Stadtgemeinde Herzogenburg
Stadtgemeinde Herzogenburg
Kurzzusammenfassung des Projekts
Aktualisiertes Projektkonzept auf Basis der Projekterfahrung
Unser Projekt wurde 2022 gestartet, um die Gesundheitskompetenz älterer Menschen und deren Angehöriger durch niederschwellige, beratende Angebote zu stärken. Im Laufe der Umsetzung musste das Konzept mehrfach angepasst werden – insbesondere durch Rechtsfragen rund um Vergaberecht und Trägerwechsel sowie durch die Erkenntnis, dass der Aufbau tragfähiger Netzwerke deutlich mehr Zeit erfordert als ursprünglich angenommen. Die Erreichbarkeit der Zielgruppe erwies sich als herausfordernd, weshalb der Fokus stärker auf Informationsarbeit gelegt wurde.
Ausgangslage und Überlegungen zum Projekt
Ausgangspunkt war der gemeindeorientierte Ansatz zur Gesundheitsförderung für über 75-Jährige. Ziel war es, pflegerische Überforderung zu vermeiden und die Selbstständigkeit möglichst lange zu erhalten. Die Maßnahme verstand sich als Ergänzung zu bestehenden Diensten, nicht als Ersatz.
Setting (Projektregion)
Das Projekt konnte aufgrund eines Irrtums beim Förderantrag nicht im gesamten Gemeindegebiet, sondern nur in ausgewählten Katastralgemeinden durchgeführt werden. Diese geografische Einschränkung stellte eine kommunikationspolitische Herausforderung dar. Die Region ist strukturell durch eine ältere Bevölkerung geprägt, was das Projektkonzept ideal ergänzt.
Zielgruppe(n)
Primär: Menschen über 75 Jahre und deren Angehörige. Erweitert: Personen über 65 Jahre, pflegende Angehörige und Personen mit besonderen Bedürfnissen. Tatsächlich konnten auch jüngere Klient:innen (ab 50+) erreicht werden, insbesondere durch Workshops und Einzelberatungen.
Zielsetzungen
Ziele waren u. a.: - Steigerung von Wohlbefinden (körperlich, geistig, sozial) - Verbesserung der Gesundheitskompetenz - Stärkung der Selbstbefähigung - Etablierung einer niederschwelligen Anlaufstelle im lokalen Gesundheitssystem
Projektdurchführung:
Aktivitäten und Methoden - Hausbesuche, Sprechstunden, telefonische Beratung - Informationsveranstaltungen (2023: 3 Vorträge, 1 Workshop / 2024: 6 Vorträge, 2 Workshops) - Öffentlichkeitsarbeit: Infofolder, Artikel in den NÖ Nachrichten (NÖN) und der Gemeindezeitung, Onlinekanäle, Infostände - Geburtstags- und Jubiläumskarten mit CN-Informationen - Empfehlungsscheine für Hausärzte - Verstärkte persönliche Ansprache auf Gemeinde-Events
Projektstrukturen und Rollenverteilung
Die Trennung zwischen Projektsteuerungsgruppe (strategisch) und Projektteam (operativ) hat sich bewährt. Personelle Änderungen wurden strukturiert integriert.
Vernetzungen und Kooperationen
Erfolgreiche Kooperationen mit einzelnen lokalen Vereinen, Banken, Schulen, Apotheke, Gemeindeverwaltung etc. – jedoch auch vereinzelte Zurückhaltung von manchen Vereinen.
Abweichungen vom Plan
Start mit Klient:innenkontakt erst ab Februar 2023 - Evaluierungs-intervall von halbjährlich auf jährlich reduziert - Reduzierte Zielerreichung: 2024 wurden 66 Klient:innen in 109 Kontakten betreut – deutlich mehr als 2023, aber noch unter den ursprünglichen Erwartungen
Fazit – Resümee der Lernerfahrungen
Öffentlichkeitsarbeit ist essenziell, aber aufwendig - Vertrauen muss über Zeit aufgebaut werden - Kostenlosigkeit ist entscheidend für niederschwellige Zugänge - Projekte dieser Art benötigen längere Laufzeiten, um nachhaltig Wirkung zu entfalten.