Marktgemeinde Rosegg
Pflegenahversorgung Rosegg 2022-2024
Kurzzusammenfassung des Projekts
Aktualisiertes Projektkonzept auf Basis der Projekterfahrung
Zum Zeitpunkt der Antragstellung des Förderansuchens für das Projekt (Ende Oktober 2021) ließ sich folgende Altersstruktur der älteren Bevölkerung der Marktgemeinde Rosegg darstellen: 173 Personen waren >75 Jahre, 237 Personen zwischen 65-75 Jahre, 174 Personen zwischen 61-65 Jahre alt. Daraus ergab sich für die Gemeinde das Bestreben, für diese stetig anwachsende ältere Bevölkerungsgruppe etwas zu tun, was deren Gesundheit, Betreuung und Versorgung verbessern und ihr einen gelingenderen Alltag auch bei Pflege- und Unterstützungsbedarf sowie einen langen Verbleib in den eigenen vier Wänden ermöglichen sollte. Da Rosegg nur über einen sehr kleinen Ortschaftskern mit der üblichen Infrastruktur verfügt, die meisten der insgesamt 18 Ortschaftsteile allerdings über ein relativ großes Gebiet von ca. 20 Quadratkilometer verstreut gelegen sind und somit die Frage der Erreichbarkeit von Infostellen ein Thema war, sollten durch die kostenlos durchgeführten Hausbesuche der CN die Zugänglichkeit zu Informationen und die Inanspruchnahme von Leistungen für alle erleichtert und möglich gemacht werden.
Die Überlegungen erfolgten dahingehend, eine CN als zentrale Anlaufstelle in der Marktgemeinde zu implementieren, um den älteren Gemeindebürger:innen die Möglichkeit zu bieten, sich nicht nur präventiv in gesundheitlichen, pflegerelevanten und versorgungstechnischen Belangen informieren und beraten zu lassen, sondern auch eine Person vor Ort zu haben, die im Anlassfall die Versorgung plant, organisiert und die Betroffenen auch begleitet.
Möglichst viele Gemeindebürger:innen der Altersklasse 75+ sollten erreicht werden, da hier ein potenzieller Hilfsbedarf am wahrscheinlichsten erschien, wobei der Bevölkerung aber klar kommuniziert wurde, dass sich auch Personen <75Jahre im Bedarfsfall und bei Interesse jederzeit an die CN wenden können.
Die Zielsetzung war neben der präventiven Information, Beratung sowie der Organisation einer notwendig gewordenen Versorgung, um Betroffenen den Alltag zu erleichtern sowie ihnen einen möglichst langen Verbleib in ihrem eigenen Zuhause zu gewährleisten, auch die Begleitung der pflegenden Angehörigen. Zudem sollte die Bevölkerung hinsichtlich der Gesundheits-, Pflege- und Versorgungsthemen sensibilisiert werden. Des Weiteren sollte das Augenmerk auch auf Gesundheitsförderung und Stärkung der Gesundheitskompetenz gelegt werden.
Projektdurchführung
Die Eingabe des Förderansuchens erfolgte im Oktober 2021, die Zusage wurde im Feber 2022 erteilt. Ein Projektteam wurde gebildet, in dem neben der Projektleitung die verschiedenen Verantwortlichkeiten bezüglich des Ablaufs, der Koordination, der fachlichen Beratung und der finanziellen Belange den einzelnen Personen übertragen wurden. Im März 2022 waren die Hearings geplant. Der Arbeitsbeginn der CN konnte mit 01.06.2022 terminisiert werden, zeitgleich erfolgte ein Bürgermeisterbrief an alle 75+Jährigen sowie die Vorstellung des Projekts/der CN incl. Leistungsspektrum in der Gemeindezeitung. Zu Beginn ihrer Arbeit lag der Fokus auf der Öffentlichkeitsarbeit innerhalb der Gemeinde (u.a. Infoveranstaltungen für die zwei Seniorenvereine) und auf der Vernetzung mit allen relevanten Kooperationspartnern, wie z.B. Gesundheitsdienstleister, mobile Dienste, Sanitätsfachhandel, Land Kärnten (Abt. für Gesundheit, Pflege und Soziales), Sozialministeriumservice, Sozialversicherungen, Gesundheitskasse, etc. Parallel dazu starteten bereits die ersten Hausbesuche, die über die gesamte Projektdauer fortgeführt wurden – einerseits präventiv informativ und andererseits verbunden mit unterschiedlichsten Maßnahmensetzungen zur individuellen Versorgung der Klient:innen, wie z.B. die Organisation mobiler Dienste, der Inkontinenzversorgung, der Hilfsmittelversorgung, etc. sowie Antragsstellungen (Pflegegeld, Behindertenpass/Parkgenehmigung, Witwenpension, Zuschüsse, etc.). Klient:innen wurden kontinuierlich begleitet in Form von regelmäßigen Telefonkontakten und Folgebesuchen zur Evaluation. Um der Bevölkerung Wissenswertes aus den Bereichen Gesundheit, Pflege und Versorgung zu vermitteln und so auch die Gesundheitskompetenz zu fördern, wurden von der CN in jeder Ausgabe der Gemeindezeitung Artikel zu relevanten Themen verfasst sowie mehrmals im Jahr Vorträge und Workshops organisiert.
Fazit
Das Projekt wurde von der Bevölkerung sehr gut angenommen und genutzt und ist in der Gemeinde nicht mehr wegzudenken. Durch dieses niederschwellige Angebot konnten zahlreiche Gemeindebürger:innen (214 Personen zu Projektende) bezüglich unterschiedlichster Anliegen bzw. Problemstellungen informiert, beraten, unterstützt und versorgt werden. Sehr erfreulich ist die Tatsache, dass die CN ihre Tätigkeit für die Bevölkerung auch nach Beendigung des Projekts im Rahmen der Pflegenahversorgung des Landes Kärnten fortsetzen kann.