationsvermittlung fühlen sich die Betroffenen meist sicherer im Leben und Wissen, an wen sie sich bei Problemen wenden können
    • Entlastung des Gesundheitswesens: Durch Optimierung der Wohnbereiche ist es denkbar, manche Stürze verhindern zu können
    • Vernetzung von Gesundheits- und Sozialdiensten – Durch die Teilnahme an diversen Vernetzungstreffen (Sozialforum, Gesundheitsmessen) mit anderen Gesundheitsanbietern lernten die CN die anderen wichtigen Kontaktpersonen kennen und es entstand dadurch eine enge Zusammenarbeit und Austausch (KBP, SBS, HKP, Demenzservicestellen und div. anderen Gesundheitsanbietern).

Projektdurchführung

  • Aktivitäten und Methoden im zeitlichen Ablauf
     

Zeitlicher Ablauf Bad Zell:
Einstieg in das Projekt der CN Mayrhofer im Dezember 2022 für Bad Zell

2023 Bad Zell

  • Jänner
    Ab Jänner vorstellen (hinterlegen der Visitenkarten) des Projektes bei den Ortsansässigen 2 Hausärzten, Physiotherapeuten, Rotem Kreuz, Frisöre, Unimarkt, Spar, Amtstafel Gemeinde und Kirche, treffen mit Herrn Pfarrer, Rotes Kreuz HKP, Besuchsdienst, SMB, Zeitbank, Vereine wie Gesunde Gemeinde und Goldhauben, Apotheke, Zahnarzt, Sozialforum Unterweißenbach, SBS, Krankenhäuser in Linz und Freistadt.
    Zeitungsartikel Pfarrzeitung – Veröffentlichung CN Tel. Nummer + Aufgaben einer CN, Werbung Info Veranstaltung
  • Februar
    Infoabend: CNs stellen Projekt im Pfarrsaal Bad Zell vor Zeitungsartikel
  • März
    Teilnahme am Sozialforum Unterweißenbach – Werbung für Community Nursing
  • April
    Pfarrzeitung– Veröffentlichung CN Tel. Nummer + Aufgaben einer CN, Werbung für CN Kaffee nach der Heiligen Messe
    Teilnahme an der Gesundheitsmesse Bad Zell – Austeilen an Infobroschüren
  • Juni
    Zeitungsartikel Gemeindezeitung – Veröffentlichung CN Tel. Nummer + Aufgaben einer CN, Werbung für Gesundheitstreff Bad Zell
    CN-Kaffee – CNs laden nach der Heiligen Messe im Pfarrsaal zu Kaffee und Kuchen ein
  • September
    Start Gesundheitstreff Bad Zell
  • Oktober
    Gesundheitstreff Bad Zell
  • November
    Gesundheitstreff Bad Zell
    Teilnahme am Sozialforum Unterweißenbach – Werbung für Community Nursing
    Teilnahme an der Gesundheitsmesse in Weitersfelden – Austeilen an Infobroschüren
  • Dezember
    Gesundheitstreff Bad Zell
    Zeitungsartikel Dezember Gemeindezeitung- Veröffentlichung CN Tel. Nummer + Aufgaben einer CN

2024

  • Jänner
    Gesundheitstreff Bad Zell
  • Februar
    Gesundheitstreff Bad Zell
  • März
    Gesundheitstreff Bad Zell
    Teilnahme Sozialforum Unterweißenbach – Info über Projektstatus
    Teilnahme am Sozialtreff – austeilen von Infobroschüren
  • April
    Gesundheitstreff Bad Zell
    Artikel Gemeindezeitung – Veröffentlichung CN Tel. Nummer + Aufgaben einer CN
  • Mai
    Gesundheitstreff Bad Zell
  • Juni
    Gesundheitstreff Bad Zell
    Street Fest Haus für Senioren – Werbung Community Nursing
  • Oktober
    Gesundheitstreff Bad Zell
  • November
    Gesundheitstreff Bad Zell

Neuer Einstieg in das Projekt CN von Daniela Stolz April 2024 für Tragwein

  • April
    CN Vernetzungstreffen Diakonie in Salzburg (CN Kerstin, CN Gabi, CN Daniela)
    Gesundheitstreff Bad Zell
    Gesundheitstreff Tragwein
    Vortrag Trittsicher (mit Hr. Jansenberger)
    Sozialforumssitzung Hagenberg (CN Kerstin, CN Daniela)
    Bürgermeistertreffen Tragwein (CN Kerstin und CN Daniela – Verabschiedung und Vorstellung)
    Vernetzungstreffen CN Ansfelden
  • Mai
    Gesundheitstreff Tragwein
  • Juni
    Gesundheitstreff Tragwein
    Bürgermeistertreffen Tragwein (CN Stefanie und CN Daniela – Persönliches Abgeben des Positionspapieres)
    CN-Jahreskonferenz Wien (CN Gabi und CN Daniela)
    Vorstellung CN Hauptplatz Bad Zell
  • Juli
    Tageszentrum Schwertberg (CN Stefanie, CN Gabi, CN Daniela)
    Bürgermeistertreffen Bad Zell (Persönliches Abgeben des Positionspapieres)
  • September
    Seminar “Alles Easy” (vom Diakoniewerk aus – CN Stefanie, CN Gabi, CN Daniela)
    Sozialforumssitzung Pregarten (CN Daniela)
    P.A.U.L.A-Kurs Teil 1 Bad Zell (CN Gabi, CN Daniela)
  • Oktober
    Gesundheitstreff Bad Zell
    Seminar Angehörigenarbeit Gallneukirchen (vom Diakoniewerk aus – CN Gabi, CN Daniela)
    P.A.U.L.A-Kurs Teil 2 Bad Zell (CN Gabi, CN Daniela)
    Gesundheitstreff Tragwein
    Sozialforumssitzung Unterweißenbach (CN Stefanie, CN Daniela)
  • November
    Gesundheitstreff Bad Zell
    Gesundheitstreff Tragwein

Projektstrukturen und Projektrollenverteilung
Projektleitung im Diakoniewerk übernahm bis August 2024 Herr Reinhold Medicus-Michetschläger und ab September 2024 übernimmt Herr Löffler Martin die Leitung. Es wurde eine Teamleitung für Königswiesen, Bad Zell/Tragwein und Ardagger für das Projekt eingesetzt. Ab Juni 2024 verließ die Teamleitung das Projekt und Ardagger, Königswiesen und Bad Zell/Tragwein wurde zu einem eigenen Team mit eigener Teamleitung. In Bad Zell/Tragwein übernahm Herr Michael Zwölfer die Teamleitung. Die 2 CNs teilen sich die Klienten. Jeweils in einem Ort eine CN. Veranstaltungen und Vernetzungstreffen wurden gemeinsam durchgeführt.
Das CN-Büro ist in Bad Zell im “Haus für Senioren”. Uns stand eine eigene Wohnung zur Verfügung, die wir sehr gut für interne Besprechungen, Gesundheitstreffs, Vernetzung mit anderen Gesundheitsanbietern (z.B. Inkontinenzberatung mit Fr. Gratzl) u.s.w. nutzen konnten. Wir hatten daher gute Möglichkeiten, ungestörte Telefonate mit Angehörigen zu führen. Auch Sprechstunden direkt vor Ort wurden im CN-Büro organisiert. Für manche Angehörige war das für den Erstkontakt eine bessere Option, um mal für sich alles aussprechen zu können, ebenfalls hatten sie so den Mut, Emotionen zu- und loszulassen.

Umgesetzte Vernetzungen und Kooperationen:
Im Jahr 2023 stellt CN das Projekt in diversen Vereinen vor (Gesunde Gemeinde, Rotes Kreuz, Goldhauben, Zeitbank, SMB) sowie bei den örtlich ansässigen Ärzten und Therapeuten. CN Daniela Stolz stellt sich ebenfalls im Sommer 2024 bei den Hausärzten in Tragwein vor, da sie im April 2024 die CN-Tätigkeit im Diakoniewerk übernimmt. (inkl. Visitenkartenverteilung)

Eine gute Kooperation mit einem Hausarzt in Tragwein konnte in einem ganz speziellen Fall wegen einer Inkontinenzversorgung für eine Klientin gemacht werden. Mit einer individuellen Beratung diesbezüglich beim Hausbesuch und danach ordnungsgemäße Verordnung der Produkte des zuständigen Hausarztes, konnten wir der Klientin eine große Freude und auch Sicherheit bieten. Sie ist sehr dankbar und auch zufrieden mit den Produkten (Unterschiedliche für Tag und Nacht), fühlt sich auch bei Ausflügen und Einkäufen wieder viel “sicherer”.
In Bad Zell wurden diverse Klienten vom Hausarzt und der Gemeinde an uns vermittelt.
Auch der SMB (essen auf Räder), KH Freistadt und Linz sowie der Ortsansässige Frisör vermittelt CN an ihre Klienten und Kunden, das zu einer aktiven Begleitung der Klienten führte.

Allfällige Abweichungen inkl. Begründung:
Da es auch jüngere Personen gibt, die im Bereich Pflege und Betreuung Unterstützung brauchen, wurden diese Personen auch angehört und an die richtigen Stellen vermittelt. Diese Klienten waren zB junge Mütter, die überlastet waren, chronisch Kranke und psychisch beeinträchtige Menschen so-wie Klienten, die aufgrund einer bevorstehenden OP-Unterstützung im Haushalt und im Alltagsmanagement benötigten, besonders auch bei älteren Personen (zu stärken war vorrangig das Alltagsmanagement – Einsatz Familienhelferin).
Abweichungen waren auch zu beobachten bei Begleitungen mit großen familiären Disharmonien und Unstimmigkeiten, z.B. wenn sich die Familienangehörigen untereinander nicht einig sind oder sowieso schon seit längerer Zeit Streit intrafamiliär herrscht. Da war es oft für uns CNs schwierig, mitzuwirken. Jeder gibt andere Anweisungen, der eine findet Unterstützung wichtig, der andere nicht. Da durfte man Klarheit in die Situation reinbringen, wer die konkrete Ansprechperson ist und an die wir uns dann wenden konnten – Gemeinsame Terminvereinbarungen konnten so infolge stattfinden.

Fazit

Resümee der Lernerfahrungen
Die Lernerfahrungen waren sehr vielseitig und facettenreich. Vor allem der individuelle Umgang mit Klienten und Angehörigen erforderte immer wieder viel Feingefühl und Empathie.
Auch fachlich durften wir so Einiges an Erfahrungen mitnehmen. Was es so besonders machte war, dass wir in sehr vielen unterschiedlichen Bereichen der Pflege neue Erkenntnisse gewinnen konnten. (z.B.: Demenz, Inkontinenz, Vertretungsnetz, 24-Std.-Betreuung, Hilfsmittel, Wundversorgung, Ernährung, Palliativbereich,...)
Zum Arbeiten als CN wurde es zur täglichen Arbeit, die Klienten und die Angehörigen aufzufangen und ihnen neue Perspektiven zu geben. Viele Senioren brauchen keine Unterstützung in der Pflege, sie beschreiten ihr Leben alleine und merken mit zunehmendem Alter, wie sie körperlich und geistig abbauen. Das verunsichert und durch meine Beratung haben viele wieder neue Perspektiven und Sicherheit im Leben bekommen. Sie trauen sich zu, jemanden anzurufen und um Hilfe zu bitten, dass vorher nicht denkbar war für sie, da sie sich eingestehen mussten, dass sie körperlich oder geistig abbauen. Aufgrund der mehrfach intensiven Gespräche wurde das Thema „körperlicher Abbau“ und „Hilfe annehmen“ ins Bewusstsein integriert und nicht mehr verleugnet oder verdrängt. Es wurde ihnen bewusst „Jetzt“ zu handeln, um ein weiteres sicheres Leben zu Hause zu führen.
Schwierigkeit Datenschutz: Aufgrund der Datenschutzrechtlichen Bestimmungen, das besagt, dass die CN erst tätig werden darf wenn sich der Klient zuerst telefonisch bei CN meldet, gestaltet das Erreichen der Klienten als schwierig. Viele potenzielle Klienten bekamen mehrfach die Kontaktdaten einer CN, konnten aber diesen Schritt des Anrufens nicht gehen. Wäre es einer CN möglich Telefonnummern aufzunehmen und die Personen zuerst anzurufen wäre ein großes Hindernis übersprungen.

Lernerfahrung:
Auch wenn die Lösung eines Problems sehr naheliegend ist, ist dies manchmal für die Betroffenen ein großer Schritt, der aus deren Sicht nicht gegangen werden möchte. Die größte Lernerfahrung für mich war, dass die Klienten aufgrund ihrer Selbstbestimmtheit, selbst entscheiden dürfen, ob und wann sie bereit sind diesen Schritt zu gehen. Sich dann zurücknehmen und zu sagen, dass man für sie da ist wenn sie was brauchen oder Alternativen findet die man selbst als kompliziert findet, ist eine große Lernerfahrung.
.
Eine weitere Lernerfahrung des Projektes war für uns, dass wir uns Ablauf und die Tätigkeit des Tages vollkommen frei einteilen konnte. Das brachte Freiheit im Tun und so konnte man seine Kreativität zum Ausdruck bringen - Wie gehe ich die Situation am besten an? Was hat Priorität? Welche Menschen kontaktiere ich dazu? Was benötigt es akut und was längerfristig? Wobei kann ich den Klienten am besten fördern, Dinge noch SELBST zu erledigen? U.s.w.....
Es fühlte sich daher ganz anders an als sonst als DGKP in einer Einrichtung wie z.b. im Krankenhaus.
Wir gestalteten unsere Termineinteilung vollständig selbst und wir konnten uns gezielt für den Klienten viel mehr Zeit nehmen, die Situation zu klären, zu meistern und einfach mal nur zuzuhören. Da bemerkte man wieder einmal, wie groß die Bedeutung ist für die Menschen draußen, einfach ZEIT für sie zu haben.
Die Klienten wussten oftmals gar nicht, was es alles so an Unterstützungen und Angeboten von außen gab – sie waren einfach oft nur dankbar, dass ihnen das alles gesagt wurde.

Ziel war es ja, unsere Klienten so lange wie möglich zu Hause verbleiben lassen zu können - sprich Angebote von außen (sei es Familienangehörige, Reinigungsdienst, Essen auf Rädern, Mobile Betreuung, u.s.w.) hinzuzuziehen. Die Sicherstellung, dass der Betroffene gut versorgt ist zuhause, in welcher Form auch immer, war ein großer Bestandteil unserer Tätigkeit. Immer auch im Rahmen der Möglichkeiten von der Häuslichkeit her war schon wesentlich, zu betrachten.
Eine weitere Lernerfahrung des Projektes ist, dass es großen Sinn macht, die Menschen in ihrer Selbstbestimmtheit so lange wie möglich zu lassen, sie dabei zu unterstützen sie zu erhalten und gezielte Interventionen dafür anzubieten. Ich als CN konnte sehr gut erkennen, welche Klienten selbstbestimmt sind und was sie auch alles dafür bereit sind zu tun, um es weiterhin zu bleiben.
Der präventive Ansatz bei den CN-Tätigkeiten war für mich persönlich ein großes Augenmerk und meines Erachtens ein wesentlicher Kernpunkt im zukünftigen Gesundheitswesen. Dieser Ansatz ist für mich stärkend, aufbauend, sinnvoll und unerlässlich!

Kurzzusammenfassung des Projekts

Die beiden Gemeinden Gallneukirchen und Engerwitzdorf sind im Speckgürtel der Landeshauptstadt Linz angesiedelt. Somit ist eine ländliche Region gegeben, die aber aufgrund der Stadtnähe noch über eine ausreichende Infrastruktur verfügt und in keiner Weise abgeschieden ist.
Da das Diakoniewerk in Gallneukirchen stark vertreten ist, wir hier auf Gemeindeebene verstärkt Inklusion, bezogen auf Menschen mit Beeinträchtigung, gelebt.
Der demografische Wandel zeigt in beiden Gemeinden eine ansteigende Alterung der Bevölkerung.
Die Tätigkeiten der CNs haben sich ursprünglich auf die Zielgruppe der Menschen über 75 Jahren und ihre Angehörigen fokussiert. Jedoch wurde rasch erkannt, dass 75+ in vielen Fällen für ein rein präventives Arbeiten zu spät ansetzt. Dadurch wurde diese ursprüngliche „Altersbeschränkung“ nach unten angepasst.
Beim Projekt in Gallneukirchen/Engerwitzdorf wurden als weitere Zielgruppe Menschen mit Beeinträchtigungen definiert. Im Community Nursing Team war zudem die ersten beiden Jahre eine DGKP mit mehrjähriger Erfahrung im Bereich Behindertenarbeit.
Beide Zielgruppen konnten mittels Öffentlichkeitsarbeit angesprochen und auch konkret unterstützt werden.

Wie bereits in den Monitoringberichten wiederholt dargelegt, war die Vernetzung und Kooperation mit anderen Stakeholdern ausnahmslos positiv. Besonders die hervorragende Zusammenarbeit mit den praktizierenden Hausärzten ist in dieser Region hervorzuheben, vier davon haben auch eine schriftliche Stellungnahme verfasst und sich für eine Weiterführung des Projektes Community Nursing ausgesprochen, leider erfolglos.
Es hat sich gezeigt, dass in Gallneukirchen und Engerwitzdorf das Angebot Community Nursing eine wertvolle und dringend notwendige Ergänzung der bestehenden Versorgungsstruktur war. DKGPs können hier niederschwellig wirksam werden. Bei größeren Regionen, wo ein CN-Team aus mindestens 6 oder mehr Mitarbeiter: innen besteht, lohnt sich langfristig die Überlegung, ob ein interprofessionelles Team noch erfolgsversprechender wäre. Ergänzung beispielsweise durch eine Sozialarbeiterin.

Resümee: das Angebot CN wurde sehr gut angenommen, um wirklich präventiv arbeiten zu können sind drei Jahre Projektlaufzeit zu wenig, vor allem auch, was die adäquate Besetzung bezogen auf die Einwohner:innnenzahl betrifft. 
 

Kurzzusammenfassung des Projekts

Die Gesundheitslage in bestimmten Bevölkerungsgruppen wird unter anderem durch eine Vielzahl von sozialen, ökologischen und ökonomischen Faktoren bestimmt und nicht nur durch das individuelle Verhalten auch durch die medizinische Versorgung in der Hinsicht als Zugang. Der Gesundheitsdeterminanten-Ansatz (sozioökonomische, kulturelle, umweltbedingte, und biologische Faktoren) spielt eine wichtige Rolle in der Entwicklung und Implementierung von gesundheitsfördernden Projekten.
In vielen ländlichen Regionen, die Großteils sehr abgelegen liegen, sind Menschen in ihrer Gesundheitsversorgung durch sozioökonomische Barrieren, geographische Isolation, Sprachbarrieren oder kulturelle Unterschiede eingeschränkt. Wenn man dies als Ganzes sieht, ist dies Grund für chronische Erkrankungen, psychische Belastungen und mangelnde Prävention. Das „Community Nurse“-Model bietet eine Möglichkeit, diesen Herausforderungen mit einem optimierten Ansatz zu begegnen.

Ziel dieses Projektes ist es, durch die Arbeit einer Community Nurse, die in der primären Kommunikation und Interaktion mit der Bevölkerung stehen, eine Verbesserung gerichtet für die Zukunft, in der Gesundheitsversorgung und -prävention zu erreichen. Dies alles kann durch individuelle Betreuung und die Förderung von Präventionsmaßnahmen direkt in den Gemeinden entstehen.

St. Martin und Niederwaldkirchen sind sehr ländlich gelegen. Daraus ergibt sich in dieser Bevölkerung ein hoher Anteil älterer Menschen. Der Altersdurchschnitt liegt bei 65+. Die primäre Zielgruppe 75+ ist völlig gestrichen worden. Die Betreuung und Beratung sind auf alle Einwohner ausgebreitet worden.

Ziel des „CN Süd“ Projektes: 
Gesundheitsversorgung der Bevölkerung im ländlichen Bereich zu verbessern. Jedoch nicht nur die gesundheitliche Betreuung, sondern auch der selbstbestimmte Umgang mit Gesundheit ein wichtiger Aspekt. Die Zielsetzungen lassen sich in drei zentrale Bereiche unterteilen: angestrebte Veränderungen, erwartete Wirkungen und die strukturelle Verankerung des Projekts.

Die geplanten Veränderungen werden auf das Verhalten, das Wissen und die Strukturen innerhalb der Gemeinde aufgeteilt, um eine verbesserte Gesundheitsversorgung zu ermöglichen. Ebenso wird die Lebensqualität jedes Einzelnen gesteigert.
Ebenfalls war es ein Ziel, dass die Community Nurses als feste Akteure im örtlichen Gesundheitssystem etabliert werden.
Wir arbeiten eng mit Ärzten, Pflegeeinrichtungen und anderen Gesundheitsdienstleistern zusammen. Dies wurde von uns auch sehr gut umgesetzt. 

Fazit – Resümee

Das Community Nurse-Projekt in St. Martin und Niederwaldkirchen hat im sehr viel an Erfahrung erbringen können. Es wurden sehr viele Erfolge spürbar gemacht und es wurde sich weiterentwickelt mitsamt dem Projektverlauf.  Gerade der Überbegriff Gesundheitswesen im ländlichen Bereich mit deren Entwicklung spiegelt sich hier extrem wider und ist in diesem Projekt ein großes Thema.

Kurzzusammenfassung des Projekts

In einer sich ständig wandelnden Welt, in der die Diversität der Lebensformen zunimmt, die Lebenserwartung steigt und finanzielle Ressourcen im Gesundheitswesen knapp sind, stehen Gemeinden vor vielfältigen Herausforderungen. Familienmitglieder und Freiwillige übernehmen immer häufiger die Rolle der informell-pflegenden Personen, wodurch sich das soziale Gefüge und die Unterstützungsstrukturen unweigerlich verändern. Dabei gewinnen soziale Netzwerke immer mehr an Bedeutung.

Die Marktgemeinde Finkenstein am Faaker See ist eine der am stärksten wachsenden Gemeinden in Kärnten. Durch die bestehende Infrastruktur in Bezug auf die Versorgung des täglichen Bedarfs, der ärztlichen Versorgung sowie der Nähe der Stadt Villach ist ein Leben in der Heimatgemeinde für die meisten Bewohner unserer Gemeinde in sehr wichtiges Anliegen. Um diesem gerecht zu werden und der geplanten Zielgruppe (Bewohner 75+) dies auch zu ermöglichen, soll das Projekt "Community Nursing - SELBSTbestimmt leben, SELBSTständig bleiben - zu Hause in der Marktgemeinde Finkenstein am Faaker See" durchgeführt werden. Präventive Aufklärung bzw. Unterstützung für betroffene Personen und deren Familien (zB drohendem Pflegebedarf, Überlastung von pflegenden Angehörigen) ist dafür eines der obersten Ziele für einen Verbleib in den eigenen vier Wänden. So sollen im Zuge dieses Projektes die Community Nurses vor Ort betroffene Personen bzw. Familien beraten, unterstützen sowie eine wirkungsvolle, individuelle und vor allem lebenswerte Gesundheitsversorgung möglich machen. Die Community Nurses sind fachliche Experten, welche von externen Kooperationspartner/innen in gewissen Bereichen unterstützt werden. Durch ihre Integration in die Gemeinde können sie eine Brücke zwischen formeller und informeller Versorgungsysteme schlagen und dazu beitragen, die Vision einer sorgenden Gemeinschaft – der Caring Community – zu verwirklichen.

Projektregion ist das gesamte Gemeindegebiet der Marktgemeinde Finkenstein am Faaker See. 101,95 km² mit 28 Ortschaften. Entfernung Ost-West-Gemeindegrenze (Luftlinie) ca. 15 km; 5 praktische Arztpraxen, 5 Lebensmittelgeschäften, Postpartner, Gemeindetaxi; 4 kommunale
Kindergärten, 5 Volksschulen, Pensionistenvereine (4 Ortsgruppen) und 1 Seniorenclub, zahlreiche Sportvereine.

Primäre Zielgruppe sind Gemeindebürgerinnen und Gemeindebürger 75 plus, geriatrische Patienten (auf von der gemeindeansässigen Tagesstätte), An- und/bzw. Zugehörige von Personen mit 24-Stunden Pflegebedarf sowie Personen mit Demenz. Weiters auch Personen unter 75 bei diversen Gesundheitsfragen und/bzw. mit -risiken sowie die Betreuung und Aufklärung der An- und/bzw. Zugehörigen, Angebote wie Information über Pflege, Betreuung und präventive Aufklärungen zu Hause und die Möglichkeit der Inanspruchnahme der Gesundheitspraxis der Community Nurse nach regionalem Bedarf.

Die erweiterte Zielgruppe sind natürlich Kinder und Jugendliche mit chronisch somatischen Erkrankungen bzw. Beeinträchtigungen und/oder psychischen bzw. physischen Anliegen.

Durch die Implementierung von Community Nursing in der Marktgemeinde Finkenstein am Faaker See soll ein selbstbestimmtes und großteils selbstständiges Leben für die ältere Generation zu Hause möglich und gewährleistet sein. Weitere (Gesundheits-)Ziele dieses Projektes: Unterstützung der pflegenden Angehörigen (ua auch die psychosoziale Gesundheit); die Scheu vor einer "Vorsprache" im Gemeindeamt soll durch eine "Community Nurse" genommen werden; ansässige Ärzte sollen zum Teil entlastet werden (zB Unterstützung bei Blutdruckkontrollen, Diagnosen, Diabetesfragen); es sollten Vernetzungen mit regionalen Institutionen (Kindergärten, Volksschulen, Vereine) entstehen, Angebote von gesunder und vor allem regionaler Ernährung (Landwirte und Anbieter mit Ab-Hof-Verkauf) sollten genutzt werden.

Durch das Community-Nursing-Projekt soll vor allem das Gesundheitsziel 10 erreicht werden – d.h. die Gesundheit vor allem der älteren Bevölkerung soll wenn möglich im familiären Umkreis durch eine qualitativ hochausgebildete und effiziente Versorgung - auch in Zusammenarbeit mit der Gemeinde als Projektleitung - koordiniert und sichergestellt werden.

Im April 2022 nahmen 2 Community Nurses (beide VZÄ) ihre Tätigkeiten auf. Nach den anfänglichen Aufbauarbeiten, wie Vernetzungstätigkeiten, Standorterrichtung etc., führten sie danach die operativen Tätigkeiten im Rahmen der Aufgabenfelder der Community Nurses durch. In gemeinsamer Abstimmung wurden Maßnahmen wie Hausbesuche, weiteren Aufbauarbeiten, Weiterführung von Vernetzungstätigkeiten, Koordinierung und individuelle Erhebungen durchgeführt. Öffentliche Auftritte wurden immer gemeinsam durchgeführt, Gespräche mit Klienten fanden meistens in Anwesenheit beider Nurses statt. Dies erwies sich als erfolgreicher Weg, da den Klienten in Folge immer zwei Ansprechpartnerinnen zur Verfügung standen und eine Fallbearbeitung durch Einfluss beider Sichtweisen komplexer und qualitativer erfolgen konnte. Die Möglichkeit, die Leistungen und Unterstützungen der CNs in Anspruch zu nehmen, erfreute sich rasch großer Beliebtheit – seitens der Bevölkerung sowie auch der ansässigen Ärzte und auch des Entlassungsmanagement der beiden Landeskrankenhäuser. Durch die Schaffung eines Generationenraumes (gleich neben dem CN-Büro) gab und gibt es auch die Möglichkeit, die unterschiedlichsten Angebote wie Vorträge, Workshops, Gedächtnistrainings, Spielenachmittage, Bewegungstrainings u.v.m. anzubieten.

Aktivitäten (Auszug):

  • Workshops
  • Präventive Maßnahmen gegen Vereinsamung (zB Fasching, Spielenachmittage, Gedächtnistraining, Aktiv Gesund Fit, …)
  • Oster- und Weihnachtsmarkt
  • Finkensteiner Fit- und G’sundheitstag (VA für Gesundheitsvorsorge)
  • Altengottesdienst und Krankensalbung
  • Generationenübergreifende VA
  • ….

Methoden

  • Vorankündigung Gemeindezeitung, Homepage und soziale Medien
  • Aushang Gemeindeamt, Ärzte, Apotheken
  • E-Mailversand an Interessengruppe
  • Mundpropaganda

Die Projektrollen haben sich im Laufe der drei Jahre verändert – da wir eine Sanierung unseres Projektes durchführen mussten, wurden beide Community Nurses Mitte 2023 direkt bei der Marktgemeinde Finkenstein am Faaker See angemeldet (vorher über den Trägerverein „Hilfswerk Kärnten“ tätig). Dies war für uns sehr wichtig, da hierdurch die Eigenständigkeit im Bereich der für unsere Gemeinde abgestimmten Aufgaben gewährleistet war. Die Projektleitung blieb – wie vorher – bei der Gemeinde. Ein Wechsel einer Community Nurse gab es mit Ende 2023/ Anfang 2024. Das angedachte Ziel der Vernetzung wurde vollkommen erreicht: Regional ansässige Ärzte (vor allem in der Marktgemeinde Finkenstein am Faaker See) werden in den täglichen Ablauf miteinbezogen. Weiters entstanden Vernetzungen mit Kindergärten, Volksschulen, Vereine, den Pfarren und Anbieter regionaler gesunder Produkte. Externe Experten für Erwachsenen- (zB bei Verwahrlosung) und Kinderfragen (zB Adipositas; aber auch alle anderen für sie wichtigen Fragen, wenn sie keine Ansprechperson zu Hause finden oder eine externe Ansprechperson bevorzugen) wurden in die Umsetzung der geplanten Maßnahmen miteinbezogen. In der Marktgemeinde Finkenstein am Faaker See wurden die benötigten Rahmenbedingungen, Infrastrukturen sowie die Vernetzungen mit verschiedenen lokalen und regionalen Einrichtungen und Anbietern geschaffen. Durch die enge Zusammenarbeit mit der Gemeinde wurde u.a. die Gesundheitskompetenz, Selbsthilfefähigkeit älterer Gemeindebürger:innen sowie ihrer An- und Zugehörigen und die Möglichkeit der leichteren Zugänglichkeit zu den verschiedensten Versorgungs- und Unterstützungsangeboten durch regelmäßigen Erfahrungs- und Informationsaustausch gestärkt.
Als abschließendes Resümee kann und wird seitens der Marktgemeinde Finkenstein am Faaker See festgehalten, dass ein „ohne“ der Community Nurses nicht mehr denkbar ist. Nicht seitens der Hochheitsverwaltung (hier gerade im Bezug auf das Sozial- und Gesundheitsamt) und auch nicht seitens der Bevölkerung. Die gelungene Integration der CN eröffnet neue Perspektiven für die Gesundheitsversorgung. Traditionell wird ihr Tätigkeitsfeld – noch – mit Krankheit und Pflege
assoziiert. Doch dieser Ansatz ermöglicht eine Erweiterung des Einsatzbereichs in Richtung
Gesundheitsförderung und primäre Prävention, unter Berücksichtigung aller Gesundheitsdeterminanten. Dies erfordert ein breites Spektrum an Kompetenzen und die Zusammenarbeit verschiedener Professionen, von der Sozialraum-Moderation bis hin zur Organisation von Familienkonferenzen und politischem Lobbying. Community Nursing wird somit zu einer wichtigen Qualifikation innerhalb des Leitbilds einer fürsorglichen Gemeinschaft. Auch die verstärkte Beteiligung der Gemeindemitglieder eröffnet neue Möglichkeiten für partizipative Interventionen, die auf ihre individuellen Bedürfnisse und Vorstellungen zugeschnitten sind. Dieser Ansatz sollte daher in Zukunft in Finkenstein am Faaker See aktiv gefördert werden, um eine ganzheitliche und bedarfsgerechte Gesundheitsversorgung sicherzustellen.