Direkt zum Inhalt
Hier sehen Sie eine Liste bereits angelaufener Community Nursing Projekte. Sie können diese nach Regionen filtern.
128 Projekt(e) gefunden.

Der "Zukunftsplan Pflege" soll im Burgenland die Betreuung im Pflegebereich langfristig absichern. Neben der Erweiterung der stationären und teilstationären Versorgung, dem Pilotprojekt "Anstellungsmodell für pflegende Angehörige" den Case- und Care-Managern als Bindeglied zwischen Entlassungsmanagement, Patient:innen und Leistungsanbietern soll als weiterer neuer und innovativer Baustein mit der Einführung und Implementierung einer "Community Nurse" der Bereich Prävention und Informationen hinzukommen.

Dies soll burgenlandweit in drei Pilotregionen - Nord, Mitte und Süd - implementiert werden, wobei durch Zusammenschluss von mehreren Gemeinden zu einem CN-Netz der Vernetzungs- und Kooperationsgedanke schon zum Ausdruck gebracht wird.

Durch die Kooperation mit weiteren Stake-Holdern im Sozialbereich des Burgenlandes, wie den div. Pflegeeinrichtungen, aber auch den Beratungsdiensten (Pflegeservice Burgenland, Soziale Dienste Burgenland GmbH, Hospizdienste, Psychosozialer Dienst Burgenland, etc.) soll auch die Vernetzung mit anderen Initiativen, wie dem Demenz-Projekt, gesichert werden.

Hauptgruppe sind ältere zu Hause lebende Menschen mit (womöglich) bestehendem Informations-, Beratungs- und
Unterstützungsbedarf.

Die drei wesentlichsten Handlungsfelder sollen folgende sein:

  • Beratung von zu pflegenden Personen und Angehörigen, insbesondere mit dem Schwerpunkt Demenz (Community Nurse könnte auch als Bindeglied im Rahmen der Etablierung der Demenzstrategie Burgenland fungieren).
  • Koordination verschiedener Leistungen – Casemanagement in Zusammenarbeit mit Pflege- und Sozialberater:innen.
  • Präventive Aufgaben und Gesundheitsförderung insbesondere für ältere Menschen (Vernetzung „Pilotprojekt Demenzsensible Gemeinden“ möglich).

Personengruppen ausfindig zu machen, Kontakt aufzubauen, Ansprechperson zu werden und in ein Netzwerk
bestehender Hilfen eingebunden zu sein. Eine enge Kooperation mit den mobilen Betreuungs- und Pflegeangeboten, den
HausärztInnen u. TherapeutInnen sowie den sozialen DienstleisterInnen bzw. einer sozialarbeiterischen Beratung Neulengbach und den Spitälern ist die Basis für eine bedarfsgerechte Unterstützung und Frühintervention, bevor sich manifeste somatische, psychische od. soziale Problemlagen entwickeln. 

Als Setting(s) sind Kennenlernfeste, Informationsabende und vor allem durch Hausbesuche und fixe Bürozeiten vorgesehen.

Die Zielgruppen sind beratungsbedürftige Menschen und betreuende Personen.

Geplant sind Informationsabende, persönlicher Kontakt zu Seniorengemeinschaften, Vereinen und ein aktives Zugehen auf Personen, bei denen Beratungsbedarf vermutet werden darf.

Zentrale Kooperationspartner in diesem Projekt sind die Rettungs- und Hilfsorganisationen sowie die Ärzte und Therapeuten vor Ort.

Team Community Nursing Neulengbach

Setting
Dieses Projekt wird in der Marktgemeinde Königswiesen durchgeführt. Für die operative Umsetzung des Projekts wurde das Diakoniewerk gewonnen. Die Gemeinde Königswiesen weist bei einer leicht sinkenden Bevölkerungsanzahl einen stark steigenden Anteil der über 75-jährigen Personen auf. Der Anteil, der über 75-jährigen wird von derzeit rund 8% in den kommenden 20 Jahren auf über 20% steigen. Dies impliziert, dass die Nachfrage nach Pflegeleistungen in den nächsten Jahren rasant zunehmen wird. Das Diakoniewerk ist als etablierter Anbieter im Sozial- und Gesundheitsbereich seit über 140 Jahren in fünf Bundesländern tätig und auch in der Region Mühlviertel gut verankert, wodurch auf regionale Besonderheiten optimal eingegangen werden kann. Das Setting ist daher das alltägliche, unmittelbare Wohnumfeld der Menschen in Königswiesen im häuslichen Bereich oder in sozialen Einrichtungen.

Zielsetzung
Durch den Einsatz von Community Nurses sollen ältere Personen mit (künftigem) Pflegebedarf, als auch deren Angehörige, mit allen nötigen Informationen rund um das Thema Pflege versorgt werden. Zudem kommt den Community Nurses eine zentrale vernetzende Funktion zu, indem sie Kontakte zu entsprechenden Stellen und Einrichtungen herstellen und koordinieren, um die Versorgungskette für Menschen mit Pflegebedarf lückenlos zu gewährleisten. Es werden Ressourcen der Familien, der Nachbarschaften, aus dem professionellen Sozialbereich und aus dem Gesundheitsbereich effizient miteinander verknüpft. Eine weitere wesentliche Zielsetzung besteht in der Information und Beratung von pflegenden Angehörigen. 

Zielgruppe(n)
Primäre Zielgruppe sind alle Personen in der Gemeinde über 75 Jahren mit oder ohne Pflegebedarf sowie Pflegende Angehörige.

Geplante Aktivitäten
Präventive Hausbesuche; öffentliche Informationsveranstaltungen; Sprechstunden; Vernetzungstreffen; Sozialraumanalyse; Versorgungslücken identifizieren, kommunizieren und je nach Möglichkeit schließen.

Kurzzusammenfassung des Projekts

  1. Organisatorischer Projektaufbau (Personalrekrutierung, Herstellung der Infrastruktur, …) 
  2. Öffentlichkeitsarbeit
  3. Vernetzungsphase (Vernetzung, Abstimmung, Entwicklung von Kooperationsformaten mit Stakeholdern)
  4. Direkte Tätigkeit für die Zielgruppe (Hausbesuche, Informationsveranstaltungen, Sprechstunde, Kurse,..)

Der Projektstart der CN Hallein war im Mai 2022 und befindet sich dzt. in der vierten Phase. Das Projekt zählt mit Stand 20.12.2024 215 laufende Begleitungen. Die Sprechstunden werden mit wechselnder Frequenz angenommen. Die meisten Klient:innenkontakte erfolgen telefonisch, unter anderem auch über Netzwerkpartner und Angehörige. Hausbesuche (präventiv) werden bei Bedarf angeboten.

Auf folgende Zielgruppen hat sich die Projektgruppe fokussiert:

  • Menschen im Alter
  • Menschen mit chronischen Erkrankungen oder nach Unfällen
  • Pflegende Angehörige

Diese Zielgruppen wurden über die primären Zielgruppen erreicht, durch selbst organisierte Veranstaltungen oder auch durch die Teilnahme an Veranstaltungen:

  • Menschen mit Gesundheitsaffinität
  • Gemeindebürger:innen

Mit folgende Akteur:innen kommen die Community Nurses oftmals in Kontakt: 

  • Freiwillige Helfer:innen
  • Politik/ Gemeinde (Nationalrat/Landesabgeordnete etc.)
  • Ärzte
  • Mobile Dienstleister
  • Pfarren
  • Kommunale und regionale Gesundheitsdienstleister

Was ist gut gelaufen:

  • CN-Veranstaltungen wie der Demenzworkshop und Demenz Vorträge, das „Tanzen ab der Lebensmitte“, Monatskaffee, mäßige Teilnehmeranzahl beim CN-Gesundheitspfad 2023 und 2024. 
  • Netzwerkarbeit 
  • Klient:innenakquise

Was ist weniger gut gelaufen:

  • Bekanntmachung des Namens „Community Nursing“
  • Wenig Teilnehmerzahlen am Gedächtnistag und am Stammtisch für pflegende Angehörige

Folgerungen:

  • Noch mehr mediale Präsenz 
  • Netzwerkarbeit sehr wichtig, aufrechterhalten 
  • Hausärzt:innen sehr wichtige Netzwerkpartner 
  • Vortragstätigkeit i.S.v. Projektvorstellung sehr wichtig 
  • Mehr Storytelling nötig 
  • Social Media Auftritt

Prävention als Ausnahme in den Aufgaben 
Der präventive Anlass der Hausbesuche bleibt nach wie vor Ausnahme. Vielmehr ist der Bereich des Case- and Caremanagements gefragt. Festzustellen ist, dass Gesundheitsförderung in Familien nur möglich ist, wenn bereits vorher ein Beziehungsaufbau bzw. eine Vertrauensbasis (Zeitfaktor) geschaffen ist zwischen CN und Familie. Meist geschieht dies über einen akuten Anlassfall.

Tatsächliche Pflegeinterventionen als Anleitungsmaßnahme 
Tatsächliche Pflegeintervention werden lediglich zu dem Zweck ausgeführt, um die betroffene Person oder die Angehörigen zu schulen, die Tätigkeiten selbst ausführen zu können inkl. Prophylaxen. (z.B. Transferschulungen, Einschulung auf Hilfsmittel, Einschulung bei der Körperpflege und auf die Hautbegutachtung)

Vorrangig umgesetzte Sektoren aus dem Aufgaben- und Rollenprofil:

  • Monitoring und Erhebung
  • Information, Edukation und Beratung 
  • Koordination, Pflegeinterventionen, Vernetzung 
  • Social Marketing 
  • Interessenvertretung und Fürsprache

Grundsätzlich ist zu sagen, dass alle Sektoren des Public Intervention Wheels in unterschiedlichem Bearbeitungsgrad ausgeführt worden sind.

Resümee:

  • Ausbildung bzw. Aufgaben- und Rollenprofil der CN 
  • Freie Zeitgestaltung / Selbstständiges Arbeiten aufgrund Bedarfsorientierung der Klient:innen, Steakholdern, Akteur:innen 
  • Tätigkeiten und Umsetzung der Aufgaben der CN stark abhängig von regionalem Bedarf, somit Anpassung an beteiligte Gemeinden unerlässlich 
  • Wohnort der CN nahe der Projektregion 
  • Regionalpolitische Aufgaben im Alltag sehr präsent, da Versorgungslücken und regionale Bedarfe mit Gemeindepolitik kommuniziert werden müssen.
  • Eine weiterhin regelmäßige Vernetzung der Community Nurses länderweit ist für eine weitere Umsetzung relevant. 
  • Dokumentationsaufwand in der Pilotierungsphase hoch 
  • Prävention unzureichend im Bewusstsein der Bevölkerung 
  • Prävention als langfristiges, und nicht als primäres Begleitungsziel 

Kurzzusammenfassung des Projekts

Es wurde laut dem Förderansuchen zwei wichtige Schwerpunkte herausgearbeitet. Einerseits die Stärkung der Selbsthilfe sowie die Förderung der sozialen Teilhabe und andererseits die Etablierung von Gesundheitsförderungsaktivitäten und Präventionsaufgaben.

Die Gemeinde Rohrbach/Marz hat insgesamt etwa 4.720 Einwohnern, davon rund 510 Personen über 75 Jahre, stehen vor Herausforderungen in der Gesundheitsförderung und Pflege. Betroffene und pflegende Angehörige sind oft überfordert mit der Organisation und Beantragung von Pflegedienstleistungen, haben jedoch Hemmungen, Unterstützung in Anspruch zu nehmen. Es wird häufig vorausgesetzt, dass die Betroffenen über das notwendige Wissen und die Resilienz verfügen. Durch das Projekt „Community Nursing“ konnten diese Lücken geschlossen und die soziale Teilhabe sowie die Gesundheitsförderung in den Gemeinden gestärkt werden.

Zielgruppe
Die Zielgruppe umfasst primär Menschen ab 75 Jahren, hat sich jedoch im Projektverlauf auf alle Einwohner der Gemeinden erweitert, insbesondere auf ältere Menschen mit Pflegebedarf, alleinstehende Personen und pflegende Angehörige. Ein besonderer Fokus lag auf Personen mit schwachem sozialem Umfeld, um Isolation zu verhindern und die Integration in die Gesellschaft zu fördern.

Projektziel
Das Projekt verfolgte das Ziel, die Gesundheit und das Wohlbefinden der Bevölkerung durch präventive Maßnahmen, den Aufbau von Vertrauen und die Etablierung persönlicher Beziehungen zu fördern. Zusätzlich wurden Netzwerke zwischen den Gemeinden und relevanten Akteuren aufgebaut und langfristige Strukturen geschaffen, um nachhaltige Gesundheitsförderung zu gewährleisten.

Im Rahmen des Projekts wurden verschiedene Maßnahmen umgesetzt:
Die wöchentlichen Gesundheitssprechstunden wurden zu Beginn gut angenommen, haben jedoch im Laufe der Projektzeit auf telefonische individuelle Terminvereinbarungen angeschlossen, um persönliche Beratungen und Unterstützungen besser zu ermöglichen. Trainingsprogramme wie das „Gedächtnistraining“ wurden in beiden Gemeinden erfolgreich umgesetzt und fest etabliert. Dabei handelt es sich um ein ganzheitliches Konzept, das sowohl kognitive als auch motorische Fähigkeiten fördert. Der kostenlose Gesundheitscheck wurde in beiden Gemeinden gut angenommen. Er richtete sich an Personen ab 75 Jahren und half, gesundheitliche Risiken frühzeitig zu erkennen sowie präventive pflegerische Maßnahmen einzuleiten, hier konnte eine wichtige Maßnahme zur Gesundheitsförderung gesetzt werden. Während der Erkältungszeiten wurde die Bevölkerung erfolgreich sensibilisiert, indem Quizformate, präventive Maßnahmen und umfassende Informationen in enger Zusammenarbeit mit den Hausärzten angeboten wurden. Dieses ganzheitliche Vorgehen trug zur Stärkung des Bewusstseins für Gesundheitsvorsorge bei. Durch eine Vielzahl an Vorträgen, Workshops sowie Veranstaltungen wie Bewegung, Ernährung, mentale Gesundheit, Tanzkurse, Buchvorstellungen und mehr konnte eine gelungene Kombination aus Bewegung und sozialer Interaktion geschaffen werden. 

Fazit

Diese Angebote sprachen eine breite Zielgruppe in den Gemeinden an und förderten ein gesundes Altern. Dank der alltagstauglichen Maßnahmen wurde ein ressourcenorientierter und nachhaltiger Ansatz realisiert. Zur Information und Einbindung der Bevölkerung wurden regelmäßige Veröffentlichungen in Gemeindezeitungen, auf Gemeindehomepages und über eine „City App“ durchgeführt. Wiedererkennbare Flyer im selben Design sowie Informationsmaterialien unterstützten dabei die Wissensvermittlung und die Kommunikation. Eine enge Zusammenarbeit mit den Gemeinden war zentral für den Projekterfolg. Beide Gemeinden sehen das Pilotprojekt als zukunftsweisend und unterstützen die Maßnahmen aktiv. Kooperationen mit regionalen Akteuren wie dem „Gesunden Dorf“, den Sozialen Diensten Burgenland, Pflegestützpunkt und Fachkräften aus dem Gesundheitsbereich (Physiotherapie, Ergotherapie, mentale Gesundheitstrainer) ermöglichten die Organisation vielfältiger Workshops und Veranstaltungen. 
Auch mit der Gemeindeärztin wurde eine enge Zusammenarbeit etabliert, die durch Hausbesuche und telefonische Abstimmungen ergänzt wurde. 
Das Projekt konnte die Bedürfnisse der Bevölkerung fokussieren und gleichzeitig das Bewusstsein für präventive Gesundheitsförderung steigern. Die nachhaltigen Veranstaltungen, deren Übungen die Teilnehmer eigenständig zu Hause weiterführen können ließ eine Nachhaltigkeit festhalten. Das Pilotprojekt zeigte, wie durch Vertrauen, Vernetzung und innovative Ansätze Gesundheitsförderung in Gemeinden langfristig etabliert werden konnte. Die positiven Rückmeldungen und die breite Akzeptanz bestätigen den Erfolg des Projekts.

Kurzzusammenfassung des Projekts

Die Intention Community Nursing in der Kurstadt Bad Leonfelden zu etablieren war es, mittels gesundheitsfördernden und präventiven Ansatzes, die Selbstständigkeit und Autonomie der älteren Bevölkerung so lange als möglich zu erhalten bzw. zu verbessern. 

Bad Leonfelden ist eine Stadtgemeinde mit ca. 5000 Einwohnerinnen und Einwohnern. Neben einem stark belebten und dicht besiedelten Ortskern, ist die Stadtgemeinde auch sehr ländlich und landwirtschaftlich geprägt.
Die Pilotregion wurde durch 1 VZÄ betreut, aufgeteilt auf 2 Community Nurses (CNs). Die Aufteilung auf mehrere CNs erwies sich als äußerst praktikabel, da so Absprache als auch Vertretung möglich war. Mit dem SHV Urfahr-Umgebung als Projektträger und der fachlichen Begleitung durch das Rote Kreuz hatten die Community Nurses stets eine Anlaufstelle für fachlichen oder strukturellen Austausch.

Zielgruppe
Die Hauptzielgruppe im Projekt war grundsätzlich die ältere Bevölkerung. Die Altersgrenze „75+“ stellte keine Bedingung oder Hindernis dar als Klientin/ Klient in die Betreuung aufgenommen zu werden. Im Zuge der Fallarbeit waren vorwiegend die Pflegenden Angehörigen jene Gruppe, die mit den CNs Kontakt aufgenommen hatten und betreut wurden.

Projektziele
Ziele des Projekts waren sowohl die Prävention von Pflegebedürftigkeit als auch die Stärkung der Gesundheitskompetenz, wenn bereits eine Hilfs- oder Pflegebedürftigkeit eingetreten war, immer mit der Absicht, möglichst lange zuhause leben zu können. Die Community Nurses unterstützten sowohl Betroffene als auch An- und Zugehörige durch ein umfassendes Schulungs- und Beratungsangebot, das gezielt auf die Bedürfnisse der Zielgruppe abgestimmt war.
Bereits zu Projektbeginn lag schon ein großes Angebot an Gesundheitsdienstleistungen, Seniorenverbänden, Sportangeboten und Sozialberatungsstellen in der Pilotregion vor. Der Fokus lag in der ersten Projektphase daher darauf, die CNs in das bereits bestehende Netzwerk einzubinden. Die intensive Vernetzungsarbeit half dabei das Angebot der CNs im regionalen Gesundheits- und Sozialbereich bekannt zu machen und die bestehenden Angebote zu ergänzen.
Um in der Pilotregion bei der Zielgruppe bekannt zu werden, wurden regelmäßig Artikel im Gemeindeblatt veröffentlicht. Außerdem wurde eine Auftaktveranstaltung organisiert und eine Bedarfserhebung durchgeführt.
Durch das aktive Sichtbarmachen von Community Nursing in der Stadtgemeinde wurden bereits früh in der ersten Projektphase Klientinnen und Klienten in die Betreuung aufgenommen. Der Beratungsprozess umfasste sowohl telefonische Beratungen als auch Hausbesuche.
Im Zuge der intensiven Zusammenarbeit wurde seitens der Hausärztinnen und Hausärzte angeregt, ob medizinische Tätigkeiten im häuslichen Umfeld der Klientinnen und Klienten durch die Community Nurses durchgeführt werden könnten. Es wurde angenommen, dass viele Patientinnen und Patienten Schwierigkeiten haben Termine in Ordinationen wahrzunehmen und medizinische und pflegerische Bedarfe aufgrund dieser Hürde vernachlässigen. Außerdem bedeutet der Transport für viele Betroffene zusätzlicher Aufwand und Stress, sowohl für Patientinnen und Patienten als auch für die pflegenden Angehörigen. Die Anfrage wurde aufgenommen und konnte ab der zweiten Projektphase umgesetzt werden. Obwohl der Bedarf von den Hausärztinnen und Hausärzten als dringlich beschrieben wurde, blieb die Nachfrage tatsächlich jedoch gering.
Präventive Hausbesuche fanden aufgrund der geringen Nachfrage in der gesamten Projektlaufzeit kaum statt. In der Bearbeitung von Fällen auf Individualebene wurde daher besonders darauf geachtet Gesundheitsförderung und Primärprävention zu fokussieren.
In der zweiten Projekthälfte wurden, mittels der bereits erwähnten Bedarfserhebung, die Bedarfe der Bevölkerung herausgearbeitet und daraufhin Schwerpunkte festgelegt. Anhand dieser Schwerpunkte und anhand gewonnener Eindrücke aus der Individualbetreuung wurden in enger Zusammenarbeit mit der „Gesunden Gemeinde“ Veranstaltungen, Workshops und Kurse organisiert und durchgeführt. Das Gesundheitsbewusstsein der gesamten Bevölkerung in der Pilotregion sollte dadurch gestärkt werden. Die Veranstaltungen wurden außerdem mit dem Ziel organisiert den sozialen Zusammenhalt und die soziale Teilhabe in der Pilotgemeinde zu fördern. 

Fazit

Die Angebote wurden in den meisten Fällen positiv und zahlreich angenommen. Darauf lässt sich schließen, dass das Projekt Community Nursing einen bereichernden Einfluss auf die Pilotregion hatte. Das positive Feedback nach Veranstaltungen, sowohl von Teilnehmerinnen und Teilnehmern als auch Gemeindemitarbeiterinnen und Gemeindemitarbeitern, zeigte, dass das Projekt erfolgreich war. Ein Informationsstand beim Rathaus, welcher wöchentlich stattfand, hatte sich nicht etabliert. 
Dadurch, dass Community Nursing in der Pilotregion als ein niederschwelliges, wohnortnahes, unbürokratisches und kostenfreies Angebot zur Verfügung stand, wurde es nach intensiver Etablierungsphase in der Bevölkerung gut angenommen. Durch die intensive Betreuung auf Individualebene konnte sehr gut auf die Bedürfnisse der einzelnen Klientinnen und Klienten eingegangen werden und dadurch zunehmend Vertrauen aufgebaut werden. Um in der Pilotregion von Mundpropaganda profitieren zu können war es essentiell zu Projektbeginn ein gutes Netzwerk aufzubauen und einen regen Kontakt mit den Netzwerkpartnern, der Gemeinde und den Vereinen zu pflegen. Dadurch, dass die organisierten Veranstaltungen gut in der Stadtgemeinde angenommen wurden, erfolgte im Sinne der Nachhaltigkeit eine sorgfältige Absprache mit der Gesunden Gemeinde, um die Angebote und aufgebauten Strukturen auch nach Projektende der Bevölkerung anbieten zu können. Die Erkenntnisse und Erfahrungen aus der Projektlaufzeit wurden mit den Verantwortlichen der Gesunden Gemeinde besprochen und sollen nun orientierend für zukünftige Projekte in der Stadtgemeinde zur Verfügung stehen.

Kurzzusammenfassung des Projekts

Aktualisiertes Projektkonzept auf Basis der Projekterfahrung
Unser Projekt wurde 2022 gestartet, um die Gesundheitskompetenz älterer Menschen und deren Angehöriger durch niederschwellige, beratende Angebote zu stärken. Im Laufe der Umsetzung musste das Konzept mehrfach angepasst werden – insbesondere durch Rechtsfragen rund um Vergaberecht und Trägerwechsel sowie durch die Erkenntnis, dass der Aufbau tragfähiger Netzwerke deutlich mehr Zeit erfordert als ursprünglich angenommen. Die Erreichbarkeit der Zielgruppe erwies sich als herausfordernd, weshalb der Fokus stärker auf Informationsarbeit gelegt wurde.

Ausgangslage und Überlegungen zum Projekt
Ausgangspunkt war der gemeindeorientierte Ansatz zur Gesundheitsförderung für über 75-Jährige. Ziel war es, pflegerische Überforderung zu vermeiden und die Selbstständigkeit möglichst lange zu erhalten. Die Maßnahme verstand sich als Ergänzung zu bestehenden Diensten, nicht als Ersatz.

Setting (Projektregion)
Das Projekt konnte aufgrund eines Irrtums beim Förderantrag nicht im gesamten Gemeindegebiet, sondern nur in ausgewählten Katastralgemeinden durchgeführt werden. Diese geografische Einschränkung stellte eine kommunikationspolitische Herausforderung dar. Die Region ist strukturell durch eine ältere Bevölkerung geprägt, was das Projektkonzept ideal ergänzt.

Zielgruppe(n)
Primär: Menschen über 75 Jahre und deren Angehörige. Erweitert: Personen über 65 Jahre, pflegende Angehörige und Personen mit besonderen Bedürfnissen. Tatsächlich konnten auch jüngere Klient:innen (ab 50+) erreicht werden, insbesondere durch Workshops und Einzelberatungen.

Zielsetzungen
Ziele waren u. a.: - Steigerung von Wohlbefinden (körperlich, geistig, sozial) - Verbesserung der Gesundheitskompetenz - Stärkung der Selbstbefähigung - Etablierung einer niederschwelligen Anlaufstelle im lokalen Gesundheitssystem

Projektdurchführung:
Aktivitäten und Methoden - Hausbesuche, Sprechstunden, telefonische Beratung - Informationsveranstaltungen (2023: 3 Vorträge, 1 Workshop / 2024: 6 Vorträge, 2 Workshops) - Öffentlichkeitsarbeit: Infofolder, Artikel in den NÖ Nachrichten (NÖN) und der Gemeindezeitung, Onlinekanäle, Infostände - Geburtstags- und Jubiläumskarten mit CN-Informationen - Empfehlungsscheine für Hausärzte - Verstärkte persönliche Ansprache auf Gemeinde-Events

Projektstrukturen und Rollenverteilung
Die Trennung zwischen Projektsteuerungsgruppe (strategisch) und Projektteam (operativ) hat sich bewährt. Personelle Änderungen wurden strukturiert integriert.

Vernetzungen und Kooperationen
Erfolgreiche Kooperationen mit einzelnen lokalen Vereinen, Banken, Schulen, Apotheke, Gemeindeverwaltung etc. – jedoch auch vereinzelte Zurückhaltung von manchen Vereinen.

Abweichungen vom Plan
Start mit Klient:innenkontakt erst ab Februar 2023 - Evaluierungs-intervall von halbjährlich auf jährlich reduziert - Reduzierte Zielerreichung: 2024 wurden 66 Klient:innen in 109 Kontakten betreut – deutlich mehr als 2023, aber noch unter den ursprünglichen Erwartungen

Fazit – Resümee der Lernerfahrungen

Öffentlichkeitsarbeit ist essenziell, aber aufwendig - Vertrauen muss über Zeit aufgebaut werden - Kostenlosigkeit ist entscheidend für niederschwellige Zugänge - Projekte dieser Art benötigen längere Laufzeiten, um nachhaltig Wirkung zu entfalten.

 

Das Ziel des Projektes Community Nursing in den Gemeinden Schönau i.M. und Gutau ist es, die Gesundheit von Menschen im Alter zu erhalten und so einen möglichst langen Verbleib im eigenen Zuhause zu ermöglichen. Die gesundheitlichen und pflegerischen Bedürfnisse der Zielgruppe (insbesondere Menschen >75 Jahre und ihre An- und Zugehörigen) sollen durch die Unterstützung der Community Nurses gedeckt und so das Wohlbefinden gesteigert werden.

Die Community Nurses sind in den beiden Gemeinden als niederschwellige, präventiv arbeitende und bedarfsorientierte Experten tätig, wodurch den Bedarfen in ihrem örtlichen Ursprung begegnet werden kann. Sie arbeiten eng vernetzt in der bereits bestehenden Struktur des SHV Freistadt, dem Netzwerk der Gemeinden und allen sonstigen betroffenen Stakeholdern (z.B Hausärzte, Versicherungsträger, etc.)

Das Projekt Community Nursing Prinzersdorf ist eine zentrale Anlaufstelle für alle Gemeindebürgerinnen und Gemeindebürger direkt auf der Gemeinde und soll Ihnen helfen Fragen zum Thema Pflege- und Betreuung zu klären. 

Primär sollen sich...

  • Personen ab 65 Jahren an die Community Nurse wenden, die Fragen oder Unterstützungsbedarf in pflege- und gesundheitlichen Belangen haben
  • Personen ab 75 Jahren an die Community Nurse wenden, für diese Personengruppe finden präventive Hausbesuche statt, dabei wird die aktuelle Situation der Person zu Hause betrachtet und auf mögliche gesundheitliche Risiken hingewiesen
  • pflegende An- und Zugehörige 

Das Ziel von Community Nursing Prinzersdorf ist Gesundheitsrisiken zu erkennen und zu bearbeiten, damit (vor allem älteren) Personen im eigenen zu Hause trotz ersten entstehenden Einschränkungen/Defiziten so lange als möglich verbleiben können. Dabei ist die Förderung der Autonomie, die Stärkung der Gesundheitskompetenz und die Erhaltung bzw. Steigerung des Wohlbefindens/der Lebensqualität ein wichtiges Element. Eine Entlastung von pflegenden Angehörigen durch Informationsweitergabe ist ein weiteres wichtiges Grundelement dieses Pilotprojektes.

Geplante Aktivitäten sind neben den Beratungen direkt bei den Personen zu Hause auch Interaktionen und Veranstaltungen in Zusammenarbeit mit den zentralen Kooperationspartnerinnen und Kooperationspartnern in der Region. 

Zentrale Kooperationspartner der Community Nurse sind:

  • die ehrenamtlichen Vereine und deren Obfrauen und Obmänner
  • der Hausarzt
  • die Apotheke 
  • die Dienstleisterinnen und Dienstleiter der Gemeinde (Geschäfte, Frisörin,...)

Ich möchte für das Projekt Community Nurse Prinzersdorf jede Gemeindebürgerin und jeden Gemeindebürger der Gemeinde Prinzersdorf erwähnen, denn nur gemeinsam kann das Projekt Community Nurse Prinzersdorf erfolgreich umgesetzt werden!

Ich freue mich auf die gemeinsame Zusammenarbeit,

Ihre Community Nurse Prinzersdorf
Mülleitner Thomas, BSc, MSc

Der Sozialhilfeverband Schärding organisiert und betreibt Community Nursing im Schwerpunkt der Modellgemeinden St. Marienkirchen b. Schärding und Taufkirchen/Pram.

Dabei wird der Fokus auf die Zielgruppe der Menschen mit einem Alter ab 75 Jahren und deren An- und Zugehörige gelegt.

Durch die Abklärung individueller Versorgungsdefizite, prophylaktischer Informations- und Beratungsangebote, die Vernetzung der unterschiedlichen Anbieter und Unterstützer im Gesundheits- und Sozialbereich sowie durch die Aktivierung von Selbsthilfemöglichkeiten soll das Wohlbefinden der Zielgruppen verbessert werden.

Regelmäßige Informationsveranstaltungen sollen vor allem das Interesse von Angehörigen und Zugehörigen wecken.

Im Rahmen von Hausbesuchen werden individuelle Problemlagen und Lösungsmöglichkeiten erörtert.

Ein zentrales Ziel ist es, die Lebensqualität der Betroffenen zu verbessern und einen Verbleib von Pflegebedürftigen in der eigenen Wohnung zu ermöglichen.

Zielsetzung: Die Community Nurse ist Dreh- und Angelpunkt in der Gemeinde für Gesundheitsanliegen der Bürger*innen. Sie stehen in engem Austausch und Netzwerk mit allen relevanten Gesundheitsdienstleister, Vereinen und Pflegeeinrichtungen. Durch gesundheitsfördernde sowie informative Maßnahmen können die Bürger*innen der Gemeinde unterstützt und begleitet werden.

Setting: Gemeinde Puchenau, OÖ

Zielgruppe: Alle Bürger*innen der Gemeinde, welche gesundheits- oder pflegerelevante Fragestellungen haben

geplante Aktivitäten: Gesundheitsberatung, Aufbau eines Netzwerks, Schulung und Beratung zu gesundheitsrelevanten Themen, Unterstützung für pflegende Angehörige

Zentrale Kooperationspartner*innen des Projekts: relevante Gesundheitsdienstleister, Gemeindeverwaltung, Vereine

Einleitung und Notwendigkeit

Gesundheit und Lernerfolg hängen unmittelbar zusammen. Gleichzeitig zeigt eine Datenerhebung der Universitätsklinik für Kinder- und Jugendpsychiatrie der Medizinischen Universität Wien in Kooperation mit dem Ludwig-Boltzmann-Institut, dass immer mehr Kinder und Jugendliche an chronisch somatischen oder psychischen Erkrankungen und deren Folgeerkrankungen leiden. Um dieser Herausforderung zu begegnen sollen im Rahmen eines Piloten Community Nurses an Schulen und Kindergärten eingesetzt werden.

Zielsetzung, Settings und geplante Aktivitäten

Dabei sollen die sogenannten School Nurses die Gesundheit von Kindern und Jugendlichen verbessern und sie beim Aufbau von Gesundheitskompetenz unterstützen. Um das zu ermöglichen sollen die School Nurses insbesondere drei Leistungen an den Schulen und Kindergärten übernehmen:

  1. Erstversorgung und Betreuung: School Nurses übernehmen die Erst- und Gesundheitsversorgung der Kinder und Jugendlichen und betreuen bei chronischen Krankheiten.
  2. Information und Prävention: School Nurses unterstützen durch Information und Aufklärungsarbeit zu Gesundheitsthemen wie z.B. Ernährung, gesunder Lebensstil, Sexualität, Drogenmissbrauch, Bewegung. Dabei können Sie von Pädagog*innen im Unterricht oder Kindergartenalltag hinzugezogen werden oder eigene Initiativen starten.
  3. Dokumentation und Administration: Bei den School Nurses laufen alle Informationen zu durchgeführten Gesundheitsmaßnahmen der jeweiligen Einrichtung zusammen.

Zielgruppen
Hauptzielgruppe dieses Piloten sind Kinder und Jugendliche an den ausgewählten Pilotstandorten. Darüber hinaus sollen die School Nurses aber auch das pädagogische Personal an den Schulen und Kindergärten sowie die betroffenen Eltern und Erziehungsberechtigten entlasten.

Kooperationspartner*innen
Im Piloten sollen insbesondere bestehende Dienstleister*innen und deren Angebote miteinbezogen werden. Diese beinhalten vor allem die mobilen Kinderkrankenschwester des FSW und anderer Trägervereine, Schulärzt*innen, multiprofessionelle Teams in den Zentren für Inklusiv- und Sonderpädagogik (z. B. Physiotherapeut*innen, Ergotherapeut*innen etc.), Pädagog*innen und anderes Schulpersonal. Gemeinsam soll somit die Gesundheit von Kindern und Jugendlichen in Schulen und Kindergärten gesteigert und dadurch der Lernerfolg gesichert werden.

13 Waldviertler Gemeinden werden Pflege.fit. So nennt sich ein Projekt, das mittels Community Nurses auf die wesentlichste Herausforderung des Waldviertels reagiert - auf die ALTERNDE GESELLSCHAFT. Gemeinsam „Gesundheit fördern-Pflege sichern“ im ländlichen Raum mit seinen vielen kleinen Orten. Aktuell sind die 19.200 Bewohner:innen der 13 Gemeinden auf 125! Orte verteilt. Eine Herausforderung für die Daseinsvorsorge. Deshalb ist die Beratung der Community Nurses vor Ort in den Gemeinden und Haushalten so wichtig.

Ziel ist es, für Menschen - auch in kleinen Orten - die Möglichkeit zu schaffen, möglichst lange selbstbestimmt den eigenen Wohnraum nutzen zu können. Dazu braucht es qualifizierte Personen wie die Community Nurses, um gezielt Bedarfserhebungen durchzuführen, damit die Angebote zum Bedarf passen, im Vorfeld der Pflege Infos u. gesundheitsfördernde Maßnahmen bereitzustellen, um Beratung u. Informationen für die Gruppe 75plus u. deren Angehörige anzubieten, Menschen rund um die Pensionierung Informationen u. gesundheitsfördernde Aktivitäten nahe zu bringen, um den Pflegebedarf zu vermeiden bzw. hinauszuzögern u. die Kooperation mit Gesundheits-, Pflege- u. Betreuungseinrichtungen zu optimieren.

Kooperiert wird mit Regions- und Landeseinrichtungen, Allgemeinmediziner:innen, Landesgesundheitsagentur (Kliniken, Pflegeheimen), Gesundheitsgewerkschaft, mobilen Diensten, Wirtschaftsforum WV, Agenturen, Wissenschaftler:innen, NachbarschaftsHILFE PLUS u.a.

Community Nurses können mit den Gemeinden nahe an den Zielgruppen arbeiten. Sie stehen den Bürger:innen unterstützend mit Hausbesuchen und Konsultationen zur Seite: Kontakte werden herangetragen, Situationen analysiert, Empfehlungen zur Verbesserung der Situation abgegeben und Angehörige mit Rat & Tat unterstützt.

Das Pilotprojekt Community Nursing findet im Auftrag durch die Gesundheit Österreich und Fonds Gesundes Österreich statt und wird durch Finanzierung der Europäischen Union NextGenerationEU gefördert. Der Kooperationspartner ist die Johanniter NÖ-Wien Gesundheits- und soziale Dienste mildtätige GmbH.
Für die Region Marchfeld mit Standort Orth an der Donau steht ab sofort Community Nursing zur Verfügung. Dieses Angebot  richtet sich an ältere zu Hause lebende Menschen mit drohendem oder bestehendem Informations-, Beratungs-, Pflege- und Unterstützungsbedarf sowie an deren pflegende und betreuende Angehörige und Familien. Ein Augenmerk gilt auch Familien mit pflegenden Kindern. Ein zentrales Element stellt der präventive Hausbesuch dar. Einsatzgebiete sind die Gemeinden:

  • Orth an der Donau, 
  • Andlersdorf, 
  • Mannsdorf an der Donau
  • Eckartsau mit Kopfstetten, Pframa, Wagram an der Donau und Witzelsdorf. 

Community Nursing wird im Sinne der aufsuchenden Beratung vor Ort tätig sein und über gesundheitsfördernde, nicht-medizinische Angebote im wohnortnahen Umfeld informieren. Dazu werden ältere Menschen und pflegende Angehörige auf künftige Pflege‐ und Betreuungsaufgaben vorbereitet und in der Bewältigung von aktuellen Pflege‐ und Betreuungsaufgaben unterstützt.

Durch professionelle und fachliche Beratung setzt und vermittelt Community Nursing präventive und gesundheitsfördernde Maßnahmen. Regelmäßige Vernetzung mit allen AkteuerInnen im Gesundheitsbereich, Vereinen, Ämtern, Gemeinden und DienstleisterInnen in der Region soll die Kommunikation verbessert werden. Es können fehlende Angebote erkannt und gemeinsam für die Pilotregion entwickelt werden. Dadurch werden oft unnötige Krankenhauseinweisungen schon frühzeitig verhindert. 

Kurzzusammenfassung des Projekts

Die Bewerbung für das Community Nursing Projekt erfolgte in Abstimmung mit dem Bürgermeister und nach einem einstimmig positiven GR-Beschluss, um die gesundheitliche Versorgung der Bevölkerung zu verbessern und präventive Maßnahmen zu fördern und das Da-Seins-Versprechen der Gemeinden zu verbessern. Der Gesundheitsdeterminanten-Ansatz berücksichtigt dabei verschiedene Faktoren wie sozioökonomische Bedingungen, Umwelt und individuelle Verhaltensweisen, die die Gesundheit beeinflussen. Es ging darum Gesundheit- und Pflege in allen Ebenen (Individualebene, Systemebene und Kommunalebene) einzubringen und auch politisch zu verteidigen. Gesundheit soll dort gemacht werden, wo Menschen leben. Wohnortsnah und niederschwellig.
Setting: Die grundsätzliche Empfehlung im Fördercall 75+, auf welches sich CN in der Gemeinde konzentrieren soll – wurde im Rahmen der Konzeptionierung beachtet. Jedoch soll niemand ausgeschlossen werden, der Bedarf an Information, Beratung, Anleitung und Schulung hat im Kontext Gesundheit und Pflege sowie Betreuung von Zu- und Angehörigen hat. Die Projektnehmende Gemeinde hat eine grundsätzlich junge Bevölkerungsstruktur. Zu Projektstart waren 5,6% (lt. Regionalprofil) der 7000 BürgerInnen größer/gleich 75 Jahre – aus dem Grund wurde entschieden, dass anstelle der möglichen 1,5-2 VZÄ nur die Bewerbung für eine VZÄ CN für das Pilotprojekt stattfinden soll. Dies hat sich auch als ausreichend erwiesen. Demographisch gesehen werden in Zukunft deutlich mehr Menschen mit Informations- und Beratungsbedarf gegeben sein, was bedeutet, dass grundsätzlich eine Erhöhung der VZÄ nötig werden würde. In der konzeptionellen Ausbaustufe wäre berücksichtigt worden, dass hier vor allem CN mit einer vertieften Kompetenz (ANP) z.B. Diabetic Care, Dementia Care oder Wound Care miteinbezogen werden könnten.

Zielgruppen
Die primären Zielgruppen des Projekts waren ältere Menschen ab 75 und chronisch Kranke. Fokus wäre die Primär- und Sekundärprävention gewesen. Erweiterte Zielgruppen umfassten pflegende Angehörige, Gesundheitsdienstleister und die allgemeine Bevölkerung, die durch präventive Maßnahmen und Aufklärung profitieren sollten.

Zielsetzungen
Das Projekt hat das Ziel, die Lebensqualität der Zielgruppen zu verbessern, den Pflegebedarf hinauszuzögern und eine nachhaltige strukturelle Verankerung von Community Nursing in der Region zu erreichen. Langfristig sollten präventive Gesundheitsmaßnahmen und die Zusammenarbeit zwischen den verschiedenen Akteuren im Gesundheitssystem gefördert werden.

Projektdurchführung

  • Initialphase: Bedarfserhebung, Planung und Umsetzung der Rahmenbedingungen, Bewerben des neuen Angebotes, Kommunikation der Rolle zu verschiedenen GDA, Netzwerkpartnern, Entscheidungsträgern etc.
  • Umsetzungsphase: Kick-off Veranstaltung für die Gemeindebürger*innen, Anwesenheit Seniorenclub und Mit-Mach-Treff, Start mit Hausbesuchen, Information, Beratung, Anleitung und Schulung von Bürger*innen bzw. deren An- und Zugehörigen, Einrichtung einer regelmäßigen Sprechstunde, Planung und Durchführung von Workshops/Vorträgen/Kursen in Zusammenarbeit mit Netzwerkpartnern. Übernahme der Anwaltsfunktion für Bürger*innen zur Verbesserung der Gesundheitssituation, Einbringen von Ideen und Maßnahmen, welche die Gesundheit im Ort verbessern könnte und politisches Engagements einer CN um regelmäßige Reports in Ausschüssen oder Gemeinderat zugeben, bzw. das Thema Gesundheit- und Pflege besser zu verankern.
  • Evaluationsphase: Regelmäßige eigene Überprüfung und Anpassung der Rolle an die Bedarfe im Ort, Kommunikation der Rolle mit zuständigen Stellen. Evaluation laufend durch DokCN (das Dokumentationstool der FH Kärnten im Pilotprojekt) und durch FH Kärnten anhand Darstellung von Fallgeschichten.

Projektstrukturen und Projektrollenverteilung:
Das Projekt wurde von einer CN geleitet. Das Team bestand aus Gemeindevertretern (BGM, AL, Vorsitzende Sozialausschuss, Bürgerservice, IT, Personalbüro). Die Rollenverteilung war definiert, um eine effiziente Umsetzung zu gewährleisten. Die fachliche Leitung obliegt der CN, welche als DGKP tätig ist und einen akad. Abschluss als ANP hat. Regelmäßige Projektcontrollings, am Anfang – und bei Herausforderungen wurden initiiert.
Vernetzungen und Kooperationen wurden mit örtlichen, aber auch überlokalen Gesundheitsdienstleistern, sozialen Einrichtungen umgesetzt, um ein umfassendes Versorgungsnetzwerk zu schaffen und Redundanzen zu vermeiden bzw. sich abzugrenzen.
Während der Umsetzung kam es zu einigen Abweichungen vom ursprünglichen Plan, insbesondere aufgrund von unerwarteten personellen Änderungen und der Notwendigkeit, die Maßnahmen an lokale Bedürfnisse anzupassen. Der strukturierte Einbezug von Pflegeexperten konnte aufgrund fehlender Verträge mit der Sozialversicherung (SV) nicht in dem Maß umgesetzt werden wie gewünscht. Die Möglichkeit und Kontaktvermittlung war gegeben, wenn Klient*in die finanziellen Mitteln aufwenden konnte. 
Der Fokus auf Menschen mit Demenz liegt bei der Gesunden Gemeinde. Von dort aus werden Stammtische für An- und Zugehörige, sowie auch das Demenz-Cafe initiiert. Um Doppelgleisigkeiten zu vermeiden, wurde aus dem Grund im Projekt davon Abstand genommen. Beratung und Anleitung im Rahmen von Hausbesuchen, Kontaktvermittlung und Netzwerkarbeit fanden aber sehr wohl statt.

Fazit und Learnings

Das Projekt Community Nursing hat gezeigt, dass eine frühzeitige Kommunikation der Rolle, laufende Informationen für die Entscheidungsträger/Krankenhausträger/Länder und Gemeinden, SVTräger, …. von zentraler Stelle wesentlich gewesen wären. Gerade Krankenhausträger hätten die Möglichkeit den Bedarf von CN aufzuzeigen, um die KH zu entlasten und frühere Entlassungen zu ermöglichen. Dazu bedarf es aber eines flächendeckenden Ausbaus der CN Struktur und einer Informationsoffensive – mit klarer Abgrenzung zu KBP und SBS. Aus Erfahrung heraus wurde im KH die CN eher als Konkurrenz gesehen vor allem im Kontext Fachkräftemangel. Es wurde aufgrund von fehlender Information nicht als Chance gesehen.
Wichtige Lernerfahrungen umfassen die Bedeutung einer umfassenden Bedarfsanalyse, welche aber eine einsprechende Ausbildung der CN benötigt, um auch eine korrekte Ableitung zu tätigen, die Flexibilität in der Projektumsetzung und die Notwendigkeit, präventive Maßnahmen stärker in den Fokus zu rücken. Dies wird als wesentlicher Baustein gesehen. Denn Pflege wird noch immer mit Kranksein in Verbindung gebracht und Community Nursing ist ein noch nicht etablierter Begriff – zudem ist der grundsätzlich präventive Ansatz des CN nicht ausreichend bekannt.

Kurzzusammenfassung des Projekts

Ausgangslage:
Lt. Regionalprofil der Gesundheit Österreich GmbH (GÖG) vom Juli 2022 wird die Zahl der Einwohner, ab 65 Jahren, im Bezirk Gmunden von 2020 bis 2030 um 26,4 % (Altmünster + Traunkirchen 26,2 %) ansteigen, bei annährend gleichbleibender Gesamtbevölkerungszahl. Das bedeutet, es kommt zu einer Verschiebung der Altersstruktur innerhalb der Bevölkerung, hin zu einer älteren Gesellschaft.

Setting:
Die Projektregion ist ländlich geprägt und besteht aus zwei Gemeinden mit 4 Ortsteilen. In den Ortskernen gibt es eine gute Anbindung an öffentliche Verkehrsmittel. Es gibt aber auch viele dezentrale, sehr abgelegene Wohnregionen mit wenig oder keiner Anbindung ans öffentliche Verkehrsnetz. 
In allen Ortsteilen gibt es ein sehr aktives Vereinswesen (Senioren-, Pensionisten- sowie Goldhaubengruppen, Sportvereine und vieles mehr). Die medizinische Grundversorgung ist mit fünf Hausärzten und mehreren Fachärzten gut abgedeckt. Außerdem gibt es mehrere Gesundheitszentren, selbständige Therapeuten und ein Rehabilitationszentrum mit neurologischem Schwerpunkt im Gemeindegebiet. Das nächste Krankenhaus befindet sich ca. 10 km entfernt und hat auch eine akutgeriatrische Abteilung mit Tagesklinik.

Zielgruppe:
Die Zielgruppe fokussiert sich auf ältere zu Hause lebende Personen und pflegenden/betreuende An- und Zugehörige. Folgende Schwerpunkte wurden gesetzt:

  • Beratung bei guter Gesundheit
    Für Personen, die sich ihrem Alter entsprechend gesund und fit fühlen und selbst tätig werden möchten, um ihren Gesundheitszustand so lange als möglich zu erhalten.
  • Beratung bei bestehenden Gesundheitsproblemen
    Für Personen, mit einer bestehenden Erkrankung oder Beeinträchtigung, welche ihr alltägliches Krankheitserleben verbessern möchten.
  • Beratung für pflegenden Angehörige
    Für pflegende Angehörige, welche Belastungen wahrnehmen und sich eine Entlastung sowie eine Ansprechperson für ihre Anliegen wünschen.

Ziel:

  • Längerer Verbleib im eigenen zuhause
  • Förderung von Gesundheit, Lebensqualität, Wohlbefinden und Selbsthilfefähigkeit
  • Förderung der Gesundheitskompetenz durch Vorträge, Workshops und persönliche Beratung
  • Vernetzung regionaler Angebote zu Gesundheit, Pflege und Sozialem

Projektdurchführung:
Am Beginn des Projektes beschäftigten wir uns intensiv mit dem Aufbau einer Büroinfrastruktur, Öffentlichkeitsarbeit und Vernetzung mit den regionalen Netzwerkpartnern, um das Projekt bekannt zu machen und uns einen Überblick über die lokale Versorgungssituation zu verschaffen. Wir nahmen aktiv Kontakt zu Vereinen, Nahversorgern, Hausärzten, Therapeuten u.v.m. auf, stellten Projekt, Ziele und Angebot vor und informierten uns über deren Leistungen. Es wurden Visitenkarten, Folder, ein Postwurf und Texte in den Gemeindezeitungen gestaltet. Die intensive Vorbereitungszeit war nötig, um das Vertrauen der Netzwerkpartner zu gewinnen und das Angebot in der Bevölkerung bekannt zu machen. Im August 2022 konnten wir mit den ersten Beratungen und Hausbesuchen starten. 
In der Projektlaufzeit fanden eine Vielzahl an Beratungen (präventiv und situativ) in den Sprechstunden, den Büroräumlichkeiten und bei Klienten zu Hause statt. Es gab regelmäßig Vorträge und Workshops zu pflegerischen oder gesundheitsfördernden Themen, sowie Vernetzungstreffen mit den regionalen Netzwerkpartnern. Weiters wurden zwei große Gesundheitstage in Zusammenarbeit mit der Gesunden Gemeinde gestaltet. 
Es gab regelmäßige Jourfix Termine mit dem Projektteam zur Abstimmung und Projektsteuerung. Die Projektstrukturen wurden möglichst einfach gehalten, um dem Projekt eine größtmögliche Flexibilität, Entscheidungs- und Entschlussfähigkeit zu gewährleisten. Der Projektablaufplan wurde während der Projektlaufzeit geringfügig adaptiert und an die Bedarfe angepasst. Insgesamt kann festgehalten werden, dass das Projekt „Community Nursing“ von der Bevölkerung und den Netzwerkpartnern sehr gut an- und aufgenommen wurde und die Projektstrukturen sich bewährt haben.

Fazit

Wichtige Faktoren für eine erfolgreiche Projektumsetzung sind:

  • Engagierte, innovative Community Nurses
  • Sehr gute Netzwerkarbeit sowie eine gute Abgrenzung zu den bestehenden Angeboten
  • Politischer Rückhalt
  • Öffentlichkeitsarbeit sowie Aufbau einer guten Vertrauensbasis zur Bevölkerung

Mit dem innovativen Projekt „Community Nursing – Pflegevorsorge in Klosterneuburg“ stehen den Klosterneuburger Bürger:innen erstmals Community Nurses als zentrale Ansprechpersonen zur Verfügung.

Mehrere Community Nurses werden bis Ende 2024 eine Struktur in Klosterneuburg aufbauen, um besonders älteren Personen, aber auch Menschen mit Pflegebedarf bzw. drohenden Pflegebedarf und benachteiligte Bevölkerungsgruppen niederschwellige und bedarfsorientierte Pflegevorsorge, Angehörigenschulung und Beratungen zu ermöglichen.

Mit Hilfe von lokalen Kooperationspartnern und Netzwerken sollen für die Zielgruppe neue Möglichkeiten geschaffen werden und so eine ganzheitliche Stärkung der physischen und psychischen Gesundheit ermöglichen.

Kurzzusammenfassung des Projekts

Ausgangslage und Projektidee
Das Projekt Community Nursing Brunn wurde auf Grundlage des Gesundheitsdeterminanten-Ansatzes entwickelt, um die Gesundheitschancen der Bevölkerung durch gemeindenahe, niederschwellige Strukturen zu verbessern. Ziel ist es, älteren Menschen ab 75 Jahren, chronisch erkrankten Personen sowie pflegenden Zu- und Angehörigen frühzeitig bedarfsgerechte Unterstützung anzubieten. Dabei stehen Gesundheitsförderung, Prävention und soziale Teilhabe im Fokus. Die Community Nurses agieren als zentrale Ansprechpersonen vor Ort und stärken durch ihre Präsenz und Vernetzung die regionale Gesundheitsversorgung. Der gemeindeorientierte, aufsuchende Ansatz ermöglicht es, Menschen direkt in ihrer Lebenswelt zu erreichen und Versorgungslücken gezielt zu schließen.

Setting und regionale Besonderheiten
Brunn am Gebirge ist eine niederösterreichische Marktgemeinde im Wiener Umland mit rund 12.000 Einwohnerinnen. Die Gemeinde ist durch eine altersheterogene Bevölkerung, urban geprägte Infrastruktur und zugleich dörflich verwurzelte Sozialstrukturen gekennzeichnet. Während es zahlreiche Angebote für engagierte Bürgerinnen gibt, besteht zugleich Bedarf an individueller Begleitung für isolierte, hochaltrige oder belastete Menschen. Die enge Einbindung in die Gemeinde bringt wertvolle Chancen, erfordert aber auch eine behutsame Abstimmung mit bestehenden Strukturen. Persönliche Netzwerke und gewachsene Strukturen beeinflussen die Zusammenarbeit maßgeblich.

Zielgruppen und Zielsetzungen
Die primären Zielgruppen sind ältere Menschen ab 75 Jahren, Menschen mit chronischen Erkrankungen sowie pflegende Angehörige. Erweiterte Zielgruppen sind Familien mit Unterstützungsbedarf sowie relevante Stakeholder aus der Gemeinde. Ziel ist es, Gesundheitskompetenz zu stärken, die Selbstständigkeit zu fördern, frühzeitig Risiken zu erkennen und Angehörige zu entlasten. Die Community Nurse soll als Lotsin im System strukturell verankert werden und zur langfristigen Stabilisierung der regionalen Versorgungslandschaft beitragen.

Projektdurchführung - Aktivitäten und Methoden 

Seit Projektbeginn wurden vielfältige Maßnahmen umgesetzt: 

  • Präventive Hausbesuche, Einzelfallberatungen und Casemanagement
  • Wöchentliche Sprechstunde
  • Gesundheitsvorträge und ein regelmäßig stattfindender Angehörigenstammtisch
  • Präsenz bei gemeindebezogenen Veranstaltungen
  • Öffentlichkeitsarbeit
  • Kooperation und Vernetzung mit regionalen Stakeholdern

Die Arbeit fokussierte sich neben der Gesundheitsförderung auf sekundäre und tertiäre Prävention – etwa zur Vermeidung von Krankenhausaufenthalten, zur Stabilisierung nach Entlassungen oder zur Entlastung pflegender Angehöriger. Gesundheitsfördernde Angebote werden gut angenommen. Es bleibt jedoch wichtig, auch jene Personen zu erreichen, die bislang wenig Zugang zu Gesundheitswissen haben oder sich (noch) nicht aktiv mit ihrer Gesundheit auseinandersetzen können.

Strukturen und Rollenverteilung
Die Projektstruktur mit zwei Community Nurses in Teilzeit hat sich als effizient, flexibel und praxistauglich erwiesen. Die Aufgabenbereiche – darunter Beratung, Netzwerkkoordination, Wissensvermittlung und Projektorganisation – sind klar verteilt. Die Community Nurses werden als kompetente, vertrauenswürdige Anlaufstellen in der Region wahrgenommen und konnten sich gut etablieren. Die Rollenvielfalt wird durch die enge Zusammenarbeit im Team gestärkt und ermöglicht eine bedarfsgerechte Begleitung der Zielgruppen.

Erkenntnisse und Fazit
Die bisherigen Erfahrungen bestätigen, dass Community Nursing einen wirkungsvollen Beitrag zur gemeindenahen Gesundheitsförderung leistet. Besonders erfolgreich sind die persönliche Ansprache, die aufsuchende Arbeitsweise und die vertrauensvolle Begleitung im Alltag. Die Rolle der Community Nurse als Lotsin und Drehscheibe wird von Klient:innen wie auch Kooperationspartner:innen sehr geschätzt. Auch von politischer Seite erfährt das Projekt breite Zustimmung – parteiübergreifend sprechen sich Vertreter:innen für eine Fortführung aus.

Ausblick
Für eine nachhaltige Weiterführung braucht es vor allem stabile strukturelle und finanzielle Rahmenbedingungen. Die zugesagte Weiterfinanzierung durch das Land Niederösterreich für das Jahr 2025 schafft erste Planungssicherheit und unterstützt die Kontinuität der aufgebauten Strukturen. Perspektivisch soll die Rolle der Community Nurse noch stärker in kommunale Entscheidungs- und Planungsprozesse eingebunden werden. Ziel ist es, die Community Nurse langfristig als fixen Bestandteil der regionalen Versorgungslandschaft zu verankern – nicht als temporäres Projekt, sondern als dauerhafte und integrative Nahtstelle zwischen Gesundheit, Pflege und Soziales.

Mit dem Projekt „Community Nursing: Unterstützung für Young Carers“ wird ein gesellschaftliches Bewusstsein und die Enttabuisierung des Themas „Kinder und Jugendliche als pflegende Angehörige“ erreicht. Dies als Voraussetzung, dass pflegende Kinder wahrgenommen und als soziale Realität akzeptiert werden. In der Projektregion werden Maßnahmen gesetzt, um das Wohlergehen der pflegenden Kinder zu fördern und die Übernahme einer unangemessenen Pflegerolle zu verhindern. Die Community Nurse unterstützt Familien mit pflegenden Kindern mit wohnortnahen, familienorientierten und bedarfsgerechten Beratungs- und Hilfsangeboten.

Das Projekt stellt pflegende Kinder und Familien, in denen minderjährige Kinder nicht altersadäquate Sorgearbeit übernehmen, in den Mittelpunkt. Zur Erreichung der Ziele sind Schulen, Systempartner wie Ärzteschaft, Hauskrankenpflege sowie Beratungsstellen und Träger der Jugendarbeit miteinzubeziehen. Maßnahmen zur Sensibilisierung richten sich an die gesamte Bevölkerung.

Die Tätigkeitsbereiche des Projekts sind Sensibilisierung und Bewusstseinsbildung, Informationsarbeit zur Identifizierung von pflegenden Kindern und Kontaktaufnahme zu betroffenen Kindern, zielgruppenspezifische Unterstützungsangebote, Qualifizierung von involvierten Berufsgruppen und Vernetzung der Akteure auf Systemebene.

Da das Thema „Young Carers“ als Querschnittsthema von Sozial-, Familien-, Gesundheits- und Schulbereich zu verstehen ist, hat die Zusammenarbeit mit unterschiedlichen Akteuren eine besondere Bedeutung. So sind in die strategische Arbeit und operative Umsetzung alle fünf Gemeinden der Projektregion, die zwei Sozialsprengel und die drei Krankenpflegevereine einbezogen und strukturell im Projektteam verankert.

Kurzzusammenfassung des Projekts

Ausgangslage und Überlegungen zum Projekt: Es bedarf der Stärkung der Gesundheitskompetenz und Selbstmanagementfähigkeit sowie der Verhaltens- und Verhältnisprävention für Individuen und Gruppen. Durch den Einsatz proaktiver Kontaktaufnahmen, gezielter Beratung, Organisation und Koordination von Unterstützungs- und Entlastungsangeboten wirkt man gegen Einsamkeit und Überforderung.

Setting
Von 2001 bis 2022 hat die Kumberger Bevölkerung in der Altersgruppe 65 Jahre und älter um 80 Prozent zugenommen (vgl. Landesstatistik Stmk. Stichtag 25.11.2022). Im Besonderen ältere, nicht mobile Bürger sind von reduzierten Sozialkontakten, medizinisch/therapeutischen Versorgungen sowie präventiven Maßnahmen betroffen.

Zielgruppen
Bürger der Altersgruppe 70 Jahre und älter, im Speziellen alleinlebende ältere Menschen. Die erweiterte Zielgruppe sind die pflegenden und betreuenden Angehörigen. 
Zielsetzungen: Die CN soll sich als Ansprechpartnerin für alle Anliegen rund um die Themen Pflege, Betreuung und Gesundheit etablieren. Lücken im Bereich von niederschwelligen Unterstützungs- und Entlastungsangeboten sowie der Gesundheitsförderung und Prävention schließen und kommunale Netzwerke stärken. 7 Netzwerkaktivitäten pro Jahr und 3 Zusatzangebote bei Projektende sind abzuhalten. 30% der Bevölkerung 75+ und 50% der Alleinlebenden, der über 75-Jährigen sollen erreicht werden.

Aktivitäten und Methoden im zeitlichen Ablauf
Die Aktivitäten und Methoden erfolgten gemäß Projektplan. Installation und Bewerbung von Community Nursing sowie Beschaffung der Ausstattung samt Büro und E-Auto. Ab dem ersten Monat telefonische Beratungen und Sprechstunden einschließlich der Leistungsdokumentation. Eruierung der örtlichen Gegebenheiten, der Stakeholder und die Förderung der Zusammenarbeit. Durchführung von präventiven Hausbesuchen. Gemeindeaktivitäten, wie die Planung und Durchführung von Informationsveranstaltungen. Die Einführung neuer Angebote, wie den Pflegestammtisch oder der Treffpunkt 70+. Umfassende Evaluierung des Projektes. Die im Plan definierten Meilensteine: Einwohner:innen sind informiert, Einwohner:innen sind involviert, Pflegestammtisch und Senioren/-innencafe und die Weiterführung des CN als Regelangebot wurden erreicht.

Projektstrukturen und Projektrollenverteilung
Der Bürgermeister als Projektauftraggeber nahm die generelle Verantwortung der Projektumsetzung sowie eine steuernde und kontrollierende Funktion inne. Bis Oktober 2023 erfolgte die interne Projektleitung von der LPDL-Stv. des Österreichischen Roten Kreuzes Stmk. /Abteilung Pflege und Betreuung, ab November 2023 übernahm die CN diese Funktion. Die Projektsteuerungsgruppe setzte sich ursprünglich aus dem Bürgermeister der Marktgemeinde, der Pflegedirektion. der Abtlg. PuB im Österreichischen Roten Kreuz Stmk. und einer Bereichsleitung von Styria Vitalis zusammen. Nach dem Ausscheiden des Österreichischen Roten Kreuzes Stmk. wurden die Amtsleitung der Gemeinde und die CN in die Projektsteuerungsgruppe integriert. Für die Umsetzung des Projektes waren bis zu zwei CN zuständig. Eine Vertreterin von Styria Vitalis, eine Medizinerin, die Obfrau der Frauenbewegung sowie des Kulturkreises, der Obmann des steirischen Bauernbundes und des Seniorenbundes bildeten das externe Kooperationsteam.

Umgesetzte Vernetzungen und Kooperationen
In der Klientenbetreuung wurden Experten weiterempfohlen, hinzugezogen und bei Bedarf gemeinsame Klienten-Besprechungen abgehalten. 
Sturzpräventionskurse wurden in Kooperation mit der ÖGK 2023 und 2024 umgesetzt. 
Gemeinsam mit dem Kindergarten wurden generationsübergreifende Treffen veranstaltet. 
Der Tag der Gesundheit wurde 2023 und 2024 veranstaltet, zu dem Produktausstellungen von verschiedenen Gesundheitsdienstleistern erfolgten und Vorträge dargebracht wurden. 
Zum Treffpunkt 70+ und Pflegestammtisch wurden zum Teil weitere Akteure zur Zusammenarbeit eingeladen. 
Von Mitarbeitern des ÖRK-Rettungsdienstes wurden Erste Hilfe Schulungen angeboten. 
Die ortsansässige Notarin hielt Vorträge. 
Der Workshop Bewegen und Wahrnehmen wurde in Kooperation mit einer Mototherapeutin veranstaltet und mit einem Musiktherapeuten gab es ebenfalls Workshops. 
Der gemeinsame Mittagstisch erfolgte einmal monatlich in einem lokalen Gasthaus. 
Jährlich wurden zwei Stakeholder-Treffen veranstaltet, mit dem Ziel der Vorstellung des aktuellen Projektstandes, der Weiterentwicklungen von Community Nursing und Bildung weiterer Kooperationen. Alle genannten Veranstaltungen wurden von der CN organisiert und abgehalten bzw. dabei unterstützt.

Allfällige Abweichungen inkl. Begründung
Aufgrund mangelnder Teilnahme der Bevölkerung wurden die Workshops zur Thematik Pflege und Betreuung von Personen mit einer demenziellen Erkrankung und die generationsübergreifenden Treffen wieder eingestellt.

Resümee der Lernerfahrungen

Trotz anfänglicher Skepsis bezüglich vorherrschenden Bedarfs dieser Dienstleistung wurde dieser im Laufe der Jahre eindeutig nachgewiesen. Durch Einsatz des richtigen Teams, Geduld, Ausdauer, Freundlichkeit und Respekt ist Vieles erreichbar.