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Umsetzende Organisation(en)
Region
Sozialhilfeverband Wels Land
Oberösterreich

Sozialhilfeverband Wels-Land

Kurzzusammenfassung des Projekts

Community Nursing sollte in unserer Region den prophylaktischen Ansatz verfolgen und damit den längeren Verbleib von Menschen über 75+ im eigenen Wohnumfeld ermöglichen. In der Projektregion sollte eine Vernetzung der bestehenden Strukturen und Angebote des Gesundheits- und Sozialbereiches sowie Strukturen des Ehrenamtes und der Zivilgesellschaft aktiviert werden.

Zu Beginn wird die Community Nurse in der Marktgemeinde Gunskirchen für eine Region von ca. 5.689 Einwohnern tätig. Die Marktgemeinde Gunskirchen bietet die Möglichkeit das Projekt in unterschiedlichen gesellschaftlichen Settings spürbar zu machen. Gunskirchen liegt am Rande der Stadt Wels. In diesem Bereich bestehen urbane Voraussetzungen mit gemeinnützigen Wohnbauten aber auch Siedlungsgebiete mit hochpreisigen Wohnlagen. Gleichzeitig gibt es auch ländlich entlegene Ortsteile mit eigenem gesellschaftlichem Leben, wie Vereine und Pfarren.

Im Gebiet des Projektortes gibt es bestehende Pflegeeinrichtungen, wie das Seniorenwohnheim, betreubares Wohnen, Mobile Pflegedienste, Essen auf Rädern. Durch diese Synergien gemeinsam mit der Community Nurse, können die Menschen in der Projektregion optimal versorgt werden.

Hauptzielgruppe Projektbeginn Primärzielgruppe

Pflegebedürftige Personen ab dem 75 Lebensjahr

Erweiterte Zielgruppe

  • Angehörige von älteren zu Hause lebenden Menschen
  • Pflegende oder betreuende Personen, auch wenn sie keine unmittelbaren Angehörigen sind
  • Ab 01.01.2025 Kinder und Jugendliche 06-14 Jahre


Zielerreichung im Projekt:

Im Zuge der Projektlaufzeit stellte sich heraus, dass Themen wie die Pflege Zuhause und sicheres Wohnen für die Mehrheit der Klienten und deren Angehörigen wichtig sind. In den präventiven Hausbesuchen geht die CN individuell auf die jeweiligen Themen wie z.B. die Sturzprophylaxe ein. Dadurch wird das Wohlbefinden gesteigert und gleichzeitig die Gesundheitskompetenz gestärkt. Durch die Treffen der Stammtischgruppe und dem Seniorentreff wird der Zusammenhalt in der Gesellschaft und die Selbsthilfefähigkeit gefestigt. Außerdem wird der Einsamkeit im Alter, durch regelmäßige Treffen entgegengewirkt.

Bewegung und Erholung waren laut Angaben der Befragten, in unserem Fragebogen zur Bedarfserhebung wichtig, um die eigene Gesundheit zu erhalten. Wir legten daraufhin das Augenmerk auf präventive Workshops für die Selbstfürsorge und Bewegung.

Die CN hat sich in den 3 Jahren gut in das System der Gemeinde eingefügt und arbeitet mit verschiedenen Akteuren in der Gemeinde eng zusammen. Es hat sich durch zahlreiche positive Rückmeldungen der Bürger*innen beim Bürgermeister aber auch beim SHV gezeigt, dass die Bewohner*innen in Gunskirchen möchten, dass Community Nursing weiter bestehen bleibt.

Strukturelle Verankerung: Durch die Zusammenarbeit mit den Sozialberatungsstellen, KBP, mobilen Diensten, Hausärzt*innen, den therapeutischen Teams und dem Entlassungsmanagement ist eine gute Versorgung der Klienten gesichert. Alle Akteure arbeiten in Ihrem Aufgabengebiet und miteinander. Der Aufgabenbereich der CN ist noch immer nicht bei allen Berufsgruppen „richtig“ angekommen. Hier ist sicherlich auch noch in der Zukunft Aufklärungsarbeit gefragt. Es ist ein Prozess und ein ständiges „Learning by doing“ macht im Endeffekt die Implementierung der Community Nurses österreichweit komplett.

Aktivitäten und Methoden:

  • Seit Juli 2022 Stammtisch für betreuende und pflegende Angehörige, 1 mal im Monat
  • November 2022: Vortrag „Umgang mit Demenz“ mit Verein Selba
  • Januar 2023: Vortrag „Demenz“ mit Diakoniewerk Wels
  • Januar-Mai 2023: Vortrag zur Sturzprävention, anschließend 12-wöchiger Kurs mit insgesamt 3 Gruppen in Zusammenarbeit mit Mag Jansenberger Harald und der ÖGK
  • Mai 2023: 1. Hilfe Kurs für Senioren, Rotes Kreuz Wels
  • Mai 2023: Vortrag „Der richtige Umgang mit Medikamenten“, mit der Sonnenapotheke Gunskirchen
  • Juni 2023: Informationsveranstaltung „Vorstellung Hospizbewegung Wels“
  • September-Dezember 2023: „Bewegung mit Kopf“ Workshop und anschließend 8-wöchiger Kurs
  • November 2023: Workshop „Selbstfürsorge“
  • Februar 2024: Vortrag „Thema Demenz im Alltag“ mit Demenzberatungsstelle Wels
  • April 2024: Vortrag „Beckenbodengesundheit“, TZMO
  • Juni 2024: Vortrag „Erwachsenenschutzrecht“, Vertretungsnetz Wels
  • Juli 2024: Gesundheitsnachmittag „Gunskirchen bewegt“
  • Oktober-Dezember 2024: Kurs „Beckenbodengymnastik“
  • Sonstige Projekte:
    • Memofresh App in Zusammenarbeit mit Brain Company Gmunden
    • Fit und Aktiv - Stehkalender in Zusammenarbeit mit PROGES

Die Veranstaltungen waren insgesamt alle gut bis sehr gut besucht, die Teilnehmer gaben durchwegs positives Feedback und wünschen sich mehr Informations- und Präventionsveranstaltungen! Hier kommt die enge Zusammenarbeit mit den verschiedenen Vereinen, Berufsgruppen und den Vertretern der „Gesunden Gemeinde“ zu tragen. Diese starke Vernetzung macht es wesentlich leichter für unsere Bürger*innen Gutes und vor allem Nachhaltiges in der Region zu schaffen.

Projektstrukturen und Projektrollenverteilung:

Projektauftraggeber: Frau MMag. Elisabeth Schwetz
Projektleitung: OAR Günther Obenland, seit 01.10.2024 OAR Elisabeth Bäck
Lenkungsausschuss: Verbandsvorstand SHV Wels Land Oberösterreich
Projektteam:

  • Sandra Pejakovic, CN
  • Heidelinde Hauser, Sozialplanung
  • SBS Wels/Land
  • KBP Wels/Land

Übergeordnete Projektsteuerung: Verbands Obleute der 15 OÖ SHV
Umgesetzte Vernetzungen und Kooperationen:

  • Sozialberatungsstellen, KBP
  • Hausärzt*innen in der Gemeinde, Seniorenwohnheim
  • Gemeindeamt/Gesunde Gemeinde, Krankenhaus
  • Mobile Betreuung, Physiotherapeut*innen
  • Ergotherapeut*innen, Psychotherapeut*innen
  • Diätolog*innen, Fachärzt*innen
  • Pfarre, Vereine, Medizinische Fußpflege

Unter den Netzwerkpartnern gibt es regelmäßige Treffen und Fallbesprechungen, um die bestmögliche Betreuung zu Hause und Weiterversorgung zu sichern. Die enge Zusammenarbeit mit den Sozialberatungsstellen (SBS) hat sich als enorm wichtig erwiesen. Es gab keine nennenswerten allfälligen Abweichungen im Projekt. Der Projektplan konnte bis auf kleine Änderungen in der zeitlichen Abfolge gut eingehalten werden.

Fazit:

Alles in Allem ist das Endergebnis sehr zufriedenstellend, vor allem weil sich Community Nursing in der Marktgemeinde etabliert hat. In Zukunft wäre es hilfreich, dass vor der Bearbeitung einer Aufgabe oder eines Kleinprojektes, jedem Gruppenmitglied/Projektmitglied klar wird, welches Ziel wir gemeinsam verfolgen, sodass alle beteiligten Personen ihre Aufgaben kennen und sich auch dementsprechend in das Projekt einbringen.

Eine weitere Lernerfahrung war, dass die Vernetzung mit verschiedenen Berufsgruppen und Vereinen etc. maßgeblich über den Projekterfolg entscheidet. Durch diese Synergien entstehen neue kleinere Projekte in der Gemeinde und auch die Weiterempfehlung und der Kontaktaufbau zur CN.