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Umsetzende Organisation(en)
Region
Deutsch Wagram
Niederösterreich
Aderklaa

Stadtgemeinde Deutsch-Wagram

Kurzzusammenfassung des Projekts

Aktualisiertes Projektkonzept auf Basis der Projekterfahrung

1) Ausgangslage und Überlegungen zum Projekt (Gesundheitsdeterminanten-Ansatz)
Die Gesundheitsversorgung steht vor wachsenden Herausforderungen wie dem demografischen Wandel, einer zunehmenden Zahl chronisch Kranker und Engpässen in der medizinischen Versorgung. Community Nurses können durch ihre aufsuchende und präventive Arbeit einen wichtigen Beitrag zur Förderung der Gesundheit und zur Entlastung des Gesundheitssystems leisten.
Biologische Faktoren
Community Nurses können Risikofaktoren frühzeitig erkennen und individuelle Präventionsmaßnahmen vorschlagen.
Individuelles Gesundheitsverhalten
Community Nurses fördern gesundheitsbewusstes Verhalten durch Beratung und gezielte Präventionsprogramme.
Soziale und wirtschaftliche Faktoren
Community Nurses unterstützen sozial benachteiligte Gruppen durch Information, Vernetzung mit Unterstützungsangeboten und individuelle Begleitung.
Physische und soziale Umwelt
Community Nurses identifizieren Barrieren und setzen sich für gesundheitsförderliche Lebensbedingungen ein.
Zugang zum Gesundheitssystem
Community Nurses fungieren als Schnittstelle zwischen Patient:innen, Hausärzt:innen, Pflege- und Sozialdiensten, um eine umfassende Betreuung zu gewährleisten.

Community Nurses übernehmen eine Schlüsselrolle in der primären Gesundheitsversorgung:

  • Prävention und Gesundheitsförderung durch Schulungen, Beratungen und Informationskampagnen.
  • Früherkennung von Erkrankungen durch Empfehlung zu regelmäßigen Vorsorgeuntersuchungen.
  • Unterstützung chronisch Kranker durch individuelle Betreuung und Begleitung.
  • Koordination und Vernetzung mit anderen Gesundheits- und Sozialdiensten.

Die Implementierung von Community Nurses trägt wesentlich zur Verbesserung der gesundheitlichen Chancengleichheit bei und stärkt die Gesundheitskompetenz in der Bevölkerung. Durch die Berücksichtigung der verschiedenen Gesundheitsdeterminanten können gezielte Maßnahmen ergriffen werden, um langfristig eine nachhaltige und patientenzentrierte Gesundheitsversorgung sicherzustellen.

2) Setting
Projektregion war zu Beginn des Projekts die Stadtgemeinde Deutsch-Wagram, diese erweiterte sich im Jahr 2023 auf die Nachbargemeinde Aderklaa. Die Bevölkerungsstruktur in Deutsch-Wagram gliedert sich folgendermaßen auf (Zahlen aus dem Jahr 2024): Insg. 9.223, 1.709 davon sind über 65 Jahre alt dies entspricht 18,5 Prozent der Bevölkerung. Die Bevölkerungsstruktur in Aderklaa gliedert sich folgendermaßen auf (Zahlen aus dem Jahr 2024): Insg. 226, 39 Personen davon sind über 65 Jahre alt, dies entspricht 17,3 Prozent der Bevölkerung.

3) Zielgruppe(n) (Differenzierung in primäre und erweiterte Zielgruppen)
Zielgruppe war primär die Bevölkerungsgruppe 75+ und deren pflegenden Angehörige. Während des Projektes hat sich jedoch herausgestellt, dass der gleiche Bedarf für die Bevölkerungsgruppe 65+ besteht, diese wurde im Lauf des Projekts erfolgreich dazu genommen.

4) Zielsetzungen (angestrebte Veränderungen, Wirkungen, strukturelle Verankerung)
Ziele zu Projektbeginn: Ältere Personen sollen so lange wie möglich in ihrem gewohnten geographischen und sozialen Umfeld verbleiben, aktive Lebenshilfe, Angehörige bekommen Sicherheit im Umgang mit der neuen Situation, Aktive Kontaktaufnahme/Vernetzung mit Personen der Zielgruppe und anderen Gesundheits- und Sozialberufen, Gesundheitsberufe, Institutionen der Gemeinde sowie umliegende Krankenhäuser kennen das Angebot der Community Nurses, Zusammenarbeit mit dem Entlassungsmanagement in den Krankenhäusern.

Projektdurchführung

Aktivitäten und Methoden im zeitlichen Ablauf

  • 2022
    Die im Projektantrag angeführten Aktivitäten der Kontaktaufnahme und Bildung einer Vernetzungsstruktur konnten bereits Großteils umgesetzt werden. Kontaktaufnahme und Zusammenarbeit mit Gesundheitsfördernde Vereine welche sportlichen Aktivitäten anbieten erfolgte später.
    Die Kontaktaufnahme mit Seniorenbund und Pensionistenverein gestaltet sich sehr schwierig.
  • 2023
    Die Kontaktaufnahme und Bildung einer Vernetzungsstruktur wie im Förderansuchen formuliert wurden alle erfüllt. Wir haben eine sehr gute Zusammenarbeit mit der Apotheke und konnten so schon entlastende Maßnahmen für unsere Klient: innen erreichen. Auch die Zusammenarbeit mit der Caritas funktioniert sehr gut, wir werden oft unterstützend angefordert und umgekehrt vermitteln wir im Bedarf und auf Wusch der KlientInnen an die Caritas.
    Wir konnten den Sozialhilfeverein bezüglich einer Förderung unseres Kurses Train your Brain gewinnen. Die Kooperation mit dem Physiotherapeuten: innen ist gegeben, da wir immer wieder KIientInnen nahelegen, sich Physiotherapie und Hausbesuche verordnen zu lassen, wir stellen dann die Kontakte her und vermitteln. Die Umliegenden Pflege- und Betreuungseinrichtungen wissen über das Projekt Bescheid. Im Rahmen der ARGE Palliativ Team finden dort zwei Mal im Jahr Teamsitzungen statt. Wir nutzen auch viele Geschäfte und Lokale, um uns und unsere Aktivitäten bekannt zu machen. Öffentlichkeits- und Pressearbeit findet laufend statt über Facebook, Instagram, regelmäßige veröffentliche Artikel in den Gemeindezeitungen von Aderklaa und Deutsch- Wagram, proaktiv auch in der NÖN. Außerdem nutze wir auch die App GEM2Go und weisen so auf unsere Veranstaltungen hin.
  • 2024
    Geknüpfte Kontakte und Kooperationen bestehen und werden nach den Bedarfen unserer KlientInnen erweitert. Wir sind nach wie vor in den Gemeindezeitungen von Aderklaa und Deutsch-Wagram präsent und in den sozialen Medien, wie auf Facebook und Instagram aktiv. Veranstaltungen, die wir seit dem Jahr 2023 durchführen, werden im VHS Katalog abgebildet, sind auf der Homepage von Deutsch- Wagram zu finden und werden über die App GEM2GO und der Infobox publik gemacht. Außerdem gibt es diverse Whatsapp Gruppen über die wir unserer KlientInnen erreichen. Handouts über uns, und unsere Aktivitäten liegen selbstverständlich auch weiterhin bei ÄrztInnen, der Bibliothek, Geschäften und Lokalen in Deutsch-Wagram auf.
    Wichtig ist uns auch, dass der Gemeinderat über unsere Aktivitäten informiert ist, daher nutzten wir eine Gemeinderatsitzung um uns nochmal gezielt vorzustellen und alle Gemeinderäte über Daten und Fakten zu informieren. Durch diese Vorstellung beim Gemeinderat konnten wieder neue Kooperationen zum Wohl unserer KlientInnen geschlossen werden. Wie z.B. mit der Pfarr Caritas und dem Lions Club. Einmal jährlich fand eine Großveranstaltung statt. 2023 war diese zum Thema „Demenz – das Schreckgespenst?“. Im Jahr 2024 war das Thema „Pflanz dich gesund - altes Wissen neu entdeckt“.
    • Projektstrukturen und Projektrollenverteilung 1 Projektleiter CN1: DGKP (40 Stunden) CN2: DGKP (25 Stunden)
    • umgesetzte Vernetzungen und Kooperationen Laufende Vernetzungen und Kooperationen mit dem Palliativteam NÖ, CN Österreich und Niederösterreich, Rotes Kreuz, Caritas, Hilfswerk, Volkshilfe, 24h Agenturen, GÖG; Stadtgemeinde Deutsch-Wagram, Entlassungsmanagement, BEG C(H)N, Tut gut!, MeinMed, Attends, Tena, Bständig, Fa. Lifta, CN Marchfeld, Pflegehotline, PSD, Akut Team NÖ, Hausärzte, EaR, Wundmanager, Diabetesberaterin, Diätologin, regionale Physiotherapeuten, Wohnassistent, Demenzberatungsstellen (FELiX, NÖGUS), regionale Apotheken, VHS, Bezirkszeitung, Ö1, Sozialhilfe Verein, Lions Club, Pfarrcaritas, BH Gänserndorf
    • allfällige Abweichungen inkl. Begründung Im April 2023 konnten wir unser Gebiet um die Gemeinde Aderklaa erweitern. Weiters wurden, auf Grund von personellen Gründen, die veranschlagten 80 Stunden nicht besetzt, sondern nur 65 Stunden.

Fazit - Resümee der Lernerfahrungen

Eine gute Zusammenarbeit zwischen der Gemeinde und den Community Nurses ist unabdingbar. Wesentlich sind auch regelmäßige JFX Termine. Social Media ist unter anderem eine gute Plattform um pflegende Angehörige zu erreichen und Gesundheitsfördernde Maßnahmen in Erinnerung zu bringen. Nach einer Laufzeit von fast 3 Jahren folgt die Kontaktaufnahme der KlientInnen bereits über Mundpropaganda.
Das Vernetzung mit Blaulichtorganisationen, Gesundheits- und Pflegedienstanbietern und ÄrztInnen hat sich als sehr hilfreich erwiesen. Die von uns entworfenen Vermittlungsscheine für ÄrztInnen und Rettungsdienste machen es einfacher eine Beratung durch uns auszusprechen.
Gerade zu Beginn des Projekts war die Vernetzung mit den anderen Community Nurses sehr wichtig, Ein regelmäßiges Treffen, zum Informationsaustausch und für Fallbesprechungen, ist auch weiterhin sinnvoll.