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Tirol
Innsbruck
Soziale Dienste

Innsbrucker Soziale Dienste

Kurzzusammenfassung des Projekts

Arzl-Dorf und Mühlau sind Stadtteile, die sich im Westen von Innsbruck befinden. Sie haben dörflichen Charakter, sind ländlich gelegen und zeichnen sich unter anderem durch ihre naturnahe und ruhige Lage, sowie durch ihre gute Anbindung an die Stadt aus. Der Stadtteil Mühlau zählt 5597 Einwohner/innen, wobei 1041 von ihnen über 75 Jahre alt sind.  Arzl-Dorf zählt 1757 Einwohner/innen, wobei 411 davon über 75 sind. Das Durchschnittsalter liegt in den beiden Stadtteilen etwas höher als im städtischen Zentrum. Die Bevölkerung setzt sich vor allem aus Familien und Pensionist/innen zusammen. Viele Bewohner/innen gehören der mittelständischen bis oberen Mittelschicht an. Der Anteil an Bewohner/innen mit Migrationshintergrund ist in den beiden Stadtteilen relativ gering im Vergleich zu anderen Stadtteilen in Innsbruck. Der höhere Anteil an älteren Menschen erfordert einen stärkeren Fokus auf die Förderung von barrierefreiem Wohnen, seniorengerechten Einrichtungen sowie dem Ausbau von Versorgungsstrukturen, wie Arztpraxen im Sinne der Primärversorgung.
Als Zielgruppe dieses Projekts wurden pflegende Angehörige definiert. Als untergeordnete Zielgruppe galten ältere und hochbetagte Menschen in der Projektregion. Ziel des Projekts war es pflegende Angehörige soweit zu stärken, dass eine bestmögliche Versorgung zuhause möglich ist. Ebenso galt es die Gesundheitskompetenz der Senior/innen zu stärken.

In den ersten Projektwochen im April 2022 stand das Erheben der bereits bestehenden Versorgungslandschaft sowie das Vernetzen mit Stakeholdern in der Projektregion im Vordergrund. Beginnend mit Anfang Mai fand einmal wöchentlich die Sprechstunde im Stadtteiltreff in Mühlau statt. Diese wurde jedoch aufgrund des geringen Zulaufs im Oktober 2023 eingestellt. Darauf folgte eine Postwurfsendung, Presseaussendung mit Medienbericht, Flyer und Plakate wurden platziert, sowie zwei Informationsabende zum Projekt in Arzl und Mühlau (jeweils ohne Teilnehmer). Erste Hausbesuche, bei denen die Gesundheitskompetenz der Klient/innen gefördert wurde, wurden ab Ende Mai durchgeführt. Es wurden Berichte zum Projekt im Stadtmagazin, Stadtteilmagazin, Weekendmagazin sowie der Tiroler Tageszeitung geschalten. Im Rahmen des Seniorentreffs in Mühlau wurden folgende Veranstaltungen gemeinsam mit der zuständigen Sozialarbeiterin organisiert: Sturzprophylaxe und Gangsicherheit, Humor im Alter, Seniorentanz, Ernährung im Alter sowie Erwachsenenschutzgesetz und Patientenverfügung. Darüber hinaus wurden die Senior/innen im Zuge des Seniorentreffs auf den präventiven Hausbesuch aufmerksam gemacht. Ebenso war ein generationsübergreifender Austausch mit den Senior/innen des Pfarrtreffs Arzl und der Volksschule Arzl geplant, welcher leider von Seiten der Volksschule abgesagt wurde.

Seit Anfang 2023 haben wir an den Vernetzungstreffen „demenzfreundliche Stadt Innsbruck“ teilgenommen. Im März 2023 fand im Landhaus ein Austausch mit Landesrätin Cornelia Hagele statt, im April dann mit Vizebürgermeister Johannes Anzengruber. Ebenso fanden Vernetzungstreffen mit LIV Care Management, den Memory Nurses der Klinik Innsbruck und den Sozialarbeitern der ISD statt. Die Zusammenarbeit mit diesen Institutionen funktionierte gut, hier ergaben sich immer wieder Kontakte zu Klient/innen. Weniger gut funktionierte hingegen die Zusammenarbeit mit den Hausärzten, diese legten zwar Flyer in ihren Praxen auf, jedoch erfolgten keine Zuweisungen.

Nach Absprache mit dem Community Nursing Team der GÖG wurde aufgrund des geringen Zulaufs in der Projektregion Mühlau im Januar 2024 die Projektregion aufs Olympische Dorf erweitert und das Projekt in Mühlau reduziert. Das Olympische Dorf zählt 5131 Einwohner/innen, wovon 1662 über 75 Jahre alt sind, somit handelt es sich um den Stadtteil mit den meisten Senior/innen in Innsbruck. Im Olympischen Dorf fand ebenso eine Vernetzung mit Stakeholdern statt, Flyer sowie Plakate wurden platziert und eine Postwurfsendung organisiert. Das Projekt wurde Senior/innen beim Tag der Nachbarschaft im Olympischen Dorf vorgestellt. Zudem wurde ein Beitrag über Community Nursing in der Stadtteilzeitung Olympisches Dorf veröffentlicht. Des Weiteren war eine Teilnahme beim Stadtteilfest mit Gesundheitsstraße im Wohnheim Olympisches Dorf geplant, welches jedoch leider ohne Ersatztermin abgesagt wurde.

Fazit

Es hat mir große Freude bereitet Teil vom Projekt Community Nursing in Arzl und Mühlau gewesen zu sein. In dieser Zeit konnte ich wesentliche Lernerfahrungen in den Bereichen Beratung, Organisation, Öffentlichkeitsarbeit, Vernetzung sowie Koordination mitnehmen. Die Gesundheitskompetenz von Senior/innen konnte gestärkt und pflegende Angehörige in ihrem Alltag entlastet werden. Damit noch mehr Klient/innen erreicht werden hätten können, wäre eine bessere Eingliederung in bereits bestehende Strukturen, sowie eine engere Zusammenarbeit mit wichtigen Stakeholdern der Projektregion, wie den Hausärzten und der Pfarre essentiell gewesen.