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ARGE - Community Nursing Waldviertler Kernland

Kurzzusammenfassung des Projekts

Das Projekt „Mit Community Nurses Pflege.fit – Gesundheit fördern, Pflege sichern im Waldviertel“ wurde initiiert, um die Gesundheitsförderung und Pflegeversorgung in 13 Gemeinden zu verbessern. Aufbauend auf einem Gesundheitsdeterminanten-Ansatz adressiert es die Auswirkungen des demografischen Wandels. Die Community Nurses (CN) leisten aufsuchende Gesundheitsberatung, individuelle Gesundheitsbegleitung und stärken die kommunale Vernetzung. Das Projekt hat sich als Modell etabliert und wird 2025 weitergeführt (Neue Projektträgerschaft und mehr Gemeinden).

Aktualisiertes Projektkonzept auf Basis der Projekterfahrung

Ausgangslage und Überlegungen zum Projekt (Gesundheitsdeterminanten-Ansatz)
Ausgangspunkt war die zunehmende Alterung der Bevölkerung im Waldviertel, verbunden mit steigender Pflegebedürftigkeit. Insbesondere die ländlichen Gemeinden sind von Mobilitätseinschränkungen und der herausfordernden pflegerischen Versorgung betroffen. Das Projekt setzt auf den Gesundheitsdeterminanten-Ansatz und verfolgt das Ziel, gesundheitliche Chancen durch aufsuchende Beratung, Gesundheitskompetenzförderung und soziale Unterstützung zu verbessern.
Setting
Das Projekt wurde interkommunal im Team umgesetzt: Die Projektregion zeichnet sich durch eine ländlich-zersiedelte Struktur, eine überdurchschnittlich alte Bevölkerung und eingeschränkte Mobilität aus. Die geografische Streuung und die Vielfalt der Projektgemeinden stellten besondere Anforderungen an Flexibilität und Mobilität der CN.

Zielgruppe(n)
Die primäre Zielgruppe: Menschen ab 75 Jahren und deren Angehörige. Der Fokus liegt auf der Erkennung und der Begleitung bei gesundheitlichen Problemstellungen und Risiken sowie auf der Förderung präventiver Maßnahmen. Pflegende Angehörige sind angesprochen und Menschen, die gerade aus dem Erwerbsleben ausgeschieden sind (65plus). Partner: Gemeinden, Gesundheitsdienste, Kliniken, PBZ, Ärzt:innen u. regionale Initiativen (NH Plus, Tut gut, Rotes Kreuz, Seniorenorg. u.v.m.)

Zielsetzungen
Präventive Hausbesuche und individuelle Gesundheitsbegleitung als neue, akzeptierte Dienstleistungen zu etablieren, die Gesundheitskompetenz zu stärken und zur Systementlastung beizutragen. CN als Bestandteil der Gesundheitslandschaft strukturell zu verankern und eine nachhaltige Integration in die entstehende Gesundheitsregion Waldviertel sicherzustellen.

Projektdurchführung

Aktivitäten und Methoden im zeitlichen Ablauf
Nach dem Projektstart wurde das Team von 6 VZÄ aufgebaut und erste Hausbesuche umgesetzt. 2023 lag der Schwerpunkt auf der Konsolidierung, Öffentlichkeitsarbeit und Netzwerkarbeit. 2024 wurde das Projekt nachhaltig verankert und die Integration in regionale Strukturen forciert sowie drei Kernprodukte (Hausbesuche) vertieft. Die wichtigsten Leistungen: Einzelberatungen, präventive Hausbesuche, Vorträge, Netzwerkaufbau sowie individ. Begleitung vulnerabler Gruppen.
Projektstrukturen und Projektrollenverteilung
Der Träger ARGE Pflege.Challenge Waldviertel agiert in enger Abstimmung mit einem Kernteam bestehend aus Projektleitung, Administration und koordinierender CN. In jeder Gemeinde gibt es lokale Projektverantwortliche (Bgm, Vzbgm). Die CN arbeiten eigenverantwortlich und in Abstimmung miteinander. Steuerungsteams u. Arbeitsgruppen sorgen für Strategie und Qualitätssicherung.

Umgesetzte Vernetzungen und Kooperationen
Das Projekt kooperiert mit Ärzt:innen, mobilen Diensten, Landeskliniken, Pflege- und Betreu-ungszentren sowie mit anderen Projekten. Besonders hervorzuheben ist die Mitarbeit an der Initiative Gesundheitsregion Waldviertel sowie das Engagement zur Etablierung der CN in NÖ.

Allfällige Abweichungen inkl. Begründung
Aufgrund inflationsbedingter Personalkostensteigerungen wurden geplante Angebote wie Telehealth-Projekte aufgeschoben. Auch war der Projektverlauf durch Unsicherheiten betreffend Weiterführung geprägt, was sich auf Teamstabilität & Finanzierung auswirkte. Dennoch wurde die Grundstruktur stabil gehalten und die Nachfrage nach Kernleistungen gesteigert.

Fazit

Das Projekt hat seine Ziele trotz finanzieller und struktureller Herausforderungen weitgehend erreicht. Die CN sind anerkannte Ansprechpartnerinnen in den Gemeinden und leisten einen wertvollen Beitrag zur Gesundheitsförderung, -beratung und Pflegekoordination vor Ort. Die nachhaltige Einbettung in kommunale Struktur sowie in die Gesundheitsregion Waldviertel bezeugen die Verankerung und das Zukunftspotenzial.

Resümee der Lernerfahrungen
Erfolgsfaktoren sind die konsequente Verankerung auf Gemeindeebene bei gleichzeitig enger regionaler Vernetzung und Trägerschaft. Herausfordernd bleibt die Ansprache im Bereich Prävention, da viele Menschen Leistungen erst bei akutem Bedarf wahrnehmen. Die Erfahrungen bestätigen, dass CN ein tragfähiges Modell zur Sicherung der Gesundheitsversorgung im ländlichen Raum darstellt, vorausgesetzt, es werden stabile Rahmenbedingungen geschaffen und es bleibt keine isolierte Aktivität, sondern Community Nursing wird in die regionale Gesundheitsstruktur eingebunden.