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Umsetzende Organisation(en)
Region
Pinzgau
Unteres Saalachtal
Salzburg
Gemeinden Gemeinden St. Martin bei Lofer
Unken
Weißbach

Regionalverband Pinzgau - Community Nurse Unteres Saalachtal

Kurzzusammenfassung des Projekts

Aktualisiertes Projektkonzept auf Basis der Projekterfahrung:
Die gesundheitliche Lage von Individuen wird durch ganze Regionen und Länder durch unterschiedliche Einflussfaktoren bestimmt und geformt. Diese Determinanten der Gesundheit umfassen sowohl biologische Faktoren als auch umfangreiche Aspekte, die außerhalb des Körpers liegen.

Setting:
Die Projektregion Unteres Saalachtal, ist eine Planungsregion und umfasst in Summe vier Ortsgemeinden. Hierzu gehören die Gemeinden Lofer, St.Martin bei Lofer, Unken und Weißbach. Im Unteren Saalachtal leben 5.526 Einwohner*innen, der Großteil lebt in den Gemeinden Lofer und Unken. Insgesamt hat die Planungsregion Unteres Saalachtal ein durchschnittlich stabiles Bevölkerungswachstum, einzig die Gemeinde Unken verzeichnet aktuell einen leichten Bevölkerungsrückgang.

Insgesamt gibt es in der Projektregion 676 Single-Haushalte, was einem Anteil von 30% aller Haushalte entspricht. Die Anzahl der Ein-Personen-Haushalte in der Altersgruppe 65 Jahre und älter, beträgt 286. Das bedeutet, dass 42% aller Ein-Personen-Haushalte in die Altersgruppe 65 Jahre+ fällt. Insgesamt sind ~13% aller Haushalte, Single-Haushalte in der Altersgruppe 65 Jahre und älter. In Summe beziehen 267 Personen Pflegegeld (5% der Bevölkerung). Davon sind 17% 64 Jahre und jünger, 39% sind zwischen 65 und 84 Jahren und ~44% sind 85 Jahre und älter.

Vor diesem Hintergrund ist festzustellen, dass der Anteil der Single-Haushalte in der Altersgruppe 65 Jahre+, im Vergleich zu anderen Gemeinden, sehr hoch ist. Darüber hinaus sind 44% der Pflegegeldebezieher*innen 85 Jahre+. Die medizinische Versorgung in der Projektregion weist aufgrund fehlender Fachärzt*innen und Krankenhäuser Lücken auf, wodurch große Distanzen zurückzulegen sind. Dies stellt insbesondere für die primäre Zielgruppe eine große Herausforderung dar.

Zielgruppen:
Hauptzielgruppe sind ältere zu Hause lebende Menschen mit (womöglich) bestehendem oder vorhandenem Informations-, Beratungs- und Unterstützungsbedarf in pflegerischen und gesundheitlichen Belangen, Menschen ab dem 75. Lebensjahr vor Eintreten einer etwaigen Pflegebedürftigkeit sowie pflegende/betreuende Angehörige.

Zielsetzung:

  • Systematische Vernetzung und Zusammenarbeit, um die medizinische und pflegerische Versorgung insbesondere für die primäre Zielgruppe zu verbessern
    • Durch Initiierung und Aufbau eines Netzwerks der Gesundheitspartner in der Region.
  • Förderung der Gesundheitskompetenz und Adhärenz, insbesondere bei Menschen mit chronischen Erkrankungen
    • Durch medizinisch-pflegerische Nachsorge
    • Durch Begleitdienst zu Fachärzt*innen und Krankenhäusern
  • Schaffung von niederschwelligen Anlaufstellen und zugehenden Beratungsangeboten zur Förderung des Verbleibs Zuhause der primären Zielgruppe, solange dies gesundheitlich und sozial möglich ist.
    • Durch präventive Hausbesuche, Sprechstunden, Vorträge, Workshops und Trainings

Projektdurchführung:

Aktivitäten und Methoden im zeitlichen Ablauf:

  • Aktivitäten und Methoden zur Erhebung und zum Monitoring (Beobachtung, Monitoring)
  • Aktivitäten und Methoden zu Information, Edukation und Beratung (Beratung, Hausbesuche)
  • Aktivitäten und Methoden zu Pflegeinterventionen, Koordination und Vernetzung (z.B. Social Prescribing)
  • Aktivitäten und Methoden im Bereich Fürsprache und Interessensvertretung, wobei die Zusammenarbeit mit regionalen Netzwerken und soziale Teilhabe gefördert wurde.
  • Aktivitäten und Methoden in den Bereichen Bewusstseinsbildung, Vermittlung und Austausch von Informationen sowie Kompetenzentwicklung in der Pilotregion (Schulungen, Kurse)

Projektstrukturen und Projektrollenverteilung:
Siehe beigefügtes Dokument „Projektkontrollplan“

Umgesetzte Vernetzungen und Kooperationen:
Eine Vernetzung fand hauptsächlich mit den Hausärzt*innen, Apotheken, Gemeindevertreter*innen und diversen Gesundheitsanbietern statt.

Allfällige Abweichungen inkl. Begründung:
Es gab keine Abweichungen.

Resümee der Lernerfahrungen: 
Ich konnte in der Selbstorganisation am meisten lernen.  
Die größten Erkenntnisse waren, dass das Projekt von den Bürgern*innen in den Gemeinden sehr gut angenommen wurde und dass sie froh waren, eine Community Nurse vor Ort zu haben. Vor allem schätzten die Bürger*innen, dass Sie eine Ansprechperson vor Ort hatten, die zeitnahe bei Fragen und Anliegen bezüglich Pflege, Gesundheit usw. weiterhelfen konnte. Sie wussten stets an wen sie sich wenden konnten. Die Stärken lagen also darin, dass wir meistens gleich für den nächsten Tag einen Hausbesuch vereinbarten und sofort vor Ort waren und helfen konnten.
Hinderlich war in erster Linie der Mangel an den Versorgungsangeboten und Aufnahmestopps in der mobilen Pflege.
Für den weiteren Verlauf des CN Projektes sollte auch unbedingt die Gemeinde Lofer, die sich zwischen den beiden Projektgemeinden St. Martin und Unken sich befindet, mitmachen. Dabei könnte es dann idealerweise „in der Mitte“ eine zentrale Anlaufstelle gegeben sein, die sich auf die Projektgemeinden beziehen würde.