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Hier sehen Sie eine Liste bereits angelaufener Community Nursing Projekte. Sie können diese nach Regionen filtern.
128 Projekt(e) gefunden.

Der demographische Wandel hat einen hohen Anteil älterer Menschen im Burgenland zur Folge und die Sicherstellung der gesundheitlichen Versorgung gestaltet sich zunehmend schwieriger. So sind auch unsere Projektgemeinden Oberschützen und Bad Tatzmannsdorf von dieser Entwicklung betroffen. 

Mit dem Pilotprojekt „Gut versorgt in Oberschützen und Bad Tatzmannsdorf durch Community Nursing und einem digitalen Gesundheits- und Pflegekompass!" verfolgt man das Ziel, niederschwellige und vor allem bedarfsorientierte integrierte Versorgung für ältere Menschen in den Gemeinden zu etablieren. Zum einem wird ein gesundes Leben zu Hause fokussiert, indem man bestehende Versorgungsangebote aufzeigt und im Bedarfsfall erweitert. Ein weiteres Ziel ist die Stärkung der Gesundheitskompetenz älterer Menschen, um ein selbstständiges und gesundes Leben zu führen. Hier gilt es Maßnahmen der Prävention und der Gesundheitsförderung (GHF) für ältere Menschen zu setzen bzw. auszubauen. Dazu gehören Themenfelder wie die Früherkennung von (Krebs-) Erkrankungen, die Gesundheitssäulen (Bewegung, Ernährung, Psyche/Stress) oder Unfall-Prävention/ Sturzprophylaxe.
Als weiteres Ziel ist die Einrichtung einer digitalen Plattform zu nennen, hier sollen alle Informationen im Kontext der Versorgung zusammenlaufen. Bedürftige sowie auch Angehörige sollen sich hier über Angebote (wie z.B. Hilfe bzgl. Pflegegeldeinstufung, Überleitungsmanagement, Schulungsangebote für Chronisch Kranke) informieren können. 

Folgende Projektziele sind zu nennen:
Projektziele - Methodisches Vorgehen/ Aktivitäten

  • Identifizierung der vulnerablen Gruppen sowie deren Angehörige - Analyse der Ausgangssituation, Fragebogen-+ Interviewerhebung
  • Identifizierung regionaler Akteure im Kontext der Versorgung - Recherche auf kommunaler bzw. regionaler Ebene
  • Netzwerkaufbau der Akteure - Vernetzungstreffen, Dokumentation 
  • Erhebung bestehender Versorgungsangebote - Recherche
  • Schaffung  und Erweiterung von GHF-  + Präventionsangeboten  - in Form von Schulungen, Vorträgen, Workshops
  • Errichtung einer digitalen Informations-Plattform  -  Rubrik auf den Gemeinde Plattformen, Social Media Accounts, Nutzung von Citiesapps

Als Hauptzielgruppe sind Ortsbewohnerinnen und Ortsbewohner ab der 6. Lebensdekade zu nennen. Zudem gilt es nicht nur hilfsbedürftige ältere Menschen aus unseren Gemeinden zu identifizieren, sondern auch deren Angehörige bzw. Betreuungspersonen. 

Für 2024 ist folgendes geplant: 

  • Jahreskalender mit Maßnahmenangebote für 2024
  • CN Gesundheitsmesse mit allen regionalen Gesundheitsakteuren
  • CN Symposium mit allen burgenländischen Pilotprojekten an der FH Burgenland

Kurzzusammenfassung des Projekts

Das Einzugsgebiet Niederösterreich - Bezirk Baden - Pottenstein im Triestingtal mit 1 Katastralgemeinde: 1.Hauptort, 2.KG Fahrafeld und ein weiterer Ortsteil Grabenweg in einem Seitental.  Talfläche besteht aus Siedlungsgebiet und Ackerflächen, rundum hügeliger Wald und Wiesen. Aktuell 607 Einwohner*innen > 65 Jahren (2011: 547). Davon aktuell 280 Personen > 75 Jahren, davon 133 Personen alleinstehend. Erwerbstätige, davon 1083 Auspendler. Nahversorger sind reduziert. 40 barrierefreie Wohnungen Pflegeheim des Landes NÖ mit 108. Senior*innen in Notlagen wenden sich derzeit häufig ans Bürgerbüro der Gemeindeverwaltung.
Der Weg führt zu früh in Gebrechlichkeit und Pflegeheim. Pflegende Familien würden durch frühzeitige und auch präventive Beratung zu Selbstfürsorge, Demenz, Mangelernährung, Sturzprophylaxe usw. gestärkt.  Sie erhalten derzeit anlassbezogen Informationen durch den Hausarzt. Mobile Pflegedienste werden meist erst bei dramatischem Selbstfürsorgedefizit geholt, wenn eine Betreuung durch die Familien nicht möglich ist oder die Familien die Überlastung nicht mehr aushalten.
Die Community Nurse könnte mit aufsuchenden Hausbesuchen Senior*innen, Familien und den Gemeindearzt unterstützen, fordernde Situationen zuhause zu bewältigen.

  • niederschwellig ansprechbare vertrauenswürdige Fachkraft der Gemeinde
  • konsultieren nach Entlassung aus dem Krankenhaus
  • Beratung und Pflegeintervention
  • Die Hausärzt*innen bewältigen mit Unterstützung durch die CN vermehrt Akuterkrankungen in der Zielgruppe ohne Krankenhaus-Einweisung
  • Angebot an Beratung, Seminaren und Vorträgen zu gesundheitsfördernden Themen im Ort steigt. Themenwahl nach Problemstellungen, die sich aus Anfragen und Visiten ergeben
  • Unsere Senior*innen erhalten gesundheitsfördernde medizinische und nichtmedizinische Angebote in der Gemeinde und in der Region Triestingtal niederschwellig und individuell auf ihre Bedürfnisse abgestimmt. Sie nehmen diese Angebote zunehmend wahr.

Klient*innendokumentation EDV:

  • Aufnahmeblatt mit Stammdaten, Diagnosen und Untersuchungsergebnissen für Erstvisite
  • Berichtsblatt für Konsultationen und Visiten
  • Assessmenttests
  • Termingerechter Abschluss der Meilensteine
  • Berichte im Gemeindekurier und auf der Homepage der Gemeinde und regionalen Medien (NÖN, Bezirksblätter)
  • Schaukästen in der Gemeinde Veranstaltungen werden im Ort plakatiert

Die Marktgemeinde Pottenstein erkennt eine Lücke in der derzeitigen Gesundheitsbetreuung der Bevölkerung im Alter 75+ und der pflegenden Angehörigen im Ort und schließt diese nachhaltig.
Unsere Senior*innen 75+ und pflegende Angehörige können die Community Nurse als gut erreichbare, vertrauenswürdige Fachkraft für persönliche Beratung zu Gesundheitsfragen konsultieren. Sie kennt die gesundheitsfördernden medizinischen und nichtmedizinischen Angebote der Gemeinde und der Region. Als Community Nurse kann sie diese abgestimmt auf die individuellen Bedürfnisse empfehlen bzw. vernetzen oder organisieren.  Ziel ist weiters, dass Senior*innen ihren Lebensabend bis zuletzt in ihrer Heimatgemeinde Pottenstein verbringen und nicht in eines der umliegenden Pflegeheime übersiedeln müssen.

Wir wollen Pottensteiner*innen nach stationären Krankenhausaufenthalten innerhalb der Gemeinde auffangen, ihnen Sicherheit geben und sie mit Hausbesuch, Beratung und notwendigen Pflegeinterventionen gut betreuen sowie unseren Hausärzt*innen und ihren Patient*innen bei der Betreuung von Krankheiten zuhause Sicherheit geben.

Die Gesundheitskompetenz unserer älteren Bevölkerung und der pflegenden Angehörigen wird durch praktische Anweisung, Beratung, Vorträge nachhaltig verbessert und den Menschen Sicherheit in ihren Gesundheits-Entscheidungen und im Alltag geben.

Die Community Nurses werden eng mit den Gesundheitsdienste-Anbietern der Region zusammenarbeiten sowie mit mobilen und stationären Pflegeeinrichtungen. 
Die Umsetzung des Projekt Community Nurse ist in der Gemeinde gut gelungen und wird auch sehr gut angenommen. 
Ab 01. September 2023 gab es eine personale Veränderung. Es wird nur mehr eine VZÄ CN in der Gemeinde geben. Bis 31.08.2023 1 CN mit 5 Std., 1 CN mit 35 Std. 

Im Sommer 2023 übergibt unser Gemeindearzt die Praxis an seinen Nachfolger.

Die Umsetzung des Projektes macht sich in der Gemeinde sichtbar, indem sich immer mehr Bewohner:innen an die Community Nurse wenden. Die Zusammenarbeit mit dem neuen Arzt ist anfänglich etwas holprig, was sich im Laufe der Zeit sehr gebessert hat und die Zusammenarbeit mittlerweile sehr gut ist. 
Der Austausch zwischen den Stakeholdern in der Umgebung ist sehr gut und die CN wird nicht als Konkurrenz angesehen. 
Das ärztliche Angebot zu den Tagesrandzeiten, insbesondere Besetzung von Ordinationen an Wochenenden und nachts durch Praktische Ärzte sollte organisiert und garantiert werden. Die Ambulanzen sind überlastet. Weiters ist eine breite Gesundheitsschulung der Bevölkerung von Kindheit an im Bildungssystem umzusetzen. Die Community Nurse hat nicht die Aufgabe dies abzudecken.

Das Pilotprojekt “Community Nursing – Für ein gesundes Leben im Alter” fokussiert im Bezirk Weiz über 75jährige Menschen in den Gemeinden Weiz, Anger, Birkfeld, Gasen, Puch, Passail, Fladnitz/Teichalm, St. Kathrein/Offenegg, Gleisdorf, Ludersdorf-Wilfersdorf, Albersdorf-Prebuch und Hofstätten/Raab.

Ziel des Projektes ist, dass ältere Menschen so lange wie möglich gesund und selbstbestimmt zuhause leben können. Die Lebensqualität älterer Menschen und ihrer (pflegenden) Zu und Angehörigen soll positiv beeinflusst und ihre Lebenszufriedenheit gefördert werden.

Um diese Ziele zu erreichen, sind diplomierte Gesundheits- und Krankenpflegepersonen direkt in den jeweiligen Gemeinden tätig. Sie erheben die Situation der Zielgruppe und die vorhandenen Strukturen der Gesundheits- und Pflegelandschaft und eruieren Potentiale zur Verbesserung der individuellen und kommunalen Bedingungen.

Die Betroffenen sowie ihre (pflegenden) Zu- und Angehörigen erfahren in präventiven Hausbesuchen und dem Setzen von präventiven Angeboten einerseits gezielt individuelle Information und Beratung für den Alltag zuhause und erhalten andererseits in Gruppensettings praktische Schulungen und Hinweise für den Pflegealltag.

Auch Maßnahmen zur Gesundheitsförderung und Angebote zur Prävention und Verhütung von Krankheiten bzw. von Unfällen werden durch das Pilotprojekt initiiert, durchgeführt und evaluiert. Die Community Nurses vernetzen bestehende Angebote, entwickeln integrierte Maßnahmen (z.B. Hilfsmittelbörse, Beratung zur Wohnraumadaptierung, Multiplikator*innenausbildung) und sorgen für deren nachhaltige Implementierung.

Dabei wirken die Community Nurses mit den Gemeinden und den regionalen Sozial-, Gesundheits-, und Pflegedienstleister:innen wie Hauskrankenpflege, der Pflegedrehscheibe, Tagesbetreuungsstätten, Besuchsdiensten, Pfarren, Haus- und Fachärzten, Pflegeheimen, Einrichtungen des Betreuten Wohnen, freiwilligen Diensten, therapeutischen Anbietern und Sanitätshäusern zusammen.

Übergeordnet möchte das Projekt eine adäquate regionale Versorgungssituation sichern, die intraindividuelle Gesundheitskompetenz fördern und die soziale Teilhabe in den Gemeinden stärken, um gemeinsam zu einem gelingenden Alter in der Region beizutragen.

Kurzzusammenfassung des Projekts

Projektkonzept:

Alkoven ist eine der Landeshauptstadt Linz nahe gelegenen Gemeinde im Bezirk Eferding. Hierorts sind viele Einrichtungen dem CHG gewidmet vertreten, jedoch nach wie vor keine SHG Einrichtungen. Über eine Gesamtfläche von 42,6 km² leben in der Gemeinde rund 6.100 EinwohnerInnen. Davon fallen Stand Anfang Dezember 2024 565 BewohnerInnen in die primär definierte Zielgruppe >75. Daher wäre hier prinzipiell der Bedarf an Leistungen einer Community Nurse gegeben, jedoch wird dieser hierorts nur marginal angenommen. Für zukünftige Projekte wäre eine Ausweitung der Zielgruppe auf pflegende Angehörige (hier gezielte Entlastungsangebote, Pflegekurse, etc.), Babyboomer Generation (Veranstaltungen für eine gesunde Pension) und Gesundheitskurse im Kindesalter an den Schulen (School Nurse) ratsam.

Ziel des Pilotprojekts war stets die Förderung der Gesundheit und das Ermöglichen des möglichst langen Verbleibs der Zielgruppe in den eigenen vier Wänden, als auch die Stärkung des salutogenen Ansatzes der Bevölkerung.

Eine Verankerung wurde anhand enger Zusammenarbeit mit der „Gesunden Gemeinde“ und dem „Seniorenbund“ angestrebt.

Projektdurchführung:

Die Community Nurse war mit ihren Beratungsstunden, welche im Büro nahe Schloss Hartheim und im Bürgerservice der Gemeinde stattgefunden haben, für alle BewohnerInnen gut erreichbar. Gleich zu Beginn wurden die Zielgruppen identifiziert und durch Beobachtung und Informationssammlung bereits bestehender Angebote für die Zielgruppe, ein Konzept zur optimalen Erreichung der Zielgruppen erstellt. Im Rahmen der ersten Kontakte wurden die für die weitere Betreuung relevanten Gesundheitsdaten der KlientInnen erhoben.

Im Rahmen der PR bei den gemeindeansässigen Seniorengruppierungen, konnte von Beginn an eine positive Einstellung, zum Community Nursing Angebot an sich, festgestellt werden. 

Der auf die jeweilige Person bezogene Präventionsgedanke blieb jedoch oftmals aus (Zitat „ich brauche das ja NOCH nicht“). Einige Personen der Zielgruppe „Personen mit nicht erkanntem Pflegebedarf, Gesundheitsrisiko und verdeckten Gesundheitsproblemen“ konnten schließlich aufgrund konstanten Bewerbens des salutogenen Ansatzes erreicht werden. Die Pflegeberatung und gezielte Wissensvermittlung zählten zu den gängigsten Aktivitäten und Methoden der CN. Die Beratungen fanden überwiegend bei den KlientInnen zu Hause statt. Des Weiteren fanden über die Dauer des CN Projekts regelmäßig Gesundheitsveranstaltungen, als auch Workshops (Trittsicher und Aktiv), welche von der CN geplant, organisiert und umgesetzt wurden, statt.

Fazit

Die Feedbacks der bereits durch die CN betreuten Familien zeigt, dass ein niederschwelliges Beratungsangebot mit Option der Beratung in den eigenen vier Wänden gebraucht werden würde und sehr Wert geschätzt wird. Auch die stetig steigenden Teilnehmerzahlen der Gesundheitsvorträge zeigt, dass ein prinzipielles Interesse vorhanden wäre. Wobei im Durchschnitt nur etwa die Hälfte der Partizipant*innen in die Altersklasse der Zielgruppe gefallen ist.
Die jedoch durchwegs geringe Nachfrage jener Gemeindebürger*innen, welche noch nicht mit der CN in Kontakt getreten waren, zeigt auf, dass die Projektgemeinde Alkoven für ein präventives und rein beratend-anleitendes Gesundheitsangebot noch nicht bereit ist, da der Bedarf an Prävention (in der Zielgruppe) noch nicht ausreichend gesehen wird.

Kurzzusammenfassung des Projekts

Projektbeschreibung und Zielsetzung 
Das Projekt zielt darauf ab, eine bestehende Versorgungslücke im Bereich der Gesundheits- und Krankenpflege für Kinder und Jugendliche an Wiener Volks- und Mittelschulen zu schließen. Im Zentrum steht die Verbesserung der Lebens- und Arbeitsbedingungen sowie der Aufbau und die Stärkung sozialer und kommunaler Netzwerke. Über diese Ansatzpunkte soll zudem Einfluss auf die individuellen Lebensweisen der Zielgruppen genommen werden.

Projektstandorte und besondere Herausforderungen 
Die Umsetzung erfolgt an ausgewählten Schulen im 10. und 23. Wiener Bezirk: der Mittelschule (MS) Quellenstraße, der Ganztagsvolksschule Quellenstraße, dem Campus Monte Laa im 10. Bezirk sowie der MS Bendagasse und dem Sonderpädagogischen Zentrum Kanitzgasse im 23. Bezirk. Diese Schulen zeichnen sich durch einen hohen Migrationsanteil sowie besondere Herausforderungen, wie sprachliche Barrieren und Inklusionsaufgaben, aus. Zudem zählen die Schulgrößen und die teils komplexen sozialen Rahmenbedingungen zu den spezifischen Merkmalen dieser Pilotregion.

Zielgruppen 
Das Projekt richtet sich in erster Linie an die Schülerinnen und Schüler sowie an die Pädagoginnen und Pädagogen und die Schulleitungen. Erweiterte Zielgruppen sind die Erziehungsberechtigten und Projektpartner.

Projektziele 
Die Zielsetzung des Projekts umfasst folgende zentrale Maßnahmen: 
Akutversorgung und Bereitstellung ausgewählter Gesundheits- und Pflegeleistungen, Früherkennung gesundheitlicher Auffälligkeiten bei Kindern und Jugendlichen, Initiierung und Begleitung qualitätsgesicherter Projekte zur Gesundheitsförderung, Steigerung der Gesundheitskompetenz und Prävention, Schaffung einer vertrauenswürdigen Ansprechperson für Kinder und Jugendliche, Unterstützung der Pädagoginnen und Pädagogen sowie der Eltern und Schulleitungen bei gesundheitsrelevanten Fragestellungen, Förderung und Unterstützung von Kindern und Jugendlichen mit Behinderungen und/oder chronischen Erkrankungen sowie Begleitung von Reintegrationsmaßnahmen nach längeren krankheitsbedingten Abwesenheiten.

Projektdurchführung: 

  • im Mai 2022 erfolgte der Arbeitsbeginn der School Nurses
  • von Mai 2022 bis Anfang 2024 wurde der Onboardingprozess erprobt, evaluiert und fortlaufend angepasst anhand der Lernerfahrungen im Projektverlauf
  • im gesamten Projektzeitraum wurden schulstandortspezifische Themen anhand von Work-shops, Vorträgen, Schulausflügen etc. umgesetzt. Die Themen umfassen die Bereiche Ernährung, Bewegung, mentale Gesundheit. In einer Kooperation mit den Community Nurses in Wien erfolgte 2023-2024 die Umsetzung des gemeinsamen Projektes „Gemeinsam stark-Generationenübergreifende Aktivitäten“.
  • im Mai 2023 und im Juni 2024 wurde durch die Begleitung der School Nurses die Teilnahme an Projekttagen für Schüler*innen mit einer chronischen Erkrankung an drei Schulstandorten ermöglicht
  • das Pilotprojekt wurde über den gesamten Projektzeitraum auf zahlreichen Kongressen, Vernetzungstreffen und zwei Auslandsbesuchen (Lernreise Norddeutschland Mai 2023, EUSUHM Kongress 2024) präsentiert. Durch ORF-Reportagen wurde das Berufsbild der School Nurse der Bevölkerung vorgestellt.

Projektstrukturen und Rollenverteilung 
Projektleitung, Projektauftraggeber, Projektmitarbeiter*innen, School Nurses, Steuerungskreis, Expert*innengremium

Fazit

Alle Zielgruppen bestätigen den eindeutigen Mehrwert durch den Einsatz von „School Nurses“

Kurzzusammenfassung des Projekts

Die Gesundheitslage in bestimmten Bevölkerungsgruppen wird unter anderem durch eine Vielzahl von sozialen, ökologischen und ökonomischen Faktoren bestimmt und nicht nur durch das individuelle Verhalten auch durch die medizinische Versorgung in der Hinsicht als Zugang. Der Gesundheitsdeterminanten-Ansatz (sozioökonomische, kulturelle, umweltbedingte, und biologische Faktoren) spielt eine wichtige Rolle in der Entwicklung und Implementierung von gesundheitsfördernden Projekten.
In vielen ländlichen Regionen, die Großteils sehr abgelegen liegen, sind Menschen in ihrer Gesundheitsversorgung durch sozioökonomische Barrieren, geographische Isolation, Sprachbarrieren oder kulturelle Unterschiede eingeschränkt. Wenn man dies als Ganzes sieht, ist dies Grund für chronische Erkrankungen, psychische Belastungen und mangelnde Prävention. Das „Community Nurse“-Model bietet eine Möglichkeit, diesen Herausforderungen mit einem optimierten Ansatz zu begegnen.

Ziel dieses Projektes ist es, durch die Arbeit einer Community Nurse, die in der primären Kommunikation und Interaktion mit der Bevölkerung stehen, eine Verbesserung gerichtet für die Zukunft, in der Gesundheitsversorgung und -prävention zu erreichen. Dies alles kann durch individuelle Betreuung und die Förderung von Präventionsmaßnahmen direkt in den Gemeinden entstehen.

St. Martin und Niederwaldkirchen sind sehr ländlich gelegen. Daraus ergibt sich in dieser Bevölkerung ein hoher Anteil älterer Menschen. Der Altersdurchschnitt liegt bei 65+. Die primäre Zielgruppe 75+ ist völlig gestrichen worden. Die Betreuung und Beratung sind auf alle Einwohner ausgebreitet worden.

Ziel des „CN Süd“ Projektes: 
Gesundheitsversorgung der Bevölkerung im ländlichen Bereich zu verbessern. Jedoch nicht nur die gesundheitliche Betreuung, sondern auch der selbstbestimmte Umgang mit Gesundheit ein wichtiger Aspekt. Die Zielsetzungen lassen sich in drei zentrale Bereiche unterteilen: angestrebte Veränderungen, erwartete Wirkungen und die strukturelle Verankerung des Projekts.

Die geplanten Veränderungen werden auf das Verhalten, das Wissen und die Strukturen innerhalb der Gemeinde aufgeteilt, um eine verbesserte Gesundheitsversorgung zu ermöglichen. Ebenso wird die Lebensqualität jedes Einzelnen gesteigert.
Ebenfalls war es ein Ziel, dass die Community Nurses als feste Akteure im örtlichen Gesundheitssystem etabliert werden.
Wir arbeiten eng mit Ärzten, Pflegeeinrichtungen und anderen Gesundheitsdienstleistern zusammen. Dies wurde von uns auch sehr gut umgesetzt. 

Fazit – Resümee

Das Community Nurse-Projekt in St. Martin und Niederwaldkirchen hat im sehr viel an Erfahrung erbringen können. Es wurden sehr viele Erfolge spürbar gemacht und es wurde sich weiterentwickelt mitsamt dem Projektverlauf.  Gerade der Überbegriff Gesundheitswesen im ländlichen Bereich mit deren Entwicklung spiegelt sich hier extrem wider und ist in diesem Projekt ein großes Thema.

Kurzzusammenfassung des Projekts

Gemeinde Hart bei Graz – Community Nursing 
Laut Statistik vom Februar 2025 zählt Hart bei Graz 5.483 Einwohner:innen. Das 11 km² große Gemeindegebiet liegt an der Stadtgrenze von Graz. Mit 498 Personen/km² ist die Bevölkerungsdichte überdurchschnittlich – Hart ist eine typische Zuzugsgemeinde. In den letzten zehn Jahren wuchs die Bevölkerung um 25 %.

Demografische Entwicklungen: 
9 % der Bevölkerung sind 75 Jahre oder älter, 26 % über 60 – mit steigender Tendenz. Der Pflegebedarf betrifft aktuell rund 170 Personen. Diese werden durch mobile Dienste, 24-Stunden-Betreuung, Pflegeheim und Tageszentrum betreut. 
Zudem steigt die Zahl der Single-Haushalte – bei jungen Familien, Alleinerziehenden und älteren Menschen – was im Alter zu Isolation und verzögertem Pflegebedarf führen kann.
Laut Erhebung schätzen 270 Bürger:innen ihre Gesundheit als schlecht ein, 137 davon sind über 60.
Hauptursachen: Chronische Erkrankungen und Schmerzen.

Community Nursing 
Die Gemeinde setzt präventiv und gesundheitsfördernd auf Community Nursing. Ziel ist es, Pflege- und Gesundheitsbedarfe frühzeitig zu erkennen und durch Beratung, Information und Vorsorge ein langes, selbstbestimmtes Leben zu Hause zu ermöglichen.

Zielgruppen

Primär: 

  • Ältere Menschen mit (drohendem) Pflegebedarf
  • Pflegende Angehörige – Senior:innen (z. B. durch präventive Hausbesuche und Beratungen) 
     

Sekundär: 

  • Menschen mit chronischen, psychischen oder somatischen Erkrankungen
  • Alleinerziehende, Jugendliche, Kinder mit Unterstützungsbedarf

Langfristige Ziele: 
Förderung von Gesundheit, Gesundheitskompetenz, Selbstständigkeit, Lebensqualität und sozialem Zusammenhalt, Ausbau regionaler Strukturen, Stärkung der Teilhabe und Verbesserung der Standortattraktivität.

Methoden & Aktivitäten: 
Die Community Nurse ist zentrale Anlaufstelle für Fragen zu Gesundheit und Pflege. Kontakt entsteht über ärztliche Empfehlungen, Dienstleister:innen, Kontaktaufnahme von Bürger:innen, Gespräche oder informelle Begegnungen. 
172 Familien wurden individuell via Hausbesuch oder Sprechstundentermin beraten, informiert und entsprechend des Bedarfs weitervermittelt. Die Community Nurse erhebt Daten anhand von Pflegeanamnesen und unterschiedlichen Erhebungsmethoden und Assessments. 
Entwickelte Angebote der Community Nurse basieren auf Gesprächen mit Bürger:innen und Akteur:innen aus dem Gesundheits- und Sozialbereich, einer Gesundheitsbefragung und statistischen Auswertungen.

Beispiele erfolgreicher Formate:

  • „Mitti“-Mittagstisch: Austausch, Musik, Gesundheitsvorträge, aktive Mitgestaltung durch Senior:innen
  • Spielenachmittage: Förderung geistiger Aktivität und Gemeinschaft
  • „Gemeinsam aktiv!“: Spaziergänge mit Beratung
  • Sturzpräventionskurse (ÖGK): Gute Resonanz, aber oft fehlende Übungsfortsetzung
  • Aqua-Fit-Kurse: Hohe Beteiligung dank Eintrittserlass durch Gemeinde
  • Angehörigen-Café: Entlastung durch Peer-Austausch
  • Waldvortrag mit GO-ON: Psychische Gesundheit im naturnahen Rahmen
  • Gesundheitsmesse: Information u. Beratung zur Steigerung d. Gesundheitskompetenz (160 Teilnehmer:innen)

Projektstruktur

Die Community Nurse war direkt bei der Gemeinde angestellt. Das Team bestand aus der Gemeinderätin für Soziales, einer pensionierten freiwilligen Mitarbeiterin und ihr selbst. Bei Bedarf wurde die Expertise von Styria Vitalis eingebunden. Die regelmäßigen Treffen erleichterten die Arbeitsteilung. Bei größeren Events wie der Gesundheitsmesse zeigte sich jedoch der Bedarf nach einem größeren Organisationsteam. Mit zunehmender Projektlaufzeit stieß die Community Nurse an ihre zeitlichen Grenzen, vor allem in der Koordination. Die Unterstützung durch Gemeindemitarbeiter:innen und Freiwillige war besonders wichtig.

Kooperation & Vernetzung:

Die Community Nurse war gut vernetzt mit Akteur:innen im Gesundheits- und Sozialbereich. Eine erstellte Angebotslandkarte erleichterte Vermittlungen. Sie war Teil des lokalen Pflegenetzwerks, Mitglied im Netzwerk Freiwilliges Engagement Stmk. und in viele Austauschrunden eingebunden (u. a. mit Polizei, ZEBRA, Housing-First, Psychosoziales Zentrum). 
Zusammenarbeit bestand mit allen wichtigen Akteur:innen, wie z.B. Ärzt:innen, Apothekerin, Diätologin, ÖGK, Tageszentrum, GO-ON Suizidprävention Steiermark wund weiteren.

Abweichungen

Wegen anfänglicher Verzögerung bei der Personalsuche mussten einige Maßnahmen verschoben werden. Das Projekt wurde dennoch planmäßig umgesetzt.

Fazit

Die Community Nurse hat sich als anerkannte, niedrigschwellige Anlaufstelle etabliert. Durch individuelle Beratung, Veranstaltungen und Zusammenarbeit mit lokalen Partnern konnte soziale Teilhabe und Gesundheit gestärkt werden. Erfolgreiche Formate wie der „Mitti“-Mittagstisch oder die Spaziergänge werden 2025 fortgeführt. Das erarbeitete Gesundheitskonzept soll in den nächsten Jahren zur Entwicklung einer „Gesunden Gemeinde“ beitragen.

Kurzzusammenfassung des Projekts

Aktualisiertes Projektkonzept auf Basis der Projekterfahrung

1) Ausgangslage und Überlegungen zum Projekt (Gesundheitsdeterminanten-Ansatz)
Die Gesundheitsversorgung steht vor wachsenden Herausforderungen wie dem demografischen Wandel, einer zunehmenden Zahl chronisch Kranker und Engpässen in der medizinischen Versorgung. Community Nurses können durch ihre aufsuchende und präventive Arbeit einen wichtigen Beitrag zur Förderung der Gesundheit und zur Entlastung des Gesundheitssystems leisten.
Biologische Faktoren
Community Nurses können Risikofaktoren frühzeitig erkennen und individuelle Präventionsmaßnahmen vorschlagen.
Individuelles Gesundheitsverhalten
Community Nurses fördern gesundheitsbewusstes Verhalten durch Beratung und gezielte Präventionsprogramme.
Soziale und wirtschaftliche Faktoren
Community Nurses unterstützen sozial benachteiligte Gruppen durch Information, Vernetzung mit Unterstützungsangeboten und individuelle Begleitung.
Physische und soziale Umwelt
Community Nurses identifizieren Barrieren und setzen sich für gesundheitsförderliche Lebensbedingungen ein.
Zugang zum Gesundheitssystem
Community Nurses fungieren als Schnittstelle zwischen Patient:innen, Hausärzt:innen, Pflege- und Sozialdiensten, um eine umfassende Betreuung zu gewährleisten.

Community Nurses übernehmen eine Schlüsselrolle in der primären Gesundheitsversorgung:

  • Prävention und Gesundheitsförderung durch Schulungen, Beratungen und Informationskampagnen.
  • Früherkennung von Erkrankungen durch Empfehlung zu regelmäßigen Vorsorgeuntersuchungen.
  • Unterstützung chronisch Kranker durch individuelle Betreuung und Begleitung.
  • Koordination und Vernetzung mit anderen Gesundheits- und Sozialdiensten.

Die Implementierung von Community Nurses trägt wesentlich zur Verbesserung der gesundheitlichen Chancengleichheit bei und stärkt die Gesundheitskompetenz in der Bevölkerung. Durch die Berücksichtigung der verschiedenen Gesundheitsdeterminanten können gezielte Maßnahmen ergriffen werden, um langfristig eine nachhaltige und patientenzentrierte Gesundheitsversorgung sicherzustellen.

2) Setting
Projektregion war zu Beginn des Projekts die Stadtgemeinde Deutsch-Wagram, diese erweiterte sich im Jahr 2023 auf die Nachbargemeinde Aderklaa. Die Bevölkerungsstruktur in Deutsch-Wagram gliedert sich folgendermaßen auf (Zahlen aus dem Jahr 2024): Insg. 9.223, 1.709 davon sind über 65 Jahre alt dies entspricht 18,5 Prozent der Bevölkerung. Die Bevölkerungsstruktur in Aderklaa gliedert sich folgendermaßen auf (Zahlen aus dem Jahr 2024): Insg. 226, 39 Personen davon sind über 65 Jahre alt, dies entspricht 17,3 Prozent der Bevölkerung.

3) Zielgruppe(n) (Differenzierung in primäre und erweiterte Zielgruppen)
Zielgruppe war primär die Bevölkerungsgruppe 75+ und deren pflegenden Angehörige. Während des Projektes hat sich jedoch herausgestellt, dass der gleiche Bedarf für die Bevölkerungsgruppe 65+ besteht, diese wurde im Lauf des Projekts erfolgreich dazu genommen.

4) Zielsetzungen (angestrebte Veränderungen, Wirkungen, strukturelle Verankerung)
Ziele zu Projektbeginn: Ältere Personen sollen so lange wie möglich in ihrem gewohnten geographischen und sozialen Umfeld verbleiben, aktive Lebenshilfe, Angehörige bekommen Sicherheit im Umgang mit der neuen Situation, Aktive Kontaktaufnahme/Vernetzung mit Personen der Zielgruppe und anderen Gesundheits- und Sozialberufen, Gesundheitsberufe, Institutionen der Gemeinde sowie umliegende Krankenhäuser kennen das Angebot der Community Nurses, Zusammenarbeit mit dem Entlassungsmanagement in den Krankenhäusern.

Projektdurchführung

Aktivitäten und Methoden im zeitlichen Ablauf

  • 2022
    Die im Projektantrag angeführten Aktivitäten der Kontaktaufnahme und Bildung einer Vernetzungsstruktur konnten bereits Großteils umgesetzt werden. Kontaktaufnahme und Zusammenarbeit mit Gesundheitsfördernde Vereine welche sportlichen Aktivitäten anbieten erfolgte später.
    Die Kontaktaufnahme mit Seniorenbund und Pensionistenverein gestaltet sich sehr schwierig.
  • 2023
    Die Kontaktaufnahme und Bildung einer Vernetzungsstruktur wie im Förderansuchen formuliert wurden alle erfüllt. Wir haben eine sehr gute Zusammenarbeit mit der Apotheke und konnten so schon entlastende Maßnahmen für unsere Klient: innen erreichen. Auch die Zusammenarbeit mit der Caritas funktioniert sehr gut, wir werden oft unterstützend angefordert und umgekehrt vermitteln wir im Bedarf und auf Wusch der KlientInnen an die Caritas.
    Wir konnten den Sozialhilfeverein bezüglich einer Förderung unseres Kurses Train your Brain gewinnen. Die Kooperation mit dem Physiotherapeuten: innen ist gegeben, da wir immer wieder KIientInnen nahelegen, sich Physiotherapie und Hausbesuche verordnen zu lassen, wir stellen dann die Kontakte her und vermitteln. Die Umliegenden Pflege- und Betreuungseinrichtungen wissen über das Projekt Bescheid. Im Rahmen der ARGE Palliativ Team finden dort zwei Mal im Jahr Teamsitzungen statt. Wir nutzen auch viele Geschäfte und Lokale, um uns und unsere Aktivitäten bekannt zu machen. Öffentlichkeits- und Pressearbeit findet laufend statt über Facebook, Instagram, regelmäßige veröffentliche Artikel in den Gemeindezeitungen von Aderklaa und Deutsch- Wagram, proaktiv auch in der NÖN. Außerdem nutze wir auch die App GEM2Go und weisen so auf unsere Veranstaltungen hin.
  • 2024
    Geknüpfte Kontakte und Kooperationen bestehen und werden nach den Bedarfen unserer KlientInnen erweitert. Wir sind nach wie vor in den Gemeindezeitungen von Aderklaa und Deutsch-Wagram präsent und in den sozialen Medien, wie auf Facebook und Instagram aktiv. Veranstaltungen, die wir seit dem Jahr 2023 durchführen, werden im VHS Katalog abgebildet, sind auf der Homepage von Deutsch- Wagram zu finden und werden über die App GEM2GO und der Infobox publik gemacht. Außerdem gibt es diverse Whatsapp Gruppen über die wir unserer KlientInnen erreichen. Handouts über uns, und unsere Aktivitäten liegen selbstverständlich auch weiterhin bei ÄrztInnen, der Bibliothek, Geschäften und Lokalen in Deutsch-Wagram auf.
    Wichtig ist uns auch, dass der Gemeinderat über unsere Aktivitäten informiert ist, daher nutzten wir eine Gemeinderatsitzung um uns nochmal gezielt vorzustellen und alle Gemeinderäte über Daten und Fakten zu informieren. Durch diese Vorstellung beim Gemeinderat konnten wieder neue Kooperationen zum Wohl unserer KlientInnen geschlossen werden. Wie z.B. mit der Pfarr Caritas und dem Lions Club. Einmal jährlich fand eine Großveranstaltung statt. 2023 war diese zum Thema „Demenz – das Schreckgespenst?“. Im Jahr 2024 war das Thema „Pflanz dich gesund - altes Wissen neu entdeckt“.
    • Projektstrukturen und Projektrollenverteilung 1 Projektleiter CN1: DGKP (40 Stunden) CN2: DGKP (25 Stunden)
    • umgesetzte Vernetzungen und Kooperationen Laufende Vernetzungen und Kooperationen mit dem Palliativteam NÖ, CN Österreich und Niederösterreich, Rotes Kreuz, Caritas, Hilfswerk, Volkshilfe, 24h Agenturen, GÖG; Stadtgemeinde Deutsch-Wagram, Entlassungsmanagement, BEG C(H)N, Tut gut!, MeinMed, Attends, Tena, Bständig, Fa. Lifta, CN Marchfeld, Pflegehotline, PSD, Akut Team NÖ, Hausärzte, EaR, Wundmanager, Diabetesberaterin, Diätologin, regionale Physiotherapeuten, Wohnassistent, Demenzberatungsstellen (FELiX, NÖGUS), regionale Apotheken, VHS, Bezirkszeitung, Ö1, Sozialhilfe Verein, Lions Club, Pfarrcaritas, BH Gänserndorf
    • allfällige Abweichungen inkl. Begründung Im April 2023 konnten wir unser Gebiet um die Gemeinde Aderklaa erweitern. Weiters wurden, auf Grund von personellen Gründen, die veranschlagten 80 Stunden nicht besetzt, sondern nur 65 Stunden.

Fazit - Resümee der Lernerfahrungen

Eine gute Zusammenarbeit zwischen der Gemeinde und den Community Nurses ist unabdingbar. Wesentlich sind auch regelmäßige JFX Termine. Social Media ist unter anderem eine gute Plattform um pflegende Angehörige zu erreichen und Gesundheitsfördernde Maßnahmen in Erinnerung zu bringen. Nach einer Laufzeit von fast 3 Jahren folgt die Kontaktaufnahme der KlientInnen bereits über Mundpropaganda.
Das Vernetzung mit Blaulichtorganisationen, Gesundheits- und Pflegedienstanbietern und ÄrztInnen hat sich als sehr hilfreich erwiesen. Die von uns entworfenen Vermittlungsscheine für ÄrztInnen und Rettungsdienste machen es einfacher eine Beratung durch uns auszusprechen.
Gerade zu Beginn des Projekts war die Vernetzung mit den anderen Community Nurses sehr wichtig, Ein regelmäßiges Treffen, zum Informationsaustausch und für Fallbesprechungen, ist auch weiterhin sinnvoll.

Ziele

  • Die Gesundheitskompetenz der Bevölkerung stärken.
  • Förderung des Selbstmanagement und Empowerments der Bevölkerung vor Eintreten von Krankheit und Pflegebedürftigkeit. 
  • Verbesserung der sozialen und physischen Umfeldbedingungen und eine kohärente und integrierte Pflegeversorgung nach individueller Bedarfslage zu ermöglichen.
  • Im Bereich der Primärversorgung soll die Community Nurse auf Kommunenebene eine zentrale Ansprechperson im multidisziplinären Team sein.
  • Ein lokales/ regionales Netzwerk der Gesundheit und Pflege sichtbar zu machen und miteinander vernetzen.
  • Gesunde Lebensjahre, insbesondere im Alter zu fördern
  • Problemlagen wie Einsamkeit und soziale Isolation zu reduzieren 

Zielgruppe: 

  • Die gesamte Bevölkerung in einer Gemeinde.  
  • Die Zielgruppe umfasst Individuen, Familien, Gemeinschaften und gefährdete Zielgruppen, aber auch Menschen in übergeordneten Systemen wie Organisationen, Krankenhäusern, Betrieben oder politische Institutionen deren Gesundheit geschützt oder gefördert werden soll. 
  • Aber auch Personen, die noch keine mobilen Dienste oder andere Angebote von Pflegeeinrichtungen in Anspruch nehmen. 
  • Weiters schließt die Zielgruppe, ältere und hochbetagte Menschen in ihrem direkten Wohnumfeld mit bevorstehendem oder vorhandenem Informations‐, Beratungs‐, Pflege‐ und/oder Unterstützungsbedarf in pflege‐ und gesundheitlichen Belangen, mit ein. 

geplante Aktivitäten, Methoden:

  • Bedarfserhebung-Fragebogen 75+, 
  • Hausbesuche 
  • Edukation-Beratung und psychosoziale Betreuung
  • Weitervermittlung und Nachbetreuung
  • Casemanagement 
  • Delegationsfunktion
  • Anwaltschaft für Gesundheitliche Belange

Zentrale Kooperationspartner:innen des Projekts:

  • Gemeinde
  •  Hausärzte, 
  • Gesundheitseinrichtungen und Gesundheitsdienstleister Gemeinde und Bezirksebene

Zielgruppen und Setting(s)

Mit dem Projekt Community Nursing in Wien sollen ältere Menschen mit Beratungs- oder Unterstützungsbedarf in pflegerischen und gesundheitlichen Belangen, pflegende An- und Zugehörige bzw. Menschen ab dem 75. Lebensjahr ohne bestehendem Pflegebedarf erreicht werden. Während des Projektes ist der Einsatz von Community Nurses im 11., 15., 20. und 21. Wiener Gemeindebezirk geplant. In den genannten Bezirken wird jeweils Fokussierung auf ein Versorgungsgebiet entsprechend dem vorgegebenen Versorgungsschlüssel gestaltet.

Zielsetzung

Ziel ist die Förderung und Aufrechterhaltung der Gesundheit und der Lebensqualität der Zielgruppen sowie die Vermeidung von Einsamkeit und sozialer Isolation im Alter. Der gezielte Einsatz von Community Nurses führt zur sinnvollen Ergänzung etablierter Sozial- und Gesundheitsangebote, Synergien werden genützt. Zudem schafft die Kooperation mit regionalen Sozial- und Gesundheitsdienstleistern einen Mehrwert für die Zielgruppen.

Geplante Aktivitäten und zentrale Kooperationspartner:innen

Präventive, wohnortnahe Maßnahmen werden unter Einbindung der Zielgruppen erarbeitet und umgesetzt. wobei Telemedizin, Ambient Assisted Living, u.Ä. genutzt werden. Auf systemischer Ebene trägt die Vernetzung und Kooperation mit den regionalen Systempartnern zur bedarfsdeckenden integrierten Pflegeversorgung bei und hilft den Community Nurses zudem, ungedeckte gesundheitlichen oder pflegerische Bedarfe innerhalb der Zielgruppen zu erkennen. 

Methoden

Die partizipative Einbindung der Zielgruppen bei der Identifikation ungedeckter Bedarfe und der Entwicklung von Maßnahmen ist geplant. Gemeinsam mit den regionalen Sozial- und Gesundheitsdienstleistern sowie den Zielgruppen. 

Kurzzusammenfassung des Projekts

Gesundheitsdeterminanten-Ansatz:
Das Projekt basiert auf einem umfassenden Gesundheitsdeterminanten-Ansatz, der soziale, wirtschaftliche, umweltbedingte und individuelle Einflussfaktoren berücksichtigt. Ziel ist es, gesundheitliche Ungleichheiten zu verringern und die Gesundheitskompetenz sowie das Wohlbefinden der Bevölkerung zu steigern. Durch niederschwellige Angebote in der Gemeinde wird auf individuelle sowie soziale Determinanten der Gesundheit eingegangen.

Setting:
Das Projekt findet in einer ländlichen Region statt, die durch eine alternde Bevölkerung und teils eingeschränkte pflegerische/medizinische Versorgungsstrukturen gekennzeichnet ist. Geographische Besonderheiten wie große Entfernungen zwischen Wohnorten und eine eingeschränkte Verkehrsanbindung stellen spezifische Bedarfe an die Versorgungssicherheit. Der Zugang zu wohnortnahen präventiven und aufsuchenden Gesundheitsleistungen ist eine zentrale Anforderung der Region.

Zielgruppen:
Primäre Zielgruppen: Gemeindebürger*innen (75+), die eigenständig zu Hause leben und pflegende Angehörige, die Unterstützung und Beratung zu pflegerischen und gesundheitlichen Themen benötigen. 
Erweiterte Zielgruppen: Gemeindebürger*innen (75-), die präventiv Gesundheitsdienste in Anspruch nehmen möchten, sowie lokale Gesundheitsakteur*innen, mit denen Kooperationen aufgebaut werden können.

Zielsetzungen:
Angestrebte Veränderungen: Die Steigerung der Gesundheitskompetenz und die Förderung der Selbstständigkeit zu Hause durch niederschwellige Beratung, Schulung und Präventionsmaßnahmen. 
Wirkungen: Reduktion von Krankenhauseinweisungen, Pflegeheimeinweisungen und Entlastung des Gesundheitssystems durch präventive und frühzeitige Interventionen. Die Koordination von Gesundheits- und Pflegedienstleistungen, damit Klient*innen weder überversorgt noch unterversorgt sind. 
Strukturelle Verankerung: Langfristige Etablierung von Community Nursing als fester Bestand-teil der regionalen Gesundheitsversorgung und Kooperation mit lokalen Akteur*innen.

Projektdurchführung

Aktivitäten und Methoden im zeitlichen Ablauf

  • Projektstart: Zum Start mehrere Netzwerktreffen mit den lokalen Gesundheits- und Pflegedienstleister*innen. Aufklärung und Sensibilisierung der Bevölkerung zum Thema „Community Nursing“ und Schulungen für die Community Nurses.
  • Regelmäßige Hausbesuche und Sprechstunden: Durchführung individueller Gesundheitsberatungen, Schulung zu pflegerelevanten Themen und Identifizierung von Unterstützungsbedarfen. Gezielte Umfragen, um den Bedarf an interessierten Themen zu identifizieren.
  • Präventionsveranstaltungen und Workshops: Förderung der Gesundheitskompetenz für spezifische Zielgruppen wie Senior*innen und pflegende Angehörige. Dies konnte beispielsweise durch gezielte evidenzbasierte Beiträge bei der Gemeindehomepage, einen Ernährungsworkshop und eine Gesundheitswoche erreicht werden.

Projektstrukturen und Rollenverteilung: 

  • Projektleitung: Verantwortlich für die strategische Planung, die Koordination der Finanzierung und die Projektentwicklung.
  • Community Nurses: Durchführung der präventiven Hausbesuche und direkten Betreuung der Klient*innen, Ansprechpartner für Fragen der Gesundheitsförderung und Pflege. In unserem Projekt haben sich die Community Nurses politisch sehr engagiert; sie hatten mehrere Termine mit verschiedenen Versicherungen, dem Land Tirol und anderen wichtigen Entscheidungsträger*innen.
  • Kooperationspartner*innen: Einbindung lokaler Akteure (Ärzt*innen, Therapeut*innen, Gesundheits- und Sozialsprengel) für eine vernetzte Betreuung und eine nahtlose Übergabe bei komplexen Gesundheitsbedarfen.

Umgesetzte Vernetzungen und Kooperationen:
Regelmäßige Zusammenarbeit mit niedergelassenen Ärzt*innen, Gesundheits- und Sozialsprengeln und anderen regionalen Gesundheitsdienstleister*innen, um eine umfassende Versorgung und Beratung zu gewährleisten. Einbindung der Gemeindevertretung und regelmäßiger Austausch mit politischen Akteuren zur Sicherung der Projektfinanzierung und politischen Unterstützung.

Allfällige Abweichungen inkl. Begründung: 
In der Pilotphase wurden einige digitale Angebote (z.B. Digitale Umfrage) weniger genutzt als erwartet, da die Akzeptanz bei älteren Menschen eingeschränkt war. Hier wurde der Fokus stärker auf persönliche Hausbesuche gelegt, um die Verbindlichkeit und Wirksamkeit der Betreuung sicherzustellen.

Resümee der Lernerfahrungen: 
Die Pilotphase hat gezeigt, dass der gemeindenahe und niederschwellige Ansatz des Community Nursing gut angenommen wird und eine wertvolle Ergänzung zur Gesundheitsversorgung in ländlichen Regionen darstellt. Ein wichtiges Learning ist, dass persönliche Hausbesuche und eine direkte Ansprache die Akzeptanz erhöhen. Digitale Angebote sollten gezielt eingeführt und durch Schulungen unterstützt werden, um Akzeptanzhürden zu verringern. Die Zusammenarbeit mit lokalen Akteur*innen ist essenziell, um das Angebot in der Region zu verankern. Eine fortlaufende Evaluation ist notwendig, um die Bedürfnisse der Bevölkerung flexibel zu adressieren und das Projekt nachhaltig zu gestalten.

Das Ziel der Gemeinde Afritz am See ist es, GemeindebürgerInnen ab 75+, chronisch Kranke sowie körperlich oder geistig beeinträchtigte Menschen ab Geburt sowie aus einer Krankenanstalt frisch Entlassene aufzufangen und zu beraten. 

Es werden individuell angepasste Angebote gemeinsam mit der zu betreuenden Person erarbeitet. Diese Angebote werden anschließend von der Community Nurse koordiniert. 

Unsere Ziele beziehen sich unter anderem auf die:

  • Förderung der Gesundheit durch das Umsetzen von gesundheitserhaltenden und gesundheitsfördernden Maßnahmen
  • Unterstützung zu einem selbstbestimmten Altern zu Hause
  • Entgegenwirkung von Vereinsamung und dem Gebrechlichkeitssyndrom
  • Unterstützung und Entlastung pflegender Angehöriger
  • Beratung zum Thema Pflegegeld
  • Förderung eines positiven Selbstbildes
  • Förderung des Selbstmanagements durch das Einsetzen und die Stärkung der eigenen Fähigkeiten und Potenziale
  • Setzung von präventiven Maßnahmen und Vermeidung gesundheitsgefährdender Verhaltensweisen
  • gute Vernetzung aller Gesundheitsakteure im Ort
  • an die Bedürfnisse der Bürger angepassten Informationsveranstaltungen und Workshops
  • Ermittlung des ungedeckten Bedarfes

In der Gemeinde Afritz am See soll durch den Einsatz der Community Nurse das Gesundheitsbewusstsein gestärkt und das Wohlbefinden gesteigert werden.

Die demographische Entwicklung in der Stadt Leoben und in der Region um Leoben zeigt einen deutlichen Anstieg der älteren Bevölkerung. Damit einhergehend steigt der Bedarf an Pflegedienstleistungen. Das übergeordnete Ziel des Projektes ist, über eine Bedarfsanalyse einen besseren Überblick über die Bedürfnisse hinsichtlich Pflege und Gesundheitskompetenz von Menschen über 65 und insbesondere über 75 Jahren zu gewinnen. Dabei sollen vor allem ein möglicher Pflegebedarf und Gesundheitsrisiken identifiziert werden.

Die Community Health Nurse soll über Beratungsgespräche und Hausbesuche den Bedarf erheben, als
Anlaufstelle für Informationen und Beratungen fungieren und mit Präventionskonzepten und Schulungsmaßnahmen die
Gesundheitsförderung forcieren.

Als Projektgebiet werden die Stadtteile Mühltal/Lerchenfeld und Donawitz sowie die Seniorenwohnhäuser der Stadtgemeinde Leoben herangezogen. Ein besonderes Augenmerk liegt in den genannten Projetgebieten Lerchenfeld und Donawitz, da vor allem in diesen Gebieten vermehrt ältere Personen, Personen mit geringem Einkommen und Personen mit Migrationshintergrund leben. Die Community Nurse wird in diesen Bereich vorwiegend eingesetzt, um für diese Bevölkerungsgruppe den Zugang zu gesundheitsförderlichen Maßnahmen zu erleichtern und als Ansprechpartner zu fungieren.

Ziel ist zudem die Koordination von Aktivitäten mit allen im Gesundheits- und Pflegebereich tätigen Akteuren, wie den mobilen Diensten, den Pflegeeinrichtungen, dem Sozialhilfeverband, der Pflegedrehscheibe und dem Pflegemanagement des LKH Leoben. Nach dem Projekt soll ein rundes, mit allen Akteuren im Gesundheits- und Pflegebereich abgestimmtes, Beratungs- und Schulungsangebot bereitstehen und die Gesundheitskompetenz älterer Menschen im Projektgebiet gestärkt sein.

Ziel:

Im Jahr 2024

  • Ältere Menschen leben jetzt länger gesund und selbstständig in ihrem eigenen Zuhause
  • Das Bewusstsein, wie wichtig Prävention für die eigene Gesundheit ist, ist bei unseren Zielgruppen stärker ausgeprägt als noch vor drei Jahren.
  • Der Bedarf der Young Carers wurde erhoben, dokumentiert und in weiterer Folge durch die CN gedeckt.
  • Durch das umfassende Präventionsmodell ist der nachfolgende Gesundheitsbereich finanziell entlastet.
  • Die Zusammenarbeit im Netzwerk der Gesundheitsdienstleister (Prävention, Gesundheitsförderung, Gesundheitsversorgung) ist optimiert und erweitert.
  • Die gesamte Bevölkerung ist in der Modellregion in ihrer Gesundheitskompetenz gestärkt.
  • Durch die umfassende Versorgung werden insbesondere vulnerable Zielgruppen erfasst und miteinbezogen.
  • Das Pilotprojekt ist bereits evaluiert und dient als Grundlage für die nachhaltige Implementierung von Folgeprojekten.

Zielgruppen:

  • > 75-Jährige
  • Young Carers
  • pflegende Personen (nicht Angehörige)
  • pflegebedürftige Personen unter 75 und deren Angehörige

Insbesondere folgende Einrichtungen und Organisationen werden in das Projekt mit einbezogen:

  • Gemeinden Haslach, St. Stefan-Afiesl, St. Oswald und Lichtenau
  • Die ARGE stellt Infrastruktur zur Verfügung (Raum in jeder Gemeinde) und ist Ansprechpartner für Fragen der Gesamtversorgung der Region.
  • PVE Haslach: Die CN ist in der PVE angestellt. Das Einzugsgebiet der PVE entspricht jenem der CN, eine enge inhaltlich-fachliche Vernetzung ist vorgesehen.
  • GES.UND-Büro in Haslach: kümmert sich um Gesundheitsförderung und arbeitet im Social Prescribingeng mit der PVE und in Zukunft mit der CN zusammen.

Kurzzusammenfassung des Projekts

Ausgangslage und Setting
Die Gemeinde ist geprägt durch ihre dezentrale Streusiedlungsstruktur und weist eine überdurchschnittlich hohe Zahl an alleinlebenden hochbetagten Menschen auf. Öffentliche Verkehrsanbindungen sind sehr bescheiden, was soziale Isolation begünstigt. Mit rund 1.095 Haupt- und 518 Nebenwohnsitzer*innen, davon über 100 Personen über 80 Jahre, zeigte sich ein dringender Handlungsbedarf. Die Einführung einer Community Nurse verfolgte einen Gesundheitsdeterminanten-Ansatz: Lebensqualität entsteht nicht nur durch medizinische Versorgung, sondern auch durch soziale Teilhabe, Bildung, Mobilität und Prävention.

Zielgruppen und Ziele
Primäre Zielgruppe waren ältere Menschen ab 75 Jahren sowie Personen mit chronischen Erkrankungen oder in belasteten Lebenssituationen. Erweitert wurden diese durch Angehörige und pflegende Personen. Zentrale Projektziele waren die Stärkung der Selbstkompetenz, Verbesserung der Versorgung durch Vernetzung, Prävention und individuelle Beratung sowie Aufbau neuer Unterstützungsstrukturen wie der Nachbarschaftshilfe Plus.

Projektdurchführung
Seit April 2022 war die Community Nurse Monika Widhalm im Einsatz. Der Schwerpunkt lag auf präventiven Hausbesuchen, individuellen Beratungen, Case Management sowie der Koordination und Vernetzung mit regionalen Gesundheitsakteur*innen. Die Tätigkeiten erfolgten auf drei Ebenen: individuell (Hausbesuche, Beratung), kommunal (Veranstaltungen, Gruppenangebote) und systemisch (Bedarfsanalysen, Netzwerkarbeit).
Insgesamt wurden 2.725 Kontakte dokumentiert, darunter 272 präventive Hausbesuche, 565 aufsuchende Einsätze sowie über 1.700 Telefonate. Parallel wurden kommunale Maßnahmen etabliert: monatliche Frühstücksrunden mit Gesundheits-Inputs, ein Angehörigenstammtisch, Sonntags-Spaziergänge mit Erzähl-Café, Bewegungsgruppen sowie generationsverbindende Aktivitäten wie Vorlese-Oma/Vorlese-Opa.
Kooperationen entstanden u.a. mit Hausärzt*innen, Hauskrankenpflege, Therapeut*innen, der Gesunden Gemeinde, Nachbarschaftshilfe Plus und regionalen Vereinen. Das multiprofessionelle Netzwerk ermöglicht eine ganzheitliche Betreuung auf physischer, psychischer und sozialer Ebene. Herausforderungen ergaben sich v.a. im Bereich Mobilität (E-Bike und Carsharing aufgrund der Gegebenheiten schwer umsetzbar) und Dokumentation (fehlende Systeme und Struktur, im späteren Verlauf wurde ein System angekauft).

Aktivitäten und Methoden im zeitlichen Ablauf
Im Laufe des Projekts entwickelten sich die Aktivitäten dynamisch weiter: Nach dem Aufbau von Bürostrukturen und Erstkontakten lag der Fokus ab Sommer 2022 auf präventiven Hausbesuchen, individueller Beratung und dem Aufbau von Vertrauensverhältnissen. Ab 2023 wurden Gruppenangebote wie Angehörigenstammtisch, Bewegungseinheiten und Gesundheitsveranstaltungen etabliert, um niederschwellig Gesundheitsförderung und soziale Teilhabe zu ermöglichen.

Projektstrukturen und Rollenverteilung
Das Kernteam bestand aus der Bürgermeisterin als Förderwerberin, einer Verwaltungsmitarbeiterin für Organisation und Kommunikation sowie der Community Nurse (und Projektleitung) als fachliche und koordinierende Hauptverantwortliche. Ergänzt wurde das Team durch Vertreter*innen des Gemeinderats und des Seniorenbundes sowie medizinische und wissenschaftliche Fachpersonen, die beratend zur Seite standen.

Fazit – Lernerfahrungen und Ausblick

Das Projekt hat gezeigt, dass eine Community Nurse, die mit hoher Präsenz, Empathie und Fachwissen agiert, zentrale Bedürfnisse einer alternden, dezentral lebenden Bevölkerung adressieren kann. Die Kombination aus individueller Beratung, kommunaler Gesundheitsförderung und struktureller Netzwerkarbeit war erfolgreich. Der Aufbau der Nachbarschaftshilfe Plus, niederschwellige Bewegungsangebote und die Integration der Zielgruppen in die Planung und Umsetzung waren Schlüsselelemente für nachhaltige Veränderung.
Für die Zukunft braucht es stabile Strukturen: verlässliche Finanzierung, Unterstützung in der Dokumentation, einen standardisierten Wissenstransfer für neue Community Nurses und eine Verstärkung der Sozialarbeit im multiprofessionellen Setting. Die Erfahrungen aus St. Leonhard zeigen, dass Community Nursing nicht nur Versorgung sichert, sondern auch das soziale Miteinander und die Lebensqualität stärkt – ein wertvoller Beitrag für die kommunale Gesundheitsförderung.

Kurzzusammenfassung des Projekts

Die Gemeinde Leogang sieht sich angesichts des demografischen Wandels mit einer wachsenden Anfrage nach pflegerischen und betreuenden Dienstleistungen konfrontiert. Etwa 20 Prozent der 3.580 Einwohner*innen (Stand 1.1.2024) sind über 75 Jahre alt, was einen signifikanten Bedarf an Unterstützungsleistungen verdeutlicht. Die intergenerationalen Veränderungen hin zu kleineren, weniger funktionsfähigen Familienstrukturen erschweren die Versorgung älterer Menschen zu Hause. Zugleich steigt die Zahl chronisch kranker Menschen und Personen mit Demenz, die ebenfalls Unterstützung benötigen. In Anbetracht der ländlichen Struktur der Region sind der Zugang zu sozialen und medizinischen Dienstleistungen insbesondere für mobilitätseingeschränkte ältere Menschen und solche, die in abgelegenen Gebieten leben, erschwert. Diese Herausforderungen führten aus einer Idee des Bürgerbeteiligungsprozesses „Zukunft Leogang der Agenda 21“ im Jahr 2018 zur Gründung eines unabhängigen und überparteilichen Hilfs- und Sozialvereins. Durch das CN-Pilotprojekt „Community Nursing 2022-2024“ konnte in der Gemeinde Leogang eine weitere zentrale Anlaufstelle geschaffen werden, die die Gemeindebürger*innen hinsichtlich Fragen zu Gesundheit und Pflege unterstützten.

Die Hauptzielgruppe des Projekts waren ältere Menschen, insbesondere diejenigen ab 75 Jahren, die ein erhöhtes Risiko für gesundheitliche Einschränkungen und soziale Isolation aufwiesen. Ebenso angesprochen wurden chronisch kranke Personen und Menschen mit Demenz, die möglicherweise jünger als 75 waren, aber ebenfalls Unterstützung im Alltag benötigten. Die Zielgruppe wurde im Laufe der Projektumsetzungsphase um die Gruppe gesundheitsbewusster Senior*innen erweitert, die aktiv Maßnahmen zur Förderung ihrer Gesundheit ergreifen wollten. Diese Gruppe beinhaltete ältere Menschen, die trotz ihres Alters körperlich und geistig fit waren und ein Interesse hatten, ihre Gesundheit langfristig zu erhalten und zu verbessern. Die Ansprache der Zielgruppen erfolgte differenziert, um sowohl pflegebedürftige als auch fitte Senior*innen zu erreichen.

Im Rahmen des CN-Projekts konnten mehrere zentrale Ziele erreicht werden. Dazu zählte die Erweiterung des sozialen Netzwerks um die Komponente der professionellen Gesundheits- und Krankenpflege in der Gemeinde, um Ressourcen für pflegebedürftige ältere Menschen und deren Angehörige
zu schaffen. Diese Maßnahmen umfassten die Entwicklung individueller Versorgungspläne für ein selbstbestimmtes Leben im eigenen zuhause im Rahmen präventiver Hausbesuche, die Bekämpfung sozialer Isolation durch Initiativen zur Förderung der Teilhabe sowie die Stärkung der Gesundheitskompetenz unter den Senior*innen und deren Familien. Zudem sollte die Möglichkeit für zielgerichtete Gesundheitsbildung durch Angebote und Veranstaltungen zu Gesundheitsthemen in der Gemeinde auf- und ausgebaut werden. Auch eine effiziente Überführung in die Langzeitpflege, in welcher die Dringlichkeit der Anmeldungen reflektiert wurde, konnte durch Community Nursing realisiert werden.

Folgend wird die Projektdurchführung aus den Jahren 2022, 2023 und 2024 kurz dargestellt:
Im Jahr 2022 wurde das Pilotprojekt mit einer Kick-off-Veranstaltung zur Bedarfsanalyse und der Erstellung des Projektplans gestartet. Workshops mit Stakeholdern wurden abgehalten, um die Bedürfnisse der Zielgruppe zu ermitteln. Außerdem wurden Kooperationen mit verschiedenen Einrichtungen, wie dem Sozialverein, der Arztpraxis und der Langzeitpflegeeinrichtung, aufgebaut. Das CN-Team startete mit präventiven Hausbesuchen sowie einer wöchentlichen Sprechstunde. Eine CN, welche die Ausbildung zur Demenznurse hatte, gründete einen Demenzstammtisch für Betreuende Angehörige.

2023 lag der Schwerpunkt auf dem weiteren Ausbau der präventiven Hausbesuche und der Fortführung der wöchentlichen Sprechstunde, einschließlich des Demenzstammtisches. Diverse Veranstaltungen zur Gesundheitsbildung, wie Gesundheitsvorträge oder ein Gesundheitstag wurden durchgeführt, um das Interesse und die Gesundheitskompetenzen der Gemeindebürger*innen zu fördern.
Im Jahr 2024 zeigte sich ein deutlicher Anstieg an präventiven Hausbesuchen und Beratungsleistungen der Gemeindebürger*innen, zudem fanden zusätzliche Gesundheitsförderevents wie E-Bike-Trainings und Ausflüge statt. 2024 sollte die Gesundheitskompetenz der Bevölkerung durch Fachvorträge weiter gestärkt werden. Das CN-Team lud die Gemeindebürger*innen zu Fachvorträgen ein, so konnten Themen wie Patientenverfügung, Vorsorgevollmacht, Testament, Fragen an die Polizei und Bestattung realisiert werden. Soziale Veranstaltungen, darunter eine CN-Klient*innen Weihnachtsfeier wurde organisiert, um die soziale Teilhabe im Ort für vulnerable Gruppen zu stärken.
Die Projektleitung war während der gesamten Projektlaufzeit für die Planung, Organisation und Überwachung des gesamten Ablaufs verantwortlich. Sie koordinierte das Teams und fungierte als Bindeglied zwischen Stakeholdern, Gemeindevertretung und Mitgliedern der Steuerungsgruppe, um das Projekt weiterzuentwickeln und den Projektfortschritt zu dokumentieren. Im CN-Team Leogang stand ein Vollzeitäquivalent (1 VZÄ) für 3.580 Bürger*innen zur Verfügung, welche aus drei handelnden Community Nurses bestand, die präventive Hausbesuche durchführten, Netzwerkbildung betrieben und Veranstaltungen organisierten. Diese personelle Ressource, bestehend aus – einer Community Nurse mit zwölf Wochenstunden, einer weiteren Community Nurse mit ebenfalls zwölf Wochenstunden sowie der Projektleitung mit 16 Wochenstunden – hat gezeigt, dass eine rasche Unterstützungs- und Beratungsmöglichkeit geschaffen wurde und eine kontinuierliche Betreuungsleistung für Gemeindebürger*innen ermöglicht wurde. Ebenso konnten drei handelnden Personen ein vielfältiges Wissensspektrum mit unterschiedlichen Schwerpunkten wie bspw. Demenz, Gesundheitsförderung, Projektmanagement usw. einbringen.

Die Community Nurses arbeiteten eng mit einer Vielzahl von Partner*innen zusammen, darunter der Sozialverein zur Koordination von Unterstützungsangeboten wie Besuchsdienste, Fahr- und Begleitdienste, der Langzeitpflegeeinrichtungen mit Tagesbetreuung und den Hausärzten der Arztpraxis Leogang. Diese Kooperationen ermöglichten eine ganzheitliche Betreuung der Klient*innen und optimierte die vorhandenen Dienstleistungen und Angebote im Ort, indem aktuelle Bedürfnisse gemeldet und Ressourcen gebündelt wurden.

Während der Projektlaufzeit gab es nur wenige signifikante Abweichungen vom ursprünglichen Projektplan, einzig der Austritt von Teammitgliedern aufgrund von Kündigungen stellte eine Veränderung dar. So kam es durch den Austritt der Demenz-Nurse zur Einstellung des Demenzstammtisches. Die aufkommenden Interessensbekundungen und Wünsche bezüglich Demenz wurden anschließend im Rahmen präventiver Hausbesuche abgedeckt, wodurch die Bedürfnisse der Zielgruppe weiterhin berücksichtigt wurden.

Zusammenfassend zeigt das Projekt „Community Nursing“ der Gesundheitsberatung Leogang einen vielversprechenden Ansatz zur Bewältigung der Herausforderungen des demografischen Wandels und zur Verbesserung der Gesundheitsversorgung für ältere Menschen in einer ländlichen Gemeinde.

Der bürger- und wohnortnahe Ansatz für eine integrierte, bedarfsgerechte Versorgung in ländlichen Regionen hat sich als wichtiger Ansatz herausgestellt. Community Nurses tragen aktiv zur Gesundheitsförderung bei, verbessern die Lebensqualität der älteren Bevölkerung und stärken die Gemeinschaft nachhaltig.

Im Ort werden die Community Nurses als „Gemeindeschwestern“ wahrgenommen – ein Zeichen dafür, dass die Arbeit in der Öffentlichkeit sichtbar wurde. Dies ist vermutlich auf gezielte Öffentlichkeitsarbeit wie Gemeindezeitungsartikel, Gesundheitstage und Mundpropaganda zurückzuführen. Das Handeln der Gesundheitsberatung Leogang orientiert sich an folgendem Leitsatz: „Unterstützung gibt Kraft, Zusammenhalt Würde.“ Dieser Leitsatz unterstreicht den unschätzbaren Wert verlässliche Gesundheits- und Krankenpflegepersonen in der Gemeinde zu haben – Diplompersonal, welches sich kontinuierlich um die gesundheitlichen Anliegen der Menschen kümmern und nicht nur einmalige Beratungsleistungen bieten. Gesundheitsbildung ist die Grundlage dafür, dass Menschen in ihrem Zuhause gut und selbstbestimmt älter werden können, sich sicher und gut versorgt fühlen.

Anzudenken wäre, dass das Team „Community Nursing“ durch die Berufsgruppe von Diplom-Sozialbetreuer*innen für Alten-, Behinderten- oder Familienarbeit ergänzt wird, da Diplomsozialbetreuer*innen Fachkräfte im Sozial- und Gesundheitsbereich sind, die Menschen mit besonderen Bedürfnissen unterstützen und ein selbstbestimmtes Leben der betreuten Personen fördern. 

Kurzzusammenfassung des Projekts

Setting
Die Projektregion umfasste die Gemeinden Burgkirchen, Helpfau-Uttendorf, Mauerkirchen und Moosbach. Die Region ist ländlich gelegen und die Anbindung an den öffentlichen Verkehr ist nicht so gut gegeben wie im städtischen Raum, weshalb viele Einwohner auf das eigene Auto angewiesen sind.
Bevölkerungsstruktur über alle 4 Gemeinden: Insgesamt rund 10.500 Einwohner:innen lt. Statistik Austria (Stand 2024), davon sind durchschnittlich rund 24 % 60 Jahre und älter.

Zielgruppe
In der Beratung und Betreuung waren Menschen im Alter, mit oder ohne Pflegebedarf, und ihre betreuenden oder pflegenden Angehörigen im Fokus. Die Zielgruppe wurde von Anfang an gut erreicht und Hausbesuche, Konsultationen und Anfragen wurden laufend mehr. Förderlich waren jedenfalls die vorhandenen Strukturen und die Bekanntheit des Diakoniewerks in der Region. Wodurch die Kontaktaufnahme mit der Zielgruppe teilweise erleichtert wurde. Auch die Unterstützung durch die Bürgermeister:innen war ausgesprochen förderlich. Diese zwei Faktoren waren für das gute Gelingen des Projektes in der Region mit Sicherheit von Vorteil.

Umgesetzte Vernetzungen und Kooperationen:
Vernetzung ist in der Arbeit einer CN mit Sicherheit ein zentrales und wichtiges Thema und ist somit ein ständiger Begleiter im Arbeitsalltag. Die CN dient oft auch als Bindeglied zwischen Klient:innen und verschiedenen Steakholdern.
Die enge Zusammenarbeit mit sämtlichen Beratungsstellen, den mobilen Diensten, selbständigen Pflegekräften, Ehrenamtlichen sowie den Gemeinden (Bürgerservicestellen) und Hausärzt:innen ist von besonderer Bedeutung.
In vielen Fällen wurden Klienten je nach Bedarf an Mobile Dienste, freiberufliche Pflegepersonen, Sozialberatungsstellen, Hausärzt:innen, Therapeuten oder andere Beratungsstellen wie die Servicestelle für betreuende pflegende Angehörige (psychosoziale Beratung) weitervermittelt bzw. fand mit ihnen eine enge Zusammenarbeit statt. Umgekehrt vermittelten aber auch Netzwerkpartner:innen an uns weiter wie z.B. die Hausärzt:innen mittels Empfehlungsschein. Am Empfehlungsschein konnten die Netzwerkpartner:innen verschiedene Schwerpunkte einer Beratung auswählen oder empfehlen.
Im Projektzeitraum fanden mehrere Vernetzungstreffen mit vielen Netzwerkpartner:innen statt. Im Zuge der Veranstaltungen wurde der z. B. das Tätigkeitsfeld, der aktuelle Projektstand dargestellt oder über geplante Veranstaltungen und Projektideen informiert. Die teilnehmenden Netzwerkpartner:innen hatten ebenfalls Gelegenheit ihr Tätigkeitsfeld näher vorzustellen, dies wurde bei beiden Veranstaltungen als besonders interessant und wertvoll von den Teilnehmenden hervorgehoben.
Durch die Abhaltung von Netzwerktreffen wie vorangehend beschrieben kann Community Nursing nicht nur zu einer Verbesserung der Zusammenarbeit zwischen Community Nurses und ihren Stakeholdern beitragen, sondern sogar zu einer Verbesserung der Zusammenarbeit unter den Netzwerkpartner:innen in der Region, somit entsteht automatisch ein Mehrwert für die Klient:innen.

Allfällige Abweichungen inkl. Begründung
In der Projektdurchführung gab es keine wesentlichen Abweichungen. Es gingen ausreichend Bewerbungen von geeigneten CNs ein, die langen Kündigungsfristen haben aber den vollen Ausbau des Teams langsamer als erwartet ermöglicht. Dies verlagerte den operativen Start in der Projektregion leicht nach hinten.

Fazit - Resümee der Lernerfahrungen

Community Nurses arbeiten präventiv, proaktiv und begleitend, um gemeinsam nachhaltige Betreuungsarrangements zu organisieren. Denn Community Nursing bietet umfassende Unterstützung aus einer Hand an, dies im Rahmen von aufsuchenden Hausbesuchen – einem Angebot, das es bisher für diese Zielgruppe nicht gab.
Vor allem pflegende Angehörige konnten mit Sicherheit im Rahmen der längeren Begleitung einer Community Nurse und der Weitervermittlung an die richtigen Angebote profitieren
und ihre psychische Gesundheit verbessern. Dadurch konnten fallweise zu Pflegende länger oder überhaupt zu Hause weiterbetreut werden.
Bei den zu betreuenden und zu pflegenden Personen konnte im Rahmen der Sekundär- und Tertiärprävention teilweise ein Gesundheitszustand verbessert oder längere Zeit gehalten werden, somit konnte wahrscheinlich der ein oder andere zusätzliche Besuch bei Hausärzt:innen oder ein Krankenhausaufenthalt ausbleiben.
Ganz nach den Wünschen der meisten Klient:innen konnte für 71% aller Klient:innen eine Versorgung zu Hause weiterhin ermöglicht werden. Lediglich bei 5% der Klient:innen war unmittelbar ein Einzug in ein Alten- und Pflegeheim notwendig, bei weiteren 5% konnte der Einzug durch Unterstützung der CN verzögert werden.
Das Thema Gesundheitsförderung wurde versucht bei allen Hausbesuchen einzubinden, rund 17 % der Hausbesuche waren im Jahr 2024 rein präventiv. Dies stellte eine große Steigerung gegenüber der Anfangsphase des Projekts dar.
Die Gesundheitskompetenz der Klient:innen wurde versucht im Rahmen der Beratung zu stärken, des Weiteren die der Bevölkerung der Region durch das Angebot von verschiedenen Veranstaltungen und Vorträgen.
Auf kommunaler Ebene fiel auf, dass manche Angebote wie ehrenamtliche Besuchs- oder Fahrdienst oder Angebote der Gesunden Gemeinden Coronabedingt weniger geworden sind. Diese wurden laufend wieder zu aktivieren versucht. Ehrenamtliche Tätigkeiten wie z.B. Besuchsdienste oder soziale Fahrdienste (Vereinsgründung) können durch Community Nursing gestärkt und unterstützt werden. Dies ist in diesem Projekt durch die Vorarbeit und Gründung eines Sozialen Fahrdienstes (gemeinnütziger Verein) optimal gelungen, die Umsetzungsphase (Start Fahrten) wird aus jetziger Sicht mit Anfang 2025 beginnen.
Im Projektverlauf ist klar ersichtlich geworden, dass Community Nursing als neues Angebot gut in die bestehende Angebotslandschaft integriert werden musste – einerseits in Hinblick auf ein konkretes Aufgabenprofil, aber auch in Hinblick auf eine intensive Kommunikationsleistung gegenüber allen Stakeholdern. Für die Weiterführung wird daher essenziell sein, dass in den einzelnen Regionen, vor allem aber auch auf der Landesebene, das neue Angebot gut in bestehende Strukturen eingebettet wird. Für die Wirksamkeit dieses Angebots ist es nötig, dass Community Nurses lokale Ansprechpartner:innen bleiben. Je lokaler, direkter, niederschwelliger, unbürokratischer und persönlicher der Kontakt ist, umso mehr können Community Nurses vor Ort bewirken. Daher ist es wichtig, dass Community Nurses auch zukünftig möglichst regional in der Gemeinde verankert sind.
Für eine weitere erfolgreiche Umsetzung wären multiprofessionelle Teams hilfreich und somit der Einsatz von Sozialarbeiter:innen im Team erstrebenswert, damit könnte mehr Zeit für Gesundheits- und Pflegethemen, sowie für präventive Maßnahmen auf Gemeindeebene und rein präventive Beratungen geschaffen werden. Fallweise wäre auch die Unterstützung durch Psycholog:innen wünschenswert, vor allem eine kostenlose psychologische oder psychosoziale Beratung in Form von Hausbesuchen fehlt fast vollständig oder es gibt immens lange Wartezeiten für die Klient:innen.
Unterstützend würden auch Weiterbildungen und Fortbildungen im Bereich Prävention, Sozialraumorientierung und Beratung allgemein wirken. Interessant wären ebenfalls Themenblöcke aus Gesundheitsmanagement, Public Health, Advanced Nursing Practice oder Case & Caremanagement, ein Studium ist nicht zwingend erforderlich.
Schlüsselelemente, die zum Gelingen eines solchen Projektes beitragen sind in jedem Fall ein gut funktionierendes, motiviertes Team, das Hand in Hand zusammenarbeitet. Besonders wertvoll hat sich der „Mix“ im Team herausgestellt, da alle Mitglieder aus verschiedenen Bereichen kamen, konnten sich Kolleg:innen bei Fallbesprechungen gegenseitig stets unterstützend zur Seite stehen. Damit war ein guter Wissenstransfer gegeben und das Team war fachlich sehr breit aufgestellt.

Das Pilotprojekt „Community Nursing“ der Stadtgemeinde Ansfelden hat sich zum Ziel gesetzt die Pflegebedürftigkeit der SeniorInnen hinauszuzögern und einen längeren Verbleib in den eigenen vier Wänden zu ermöglichen. Ebenso soll die Lebensqualität der Pflegenden Angehörigen erhöht werden.

Für die Erreichung dieses Vorhabens sind drei Community Nurses bei den Ansfeldner BürgerInnen vor Ort und bieten Gesundheits- und Pflegeberatung im häuslichen Umfeld an. Die Hausbesuche werden in regelmäßigen Abständen durchgeführt um frühzeitig auf Veränderungen reagieren zu können.

Ebenso sind die Diplomierten Gesundheits- und Krankenpflegerinnen am „Stützpunkt für Gesundheit und Pflege“ am Stadtamt beratend tätig.

Alle Gemeindebürger:innen ab dem 75. Lebensjahr sowie deren pflegende Angehörige haben die Möglichkeit, sich umfassend zu informieren und einen kostenlosen Pflegecheck in Anspruch zu nehmen. Gemeinsam wird versucht, auf individuelle Bedürfnisse einzugehen um die Gesundheitskompetenz zu stärken.

Besondere Beachtung finden altersphysiologische Veränderungen wie Immobilität, Mangelernährung und Inkontinenz. Ebenso soll ein Umgang mit Demenz und Einsamkeit im Alter aufgezeigt werden.

Zur zielgerichteten Weitervermittlung von gesundheitsfördernden Angeboten und Pflegediensten wird der Aufbau eines regionalen Netzwerkes forciert. Daher wird auch eng mit der „Gesunden Gemeinde“ und der Sozialberatungsstelle kooperiert. Ab dem 2. Projektjahr folgen bedarfsgerechte Schulungen und Workshops um Betroffene und Angehörige den Umgang mit ihrer Situation zu erleichtern und einen längeren Verbleib im eigenen zu Hause zu ermöglichen.

Kurzzusammenfassung des Projekts

Umsetzung des Projekts wurde vom Projektleiter in 4 Phasen untergliedert

  1. Organisatorischer Aufbau des Projekts (Personalrecruitierung, Infrastruktur etc.)
  2. Öffentlichkeits-Arbeits-Phase
  3. Vernetzungsphase (Vernetzung, Abstimmung)
  4. Direkte Tätigkeiten für die Zielgruppen (Hausbesuche, Infoveranstaltung, Sprechstunden, Kurse)

Das Projekt der Community Nurses Henndorf befindet sich seit 2023 in der vierten Phase des Projekts. Hausbesuche werden bei Bedarf angeboten. Es wurde montags von 10 bis 12 Uhr eine Sprechstunde im Gemeindeamt Henndorf installiert, welche seit der Installierung regelmäßig durch Klient:innen angenommen und aufgesucht wird.
In der gesamten Projektphase haben wir uns vorrangig auf die Zielgruppe der Menschen über 75 Jahre (mit Angehörigen) fokussiert. Aber auch Personen, welche jünger sind und chronische Erkrankungen haben oder Personen, die sich in finanzielle Notlage befinden und unsere Unterstützung benötigen. Ganz besonders wollen wir die Personen ansprechen, bei denen noch keine Pflegebedürftigkeit vorliegt und die für ihre Gesundheit Vorsorge leisten wollen. Dies ist aber nach wie vor sehr schleppend möglich, da die Menschen erst zu uns in die Beratung kommen, wenn ein akutes Versorgungsproblem vorhanden ist.
Nach ca. 1,5 Jahren sind wir bei unserer sekundären Zielgruppe ebenso gut angebunden und im regelmäßigen Austausch. Diese sind z.B. regionale Akteur:innen wie das Hilfswerk /Regionalstelle Henndorf, Krankenpflegeverein Straßwalchen, Verein Aktiv Neumarkt/Wallersee, Caritas Neumarkt/Wallersee, aus dem Bereich der Gesundheits-(förderung) die Gesunde Gemeinde und aus dem Bereich Pflege‐ und Sozialbereichs sowie kommunale Entscheidungsträger:innen –> der Sozialausschuss der Gemeinde Henndorf, Hausärzt:innen, Entlassungsmanagement
d. KH SALK und Barmherzige Brüder Sbg, CDK Sbg., Bürgermeister, BH-Salzburg Abt. Soziales,
österreichische Krebshilfe, Vertretungsnetz Salzburg, Kuratorium für Verkehrssicherheit, um einige zu nennen.
Dass der Datenschutz ein proaktives zugehen der Community Nurse auf die Zielgruppe erschwert, hat sich auch im Jahr 2024 nicht geändert. Besonders jene Menschen die kaum soziale Kontakte pflegen und an keinerlei öffentlichen Veranstaltungen teilnehmen, können durch die CN so nicht erreicht werden. Hier sind wir auf die Hausärtz:innen und auf unsere anderen Netzwerkpartner wie Gesunde Gemeinde, Pfarre Henndorf, Seniorenbund und Pensionistenverband angewiesen. Ein weiterer erfolgreicher Anknüpfungspunkt ist die wöchentliche Sprechstunde im Gemeindeamt (niederschwellig, ohne Termin) für unsere Zielgruppen. Diese wird regelmäßig in Anspruch genommen und die seit April 2024 beinahe monatlichen Info-Themenveranstaltungen
sind ebenso ein wesentlicher Faktor in der Klient:innenarbeit sowie Öffentlichkeitsarbeit.
Insgesamt sind unsere Klient:innen weiterhin mit akuten (Überforderungs-)Situationen konfrontiert und melden sich aus diesem Grund bei uns. Der präventive Hausbesuch ist auch im Jahr 2024 eine kontinuierliche Tätigkeit von uns geworden, wobei hier nach wie vor Luft nach oben ist, trotz des deutlichen Kommunizierens und Bewerbens des präventiven Ansatzes unsererseits und der dahingehenden Beratung kann der Gedanke bzw. die Haltung der Bürger:innen bis dato noch kaum verankert werden.

Prävention als Ausnahme in den Aufgaben
Der präventive Anlass der Hausbesuche bleibt nach wie vor aus dem Fokus. Vielmehr ist der Bereich des Caseand Caremanagements gefragt. Festzustellen ist, dass Prävention in Familien nur möglich ist, wenn bereits vorher ein Beziehungsaufbau bzw. eine Vertrauensbasis (Zeitfaktor) geschaffen ist zw. CN und Familie. Meist geschieht dies über einen akuten Anlassfall.

Tatsächliche Pflegeinterventionen als Anleitungsmaßnahme
Tatsächliche Pflegeintervention werden lediglich zu dem Zweck ausgeführt, um die betroffene Person oder
die Angehörigen zu schulen, die Tätigkeiten selbst ausführen zu können inkl. Prophylaxen. (z.B. Transferschulungen,
Einschulung auf Hilfsmittel, Einschulung bei der Körperpflege und auf die Hautbegutachtung)

Vorrangig umgesetzte Sektoren aus dem Aufgaben- und Rollenprofil

  • Information, Edukation und Beratung
  • Koordination von Pflegeinterventionen, Vernetzung
  • Social Marketing
  • Interessenvertretung und Fürsprache

Grundsätzlich ist zu sagen, dass alle Sektoren des Public Intervention Wheels in unterschiedlichem Bearbeitungsgrad ausgeführt worden sind.

Resümee

Die Umsetzung neuer Konzepte und Angebote im Rahmen der Community Nursing wird teilweise durch Widerstände in der Bevölkerung erschwert. Skepsis oder sogar Ablehnung gegenüber innovativen Ansätzen stellen eine Hürde dar, die es zu überwinden gilt. Der präventive Zugang zur Gesundheit und Pflege ist in der Bevölkerung generell sehr schwer zu vermitteln.
Zusätzlich erschweren Sprach- und Kulturbarrieren den Zugang zu bestimmten Bevölkerungsgruppen. Diese Herausforderungen machen es schwierig, alle Menschen gleichermaßen einzubeziehen und zielgerichtet zu unterstützen.
Diese Aspekte verdeutlichen, dass neben der fachlichen Arbeit auch verstärkte Aufklärungs- und Kommunikationsmaßnahmen sowie infrastrukturelle Verbesserungen erforderlich sind, um die Community Nursing-Angebote möglichst vielen Menschen zugänglich zu machen.
Zum Schluss möchten wir noch erwähnen, dass unserer Einschätzung nach, um Prävention und Vorsorge optimal zu verankern, die Projektlaufzeit deutlich zu kurz war und die Laufzeit min. 5 Jahre benötigen würde. Wichtig zu sagen ist auch, dass in Henndorf keine volle Laufzeit von 3 Jahren erfolgte, da das Projekt erst mit 01.03.2023 startete.

Dieses Projekt wird vom Sozialhilfeverband Liezen in den Gemeinden Aich, Gröbming, Michaelerberg-Pruggern, Mitterberg-Sankt Martin, Öblarn, Ramsau am Dachstein, Schladming und Sölk durchgeführt. Für die operative Umsetzung des Projekts wurde das Diakoniewerk gewonnen. Dieses ist als etablierter Anbieter im Sozial- und Gesundheitsbereich seit über 140 Jahren in fünf Bundesländern tätig (u.a. durch den Betrieb der Klinik Diakonissen in Schladming) und gut verankert, wodurch auf unsere regionalen Besonderheiten optimal eingegangen werden kann.

Durch den Einsatz von Community Nurses sollen ältere Personen mit (künftigem) Pflegebedarf, als auch deren Angehörige, mit allen nötigen Informationen rund um das Thema Pflege versorgt werden. Zudem kommt den Community Nurses eine zentrale vernetzende Funktion zu, indem sie Kontakte zu entsprechenden Stellen und Einrichtungen herstellen und koordinieren, um die Versorgungskette für Menschen mit Pflegebedarf möglichst lückenlos zu gewährleisten. Eine weitere wesentliche Aufgabe besteht in der Information und Beratung von pflegenden Angehörigen.

Die Region ist teilweise ländlich geprägt und verfügt über kleinteilige Siedlungsstrukturen, tlw. in sehr entlegenen Tälern, die insbesondere im Winter nur schwer erreichbar sein können. Außerdem ist der Anteil an Ein-Personen-Haushalten in der Region hoch und die Zahl der über 75-Jährigen wächst seit Jahren deutlich rasanter als die Gesamtbevölkerung. Aus diesen Gründen werden die Community Nurses insbesondere einen Fokus auf Menschen mit Demenz in peripheren Regionen legen, um sicherzustellen, dass diese Personen wohnortnahe und qualitativ hochwertig unterstützt werden, ohne ihre familiären Strukturen zu überlasten.

Eine starke Vernetzung der Community Nurses mit bestehenden Angeboten wie der Pflegedrehscheibe oder der Demenzberatung Lebenslinien ermöglicht, dass Personen optimal unterstützt werden.