Marktgemeinde Altmünster
Sozialberatungsgemeinschaft Altmünster/Traunkirchen
Kurzzusammenfassung des Projekts
Ausgangslage:
Lt. Regionalprofil der Gesundheit Österreich GmbH (GÖG) vom Juli 2022 wird die Zahl der Einwohner, ab 65 Jahren, im Bezirk Gmunden von 2020 bis 2030 um 26,4 % (Altmünster + Traunkirchen 26,2 %) ansteigen, bei annährend gleichbleibender Gesamtbevölkerungszahl. Das bedeutet, es kommt zu einer Verschiebung der Altersstruktur innerhalb der Bevölkerung, hin zu einer älteren Gesellschaft.
Setting:
Die Projektregion ist ländlich geprägt und besteht aus zwei Gemeinden mit 4 Ortsteilen. In den Ortskernen gibt es eine gute Anbindung an öffentliche Verkehrsmittel. Es gibt aber auch viele dezentrale, sehr abgelegene Wohnregionen mit wenig oder keiner Anbindung ans öffentliche Verkehrsnetz.
In allen Ortsteilen gibt es ein sehr aktives Vereinswesen (Senioren-, Pensionisten- sowie Goldhaubengruppen, Sportvereine und vieles mehr). Die medizinische Grundversorgung ist mit fünf Hausärzten und mehreren Fachärzten gut abgedeckt. Außerdem gibt es mehrere Gesundheitszentren, selbständige Therapeuten und ein Rehabilitationszentrum mit neurologischem Schwerpunkt im Gemeindegebiet. Das nächste Krankenhaus befindet sich ca. 10 km entfernt und hat auch eine akutgeriatrische Abteilung mit Tagesklinik.
Zielgruppe:
Die Zielgruppe fokussiert sich auf ältere zu Hause lebende Personen und pflegenden/betreuende An- und Zugehörige. Folgende Schwerpunkte wurden gesetzt:
- Beratung bei guter Gesundheit
Für Personen, die sich ihrem Alter entsprechend gesund und fit fühlen und selbst tätig werden möchten, um ihren Gesundheitszustand so lange als möglich zu erhalten. - Beratung bei bestehenden Gesundheitsproblemen
Für Personen, mit einer bestehenden Erkrankung oder Beeinträchtigung, welche ihr alltägliches Krankheitserleben verbessern möchten. - Beratung für pflegenden Angehörige
Für pflegende Angehörige, welche Belastungen wahrnehmen und sich eine Entlastung sowie eine Ansprechperson für ihre Anliegen wünschen.
Ziel:
- Längerer Verbleib im eigenen zuhause
- Förderung von Gesundheit, Lebensqualität, Wohlbefinden und Selbsthilfefähigkeit
- Förderung der Gesundheitskompetenz durch Vorträge, Workshops und persönliche Beratung
- Vernetzung regionaler Angebote zu Gesundheit, Pflege und Sozialem
Projektdurchführung:
Am Beginn des Projektes beschäftigten wir uns intensiv mit dem Aufbau einer Büroinfrastruktur, Öffentlichkeitsarbeit und Vernetzung mit den regionalen Netzwerkpartnern, um das Projekt bekannt zu machen und uns einen Überblick über die lokale Versorgungssituation zu verschaffen. Wir nahmen aktiv Kontakt zu Vereinen, Nahversorgern, Hausärzten, Therapeuten u.v.m. auf, stellten Projekt, Ziele und Angebot vor und informierten uns über deren Leistungen. Es wurden Visitenkarten, Folder, ein Postwurf und Texte in den Gemeindezeitungen gestaltet. Die intensive Vorbereitungszeit war nötig, um das Vertrauen der Netzwerkpartner zu gewinnen und das Angebot in der Bevölkerung bekannt zu machen. Im August 2022 konnten wir mit den ersten Beratungen und Hausbesuchen starten.
In der Projektlaufzeit fanden eine Vielzahl an Beratungen (präventiv und situativ) in den Sprechstunden, den Büroräumlichkeiten und bei Klienten zu Hause statt. Es gab regelmäßig Vorträge und Workshops zu pflegerischen oder gesundheitsfördernden Themen, sowie Vernetzungstreffen mit den regionalen Netzwerkpartnern. Weiters wurden zwei große Gesundheitstage in Zusammenarbeit mit der Gesunden Gemeinde gestaltet.
Es gab regelmäßige Jourfix Termine mit dem Projektteam zur Abstimmung und Projektsteuerung. Die Projektstrukturen wurden möglichst einfach gehalten, um dem Projekt eine größtmögliche Flexibilität, Entscheidungs- und Entschlussfähigkeit zu gewährleisten. Der Projektablaufplan wurde während der Projektlaufzeit geringfügig adaptiert und an die Bedarfe angepasst. Insgesamt kann festgehalten werden, dass das Projekt „Community Nursing“ von der Bevölkerung und den Netzwerkpartnern sehr gut an- und aufgenommen wurde und die Projektstrukturen sich bewährt haben.
Fazit
Wichtige Faktoren für eine erfolgreiche Projektumsetzung sind:
- Engagierte, innovative Community Nurses
- Sehr gute Netzwerkarbeit sowie eine gute Abgrenzung zu den bestehenden Angeboten
- Politischer Rückhalt
- Öffentlichkeitsarbeit sowie Aufbau einer guten Vertrauensbasis zur Bevölkerung