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Umsetzende Organisation(en)
Region
Schattendorf
Loipersbach
Baumgarten
Burgenland

Pilotprojekt Community Nurse Schattendorf-Loipersbach-Baumgarten (CN SLB)

Kurzzusammenfassung des Projekts

In der Pilotregion lag der Schwerpunkt einerseits auf gesundheitsfördernden Maßnahmen, die Selbsthilfe und Autonomie zu stärken, um älteren Menschen ein möglichst langes und selbstbestimmtes Leben in den eigenen vier Wänden zu ermöglichen. Andererseits wurde gezielt die soziale Isolation älterer Personen adressiert. Eine zentrale Maßnahme waren präventive Hausbesuche, die nicht nur der Weitergabe von Informationen und Gesundheitsbildung dienten, sondern auch der frühzeitigen Erkennung und Vorbeugung von Pflege- oder Betreuungsbedarf sowie der Förderung des kommunikativen Austauschs. Ziel dieser Besuche war es, durch rechtzeitige Intervention eine Verschlechterung des Gesundheitszustands zu verhindern und die Lebensqualität der Betroffenen nachhaltig zu verbessern.
Das Pilotprojekt umfasst drei Gemeinden (Schattendorf, Loipersbach, Baumgarten) mit insgesamt etwa 4.700 Einwohner: innen, von denen rund 550 Personen über 75 Jahre alt sind. Durch niederschwellige Angebote, insbesondere in den Bereichen Beratung zu Pflege- und Betreuungsfragen, konnten alle Gemeindemitglieder von den Leistungen profitieren. Diese wohnortnahen Angebote erwiesen sich insbesondere für ältere oder immobilitätseingeschränkte Menschen sowie für pflegende Angehörige als wertvoll. Zielgruppen des Projekts sind ältere, zu Hause lebende Menschen, pflege- und betreuungsbedürftige Personen, pflegen-de/betreuende Angehörige sowie die allgemeine Bevölkerung der Gemeinden, unabhängig von einer Altersgrenze, da Pflege und Betreuung alle Generationen betreffen können.
Die Hausbesuche wurden gezielt dazu eingesetzt, Gespräche und Follow-up-Besuche zu führen, um den Gesundheitsstatus der Bevölkerung zu analysieren und die Selbstständigkeit zu fördern. Eine langfristige Betreuung war dank der gezielten Informationsvermittlung und der Kooperation mit anderen Gesundheitsberufen und Organisationen bisher nicht erforderlich. Fallbesprechungen mit therapeutischen, pflegerischen und medizinischen Fachkräften trugen dazu bei, die Selbstständigkeit und Gesundheit der Bevölkerung effektiv zu fördern.
Durch den kontinuierlichen Austausch mit den Verantwortlichen des Programms „Gesundes Dorf“ sowie anderen Gesundheitsdienstleistern konnten zahlreiche relevante Workshops und Informationsveranstaltungen organisiert werden. Diese Maßnahmen wurden von der Bevölkerung gut angenommen und trugen zur Verbesserung der regionalen Versorgungsstruktur bei.
Regelmäßige Beiträge in Gemeindemedien sowie die Präsenz des Projekts in der Öffentlichkeit haben dazu beigetragen, das Bewusstsein der Bevölkerung für gesundheitliche Themen zu stärken. Workshops und Beratungen wurden in einfacher, verständlicher Sprache durchgeführt, um sicherzustellen, dass die Inhalte von den Teilnehmer: innen aufgenommen und angewendet werden konnten. Dank der engen Zusammenarbeit mit den Gemeinden und regionalen Gesundheitsanbietern wurde ein nachhaltiges, gemeindeübergreifendes Angebot an gesundheitsfördernden und präventiven Maßnahmen etabliert. Dieses zielt nicht nur auf die physische Gesundheit, sondern auch auf die Bekämpfung von Einsamkeit und sozialer Isolation ab, indem Netzwerke sichtbar gemacht und gefährdete Personen motiviert werden, soziale Kontakte zu knüpfen.
Das Projekt legte einen besonderen Schwerpunkt auf gesundheitsfördernde Maßnahmen in Form von fachlichen Beratungen. Dabei wurde die Zusammenarbeit mit lokalem Akteur: innen wie Ärzt: innen, Physiotherapeut: innen und Trainer: innen intensiv gestärkt. Die seit rund 20 Jahren etablierten Strukturen der mobilen Hauskrankenpflege in den Pilotgemeinden konnten in das Projekt integriert werden. Dies ermöglichte eine reibungslose Kommunikation und einen effektiven Austausch. Neben Hausbesuchen wurden zahlreiche Vorträge und Workshops zu Themen wie Bewegung, Ernährung und mentaler Gesundheit angeboten. Ein besonderes Highlight war ein von einer Diätologin geleiteter Vortrag zur „bauchgesunden Ernährung“, der sich auf die Magen-Darm-Gesundheit konzentrierte und im Rahmen der jährlichen Darmvorsorgeuntersuchung stattfand.

Das Projekt griff die Bedürfnisse der Bevölkerung gezielt auf und förderte ein nachhaltiges Bewusstsein für präventive Gesundheitsmaßnahmen. Die umgesetzten Aktivitäten trugen sowohl zur Verbesserung der Gesundheitskompetenz als auch zur Stärkung der Selbstständigkeit bei. Durch praxisnahe, einfach umsetzbare Übungen und eine enge Vernetzung mit lokalem Akteur: innen wurde die langfristige Wirkung der Maßnahmen sichergestellt. Die Zusammenarbeit mit der mobilen Hauskrankenpflege und regionalen Gesundheitsdienstleistern ermöglichte eine umfassende Versorgung. Die Anzahl der durchgeführten Workshops, Hausbesuche und Veranstaltungen zeigt, dass das Projekt auf breite Akzeptanz stößt. Durch präventive Ansätze und gezielte Informationsvermittlung konnte die soziale Isolation verringert und die Gesundheitskompetenz der Bevölkerung signifikant gesteigert werden.