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Umsetzende Organisation(en)

Marktgemeinde Eichgraben

Kontakt-E-Mail
katja.bremer@eichgraben.at
Vorname Ansprechperson
Katja
Nachname Ansprechperson
Bremer-Wedermann
Region
Marktgemeinde
Eichgraben
Niederösterreich

Marktgemeinde Eichgraben

Kurzzusammenfassung des Projekts

Ausgangslage und Überlegungen zum Projekt
Bis zum Projektbeginn gab es für die Bewohner von Eichgraben keine Anlaufstelle zu Themen wie Gesundheitsvorsorge, Pflege und Unterstützung für pflegende Angehörige.
Im Rahmen des Projektes gab es die Möglichkeit den Einwohnern von Eichgraben direkt vor Ort mit niederschwelligen Zugang Hilfe anzubieten.

Projektregion samt Bevölkerungsstruktur, geographische und andere Besonderheiten, spezifische Bedarfe
Die Projektregion betrifft die Gemeinde Eichgraben mit ca. 6000 Einwohnern davon ca. 1300 Personen mit Nebenwohnsitze. Von diesen Personen sind ca. 1500 über 65 Jahre alt.
Die Nebenwohnsitzer werden deshalb erwähnt, weil sie eine eigene Problematik darstellen (siehe unten). Eichgraben befindet sich in der Region Wienerwald genau zwischen Wien und St Pölten, dadurch ergibt sich eine hügelige Topologie, viele Ortsgebiete sind nur mit Auto oder zu Fuß erreichbar. Der Ort ist langgezogen und hat kein wirkliches Ortszentrum. Der Mittelpunkt ist die Gemeinde am Rathausplatz mit einem kleinen Lokal. Eine Personentransportmöglichkeit über den Verein E-Mobil ist vorhanden, aber nur gültig innerhalb der Ortsgrenzen.

Zielgruppe(n)
Der Fokus liegt eigentlich bei der Generation über 65 Jahren. Durch die berufliche Vorerfah-rung einer unserer CNs als mobile Palliativ-Kinderkrankenschwester war in Eichgraben von Beginn an die Einbeziehung der Kinder und Jugend in das Projekt vorgesehen, um Prävention schon im ganz frühen Alter anzusprechen. Hier haben viele Projekte (Ferienspiel, Generationen-kochen, Laternenfest des Kindergartens und „Betreubares Wohnen“, etc…) auch die jüngeren Generationen angesprochen.
Außerdem ist im Zuge einiger Gesprächen mit Personen aus unserer Zielgruppe eine Kontaktaufnahme zu psychiatrischen Klienten erfolgt – hier wird eine ganz neue Zielgruppe sichtbar: immer mehr jüngere Menschen, die sich in psychischen Ausnahmesituationen befinden und mit der Organisation ihres Alltags überfordert sind.

Zielsetzungen

  • Generationsübergreifender Austausch – mit Schule und Kindergarten
  • Bekämpfung der Einsamkeit und Isolation
  • Prävention und dadurch in weiterer Folge die Entlastung des Gesundheitssystems

Projektdurchführung

Aktivitäten und Methoden
 

  • Direktes Anschreiben an die gesamte Bevölkerung in Briefform
  • laufend ausführliche Artikel in den Gemeindezeitungen (die an jeden Haushalt geht)
  • Hausbesuche und Folgebesuche
  • Einzelfallberatungen sowohl telefonisch als auch in der Sprechstunde, sowohl beim CN-Stammtisch alle zwei Wochen
  • Viele Veranstaltungen wie CN-Stammtisch, Workshops, „Bewegtes Gehirntraining“ … wurden organisiert.
  • Zahlreiche Informationsabende zu diversen Gesundheitsthemen, z.B. Demenz, in Kooperation mit dem NÖ Demenzservice, Diagnose Krebs – was nun? Multimedikation….
  • Laufend direkte Ansprache, viel day-to-day-Kommunikation im Ort und ein gutes Ein-vernehmen mit den lokalen und regionalen Pflege- und Gesundheitsanbietern
  • Regelmäßige Vernetzungstreffen mit HKP, CN in der Region Wienerwald und den CNes vom Land NÖ, Hospiz und Palliativ Pflege St Pölten, Sozialarbeiter und Ärzte, Therapeuten und Vereine
  • Regelmäßige Beratungstermine und Durchführungsmöglichkeiten im Ort zu den Themen Patientenverfügung, Vorsorgevollmacht & Erwachsenenvertretung, Testament mit einer Juristin und einem Allgemeinmediziner

Zeitlicher Ablauf
 

  • 2022
    • Im Herbst war der Projektstart mit Strukturierung und Vernetzung
    • Angebot der Sprechstunde welche 1-mal pro Woche zu fixen Zeiten im Gemeindezentrum angeboten wurde. (2022 bis heute)
    • Projektvorstellung Community Nurse „Wer sind wir– Was machen wir - Was ist eine Community Nurse“, bei den Senioren- und Pensionistenverein und KOBV (Kriegsopfer- und Behindertenverband)
  • 2023
    • Ab Februar starteten wir mit unseren Durchführungsterminen für Patientenverfügung und Vorsorgevollmacht (2022 bis heute)
    • Mitwirken bei Veranstaltungen der Senioren und Pensionisten bei deren Treffen (2022 bis heute)
    • Im Frühjahr begann der alle zwei Wochen stattfindende „Community-Nurse-Stammtisch“ mit Schwerpunkt Demenz, um auch der Einsamkeit und Isolation betroffener Personen entgegenzuwirken. Dieser wurde sehr gut angenommen und ist bis heute gut besucht und bleibt fixer Bestandteil unserer Projekte.
      Bei diesen Treffen sind auch immer wieder örtliche Gesundheitsanbieter z.B. Kortex-Trainer, Demenzberatung, 4-Pfoten Club, etc. eingeladen und wurden vorgestellt. Gelegentlich fanden auch Minivorträge (z.B. wie funktioniert eine Notrufuhr, Notfall-Dose vom Roten Kreuz, …) statt.
    • Im Herbst wurde das Dokumentationssystem für Klienten angeschafft
    • Ebenfalls im Herbst erfolgte der Projektstart in Zusammenarbeit mit der Mittelschule Eichgraben - Generationenkochen im Kochunterricht. (2023 bis heute)
    • Angebot von Workshops für Seniorinnen und Senioren zum Thema Smartphonenutzung (2023 bis heute)
  • 2024
    • Im Frühjahr 2024 Gesundheitstag in Kooperation mit dem Arbeitskreis „Gesunde Gemeinde“ und der Marktgemeinde Eichgraben, damit ist die CN auch im Arbeitskreis „Tut gut“ inkludiert.
    • Im Sommer Teilnahme am Ferienspiel für Kinder (2024 bis heute)
    • Workshops für Seniorinnen und Senioren zum Thema Smartphonenutzung werden um das Thema ID-Austria erweitert. (2023 bis heute)
    • Workshop Angebot für Pflegende Angehörige zum Thema Mobilisation, Transfer, Ernährung, Inkontinenz (2024 bis heute)
    • Workshops zum Thema Sturzprophylaxe
    • Gemeinsames Laternenfest vom Kindergarten mit den BewohnerInnen des Betreubaren Wohnen

Projektstrukturen und Projektrollenverteilung
Wir sind 2 Community Nurses und über die Gemeinde angestellt.
Eine DGKP mit 32 Std./Woche und eine DGKP mit 8 Std./Woche, somit ergibt sich ein VÄ mit 40 Std.
Die Community Nurses sind zuständig für:

  • Klienten, das betrifft professionelle Beratung Information Vernetzung und Vermittlung
  • Forcieren von Hausbesuchen und Präventiven Hausbesuchen, an dieser Stelle sei aber noch betont, dass die CN kein Ersatz für die HKP ist.
  • Projektplanungen bzw. Umsetzungen (siehe oben)


Die Projektleitung
Die Projektadministratorin ist seit 01.01.2025 nicht mehr zuständig.

Umgesetzte Vernetzungen und Kooperationen
Regelmäßiger Austausch mit den Community-Nurses aus den umliegenden Gemeinden Neulengbach und Maria Anzbach, Altlengbach und Asperhofen. Gemeinsame Angebote und Workshops, Veranstaltungen, Ferienspiele, Vernetzungstreffen, etc….
Kooperation und Vernetzungstreffen mit der regionalen HKP, Freiberuflichen DGKP aus Eichgraben, 24h - Agenturen, BAK Treffen Palliativ NÖ steigende Zusammenarbeit mit den ortsansässigen Ärzten,

Fazit - Resümee der Lernerfahrungen

  • Das Projekt Community Nursing zeigt, die Entlastung von Häusärzt*Innen in der Gemeinde. Allerdings gibt es auch unlösbare Anfragen, z.B. Personalmangel in der HKP und im Krankenhaus.
  • Das Mobilitätsproblem ist zwar innerorts gelöst, leider gibt es keine Personentransportmöglichkeiten in andere Gemeinden (Wahlärzte, Fachärzte, Ambulanzen)
  • Tageszentren wären notwendig, um die pflegenden Angehörigen zu entlasten.
  • Zukünftig sollte das Projekt weiterhin kostenlos angeboten werden:
    • Die Zusammenarbeit mit der Verwaltung und Politik, hat in Eichgraben immer sehr gut funktioniert.
  • Die Berufserfahrung und das Fachwissen einer DGKP, ist besonders wichtig und für diese Tätigkeit als CN unabdingbar. Nicht nur theoretisches, sondern auch praktisches Wissen.