Gemeinde Lang
Projektkonzept:
Das Community Nursing Projekt in der Hengist-Region setzt auf einen integrierten Gesundheitsansatz, der die Lebensqualität von Senioren und anderen vulnerablen Bevölkerungsgruppen verbessert. Durch eine genaue Analyse der Gesundheitsdeterminanten, insbesondere der Faktoren Ernährung und Bewegung, konnte der hohe Bedarf an Gesundheitsförderung innerhalb der Region ermittelt werden. Der Fokus auf diese beiden Bereiche kam nicht nur den Seniorinnen und Senioren zugute, sondern auch anderen Personen mit chronischen oder palliativen Erkrankungen, die ebenfalls Unter-stützung benötigen.
Das Projekt hat von Anfang an großes Interesse innerhalb der Bevölkerung geweckt. Beson-ders auffällig war das positive Echo in Bezug auf Ernährung und Bewegung, was das hohe Engagement der Teilnehmerinnen und Teilnehmer unterstreicht. Dies hat sich auch in den regelmäßigen Veranstaltungen gezeigt, die durchweg gut besucht waren. Gleichzeitig wurde jedoch auch die Herausforderung der sozioökonomischen und physischen Rahmenbedingun-gen erkannt. Ältere Menschen in der Region sind häufig von Armut betroffen und haben Schwierigkeiten, zu Veranstaltungen zu gelangen, insbesondere wenn sie in abgelegenen Gebieten leben oder auf öffentliche Verkehrsmittel angewiesen sind.
Setting:
Die Hengist-Region umfasst etwa 11.000 Einwohner, verteilt auf vier Gemeinden. Die demo-graphische Struktur besteht zu einem großen Teil aus älteren Menschen. Die Versorgung und Betreuung dieser Bevölkerungsgruppe stellt aufgrund der großen geographischen Ausdeh-nung und der Anzahl an Senioren eine erhebliche Herausforderung dar. Besonders bemerkenswert ist, dass durch das Projekt auch junge Menschen mit chronischen Erkrankungen wie MS, ALS oder Tumorerkrankungen erreicht werden konnten, was zeigt, dass eine strikte Altersgrenze im Projekt nicht immer zielführend ist.
Zielgruppen:
Die primäre Zielgruppe des Projekts waren zunächst Menschen ab 75 Jahren, aber durch die Offenheit des Programms konnten auch jüngere Menschen mit gesundheitlichen Problemen erreicht werden. Dies hat zu der Erkenntnis geführt, dass die Altersgrenze flexibel gehandhabt werden sollte. Darüber hinaus stellte sich heraus, dass auch pflegende Angehörige eine wichtige Zielgruppe sind, da diese durch regelmäßige Treffen und Unterstützung durch die Community Nurses entlastet werden konnten.
Projektdurchführung:
Das Projekt setzte auf eine Vielzahl von Aktivitäten, die durch ihre Wiederholung und kontinuierliche Anpassung besonders gut angenommen wurden. Zu den erfolgreichsten Maßnahmen gehörten die regelmäßigen Sporteinheiten, Fachvorträge und gesunde Ernährungstrainings, die das Wohlbefinden der Zielgruppen nachhaltig förderten. Die Integration der Familien in die Betreuung und Unterstützung zeigte sich als besonders effektiv.
Die Zusammenarbeit mit lokalen Stakeholdern wie Hausärzten, Pflegediensten und anderen Gesundheitsorganisationen war ein weiterer wichtiger Erfolgsfaktor. Durch diese Vernetzungsarbeit konnte das Projekt zusätzliche Ressourcen mobilisieren und die Betreuung der Zielgruppen weiter verbessern.
Fazit:
Das Projekt hat sich als äußerst wertvoll für die Hengist-Region erwiesen, und die Rückmeldungen aus der Bevölkerung bestätigen den Erfolg des Community Nursing Ansatzes. Besonders positiv hervorzuheben ist die Zusammenarbeit mit den lokalen Gemeinden und der kontinuierliche Dialog mit den Bürgermeistern, der sicherstellte, dass das Projekt bedarfsgerecht umgesetzt wurde.
Die Region hat Ende 2024 eine Weiterführung des Projekts für 2025 beantragt und mit Unterstützung des Landes Steiermark sowie der Gemeinden konnte ein neuer Fördercall für 2025 erfolgreich realisiert werden. Dies stellt sicher, dass die Community Nurses auch im kommenden Jahr weiterhin aktiv sein und ihre wertvolle Arbeit fortsetzen können.
Schlüsselelemente für den Erfolg:
Der Erfolg des Projekts lässt sich auf mehrere Schlüsselelemente zurückführen: der zielgruppenspezifische Ansatz, die enge Zusammenarbeit mit Stakeholdern und die kontinuierliche Evaluierung der Aktivitäten. Ein wesentlicher Erfolgsfaktor war auch die Flexibilität des Projekts, das es ermöglichte, auf die Bedürfnisse der Bevölkerung einzugehen und die Angebote regelmäßig anzupassen.
Die Lernprozesse aus der Pilotphase sind vielfältig: Es hat sich gezeigt, dass eine enge Zusammenarbeit mit den Gemeinden sowie eine flexible Gestaltung der Angebote notwendig sind, um den verschiedenen Bedürfnissen gerecht zu werden. Auch die Kommunikation und das Einbinden der Zielgruppen in den Prozess haben sich als wichtig für den Erfolg des Projekts erwiesen.