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Umsetzende Organisation(en)
Region
Sozialhilfeverband Wolfsberg
Kärnten
Gemeinde Frantschach St. Gertraud
t. Georgen
Gemeinde Lavamünd

Community Nursing - Sozialhilfeverband Wolfsberg

Kurzzusammenfassung des Projekts

Der Bezirk Wolfsberg liegt im Osten von Kärnten an der Grenze zur Steiermark. Zur Stärke der drei Gemeinden zählen die vielen Initiativen zur Wirtschaftsentwicklung, die hohe Kooperationsbereitschaft, regionale Lebensmittel, Industrie, Gewerbe, Holz und Maschinenbau und moderater Tourismus. Eine besondere Herausforderung für die Gemeinden ist das Fortschreiten der demografischen Alterung, der Geburtenrückgang und die Abwanderung von jungen Menschen in Ballungszentren. Charakteristisch für die Landgemeinden ist deren weitflächige und hügelige Landschaft und die damit verbundenen Schwierigkeiten in der Mobilität und der Erreichbarkeit von Gesundheitseinrichtungen. Durch leerstehende Geschäftsflächen in den Ortszentren ist die Nahversorgung regional sehr beeinträchtigt. Die Überalterung der Bevölkerung geht auch mit einer hohen Zahl an Ein-Personen-Haushalten einher.

In Frantschach-St. Gertraud waren von 2.516 Bürger*innen (Stand 01/2021) 349 Personen über 75jährig, wovon 118 Personen in Ein-Personen-Haushalten leben.

In Lavamünd sind von 2.871 Bürger*innen 307 Personen über 75jährig, wovon 129 in Ein-Personen-Haushalten leben und in St. Georgen sind von 1.993 Bürger*innen 171 über 75jährig, wovon 74 in 1-Personen-Haushalten leben. *) Die Angaben zu den Ein-Personen-Haushalten stammen aus dem Jahr 2019.

Ausgehend davon ergab sich die für das Projekt passende Zielgruppe, die serviciert und erreicht werden sollte.

Die Zielgruppe sah sich mit folgenden Problemlagen konfrontiert:

  • zunehmende gesundheitliche Beeinträchtigungen, zunehmende Immobilität, Isolation durch häusliche Pflege- und Betreuungstätigkeiten, 
  • Vereinsamung durch den Wegfall von Mehr-Generationenhaushalten und die Zunahme von Ein-Personen-Haushalten, 
  • mangelndes Wissen über gesundheitsfördernde Maßnahmen, Angebote und Leistungen, mangelnde Barrierefreiheit der Wohnsituation etc. 
  • die Förderung der Gesundheitskompetenz der Zielgruppe 
  • eine frühzeitige (im Idealfall präventive) Unterstützung gemäß ihren Bedarfen in administrativen, sozialen, betreuungstechnischen, finanziellen, gesundheitlichen und pflegerischen Bereichen 
  • eine frühzeitige Wahrnehmung der Bedarfsentwicklung durch Monitoring 
  • die Wahrung des Autonomiegrades durch Unterstützung beim Verbleiben in den privaten Wohneinheiten und der Verhinderung/Verzögerung eines Heimeintritts
  • eine Unterstützung und Entlastung von pflegenden/betreuenden Angehörigen 
  • die Vernetzung der einzelnen Gesundheits-, Pflege- und Betreuungsangebote

Außerdem fühlen sich Angehörige oft mit der häuslichen Pflege- und Betreuungssituation überfordert. Das Hinzuziehen von Hilfen scheitert mitunter am administrativen Aufwand. Sehr oft erfolgt durch Überforderung und/oder mangelnde Unterstützung ein übereilter Heimeintritt. Gemeindeämter sind wichtige Anlaufstellen. Jedoch bieten sie Unterstützung nur im Amt an. Der Einsatz CN begründete sich aus den beschriebenen Problemlagen.

Ziele die durch die Tätigkeit der CN verfolgt wurden
Die Aufgabe der CN war es, im kommunalen Setting mittels präventiver Hausbesuche die gesundheitlichen, pflegerischen und sozialen Bedarfe der 75+jährigen Gemeindebürger*innen und der pflegenden Angehörigen zu erheben und Maßnahmen abgestimmt auf die ermittelten Bedarfe, sowohl für Einzelpersonen im Einzelsetting als auch für die Zielgruppe, anlässlich von Veranstaltungen wie Gesundheitstagen, Vorträgen, Workshops etc. umzusetzen.

Damit wurden im Projektzeitraum folgende Ziele verfolgt: 

  • die Förderung der Gesundheitskompetenz der Zielgruppe 
  • eine frühzeitige (im Idealfall präventive) Unterstützung gemäß ihren Bedarfen in administrativen, sozialen, betreuungstechnischen, finanziellen, gesundheitlichen und pflegerischen Bereichen 
  • eine frühzeitige Wahrnehmung der Bedarfsentwicklung durch Monitoring 
  • die Wahrung des Autonomiegrades durch Unterstützung beim Verbleiben in den privaten Wohneinheiten und der Verhinderung/Verzögerung eines Heimeintritts
  • eine Unterstützung und Entlastung von pflegenden/betreuenden Angehörigen 
  • die Vernetzung der einzelnen Gesundheits-, Pflege- und Betreuungsangebote

Die Community Nurses kooperierten im gesamten Projektverlauf mit dem Land Kärnten im Rahmen der Pflegenahversorgung, den Kommunal- und Bezirksverwaltungsbehörden, insbesondere den Gesundheits-, Pflege- und Sozialberatungsstellen, den Sozialhilfeverbänden sowie den Leistungserbringern im Bereich Gesundheit, Pflege und Soziales.

Durch die Tätigkeit der CN konnten Verbesserungen in all diesen Bereichen erzielt werden:

  1. Die Bürger*innen sollen in ihren Bedarfen wahrnehmen und bestmöglichunterstützt werden.
  2. Gesundheitsbezogene Interventionen sollen sich maßgeblich auf den Erhalt der Gesundheit und der Verzögerung von Pflegebedürftigkeit auswirken. 
  3. Grundsätzlich sollte nach Ablauf der Projektphase die Community Nurse weiterhin den Bürger*innen in den Projektgemeinden zur Verfügung stehen.

Diese Ziele konnten durch folgende Maßnahmen seitens der beschäftigten CN´s gut verfolgt und erreicht werden:

  • Erkennen von Gesundheitsgefährdung durch Monitoring
  • Hilfestellung bei administrativen Angelegenheiten
  • Feststellen eines Pflegebedarfes und Organisation eines Pflegedienstes
  • Entlastung der Angehörigen und Anleitung zum Gesundheitshandeln (75+ und Angehörige) zur Stärkung der Gesundheitskompetenz.
  • Die Kooperation mit allen Netzwerkpartnern sowie mit den in die Pflegenahversorgung involvierten Behörden.

Im Bereich der Rollenverteilung und der Projektstrukturen kam es zu keinen Änderungen, ebenso konnte der zeitliche Ablaufplan gut eingehalten werden.

Resümee

Insgesamt kann auf ein äußerst erfolgreich implementiertes Projekt des zurückgeblickt werden. Es konnte eine Vielzahl der Personen aus der Zielgruppe erreicht werden. Dennoch ist zu bemerken, dass die präventiven Kontakte, eher auf die Intervention der CN´s zurückzuführen sind. Die Zielgruppe selbst, meldet sich meist erst zu spät, um an Information und Beratung im Vorfeld zu kommen. Im Rahmen des Projektes konnten eine Vielzahl an Veranstaltungen und persönlichen Kontakten veranstaltet und erreicht werden.

Besonders positiv ist die Weiterführung des Projektes in der Pilotregion, da es zu einer gemeinsamen Kooperation mit der Pflegenahversorgung des Landes Kärnten und den in die Pflegenahversorgung involvierten Behörden gekommen ist. Somit kann die Zielgruppe wie gewohnt weiterhin serviciert werden und es kommt zu keinen Beratungs- und Betreuungslücken. Dies wird in der Region von der Zielgruppe und den Gesundheitsanbietern und Ärzten als sehr positiv empfunden.