Stadtgemeinde Kapfenberg
Stadtgemeinde Kapfenberg
Kurzzusammenfassung des Projekts
Community Nursing hat einen positiven Einfluss auf eine Vielzahl von Gesundheitsdeterminanten. Durch die enge Zusammenarbeit mit der Bevölkerung, die Förderung von Präventionen und die Koordination von Gesundheitsdiensten trägt es wesentlich zur Verbesserung der sozialen, persönlichen, umweltbedingten und wirtschaftlichen Bedingungen bei, welche die Gesundheit beeinflussen. Sie minimieren gesundheitliche Ungleichheiten durch die Befähigung jeder einzelnen Person, aktiv an seiner Gesundheitsgestaltung teilzunehmen und so eine nachhaltige Verbesserung der Lebensqualitäten zu erzielen. Der Anteil der älteren und alten Bevölkerung in der Gemeinde ist bereits sehr hoch und aufgrund der demographischen Entwicklung auch weiterhin im Steigen, folglich ergibt sich ein erhöhter Unterstützungsbedarf im Bereich der Gesundheitsvorsorge und Pflege.
Für die Projektumsetzung wurde von der Gemeinde ein Verein beauftragt in dem zwei VZÄ tätig waren. Als Hauptansprechperson für die Projektleitung fungierte die intern bestimmte Teamleitung der zwei Community Nurses. Aufgaben wurden im Team abgesprochen und je nach bestehender Ressource aufgeteilt. Eine regelmäßige Selbstevaluierung des Projektablaufplans zur Zielerreichungskontrolle wurde durchgeführt. Die Projektleitung übernahm die Geschäftsführung des Vereins, Unterstützung erhielt man zusätzlich durch die Projektverantwortliche der Stadtgemeinde. Zur Qualitätssicherung und als beratende Funktion wurden zwei Gremien -Beirat und Steuerungsgruppe installiert.
Zur primären Zielgruppe zählen Personen ab dem Pensionsantrittsalter und pflegende Angehörige. Die erweiterte Zielgruppe sind Personen mit erhöhtem Unterstützungs- und Informationsbedarf, die auf Themen wie Gesundheitsvorsorge und Prävention abzielen, sowie Menschen mit Demenz.
Zielsetzung:
- die Gesundheit und die Lebensqualität der Zielgruppe zu stärken
- den Zugang zu Gesundheitsdiensten für alle Bevölkerungsgruppen sicherzustellen
- die soziale Teilhabe zu fördern
- Interdisziplinäre Zusammenarbeit und Vernetzung mit anderen Gesundheitsberufen, Organisationen und der Gemeinde zu fördern
- Sensibilisierungsarbeit zum Thema Demenz
- den längeren Verbleib im eigenen zuhause zu ermöglichen
Aktivitäten und Methode:
Durch intensive Öffentlichkeitsarbeit wurde das Projekt anfänglich beworben und bei der Bevölkerung bekannt gemacht. Beratungsgespräche, Sprechstunden und präventive Hausbesuche zur Identifizierung des Unterstützungsbedarfs wurden umgesetzt und die Betroffenen und pflegende Angehörige bestmöglich auf den Unterstützungsbedarf vorbereitet. Die Gesundheitskompetenz der Zielgruppen wurde durch die kontinuierliche Gesundheitsbegleitung gefördert. Gesundheitsaufklärungen, Aktivitäten und Schulungen im Rahmen von Informationsveranstaltungen, Workshops, mentaler Gesundheitsförderung und Selbstmanagement bei chronischen Erkrankungen haben während der gesamten Projektlaufzeit stattgefunden. Treffpunkte zur Förderung der sozialen Teilhabe wurden organisiert. Angehörige erfuhren anhand von Schulungsangeboten Psychoedukation und erhielten wertvolle Tools zur Bewältigung des Alltags. Durch regelmäßige Vernetzungsarbeit mit den regionalen Einrichtungen im Gesundheits- und Sozialbereich ist eine enge Kooperation entstanden, wodurch die Gesundheitsversorgung insgesamt effizienter, ressourcenschonender und zielgerichteter gestaltet werden konnte.
Resümee:
Das Projekt offenbarte ein tieferes Verständnis für die Bedürfnisse der Zielgruppen und verdeutlichte wie wichtig präventive Maßnahmen und die Förderung eines gesunden Lebensstils sind. Dies erfordert eine enge Zusammenarbeit mit den lokalen Gesundheitsberufen und eine Koordination von Ärzt: innen, Sozialarbeiter: innen, Therapeut: innen und mobilen Pflegediensten, um eine ganzheitliche Versorgung sicherzustellen. Ebenso wichtig ist es die kulturellen und persönlichen Bedürfnisse der Menschen zu verstehen und in der Pflegeplanung zu berücksichtigen.
Ein weiterer wichtiger Aspekt ist das Empowerment der Zielgruppen, damit diese selbst Verantwortung für ihre Gesundheit übernehmen können. Dies stärkt nicht nur die Eigenständigkeit und Selbstpflege, sondern fördert auch das Vertrauen und die Zusammenarbeit zwischen Community Nurses und den zu betreuenden Personen.
Insgesamt trägt das Projekt Community Nursing zu einer Entlastung des Gesundheitssystems bei. Durch den präventiven Ansatz und die Gesundheitsaufklärung der Bevölkerung hilft Community Nursing gesundheitliche Probleme frühzeitig zu erkennen und zu behandeln und in weiterer Folge können Hausarztbesuche und Krankenhausaufenthalte verringert werden. Durch den längeren Verbleib in den eigenen vier Wänden werden weniger Plätze in der Langzeitpflege benötigt. Langfristig gesehen werden die Kosten gesenkt und die Qualität der Versorgung verbessert.