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Umsetzende Organisation(en)

Gemeinde Stattegg

Kontakt-E-Mail
k.gamse@stattegg.gv.at
Vorname Ansprechperson
Dr. Klaus
Nachname Ansprechperson
Gamse
Region
Steiermark
Gemeinde Stattegg

Gemeinde Stattegg

Kurzzusammenfassung des Projekts

Das vorliegende Gesundheitsförderungsprojekt hatte das Ziel, durch den gezielten Einsatz von Community Nursing (CN) präventive Maßnahmen in strukturschwachen, ländlichen Gemeinden nachhaltig zu verankern. Im Zentrum stand die Gemeinde Stattegg mit 3.033 Einwohner:innen (1.487 Männer, 1.546 Frauen), die laut Landesstatistik Steiermark (01/2024) in der Altersgruppe 65+ zwischen 2001 und 2022 ein Wachstum von 116,3 % verzeichnete. Die berg- und talgeprägte Topografie erschwert dort den Zugang zu öffentlichem Verkehr sowie zu medizinischer und therapeutischer Grundversorgung – insbesondere bei schlechter Witterung – und stellt eine Herausforderung für eine gleichwertige Gesundheitsversorgung dar.

Im Sinne des Determinantenansatzes der Gesundheitsförderung adressierte das Projekt nicht nur individuelles Verhalten, sondern auch soziale, ökologische und strukturelle Rahmenbedingungen, die gesundheitliche Chancengleichheit maßgeblich beeinflussen. Frühzeitige, aufsuchende und niederschwellige Maßnahmen durch Community Nurses sollten dazu beitragen, gesundheitliche Risiken rechtzeitig zu erkennen, Verschlechterungen zu verhindern und die Bevölkerung zu einem selbstbestimmten, gesundheitsbewussten Alltag zu befähigen.

Im Projektverlauf wurde eine gemeindenahe Gesundheitsversorgung etabliert, die allen Bürger:innen offenstand – unabhängig von Alter oder Gesundheitsstatus. Im Mittelpunkt standen primär ältere Menschen, chronisch kranke Personen sowie Familien mit Kindern. Erweiterte Zielgruppen wie Schulen und lokale Gemeinschaften wurden aktiv eingebunden, um präventive Maßnahmen nachhaltig in der Gemeinde zu verankern. Ziele waren die Stärkung der Gesundheitskompetenz, die Integration von Prävention in den Alltag sowie eine langfristige Verbesserung der Lebensqualität. Durch den aufsuchenden Einsatz von CNs, die medizinische, soziale und gesundheitsfördernde Angebote kombinierten, konnte eine individuelle, bedarfsorientierte Versorgung umgesetzt werden. Die enge Zusammenarbeit mit lokalen Akteur:innen förderte den Aufbau tragfähiger Strukturen und legte die Basis für eine dauerhafte Verankerung von Community Nursing im ländlichen Raum. Im Zeitraum 2022–2024 wurden zahlreiche Aktivitäten umgesetzt: präventive Hausbesuche, Workshops, Vorträge sowie Gesundheitsaktionen wie Erste-Hilfe-Kurse, Demenzprophylaxe oder Schulprogramme. Ein besonderes Highlight war die Gesundheitsmesse im Oktober 2024, die eine breite Öffentlichkeit erreichte.

Zwei Community Nurses setzten das Projekt im Umfang eines Vollzeitäquivalents um. Politische Entscheidungsträger:innen sowie regionale Gesundheitsanbieter waren laufend in Planung und Umsetzung eingebunden. Die enge Kooperation mit der Gemeinde und lokalen Institutionen erwies sich als zentraler Erfolgsfaktor. Darüber hinaus wurden umfassende Kooperationen mit Gesundheitsdienstleistern aufgebaut, wodurch zusätzliche Ressourcen und fachliche Expertise verfügbar wurden. Besonders in settingspezifischen Bereichen wie dem Seniorenbund, betreutem Wohnen und Schulen konnte so gezielt Gesundheitsförderung betrieben werden. Die Unterstützung durch lokale Gesundheitsanbieter und politische Vertreter:innen innerhalb der Gemeinde trug wesentlich zur Sichtbarkeit und Akzeptanz des Projekts bei.

Die überregionale politische Unterstützung gestaltete sich hingegen herausfordernder, was die Weiterentwicklung erschwerte. Dennoch konnten nachweislich deutliche Fortschritte in der Gesundheitskompetenz auf Gemeindeebene erzielt werden. Das Projekt zeigte insgesamt, wie wirkungsvoll Community Nursing zur Prävention und Gesundheitsförderung in ländlichen Räumen beitragen kann. Die Integration der präventiven Hausbesuche in den Alltag der Bürger:innen, die niederschwellige Zugänglichkeit sowie die enge Vernetzung mit lokalen Partner:innen führten zu einem spürbaren Bewusstseinswandel hin zu mehr Eigenverantwortung für Gesundheit. Auch die Einbindung von Schulen bewirkte eine langfristige Verankerung gesundheitsförderlicher Strukturen. Dranbleiben am Menschen und Hartnäckigkeit in der Sache, zum Wohle der Klient:Innen stärkt das Projekt und fördert auch in Zukunft Vertrauen und Sicherheit!

Für die Zukunft ist eine Fortsetzung des etablierten Projekts geplant, mit dem Ziel, Community Nursing dauerhaft in den lokalen Gesundheitsstrukturen zu verankern.