Fusch an der Glocknerstraße
Fusch an der Glocknerstraße
Die Gemeinde Fusch an der Glocknerstraße ist eine Gemeinde im Bezirk Zell am See und liegt im Herzen des Nationalparks Hohe Tauern. Der wichtigste Wirtschaftssektor in der Gemeinde ist der Dienstleistungssektor, was auf die touristische Prägung zurückzuführen ist. Die Gemeinde Fusch bildet mit der gut 7 km entfernten Gemeinde Bruck einen Tourismusverband. Laut den Daten der Landesstatistik Salzburg gab es allein in der Saison 2019/20 in dieser Region mehr als 168.000 Übernachtungen.
Auf einer Fläche von 158,15 km² leben 745 Einwohner*innen, was einer Bevölkerungsdichte von lediglich 4,8 Einwohner*innen pro km² entspricht (vgl. ÖR-Durchschnitt: 106,5). Mehr als 70% der Erwerbstätigen müssen auspendeln, da sich die Arbeitsstätte außerhalb der Gemeinde befindet.
Insgesamt gibt es in der Gemeinde Fusch 40 Ein-Personen-Haushalte, was einem Anteil von ~20,53% aller Haushalte entspricht.
Die Daten der Gemeinde Fusch zeigen, dass es einen großen Anteil (153) der Altersgruppe 65 Jahre+ gibt. Darüber hinaus sind wichtige Bereiche der Daseinsvorsorge nicht direkt in der Gemeinde vorhanden. So ist bspw. die hausärztliche Versorgung über die in der Nachbargemeinde Bruck angesiedelten Hausärzte zwar grundsätzlich gesichert, dennoch besteht in diesem Zusammenhang der Bedarf einer engmaschigen und kontinuierlichen medizinischen bzw. pflegerischen Vor- und Nachsorge. Ähnlich verhält es sich bei der medizinischen Versorgung durch das fast 17 km entfernte Krankenhaus. Der Aufbau eines funktionierenden Naht- bzw. Schnittstellenmanagements zwischen intra- und extramuralem Bereich war daher dringlich. Ebenso von Bedeutung ist die Beratung der CN zur Stärkung der Adhärenz bzgl. des Umgangs mit chronischen Erkrankungen bei älteren Menschen.
Da Fusch weder über ein eigenes Seniorenheim noch ein betreutes Wohnen oder Tageszentrum verfügt, sind die Leistungen der CN zur Unterstützung eines möglichst gesunden und langen Lebens zuhause unerlässlich.
Durch die gute Zusammenarbeit mit dem Projektleitungsteam, Bürgermeister, Trägerverein und der CN waren und sind die Wege bei den Abstimmungen bzgl. des Projektes sehr kurz und relativ schnell umsetzbar. So wurden alle Informationsmaterialen in Zusammenarbeit mit dem Projektleitungsteam abgestimmt und in Auftrag gegeben.
So war der Start des Projekts in Fusch ab dem 22.3.2022 mit einem Stundenausmaß von 10 Stunden pro Woche möglich.
Es wurde hauptsächlich das Augenmerk auf die älteren Gemeindebürger gelegt, besonders Menschen mit (bevorstehendem) Pflege- und Betreuungsbedarf sowie die An- und Zugehörigen.
Es hat sich bis dato herausgestellt, dass besonders in einer kleinen Gemeinde wie Fusch keine Beschränkung im Projekt bzgl. Altersgruppen geben sollte, da auch immer wieder Anfragen aus allen Altersschichten kommen.
Besonders palliative Patient/innen, chronisch kranke Menschen und pflegende Angehörige können durchaus jünger sein und haben Beratungsbedarf, vereinzelt auch Kinder und Jugendliche. Somit haben alle Bürger in Fusch bzgl. Gesundheits- und Pflegevorsorge, sozialstaatlichen Leistungen und weiterführenden Versorgungsangeboten in der Region Anspruch auf Beratung und werden an die zuständigen Stellen weitervermittelt.
Das Marketing zum Projekt innerhalb der Gemeinde erfolgt regelmäßig, insbesondere die GEM2GO-App und die Gemeindezeitung haben sich als Hauptmedien weiter bewährt.
Des Weiteren gibt es durch Unterstützung der Marketingabteilung im Trägerverein Hilfswerk immer wieder regelmäßige Werbemaßnahmen, z.B. via Social-Media-Kanäle etc.
Die Erfahrung zeigt, dass neben medialen Marketingmaßnahmen die Mundpropaganda bzw. die Anwesenheit der CN bei verschiedenen Veranstaltungen (z.B. im Rahmen des regelmäßig stattfindenden „Pfarrkaffees“ usw.) bereits als unverzichtbar gesehen wird, betreffend die Leistungen der CN, der weiteren Vertrauensbildung und der Inanspruchnahme des diesbezüglichen Angebots.
Besonders auch die „persönliche“ Einladung zu den verschiedensten Veranstaltungen (z.B. „60+“) hat für sehr positives Feedback gesorgt. Die Gemeindebürger reflektierten diesbezüglich einen hohen Grad an Wertschätzung.
Die Freiwilligenarbeit für Fahrtendienste hat sich als obsolet herausgestellt, da kein Bedarf dafür in der Gemeinde verortet werden konnte.
Es wurden regelmäßige Hausbesuche und telefonische Beratungen in allen Belangen durchgeführt (z.B. Erhebung des aktuellen Versorgungsbedarf, Information, Beratung über Leistungen sowie fallindividuelle Organisation wie Essen auf Rädern, Heimhilfe, Notrufhilfen, Hauskrankenpflege, Unterstützung der 24h Betreuer/innen etc.).
Besonders die Einschulung der pflegenden Angehörigen hinsichtlich der häuslichen Pflege und Betreuung bewirkt eine deutliche Verbesserung der Pflegesituation.
Des Weiteren wurden regelmäßige Veranstaltungen geplant und durchgeführt.
Eine Sprechstunde wurde unsererseits nicht durchgeführt, da das Stundenausmaß der CN dafür eindeutig zu gering ist und sich auch kein Bedarf ergeben hat, da im Rahmen eines Hausbesuchs ohnehin die meisten Themen geklärt werden können.
Die Vernetzung mit den verschiedensten Stakeholdern (z.B. Ärzt/innen, Apotheken, Entlassungsmanagement) funktionierte meist sehr gut. Diese gute Beziehung und Zusammenarbeit mit Gesundheitsdienstleister/innen, Netzwerkpartner/innen und der Gemeinde sind eindeutig der Grundstein für den Erfolg des Projektes.
Besonders die Ärzt/innen sehen die CN als wertvolle Unterstützung im Bereich der Gesundheitsversorgung, da in der Gemeinde direkt keine Hausärzt/innen vor Ort tätig sind.
Dadurch werden viele Anfragen bereits vorab abklärt, was besonders in der aktuellen Situation (meist kein Hausarzt verfügbar, keine Ressourcen in den Spitälern) für die Gemeindebürger eine große Unterstützung darstellt.
Das Fazit ist, dass durch die Unterstützung der CN bei pflegenden Angehörigen oft zu einer Entlastung führt. Verschiedenste Themen werden dabei aufgegriffen z.B. Angehörigenentlastung durch externe Hilfsdienste; Entlastungsgespräche sowie in der Hilfsmittelberatung zur Erleichterung des pflegerischen Alltages.
Auch werden gemeinschaftlichen Aktivitäten in organisatorischer Zusammenarbeit mit den Fuscher Vereinen durchgeführt, um das Bewusstsein für die präventive Gesundheitsvorsorge und Bewegungsförderung zu stärken.
Es besteht eine sehr gute Vernetzung und Zusammenarbeit zwischen intra- und extramuralem Bereich, dadurch wird die Gesundheit, das Wohlbefinden und die Lebensqualität der Fuscher Bürger/innen eindeutig verbessert.
Besonders wichtig war den Gemeindebürgern die Fortführung des Projektes, was sich in vielen Gesprächen herauskristallisiert hat. Deshalb wurde seitens des Bürgermeisters, Projektleitung und Gemeinde alles darangesetzt, das Projekt auch im Jahr 2025 fortzusetzen.
Fazit aus Sicht der Gemeinde Fusch an der Glocknerstraße:
Das Gesundheits- und Pflegeprojekt in Fusch hat sich seit seinem Start im März 2022 als unverzichtbarer Bestandteil der kommunalen Daseinsvorsorge etabliert. Besonders für ältere Bürgerinnen und Bürger, pflegende Angehörige sowie chronisch kranke und palliative Patienten bietet das Projekt wertvolle Unterstützung, die weit über die reine Beratung hinausgeht.
Durch die regelmäßigen Hausbesuche und telefonischen Beratungen wird eine individuelle Betreuung sichergestellt. Themen wie die Organisation von Pflege- und Betreuungsdiensten, die Einschulung von pflegenden Angehörigen sowie Hilfsmittelberatung stehen im Mittelpunkt. Dies hat die Pflegesituation vieler Haushalte in der Gemeinde deutlich verbessert.
Die Zusammenarbeit mit lokalen und regionalen Partnern – darunter Ärztinnen und Ärzte, Apotheken und Netzwerkpartner – verlief von Anfang an erfolgreich. Diese Vernetzung ermöglicht es, viele Anliegen bereits vorab zu klären und den Zugang zu wichtigen Dienstleistungen zu erleichtern. Besonders geschätzt wird die persönliche Ansprache der Bürgerinnen und Bürger, etwa durch Einladungen zu Veranstaltungen wie „60+“.
Ein weiterer zentraler Erfolgsfaktor ist die zielgerichtete Öffentlichkeitsarbeit über Gemeindezeitung, GEM2GO-App und Social Media, ergänzt durch die Präsenz der Community Nurse bei Veranstaltungen. Diese Maßnahmen fördern Vertrauen und erhöhen die Bekanntheit des Projekts.
Die Erfahrungen zeigen, dass in einer kleinen Gemeinde wie Fusch keine Altersbeschränkung sinnvoll ist, da Bürgerinnen und Bürger aller Altersgruppen – von Jugendlichen bis zu älteren Menschen – Beratungsbedarf haben.
Die Gemeinde Fusch setzt sich daher mit Nachdruck für die Fortführung des Projekts ein, um die Gesundheits- und Pflegevorsorge langfristig zu sichern. Die hohe Akzeptanz und das positive Feedback der Gemeindebürgerinnen und Gemeindebürger sind ein klares Zeichen, dass dieses Projekt einen bedeutenden Beitrag zur Lebensqualität in Fusch leistet.