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Umsetzende Organisation(en)
Region
Dobl-Zwaring
Lieboch
Haselsdorf-Tobelbad und Premstätten
Steiermark

Marktgemeinde Dobl-Zwaring

Kurzzusammenfassung des Projekts

Im Rahmen des Projekts wurden Community Nurses (CN) als erster Ansprechpartner für Pflege- und Gesundheitsfragen für Personen ab 75 Jahren sowie deren pflegende Angehörige eingesetzt. Wissensbildung zur Stärkung der Gesundheitskompetenz sowie die Erhaltung und Förderung von Funktionen und Fähigkeiten standen im Vordergrund, ebenso wie die Zusammenarbeit und Vernetzung sämtlicher Gesundheitsdienstleister.

Projektziele

Die zentralen Ziele des Projekts waren:

  1. Etablierung von Community Nurses als niederschwellige Anlaufstelle für die Zielgruppen.
  2. Wissensbildung zur Stärkung der Gesundheitskompetenz
  3. Aufbau eines Netzwerks mit relevanten Akteuren, insbesondere Hausärzten und sozialen Diensten.
  4. Durchführung von präventiven Hausbesuchen und individueller Beratung.
  5. Unterstützung pflegender Angehöriger durch Anleitung und Begleitung in Pflegehandlungen.

Projektumsetzung

Der Standort für das Projekt wurde zentral in der Gemeinde sowie in der unmittelbaren Nähe der lokalen mobilen Dienste angesiedelt. Von hier aus wurden Netzwerke zu lokalen Akteuren wie Seniorenvereinen, Gemeinden und Sozialdiensten aufgebaut. Hausärzte sollten als zentrale Partner integriert werden, um eine umfassende Gesundheitsversorgung sicherzustellen.

Kernstück des Projekts war die individuelle Beratung während präventiver Hausbesuche. Dabei wurden gesundheitliche Risiken frühzeitig identifiziert, präventive Maßnahmen empfohlen und pflegende Angehörige in Pflegehandlungen angeleitet. Der Weg zu Veränderungen in den Versorgungsstrukturen innerhalb von Familien konnte gemeinsam gefunden und vielfach auch umgesetzt werden.

Die enge Zusammenarbeit mit den mobilen Diensten vor Ort bedeutete eine Win-Win Situation. Durch gegenseitiges Vermitteln von Einsätzen sowie gemeinsame Fallbesprechungen konnten für die betroffenen Personen bzw. Familien Versorgungsangebote optimiert und Risiken minimiert werden.
Ein weiterer Fokus lag auf der Unterstützung bei administrativen Formalitäten, wie der Antragstellung für Pflegegeld, wodurch viele Betroffene direkt entlastet werden konnten.

Zusätzlich wurden Informationsveranstaltungen organisiert, um die CN bekannter zu machen und Vertrauen in der Zielgruppe aufzubauen.
Um einen niederschwelligen Zugang für alle Gemeindebewohner sicherzustellen, wurden Sprechstunden in allen Gemeindeämtern und auch in einer Apotheke angeboten. Dieses Angebot wurde leider nur sehr spärlich in Anspruch genommen und daraufhin wurde die Anzahl an Sprechstunden reduziert.

Herausforderungen

Die Nähe zur Landeshauptstadt erwies sich bei der Erstellung des Angebotes zur Wissensvermittlung oder für Workshops als eine Herausforderung da ein sehr großes Angebot in allen Bereichen und gut erreichbar zur Verfügung steht. Mit steigender Bekanntheit der Community Nurses wurden aber auch die angebotenen Veranstaltungen zur Wissensvermittlung verstärkt angenommen und konnten Workshops entsprechend der erhobenen Bedürfnisse durchgeführt werden. 
Ein wesentliches Hindernis stellte die mangelnde Kooperation mit Hausärzten dar. Trotz wiederholter Bemühungen war es schwierig, eine enge Zusammenarbeit aufzubauen. Dies führte dazu, dass wichtige Synergien im Bereich der medizinischen Versorgung nicht voll ausgeschöpft werden konnten.
Ein weiteres Problem war die anfängliche Skepsis der Zielgruppen gegenüber neuen Angeboten sowie der Begriff „Community Nurse“, der bei der Zielgruppe nicht präsent war. Dies konnte jedoch durch kontinuierliche Aufklärungsarbeit und das positive Feedback von Nutzern des Angebots überwunden werden.

Fazit

Das Projekt hat gezeigt, dass Community Nurses eine wertvolle Unterstützung für ältere Menschen und ihre Angehörigen in ländlichen Regionen sein können. Als Bindeglied zwischen dem stationären Bereich, den mobilen Diensten und den pflegenden Angehörigen war die CN gut eingesetzt. Die präventiven Hausbesuche und die umfassende Beratung wurden von den Zielgruppen gut angenommen und haben einen spürbaren Beitrag zur Entlastung geleistet.
Die mangelnde Zusammenarbeit mit Hausärzten bleibt jedoch ein kritischer Punkt, der in zukünftigen Projekten bei gemeinsamen Veranstaltungen zur Förderung der Kooperation diskutiert werden sollte.